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IV.
Zwei Studenten aus einem Hause

Joseph, mit vielen lateinischen Brocken ausgerüstet, zog nun diesmal auch nach Sprugg, und da er den Alois an seiner Seite hatte, so war ihm der Abschied um vieles leichter; Alois konnte ihm in allem an die Hand gehen.

Joseph trug den Schnappsack mit Proviant, er war ja von Alois zum Leibstiefelputzer ernannt; Alois ging als Wegweiser voraus. Auf einmal wunderte sich Alois, daß Joseph so mäuschenstill hinter ihm einherschritt; er blickte aber nicht um, weil er am Ende meinte, Joseph werde im Andenken an die teuern Eltern eine stille Träne weinen, er wollte ihn in seinen heiligen Gefühlen nicht stören, da Ähnliches in seinem Herzen vorging.

Zufällig blickte Alois doch einmal um, aber was sieht er? Joseph weinte nicht Tränen und hing auch nicht traurig seinen Kopf zur Erde, sondern er fuhr von Zeit zu Zeit mit seiner Hand nach hinten in den Schnappsack und zog ein Stück Strauben nach dem andern heraus, schob sie gemütlich in den Mund, zermalmte das Ergebnis der Kochkunst seiner Mutter mit den Zähnen und schaute dabei ganz gleichgültig in die fremde Welt hinaus.

Du Sapperloter, rief nun Alois aus, mir scheint, ich muß mich nach dem Schnappsack umsehen, sonst wandert alles in deinen heißhungrigen Magen, ich komme zu kurz. Dein Schmerz über den Abschied von der Heimat scheint nicht gar eingreifend zu sein!

O ja, sagte Joseph, gewiß groß, aber eben deswegen tröste ich mich so gut ich kann; zu was soll man denn diesen Plunder lange mittragen, ich trage ihn doch leichter im Magen als auf dem Rücken, und ist der Proviant zu Ende, so haben wir noch ein paar Taler im Sacke, und Wirtshäuser, wo man etwas zu Leibe nehmen kann, wird es auf dem Wege wohl auch geben wie in Großkirchen, oder nicht?

Alois: Das wohl, aber man muß auf weiter doch auch denken; die Taler können wir in Innsbruck gar gut brauchen, das wirst du erfahren.

Joseph: Dafür lassen wir den lieben Herrgott sorgen. Siehe, hier im Lärchenwalde ist ein gar so schöner Schatten, der Wind säuselt so sanft durch die Äste, der Rasen scheint so weich zu sein, daß ich der Versuchung nicht widerstehen kann, mich hier ein wenig zu lagern. Wie wäre es, wenn wir hier unser Feldfrühstück nehmen würden?

Alois war einverstanden, sie setzten sich, das Ränzchen wurde weit geöffnet, und nun ging es an ein Frühstücken. Von dem Vorrate für den ganzen Tag blieb nichts mehr übrig, als ein halber Laib Brot; der Schnappsack war zusammengeschwunden, so daß ihn Joseph in seine tiefe Rocktasche stecken konnte.

Siehst du, sagte Alois, so macht es sich jetzt bequemer. Mit dem Schnappsacke auf dem Rücken sehe ich ja aus wie ein Dörcherkind, das ins Schwabenland Gänse zu hüten geht; das, meine ich, ist für einen jungen Studenten doch ein ziemlich schofles Aussehen!

Nun zog jeder sein Beutelein heraus und zählte seine Barschaft zusammen.

Die Kronentaler, sagte Joseph, sind doch ein recht hübsches Geld, sie gefallen mir immer besser als die bayerischen Guldenstücke und die Sechser; die Groschen sind gar so etwas Schundiges, und Theresienkreuzer braucht man einen Sack voll, bis sie einen Kronentaler ausmachen. Der Vater sagte immer, 37 Kronentaler und 1 Sechser geben 100 Gulden, und 100 Gulden ist verdammt viel; so viel werde ich wohl erst zusammenbringen, wenn ich Kooperator in Großkirchen bin; dann gebe ich sie dem Vater, wie wird sein Herz vor Freude lachen, wenn ich ihm 37 Kronentaler und den Sechser auf den Tisch lege.

Wir wollen uns nun vornehmen, sprach Joseph weiter, wenn wir hier vorbeigehen, immer zu rasten, dies Plätzchen soll von nun an Talerplätzchen heißen. Alois war einverstanden.

Da schlug es in dem nahen Dorfe Trockenheim 9 Uhr, eine ernste Mahnung zum Aufbruche; denn sie hatten noch einen weiten Weg bis nach Innsbruck; zur Nachtzeit wollte man nicht die Martinswand passieren, denn die Jungen hatten ja Geld, und der Vater hatte viel von Räubern erzählt, die in den Wäldern hausen, über die Wanderer herfallen, sie erschlagen und ihnen das Geld nehmen. Steht ja gerade an der Straße außer dem Dorfe Trockenheim eine Kapelle, wo einer des Geldes wegen erschlagen wurde; der Vater wußte noch, wann es geschehen; er sagte, man heiße es deswegen dort beim »Mörderloch«.

Das fiel den beiden ein, sie schauten sich nun ängstlich im Walde um, ob nirgends ein solcher Strolch mit dem Mordmesser hervorbreche; sie schnürten schnell ihre Geldbeutelchen zusammen und machten sich eilig auf den Weg. Derselbe ging nun bei 2½ Stunden durch den Wald. Ein einziges kleines Bierhäuschen lag auf der ganzen einsamen Wegesstrecke. Das Bierhäuschen kam ihnen vor wie eine schauerliche Räuberhöhle. Wäre ein anderer Weg gewesen, so wären sie diesem unheimlichen Orte ausgewichen. Sie wollten ganz leise vorbeischleichen, da kam aber ein gar freundliches altes Mütterchen heraus und rief ihnen zu: Guten Morgen, Studentle! Nichts zukehren? Gutes Bier und grauen Käs haben wir.

Joseph schaute den Alois fragend an; der Namen »grauer Käs« hatte ihm alle Räuberideen aus dem Kopfe gewischt; wo grauer Käs ist, können doch keine Räuber sein.

Alois sprach: Est, d. h. da ist ein Wirtshaus und keine Räuberhöhle. Hinein! Und sie traten in die Kneipe.

Aber da war nicht nur grauer Käs als Zeichen einer Friedenswohnung, sondern auch sogar ein großes Kruzifix und Heiligenbilder und ein langer hinter die Tafeln gesteckter Palmzweig. – Die Furcht des Joseph schwand allmählich; da kam aber ein großer schwarzer Hund zur Zechstube herein, mit feurigen Augen und ganz zottig, gerade so wie ein Räubergehilfe, und es klopfte dem Joseph das Herz gewaltig.

Eamus, d. h. gehen wir, flüsterte er zu Alois und heftete sein Auge bald auf den Hund, bald auf die Seitentüre in der Zechstube, wo Tritte heraustönten. Bald werden die Mordgesellen hervorbrechen. Jetzt öffnet sich die Türe, kein Mordgeselle tritt heraus, sondern der Wirtin Töchterlein, Marianna. Ihr sanftes Antlitz hatte auch nicht das Ansehen eines Räubers. Da ward Joseph wieder ruhiger und verschlang gierig den grauen Käs; die Furcht hatte wahrscheinlich ihm das ganze Frühstück schon verdauen gemacht.

Man bezahlte und ging.

Unterhalb des Bierhäuschens macht die Straße einen großen Einbug und ist von dichter Waldung eingeschlossen.

Hörst du nichts, sagte Joseph ganz leise zu Alois.

Alois: Ja wohl, es rauschet etwas von da unten den Wald herauf. Laufen wir! Und so liefen dann beide aus Leibeskräften, aber ojemine! sie laufen dem Räuber gerade in die Hände. Er steht vor ihnen.

Lasset uns das Leben! bat Joseph totenblaß; wir sind nur arme Studenten.

Der Räuber war denn doch nicht gar so fürchterlich, er war ein kleines Männchen, halb städtisch, halb bäurisch gekleidet, mit einem spanischen Rohre in der Hand.

Das Männchen lächelte, zog den Geldbeutel und hielt den Zweien einen Zwölfer hin. Da habt ihr, sprach er, ein Viatikum; viel ist's nicht, aber doch etwas; ich weiß, daß die Studenten durstige Leute sind.

Joseph und Alois standen wie vom Donner gerührt da und wollten das Dargebotene lange nicht nehmen.

Nun so nehmt es, sagte das Männchen, ungeduldig werdend; ich habe Eile, muß zu einem Kranken gehen.

Das Männchen war das Steingadner Baderle. Alois erkannte ihn jetzt; er war mit seiner Mutter einmal zu ihm gegangen, um ärztliche Hilfe zu suchen.

Das Männchen war ein gar sonderbarer Kauz; es hatte sich vom Abdecker und Roßdoktor zu einem Bader oder Menschendoktor erschwungen. Er wohnte in einem Häuschen ganz unten am Inn, in einer schauerlichen Einsamkeit. Vor dem Hause rauschte der gewaltige Innstrom über die Felsblöcke, hinter demselben stieg ein düsterer Föhrenwald bis zu dem kahlen Gebirgskegel hinauf, der bei jedem Hochgewitter eine ganze Wucht Steingerölle in das Tal hinabsendet und oft tagelang die Straße versperrt.

Hier gefiel es diesem Männchen, da kochte er seine Zaubertränkchen und rührte im Tiegel seine heilenden Kräuter um. Von weit her strömte das Volk in diese geheimnisvolle Einöde hinab.

Es sprach sonst wenig, war auch manchmal grob mit den Leuten, und doch hatte er großen Zulauf. Das Geheimnisvolle zieht an. Die Ärzte der Umgebung waren ihm alle aufsässig; später mußte er von dieser seiner Lieblingsstätte weichen, das Gericht selbst ließ auf Andringen der Ärzte diese Stätte des Wunderdoktors ausbrennen, und jetzt stehen nur noch mehr die schwarzen ausgebrannten Hauptmauern wie in Trauer um den Wundermann an dem Innstrom.

Nachdem der Wunderdoktor seine Wege gegangen war, lachten die zwei jungen Helden einander wacker aus, froh, daß der Räuberanfall so gut abgelaufen war. Sie gelobten sich, davon niemand etwas zu erzählen, da man sie sonst mit Recht als Hasenfüße ansehen würde.

Weiterer Unfall stieß ihnen bis nach Innsbruck nicht zu, nur hatte Joseph große Blattern an den Füßen, und der Weg von Kranebitten über die Ulfis- oder Langwiese bis in die Stadt kam ihm entsetzlich lang vor. Als sie über die Langwiese marschierten, erzählte ihm Alois zur Kurzweil folgende schreckliche Prophezeiung, die ihm der Vater erzählt habe, dieser aber habe sie von seinem Großvater.

Auf der Langwiese werde einmal eine Schlacht sein, so fürchterlich, daß die Pferde bis an die Knöchel hinauf im Blute waten müßten. Das werde dann sein, wenn in der Langwiese neben der Straße links und rechts eine Reihe von Bäumen gepflanzt sein werden, und diese Bäume so groß sind, daß man ein Pferd anhängen kann und dieses nicht mehr imstande ist, den Baum umzureißen. Dann aber werde sich auch eine Schießstätte in Brennbichel erhoben haben, und wenn dieses alles geschehen sein werde, werde der Schweizer Stier brüllen, d. h. die Schweizer werden durch das Oberinntal hereinbrechen, und hier auf der Langwiese werde die Entscheidungsschlacht geschlagen werden. Der Schweizer werde hier seine Haut lassen.

Noch eine andere Sache gebe dieser Prophezeiung neue Kraft. Des Matzls Lois aus Großkirchen sei vor drei Jahren einmal in aller Frühe in die Großkircher Aue fischen gegangen. Es hätte noch nicht einmal getagt. Wie er nun durch Großkirchen gegangen, habe sich noch keine lebende Seele gerührt. Gleich außer Großkirchen aber an der Straße wären Tausende von Soldaten ruhend herumgelegen, Soldaten mit türkischen Turbanen auf dem Haupte, roten Hosen und krummen Säbeln. So viel wären ihrer gewesen, daß der Lois Mühe gehabt hätte durchzukommen. Die ganze Straße wäre von Kanonen, Wagen und anderer Kriegsmunition übersät gewesen. Er habe gleich gesehen, daß das alles nur eine vorbedeutende Erscheinung sei. Niemand hätte ihm etwas zuleide getan, aber gefürchtet habe er sich, zwischen diesen wilden Männern, die wahrscheinlich nicht einmal Fleisch und Bein hätten, hindurch zu gehen. Er habe wohl gesagt: Alle guten Geister loben Gott den Herrn.

Der alte Matzl habe, als Lois diese Erscheinung erzählte, den Kopf geschüttelt und gesagt, das bedeute einen Religionskrieg.

Als Alois dem Joseph diese Dinge erzählte, fing ihm auch zu gruseln an, denn sie gingen eben den Kirschbäumen entlang, welche in der Langwiese angepflanzt waren. Die Bäumchen waren schon ziemlich groß, lange dauert es nicht mehr, dann wären sie stark genug, ein Roß daran zu hängen; dann sollen die Schweizer kommen, und da, wo er jetzt wandelt, wird das Blut bis an die Knöchel reichen, dann ist es mit des Josephs Studien auch nichts mehr und mit der Kooperatur noch weniger, vielleicht liegt er gar als Leiche in diesem Blutmeer? – Wer weiß es? Das waren die düsteren Gedanken des Joseph, als er über die Langwiese hinkte.

Als Joseph über die Innbrücke ging, fragte er den Alois, warum denn manche Herren vor den Geistlichen nicht den Hut abnehmen, wie es in Großkirchen Sitte ist, und warum sie vorübergingen wie Holzblöcke?

Ja weißt du, antwortete Alois, das ist vornehm, hier rücken viele lieber den Hut vor dem, der Geld hat, und vor den adeligen Herren; die Geistlichen heißen solche schlechtweg Pfaffen.

Joseph: Dann möchte ich hier nicht Kooperator sein, das ist abscheulich! Dies Wort hörte ich bei uns in Großkirchen nie. Pfaffen, glaube ich, nennt man ja sonst die Götzenpriester, die Priester Belials.

Alois: Du wirst hier so manches finden, was in Großkirchen nicht ist.

Joseph: Aber wo ist denn das goldene Dachl, wovon der Vater so oft erzählt hat; sind nicht die Schindeln aus purem Golde?

Alois: Freilich, siehst du, dort glänzt es herauf.

Nun steht Joseph gaffend vor dem Goldenen Dachl-Gebäude.

Hm, sagte Joseph, gar so arg ist das Ding nicht, wie ich es mir vorstellte. Ich meine, wenn der Mühlseppl in Großkirchen das Dächlein seines Chorfensters mit Messing beschlagen ließe, wäre es ebenso schön. Und solche Figuren könnte ihm ja der Totenkreuzmaler auch hinmalen.

Tölpel, paß auf, schrie auf einmal ein Mann, der einen Hackstock am Rücken dahertrug, und Joseph hatte schon einen tüchtigen Rippenstoß an der Seite.

Tölpel, paß du auf, antwortete Joseph, auf die Seite gehend, kann ich nicht einmal das Goldene Dachl mit Ruhe betrachten. Ihr Stadtleute seid mir feine Gesellen. Ihr könntet wohl auch nach Großkirchen gehen und lernen, ein wenig höflicher umzugehen. Da sagt man immer, in der Stadt gebe es gebildete, feine Herren, aber nein, so grobe Klötze gibt es in ganz Großkirchen nicht.

Geh, geh, sagte Alois, den Joseph am Rocke ziehend, wir müssen zur Gertrud, hier ist nicht viel Spektakel zu machen, gleich kommt die Polizei und sperrt einen ins Loch.

Joseph: Was ist denn das, die Polizei? Davon hörte ich in Großkirchen nie etwas.

Alois: Nun siehst du, dort am Studentenplätzchen steht einer, der blaue Mann ist es.

Der mit dem Wasserbrette auf dem Kopfe, fragte Joseph, den Zeigefinger nach ihm ausstreckend, der schaut ja aus wie eine Blaumeise.

Dem Alois wurde des Josephs Neugierde zu lästig, der blaue Mann schaute auch schon gar bedenklich auf sie herüber, Alois zog noch stärker an dem langen Kaput des Joseph. Mit Mühe nur konnte er ihn fortbringen; es gab immer wieder etwas Neues zu sehen, worüber Joseph ungeniert seine lauten Bemerkungen machte.

An dir, meinte Alois, wird noch viel zu hobeln sein.

Was hobeln, erwiderte Joseph, ich glaube, daß vielmehr in der Stadt gar vieles zu hobeln wäre.

Da schau dir nur einmal jenen jungen Laffen an, der an der Nase zwei Brillen trägt wie unser alter, langnaseter Schulmeister, erinnerst du dich noch, er war dein Schrecken. Und da kommt noch einer mit Augengläsern, und noch einer. Potztausend, da macht der Glaser gute Geschäfte; alle tragen Winterfenster vor den Augen.

Alois ging nun mit Joseph durch ein paar Seitengäßchen; er hatte keine Lust mehr, ihm noch andere Merkwürdigkeiten der Stadt zu zeigen, denn überall wollte Joseph stehen bleiben und seine Bemerkungen machen.

Schon standen sie im Zimmerchen der Trude.

Das ist also der Herr Joseph, sagte Trude, ihm die Hand zum Kusse reichend; Joseph aber nahm die dürren Knochen der Alten und schüttelte sie wacker: Grüß Gott, grüß Gott, Jungfrau Trude, sagte er.

Joseph hatte es nun bei Trude schon verschüttet.

Wie, rief sie aus, die Hände über dem Kopfe zusammenschlagend, der soll ein Student werden und kann nicht einmal die Hand küssen und nennt mich Jungfrau Trude, als ob ich bloß ein Dorfmensch wäre. Das ist mir in meinem Leben nie vorgekommen. Gute Lust hätte ich, ihn gleich fortzujagen, aber aus Liebe zu dem Vater und dem gesitteten Alois will ich es nicht tun.

Ja, wenn Ihr kein Mensch seid, platzte jetzt Joseph, ärgerlich geworden, heraus, so seid Ihr halt – ein Vieh wollte er sagen, aber Alois hielt ihm den Mund zu, daß er es nicht aussprechen konnte. Fräulein wollte er sagen, setzte Alois hinzu.

Verdirb doch nicht alles, flüsterte er schnell dem Joseph zu, nenne sie Fräulein.

Nein, nein, antwortete Joseph, Fräulein heiße ich diese Alte nicht, das wäre gelogen, und lügen darf man nicht.

Alois: So ist es Stadtsitte.

Joseph: Ei was, Stadtsitte, eine schöne Sitte, eine hundertjährige alte Jungfer Fräulein zu titulieren. Da müßten darüber die Kühe lachen.

Diese letzten Worte zwischen Alois und Joseph hatte zum Glücke die halbtaube Trude nicht vernommen.

Der Wildling Joseph wurde nun in sein Quartier eingeführt und ihm seine Schlafstelle gezeigt. Dann wurden auch ihm die Hausgesetze publiziert.

Joseph aber schaute sich inzwischen im Zimmer um, es gefiel ihm. Was Trude sagte, überhörte er. Am andern Tage stellte Alois sich mit Joseph zur Einschreibung, Joseph benahm sich ziemlich verständig und beantwortete die an ihn gestellten Fragen präzis.

Dann aber ging es an das Betteln der Kosttage.

Das bizarre, ungenierte Wesen des Joseph frappierte die Stadtherren, mancher jagte ihn mit groben Worten zur Türe hinaus, wieder andere hatten daran eine Freude, und Herren, die an dem Kuriosen eine Freude haben, gibt es genug. Joseph war noch nicht den ganzen Tag Klänkenziehen gegangen, hatte er schon die Zahl sieben beisammen.

Nun, wie steht's mit den Kosttagen, fragte Alois den Joseph, als er abends nach Hause kam. Vortrefflich, antwortete Joseph. Ich habe alle.

Alois: So, dann warst du glücklicher als ich das erstemal. Hast du gegessen?

Joseph: Versteht sich. Ich ging in ein Haus hinein, wo ein Schweinskopf aufgemalt war, und sagte: Gebt mir auch eine Portion von dem Dings, das draußen auf dem Schilde steht. Alles in der Stube lachte, und ich bekam ein tüchtiges Stück Schweinefleisch, und als ich bezahlen wollte, sagte der Metzger, es koste nix. Desto besser, sagte ich, denn meine Groschen werden auch bald gar sein. Wie mir scheint, Herr Metzgermeister, seid Ihr ein reicher, guter Herr und ich ein armer Schlucker, ein Studentlein, das zu Hause wohl Wirler genug hätte, aber hier nicht; nun wie wäre es, wenn Ihr mir einen Kosttag in der Woche geben tätet, der liebe Herrgott täte es Euch schon segnen, versteht Ihr, und ließe Eure Schweinsköpfe größer wachsen, wie er bei uns zu Hause die Erdäpfel größer macht, wenn man den Armen reichlich gibt; so hat mir die Mutter oft gesagt, was sagt Ihr dazu, seid Ihr einverstanden?

Als ich sagte, daß seine Schweinsköpfe größer wachsen würden, da ging das Gelächter erst recht los; ich wußte nicht, was daran zu lachen war, da es doch die Mutter mich so gelehrt hatte, fast hätte mich das Ding ein wenig verdrossen.

Der Schweinmetzger sagte endlich: Entweder bist du ein recht abgedrehter Vogel oder ein echter Landgimpel, nun sei dem, wie ihm wolle, komme nur. Frische Studenten liebe ich, Duckmäuser sind mir verhaßt.

So kam ich auch zu einem alten Herrn, ich glaube, der Mann vor der Türe sagte mir, man heiße ihn Gubernialrat. Ich klopfte, wie es mir der Vater gesagt, leise an der Türe, alles blieb still, dann klopfte ich nochmals, und zwar etwas ziemlich stark, endlich ertönte das »Herein«!

Ein alter, ganz weißkopfeter Herr saß auf einem Altvaterstuhle und hatte ein ganzes Fuder Schriften vor sich, in denen er herumwühlte. Dann aber guckte er zwischen seinen Augengläsern heraus und schaute mich an, als wollte er mich mit seinen Augen durchstechen.

Seppl, Courage, dachte ich mir, mit den Augen hat man noch niemand totgestochen.

Was will er, sagte er barsch, spreche er kurz, ich habe wenig Zeit.

Gnädiger Herr, sagte ich, ich habe auch wenig Zeit, ich werde es kurz machen. Die erste Endung oder das Subjekt bin ich. Mein Prädikat ist Student, das Beiwort arm, das Zeitwort ist bittet, das Vorwort Ihre Güte und das Objekt oder der Gegenstand ist ein Kosttag. Nun, gnädigster Herr, ändern Sie das Wort arm ab, dann haben Sie auch etwas getan!

Die Grammatik verstehst du gut, sagte der Herr Gubernialrat, du kannst etwas werden. Nun so komme halt einmal in der Woche, welcher Tag fehlt dir noch?

Im Zählen, sagte ich, habe ich es nicht weiter als bis fünf gebracht. Der Montag und Samstag fehlen noch.

Gut, sagte er, am Samstage kommst um 12½ Uhr. Adieu!

Noch etwas! Klopfe etwa eine Stiege höher auch.

Alois: Bei aller deiner Ungezogenheit hast du Glück. Und wie ist's mit dem Montag gegangen?

Joseph: Vom Gubernialrate weg ging ich eine Stiege höher, so wie es mir angeraten war. Da war ein Glockenzug, wie etwa bei unsern Patern an der Klosterpforte. Ich schellte wacker, so gut ich konnte, fast hätte ich den Draht abgerissen, denn ich meinte, es gehe auch so hart wie bei den Patres. Da entstand ein entsetzliches Hundegebell. Die Türe wurde geöffnet, und drei kleine Möpschen fuhren wie wütig auf mich heraus. Nun dachte ich mir, da habe ich in ein schönes Wespennest gestochen. Zwei alte Frauen, gerade so häßlich wie Fräulein Trude, kamen hinter den Hunden. Gusche dich, Nettele, herein Bianka, wirst Ruhe geben Bello, seid brav! riefen sie. Doch die drei wohlgemästeten Bestien kümmerten sich wenig um das Kommandowort ihrer Herrinnen, sie keiften fort, ja einer derselben zwickte in meinen Stiefel hinein; da sie aber von Rindleder sind, so nagte und zerrte das wütige Tierchen umsonst.

Gerne hätte ich diese Möpse alle drei zertreten, aber so dumm bin ich nicht, wie ich ausschaue, ich wußte, daß, wer den Hund einer Frau tritt, die Frau selbst tritt, das wußte ich von unserer Aktuarsfrau, wo ich sehr schlecht in Gnaden stand, weil ich nach ihrem Hunde oft Steine geworfen habe. Das sind allerliebste Tierchen, sagte ich, sind wachsam und gewehrlich; ich habe so nette Möpse noch nie gesehen.

Alois: Ei, du Spitzbube!

Joseph: Nun, was will Er, fragte eine der zwei Truden.

Ich hätte freilich auf das Er etwas erwidern mögen, denn Er sagt man in Großkirchen zu den Hunden, das Du wäre christlicher gewesen, aber was will man machen, wenn man als Bettler vor der Türe steht. Ein Bettler muß schon ein Er sein, wenn man nur kein Es oder eine Sache ist.

Ich sagte: Der weißkopfete Herr über eine Stiege hinab schickte mich zu Ihnen herauf und sagte, Sie heroben wären ein paar recht barmherzige Fräulein (das Fräulein ging mir nicht vom Herzen), Sie würden so gut sein und mir, einem armen Studenten aus dem Oberlande, einen Kosttag für den Montag geben, um was ich herzlich bitte.

Alois: Aber ein Schelm bist du doch, wer hat denn dir diese Schelmereien gelernt?

Joseph: Mein Lieblingsbuch, der Till Eulenspiegel, er gefiel mir immer so gut, und es waren auch in diesem Buche gar schöne Bilder. Die Mutter hat ihn von einem welschen Bilderhändler gekauft.

Alois: Weiter!

Joseph: Die Fräulein oder Truden fragten mich, was ich werden würde; meine Antwort war schon fix und fertig. Kooperator, später dann ein Pfarrer oder gar Dekan, sagte ich.

Die Fräulein waren nun überwunden. Sie streckten mir die Hand zum Kusse hin und sagten das süße Wörtchen: Komme Er nur. Diese dürrknochigen Finger zu küssen war für mich keine kleine Aufgabe, hart ging es, aber dennoch machte ich es tüchtig schmatzen. Das war darauf der große Punktum.

So weißt du teilweise, wie ich zu meinen Kostorten gekommen bin.

Ein dicker Baron gab mir zwar keine Kost, aber er versprach, mir monatlich zwei Zwanziger zu geben, und bei drei Bäckern kann ich jede Woche einen Brotwecken abholen; ist auch nicht zu verachten.

So hatte Joseph seine Studien eingeweiht. Im ersten Semester war Joseph unter 83 der 10. Alois wunderte sich, wie er mit so wenig Studieren doch so weit gekommen wäre.

Joseph war das Hauskreuz der Trude. Er streifte nie den Kot von den Stiefeln, spuckte hin, wohin es ihm beliebte, neckte den Alois immer während des Studierens, lag noch im Bette, als Trude von der Fünfermesse kam, kurz, er hatte Revolution in ihre Hausordnung gebracht und machte selbst den Alois stutzköpfig.

Trude ließ daher durch den Instruktor des Joseph einen langen Beschwerdebrief nach Hause schreiben. Es war nun im Monate April, gerade am Karsamstage, abends 9 Uhr, da polterte jemand mit groben Schuhen die Haustüre herein und klopfte an Josephs Zimmertüre. Joseph ahnte nichts Gutes, er war schon im Bette, Alois studierte noch. – Der Hereintretende war der Nuiterbauer. Joseph hatte schnell mit einem Auge aus dem Bette heraus nach ihm geguckt, dann schloß er wieder schnell das Auge und stellte sich tief schlafend, denn jetzt wird das Donnerwetter losbrechen. Alois stand auf, den Vater zu begrüßen, doch sah man es ihm an, daß auch er über die Ankunft des Vaters keine volle Freude hatte.

Ihr Buben, fing der Nuiterbauer an, führt euch gar schön auf, was muß ich von euch hören? Und der Schliffel, der Joseph, schon gar, wo ist er?

Alois: Dort im Bette, er ist schon schlafen gegangen.

Und der Nuiterbauer nahte sich dem Bette des Joseph. Mit aller Kraft des Geistes suchte Joseph seine Stellung als tief Schlafender zu behaupten. Das einzige Herz konnte er nicht bemeistern, es klopfte gegen seinen Willen gewaltig, aber dieses steckte unter der Decke, und es konnte daher der Nuiterbauer sein gewaltiges Pochen nicht hören. Alle Augenblicke erwartete Joseph den Haslinger, den sein Vater als Reisestock mitgebracht hatte.

Der Schurke, sprach der Nuiterbauer, schläft gewiß nicht, wäre er nicht schon im Bette, so wollte ich ihn heute gerben, ich wollte ihn lehren, seinen Vater zu nötigen, einen so weiten Weg zu machen.

Joseph verriet durch nichts seinen Scheinschlaf. Und am andern Tage war der Zorn des Nuiterbauers schon verraucht und verschlafen; aber angenehm war es dem Joseph nicht, den Vater zu begrüßen.

Da kam nun Trude mit Josephs langem Sündenregister, nichts wurde verschwiegen. Denkt Euch, sagte sie, sogar Trude hat er mich geheißen, mich Trude!

Nun folgte vom Nuiterbauer eine lange Strafpredigt, Joseph versprach, sich zu bessern; es ging ihm auch von Herzen, nur nicht das Fräulein Gertrud, denn die alte Hexe hatte ihn ja wacker verschergt! Doch war der Friede einstweilen wieder hergestellt – ob dauerhaft, das wird der Verlauf der Geschichte weisen. – Der Vater kehrte wieder nach Großkirchen voll guter Hoffnungen zurück; der Professor war ja mit Joseph zufrieden gewesen! Joseph studierte manchmal viel, manchmal gar wenig, wie er eben gelaunt war.

Im zweiten Semester hatte er sich schon auf die Ehrenbank hinaufgearbeitet, ja endlich wurde er in den schriftlichen Lateinaufgaben gar der Erste.

Da hieß es von den neidischen Kameraden: das kann nicht sein, daß dieser Oberländer Dorfbube der Erste sei, er hat es gewiß von seinen Nachbarn abgeschaut, und wenn daher in der Schule Aufgaben geschrieben wurden, hielten Josephs Nachbarn immer die Hand vor ihre Aufgabe. Aber selbst das half nichts, Joseph ließ sie ihre Böcke selbst behalten und wurde dennoch der Erste. Es half das Böckehüten auch nicht; ja endlich schielten sogar diese Neider nach Josephs Blättchen, um zu erspähen, wie er es gemacht hatte.

Das war nun freilich an Joseph ganz gut und recht, aber so manches andere ging ihm gar nicht ein. Das Auswendiglernen der Grammatikalregeln war ihm in der Seele zuwider, auch die Geographie war ihm verhaßt. Rechnen konnte er ganz gut, aber mit den Regeln haperte es wiederum. Das Gedächtnis anstrengen wollte er nicht.

Die Geographie hätte er am liebsten aus der Karte herausgelesen, und was nicht darin stand, notierte er sich ganz klein und kurz mit Bleistift hinein, aber diese alten Studentenkniffe kannte der Professor, er legte daher seine Karte auf, wo nichts hineingeschrieben war, und dazu mußten die Orte, Flüsse etc. vorher noch aus dem Gedächtnisse hergesagt werden. War also im Kopfe nichts drinnen, kam nichts heraus; da galt kein leeres Gerede.

Joseph war nun einmal an einem schönen Frühlingstage nach Ostern, weil eben Donnerstag, somit Vakanztag war, mit andern Studenten nach Absam ausgeflügelt. Er kam erst um 9 Uhr nach Hause. Trude brummte eine Stunde lang, doch Joseph war das Ding schon gewohnt, er schlief ganz süß bis 6 Uhr des andern Morgens, obgleich ihn Trude um 5 und um 5 ½ Uhr geweckt hatte.

Donnerwetter, sagte Joseph erwachend, schon 6 Uhr, und ich habe noch die Aufgabe ins reine zu schreiben, dann hätte ich noch Geographie zu studieren, und beides zu tun ist mir unmöglich. Was lasse ich fahren?

Die Aufgabe könnte ich etwa vergessen haben, wenn mich der Herr Professor fragt, dann ginge die Geographie noch; aber lügen mag ich nicht, es könnte mich der Herr Professor um die Aufgabe nach Hause schicken, dann säße ich im Butter. Ei was, wage ich die Geographie! Es ist freilich gewagt, ich bin in der Geographie noch nie gerufen worden. Somit blieb die Geographie liegen.

Von 9 bis 10 Uhr war Geographie. Der Pedell verkündete die fatale Stunde.

Der Professor hatte ein Schächtelchen, worin so viele Nummern waren als Schüler, jeder Schüler hatte seine Nummer und Joseph Nummer 46.

Das Schächtelchen wird wacker gerüttelt, dann geöffnet; die Finger des Herrn Professors zwicken ein Papierstreifchen heraus, keine Nummer 46. Ein Viertel der Angst des Joseph ist vorüber, denn vier wurden in einer Stunde gerufen. So passierte auch noch das zweite und dritte Viertel. Es ist an dem letzten in der Stunde. Josephs Herz pochte gewaltig, alles war mäuschenstill.

Sechsundvierzig rief der Professor, als er das Papierchen entrollt hatte, guckte dann in den Katalog, wer der Sechsundvierziger sei, und las den Namen Josephs heraus.

Donnerwetter, brummte Joseph, wie ein zum Tode Verurteilter bald scharlachrot, bald leichenblaß werdend, und an den Knien schlotternd, wanderte er von dem ersten Platze der Ehrenbank vor die Kanzel hin in den Anblick des Herrn Professors.

Sage mir, fragte der Professor, welche Flüsse Asiens ergießen sich in das Nördliche Eismeer?

Joseph: In das Nördliche Eismeer ergießen sich in Asien: 1. Der – (Joseph spitzte seine Ohren nach irgendeinem Souffleur, er hörte und antwortete) der Ob. 2. Der – (Joseph lauschte – er hörte ein – »enisei«, er antwortete) – der Klerisei. Nun brach ein Höllengelächter los, selbst der Professor mußte mitlachen.

Joseph stand auf Nadeln, ich muß, dachte er sich, eine entsetzliche Dummheit gesagt haben, weil alles lacht.

3. (Hörte und sagte er): Die Lena. 4. (Eine lange für Joseph peinliche Pause.)

Einer der Hintermänner in der Bank, der sonst den Joseph gut leiden mochte, flüsterte zweimal: Die Indigirka.

Joseph hatte das Ding zu wenig verstanden. Er sagte: 4. Der Kikeriki.

Nun wurde aber das Gelächter so allgemein und ansteckend, daß etliche Minuten nur gelacht wurde, selbst Joseph wußte nichts Besseres zu tun, als auch mitzulachen.

Nun Ruhe, stampfte der Professor, der selbst alle Kräfte anstrengen mußte, um seine Lachmuskeln und das Zwerchfell wieder in Ruhe zu bringen. Endlich ward es ruhig, nur einige kicherten mit unter den Bänken versteckten Köpfen.

Wie ich sehe, sagte der Professor zu Joseph, hast du heute gar nichts gelernt, gehe in die Bank, du hast dritte Klasse und verdientest eigentlich, auf der Schandbank und nicht, auf der Ehrenbank zu sitzen.

Joseph ging fast bis zu Boden niedergedrückt in seine Bank. Diese Kikerikistunde vergaß Joseph in seinem Leben nie.

Kikeriki, Kikeriki, riefen ihm seine neidischen Lateinnebenbuhler im Nachhausegehen spöttisch und schadenfroh zu. Jedes Kikeriki stach dem Joseph tief in die Seele, schon wollte er über den ärgsten Kikerikischreier herfallen und ihn statt Kikeriki Auweh rufen machen, aber gerade dieser war ein zartes Stadtkind und der Liebling des Professors, er fürchtete sich, es möchte etwa seine Exekution gar zu übel ausfallen.

Bei der Franziskanerkirche angekommen, schlüpfte er dort hinein und bekam dort unter den kalten Metallmännern seine Ruhe wieder. Zu beten getraute er sich nicht, da er am Ende an der ganzen Kikerikigeschichte selbst schuld war. Joseph machte aber viele eitle Vorsätze.

Am Montag war wieder Geographietag. Der Dreier hatte dem Joseph gegen die Geographie einen noch ärgeren Abscheu eingeflößt. Er ließ sie Sonntags den ganzen Tag liegen und kam daher am andern Tage mit ebensowenig Geographie im Kopfe zur Schule wie am Freitage, und, wie nie ein Unglück allein kommt, so wollte es der Kuckuck, daß auch dieses Mal der fatale Sechsundvierziger gehoben wurde. Joseph hätte die Seen und Baien von Nordamerika angeben sollen. Diese waren ihm alle nur blauer Dunst.

Doch heute war Joseph verbissen, er sagte es gerade heraus, daß er keinen Buchstaben angesehen hätte; es sei wegen des Kikeriki gewesen, den ihm seine Kameraden spottend auf der Gasse nachgerufen hätten.

Nun so gehe nur, du hast eine Dritte, sprach der Professor und kritzelte einen großen Dreier in den Katalog.

Viele Dinge verleideten nun dem Joseph das Studieren ganz. Vor allem die Kikerikigeschichte; zweitens sein Instruktor, der ziemlich grobe Fäuste hatte; drittens sein Bruder Alois, der dem groben Instruktor mithalf; viertens die ewig brummende und keifende Trude.

So wanderte denn Joseph eines schönen Tages um 4 Uhr früh, als die Kirschenbäume eben in schönster Blüte standen, zu den Toren der Stadt Innsbruck hinaus, auf dem Marsch nach Hause, willens, für immer den Studien Lebewohl zu sagen. Er hatte niemanden im Hause ein Wort gesagt; seine ganze Habseligkeit war sein Stock, ein Quasi-Ziegenhainer, den er selbst fabriziert hatte, und ein halber Laib Brot. Seine Barschaft bestand in ½ Kreuzer. Mit dieser Ausrüstung sollte er einen Marsch von mehr als einer Tagreise machen.

Schon am Meilbrunnen bei der Martinswand fing den Joseph zu hungern an. Er setzte sich zur sprudelnden Quelle, verzehrte den halben Laib Brot als Frühstück und ließ den übrigen Tag den lieben Herrgott sorgen.

Wohl läutete von dem schönen Stifte Stams herüber die Mittagsglocke und die Sonne brannte heiß auf die harte Straße herab, aber für Joseph gab es heute nirgends ein Plätzchen an dem Mittagstische. Wer wird einem verunglückten Studenten etwas zum Essen geben, wenn er auch darum bitten würde? Joseph wanderte weiter: er bereute schon seinen übereilten Schritt.

Dazu kam noch die Angst vor dem Vater, wenn er nun mitten im Schuljahre nach Hause komme; diese Angst wuchs, je näher Joseph seiner Heimat kam, so daß darüber sogar der Hunger schwieg.

Es schlug eben auf dem Kirchturm 10 Uhr nachts, da wanderte Joseph durch das Dorf Reißbach. Leicht wäre Joseph nach Hause gekommen, obschon er heute einen entsetzlichen Tagemarsch gemacht hatte; doch die Furcht vor dem Vater konnte er unmöglich überwinden. Er beschloß, sich in Reißbach irgendwo einen Winkel aufzusuchen und den Morgen abzuwarten, denn der Morgen bringt immer heitere Gedanken, neuen Mut ins Herz und Stärke in die Glieder.

Des Josephs Schlafstätte wurde auf übereinander gelegten Bäumen hinter einem Hause aufgeschlagen. Vor Müdigkeit und Mattigkeit schlief Joseph bald ein.

Er mochte wohl kaum eine halbe Stunde geruht haben, da störte ihn der Nachtwächter durch seinen Ruf: Hat 11 Uhr geschlagen. Und so wurde Joseph regelmäßig alle Stunden aufgeweckt.

Als von dem Turme herab in langsamen dumpfen Schlägen die Geisterstunde ertönte, da dachte sich Joseph in den Gottesacker hinauf, wie jetzt die Toten aus den Gräbern heraushuschen und als Gespenster herumwandeln, und gerade von diesem Dorfe hinein geht ein Seitental, das der Lieblingssitz der Geister ist; so hat es des Josephs Vater oft erzählt.

Da drinnen im Tale neben dem rauschenden Bache ragen auf dem Felskopfe Ruinen eines alten Ritterschlosses empor; man hört dort oft um Mitternacht ein dumpfes Geläute. Hier hinein werden die Geister gebannt, dort tanzen auch die Hexen, von dort heraus kommt auch die wilde Fahrt, und der Fallermann, ein Hirte, aus dessen Schuld eine Kuh herabfiel, geht auch noch als Geist im Walde droben um; sein Gelächter, wenn er die Kuh herabfallen sieht, erschallt über Berg und Tal; und drunten in der Ebene am Bache geht der fürchterliche feurige Klausmann den Ufern entlang, bis hinab zum Inn, denn er hat ja bei der Holztrifte den Inn angeschwellt, so daß sechs Stunden weit hinauf im Tale alle Felder und Heuschuppen hinweggeschwemmt wurden. Nun büßt er, feurig um Mitternacht herumwandelnd, sein Vergehen. Viele haben ihn gesehen, ja selbst Josephs Vater behauptet, ihn öfter gesehen zu haben, wenn er um Mitternacht die Wiesen bewässerte. Er sah ihn als Feuerlein dem Bache entlang schweben.

Diese Gedanken ließen Joseph von 11 bis 1 Uhr nicht schlafen. Als der Nachtwächter rief: Hat 1 Uhr geschlagen, schlummerte Joseph wieder ein.

Endlich ertönte die Ave-Maria-Glocke, wo alle Geister wieder sich in ihre Schlupfwinkel verkriechen, und auch der Nachtwächter sich zur Ruhe gelegt hat.

Joseph brach von seinem harten Lager auf, es schmerzten ihn die Rippen und andere Knochen; schon hielten die Schwalben ihr Morgengeplauder, sie riefen sich ihren Gutenmorgen zu, sagten, daß schönes Wetter und Zeit sei, wieder an den Bau der Nester zu gehen.

Langsam richtete Joseph seine Schritte Großkirchen zu; schon sah er den Pfarrturm. Über Felder und Umwege nahte er sich seinem Vaterhause. Schon stand er an der Umzäunung ihres Feldes. Dort harrte er, bis es das Zeichen zur Messe gab. Und während der Nuiterbauer mit den andern Leuten in der Kirche war, schlich sich Joseph zum Hause hinein.

Maria, die Schwester Josephs, war allein zu Hause und wiegte das Kind. Sie erschrak, als Joseph zur Türe hereintrat; doch bald verwandelte sich ihre Furcht in Freude, als sie den Joseph erkannte. Da hörte Joseph schwere Tritte durch den Hausgang hereinkommen. Josephs Herz klopfte stärker als einstens, wie der Vater über den Brief Trudens nach Innsbruck auf Besuch herabgekommen war.

Du da, rief der Nuiterbauer, wie vom Donner gerührt, als er, in die Stube eintretend, den Joseph sah. Haben sie dich gejagt?

Ich will nicht mehr studieren, will ein Bauer werden, sagte Joseph.

Nun ging's los. – Joseph tat keinen Muckser, er vergoß kein Zährlein, sondern nahm schweigend und stumm die harte Exekution des erzürnten Vaters hin.

Als die Mutter und der Hans nach Hause kamen, schlugen sie jammernd die Hände über dem Kopfe zusammen. Joseph begrüßte sie nicht; er saß mit gesenkten Augen und blaugeschlagenem Rücken an der Ofenbank, geradeso wie ein armer Sünder.

Nun war es daran die Morgensuppe zu essen. Alles setzte sich schweigend zu Tische; nur Joseph blieb in seinem Blähwinkelein; er fühlte keinen Hunger mehr, er hatte seine Morgensuppe schon eingebrockt erhalten.

Gehe zum Essen, befahl der Vater, gehe zum Essen, bat die Mutter, doch des Josephs Starrköpflein ließ dies nicht zu; er blieb im Winkel, obgleich seine Lieblingssuppe auf dem Tische stand und der Geruch derselben gar einladend ihm in die Nase duftete.

Da kam ein Schwager des Nuiterbauers aus Spategg, um ihm bei dem Anbaue des Türkischkorns zu helfen. Er redete dem Nuiterbauer zu, daß er den Joseph zu Hause behalten und Bauer werden lassen sollte, es könnten nicht alle Herren werden.

Der Nuiterbauer wurde nach und nach wieder etwas milder gegen Joseph gestimmt. Er fing an, wieder mit ihm zu reden, da er zuerst kein Wort mehr zu ihm sagte.

Des Josephs Lust zum Bauernstande war in acht Tagen schon wieder verflogen, denn das harte Arbeiten und die rauhe Kost wollten ihm gar nicht mehr schmecken.

Morgen gehe ich, sagte Joseph zum Nuiterbauer.

Und wohin? fragte dieser, wenn ein Vater fragen darf.

Nach Innsbruck, sagte Joseph, wieder zum Studieren.

Der Nuiterbauer schüttelte den Kopf und sagte: Es wird nicht gehen, die Schulgesetze sind streng, sie werden dich nicht mehr aufnehmen.

Da lasset mich nur machen, Vater, sprach Joseph, wegen acht Tagen Vakanzmachens wird etwa der Studentenhimmel nicht herabfallen.

Ich zweifle an der Wiederaufnahme, sagte der Nuiterbauer. Zum Bauern jedoch taugst du gar nicht, du greifst alles zu linkisch an. Und zudem kann ich einen erstickten Studenten selbst nicht im Hause sehen. Wir werden probieren, ich gehe mit dir nach Innsbruck.

Gesagt, getan; am andern Tage war der Nuiterbauer mit Joseph auf dem Wege nach Innsbruck; am zweiten Tage stehen sie schon vor dem Präfekten.

Was wollt ihr? fuhr der Präfekt etwas barsch die zwei an.

Ich täte gar schön bitten, sagte der Nuiterbauer, wenn Sie meinen Joseph wieder in die Studi nähmen, ich habe das Büblein wacker abgesohlt, und es hat mir versprochen, nun brav zu sein, nicht wahr, Joseph?

Joseph: Ja, das will ich, ich bitt' auch, Herr Präfekt.

Präfekt: Nein, das geht nicht, der Bub ist ein Flegel, ein fauler Bursche; er ist im Schriftlichen des Lateins der Erste gewesen und könnte in allem der Erste sein, aber er ist ausgeschlossen, er hat sich selbst ausgeschlossen.

Nuiterbauer: Sie haben wohl recht, gnädiger Herr, aber die Jugend hat keine Tugend, und verzeiht ja der liebe Herrgott im Himmel auch!

Präfekt: Nein, nein, wir haben der nachlässigen Studenten sonst genug, sie essen den Braven die Kost weg und werden Tagediebe. Ich habe die Schlüssel des Gymnasiums und ich sage nein.

Hörst du es, Joseph, sagte der Nuiterbauer kleinmütig, nun, so müssen wir halt nach Hause gehen. In Gottes Namen. –

Joseph sagte kein Wort mehr, er entfernte sich schnell aus der Präfektur, und als der Vater aus dem Gymnasium trat, war Joseph schon verschwunden; der Vater wußte nicht wohin er war; er suchte ihn ängstlich in der ganzen Stadt.

Joseph aber ging inzwischen dem Stifte Wilten zu, denn dort war der Prälat und dieser war Studienrektor, und von ihm hoffte Joseph, die Wiederaufnahme zu erwirken.

Schon steht Joseph vor dem Zimmer des Prälaten und will anklopfen.

Halt, rief auf einmal ein mürrisches Männchen, das Joseph früher nicht gesehen hatte, wohin?

Joseph: Zum Prälaten.

Das Männchen: Da darf niemand unangemeldet hinein.

Joseph: So melden Sie mich!

Das Männchen: Bettelstudenten melde ich nicht, sie zögen dem gnädigen Herrn den Rock ab.

Joseph: Mir braucht er nichts zu geben, ich habe sonst wichtige Dinge mit ihm zu sprechen.

Das Männchen: Ei was, das ist Ausrede, ich kenne die Studentenkniffe.

Joseph: Nun du Sapperloter, wirst mir wohl nicht wehren, zu meinem Vorstand zu gehen, ich habe mit dem Prälaten als Studienrektor zu sprechen.

Das Männchen: Und ich werde Ihn durch die Hausknechte zur Stiege hinabwerfen lassen, ihn Grobian!

Joseph: Nicht ich, sondern du Grobian!

Joseph wollte eben sich den Eingang erzwingen, da tat der Prälat, durch den Lärm herbeigeeilt, die Türe auf.

Nun was gibt's denn da, fragte er lächelnd.

Dieser ungezogene Schliffel von einem Studenten, sagte der Bediente, wollte mit Gewalt eingelassen werden, und Euer Gnaden wissen wohl, daß zu viele kommen und Ihre Güte mißbrauchen.

Komm herein, sprach der Prälat zu Joseph, und bringe an, was dir fehlt.

Das Männchen entfernte sich murmelnd.

Sehen Sie, gnädiger Herr, sprach Joseph, ich bin ein Student, und habe bis vor zehn Tagen hier studiert. Da kamen ich und mein Bruder zu raufen, und es wurde mir das Studieren so verleidet, daß ich auf und davon ging und acht Tage zu Hause in Großkirchen blieb. Der Vater aber nahm mir das Ding gar übel und schlug meinen Ziegenhainer an meinem Rücken ab. Solches Handwerk gefiel mir gar nicht, und ich wollte zum Studieren zurückkehren. Da sagte aber der Herr Präfekt, ich sei ein Flegel, ein fauler Bursche, er nehme mich nicht mehr auf.

Vor dem Ins-Wasser-Springen habe ich eine große Scheu und dachte nach, ob da nirgends ein Ausgang wäre; da fielen Sie mir ein, gnädiger Herr, ich wußte, daß Sie mehr seien als der Herr Präfekt, und so würde ich gehorsamst bitten, mit Ihrem Schlüssel mir die Türe des Gymnasiums wieder zu öffnen, da der andere Schlüssel mir nicht mehr auftut.

Der Prälat (lächelnd): Du bist also ein kleiner Deserteur? Hast du sonst auch etwas angestellt?

Joseph (besinnt sich): Ich wüßte nicht. – Doch ja, zwei Dreier in der Geographie habe ich bekommen, und zwar wegen des verhängnisvollen Kikeriki, aber ich will nun studieren über Hals und Kopf und werde die Dreier schon herauswetzen. In den Lateinaufgaben bin ich der Erste.

Der Prälat: Ist's so, wie du sagst?

Joseph: Daran fehlt kein Beistrich, das habe ich angestellt und nicht mehr und nicht weniger, gnädiger Herr können mir glauben.

Da setzte sich der Herr Prälat an den Schreibtisch, schrieb ein paar Zeilen, versiegelte das Papier und übergab es dem Joseph mit den Worten: Das händige dem Herrn Präfekten ein, er wird dich aufnehmen, aber ich sage dir, laufe nicht mehr nach Großkirchen und putze die Dreier heraus!

Da haben Sie meine Hand darauf, sprach Joseph, und er ergriff ehrerbietig des Prälaten Hand und küßte sie, dann aber entfernte er sich, im Herzen aufjubelnd.

Als er bei dem Männchen vorbeiging, nahte er sich ihm und sagte: Verzeihen Sie, daß ich mit Ihnen grob gewesen bin; ich mußte zum Prälaten, aber ich habe ihm gewiß keinen Kreuzer abgebettelt; können ihn schon fragen.

Aber nicht so ungeschliffen sei Er mehr, sagte der sanfter gewordene Bediente, dann mag Er meinetwegen ein anderes Mal auch noch kommen.

Als Joseph in die Präfektur eintrat, schrie ihm der Präfekt zu: Bist du noch da? Quäle mich nicht, es nützt dir nichts. Dixi.

Da hätte ich aber ein Briefchen vom Herrn Prälaten in Wilten an Sie, er sagte, ich solle es persönlich überreichen. So sprach Joseph.

Gib her! sagte der Präfekt, die Brauen zusammenziehend. – Als er las, lächelte Joseph schelmisch bei sich selbst.

Nun, sagte der Herr Präfekt, ich will dich aufnehmen, aber wenn du dich nicht aufführst wie ein Engel, so bekommst du den Schubpaß nach Großkirchen. – Komm jetzt mit mir!

Zum Erstaunen des Herrn Professors und aller Schüler der ersten Klasse trat der Herr Präfekt mit Joseph in das Schulzimmer.

Da habe ich einen Delinquenten, sprach der Präfekt, er ist wieder aufgenommen, da sind jedoch mehrere Aber. Vor allem mußt du, so sagte er zu Joseph gewendet, dem Herrn Professor abbitten.

Joseph meinte, er habe den Professor in seiner Abwesenheit gewiß nicht beleidigt; er nahm Anstand abzubitten, und die erste Strafe war, daß es von seiten des Präfekten eine Ohrfeige absetzte. Gehe jetzt auf die schwarze Bank! so lautete die weitere Sentenz, und dort wirst du einen ganzen Monat sitzen.

Endlich mußt du in der Geographie von nun an immer Eminenz bekommen, sonst fliegst du am Ende des Jahres. Daß du dich keines weiteren Exzesses mehr schuldig machen darfst, versteht sich von selbst.

Mit diesem schloß die Strafexekution, und Joseph wanderte auf die schwarze Bank, um seine Strafe anzutreten.

Nach der Schule wanderte er mit den andern Studenten zur Schule hinaus und begegnete seinem Vater, der eben zum Präfekten gehen und melden wollte, daß sein Joseph nirgends mehr zu finden sei.

Bist endlich da, Bube, sagte der Nuiterbauer, wo stecktest du denn? Ich hatte große Angst um dich.

Joseph: Ich war in der Schule.

Nuiterbauer: Wo, in der Schule? Du bist ja daraus verjagt!

Joseph: Sagte ich nicht, daß ich schon machen werde? Ich war beim Prälaten in Wilten, und er hat mich wieder aufgenommen, denn er ist mehr als der Präfekt.

Diese Klugheit des Sohnes freute wieder den Nuiterbauer, und er hatte seinen Verdruß und die Beschwerden schon wieder vergessen. Leichtern Herzens ging er heim.

Joseph war von nun an wirklich ein Engel. Halbe Nächte saß er über dem Buche, und in der Schule merkte er fleißig auf, auch ließ er sich nicht zum Schwätzen verlocken, obgleich oft seine Zunge im Munde zu verzweifeln schien.

Die ihm verhaßte Geographie hatte er voll Zorn an den Hörnern gepackt, bald hatte er sie überwunden, er wußte sie herzusagen so schnell, wie das Wasser über die Mühle geht.

Am Jahresschlusse hatten ihn Präfekt und Professor wieder sehr gerne. Er hatte seine schlechten Noten ausgeputzt, aber das Zeugnis fiel natürlich nicht glänzend aus.

Aus den Sitten gab es einen Einser, im Latein hätte er Eminenz bekommen, aber da meinte der Professor: Latein-Eminenz und sonst alles erste Klassen wäre eine Schande, Joseph möge seine Eminenz an einen andern abtreten, der sonst alles Eminenzen habe, er werde ihm dafür eine andere Note aufbessern.

Joseph nahm es hin, obwohl ungerne, denn um seine Lieblingsnote war ihm leid.

Und so ging Joseph dennoch mit dem Alois als ein ehrlicher Student in die Vakanz.

Am Talerplätzchen wurde auf dem Heimwege der Verabredung gemäß gerastet und Geld gezählt. Taler gab es keine mehr, sondern nur ein paar magere Sechserlein, die bei dem Gurglwirte noch verzehrt wurden.


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