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[Unter den hellen nickenden Blüthen]

Unter den hellen nickenden Blüthen
Da möcht' ich liegen – und träumen!
Wie Englein den Schlaf mir behüten,
All meine Wolken mit Golde umsäumen,
            Erwecke mich nicht!
Ich bin so müde!

Und wie die Winde leise hinwehen –
Wie heimlich die Vögelein singen –
Wie sie mich alle zu lieben verstehen,
Friede und Schlummer mir bringen,
            Störe sie nicht!
Ich bin so müde!

Und dann dringt mir das Leben so grell hinein,
Und die Menschen, sie rennen und jagen,
Sie vertreiben mir grausam den goldnen Schein
Und erfüllen die Luft mir mit Klagen –
Und fallen alle das Herz mir an,
Daß ich vor Thränen nicht sagen kann:
            Wie bin ich müde!

Köln am Rhein 1828.


Unter den hellen nickenden Blüthen

H 1, Seite 103. – Signatur Sibyllens: 63. – Vgl. dazu die Einleitung S.24.


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