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Im Hochgebirge

Vor den Südwänden des Dachsteinzuges.
(Sonett.)

Wie Riesenpfeiler, die den Himmel tragen,
Thürmt sich empor mit nackten Felsenwänden,
Schneefelder zeigend, die das Auge blenden,
Das Hochgebirg sammt seinen Widerlagen.

Auch an den gluthenreichsten Sommertagen
Schmilzt in den Schrunden an den Steilgeländen
Der Schnee nicht ganz vor jenen Feuerbränden,
Die zehrend heiß an seiner Kruste nagen.

Den Bergen scheint das Menschenherz zu gleichen,
Ob sturmgepeitscht, ob vom Zephir umfächelt,
Das immer auf zum Himmel möchte reichen,

Wenn noch so warm die Sonne Glück ihm lächelt,
Doch birgt es Stellen in geheimen Falten,
Wo ewig Frost und Eis als Herrscher walten.