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Friede siegt mit freiem Worte,
kämpft mit heller Geistesthat,
Streuend mit geweihten Händen
blüthenschwere Zukunftssaat;
Aber Krieg legt auf Jahrzehnte
ganz der Menschheit Saatfeld brach,
Und nur dunkles Nachtgevögel
zieht dem Aasgeruche nach.
Auf der Freiheit Gartenerde
ist ein schlechter Dünger Blut;
Finsternis entkeimt zum Fluch ihm,
taugend schnöder Eulenbrut.
Wie auch soll im Sturmgebrause
mitten in der Winternacht
Frühlingshelle sich entfalten,
duftesreiche Rosenpracht?
Friede ist ein wack'rer Gärtner,
wohl bestellt er Feld und Haus;
Krieg reißt als ein schlechter Mähder
Halme, Frucht und Wurzel aus.
Friede weiß den Pflug zu führen,
fest zu bau'n des Hauses Herd –
Saatengold und Hoffnungsträume
mäht dahin des Krieges Schwert.
Friede ist ein hoher Meister,
allen Künsten hold und gut,
Krieg ein fühllos roher Pinsler,
dessen Farben Brand und Blut.
Leben zaubert auf die Leinwand,
Leben jener in den Stein –
Mit des Todes Trauermantel
hüllet dieser Alles ein.
Fink und Lerche schweigen stille,
spielt der grause Musikant;
Spielt den Tänzern doch gar übel
mit der arge Obskurant:
Statt der Tanzesweisen kreischen
Feuerton und Sturmgeläut',
Unter sie statt rother Rosen
blut'ge Wunden er verstreut.
Friede ist dem Lenze ähnlich,
schwer an Blüthen prangt sein Reich,
Und wie Zephirs Kuß beglückend
ist sein Walten, lind und weich.
Hei, wie in der Frühlingssonne
duftend leuchtet Beet an Beet,
D'rauf von Blumen, bunt und herrlich,
eine ganze Flora steht.
Doch der Krieg dem frohen Eden
als ein plumper Riese naht,
Der mit ungeschlachten Tritten
wild zerstampft die Blumensaat.
Rasch vor seines Athems Wehen
welkt dahin die Frühlingspracht,
Und in Geist und Herzen dunkelt
frostesstarre Winternacht.