Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Zwölftes Kapitel.

Luitgarde fühlte sich wie berauscht in der Fülle des Glücks, die sie nach ihrer Vermählung mit farbenreich blendendem Schimmer umgab und für ihren kindlich empfänglichen, jedem Eindruck zugänglichen Sinn alles zu umfassen schien, was menschliche Wünsche nur ersehnen können, um das Leben mit lockendem Reiz zu schmücken.

Sie war vom Großfürsten mit einer bei seiner sonstigen brüsken Manier außergewöhnlichen Auszeichnung empfangen, er hatte sie mit ihrem Gemahl zu kleinen Abendgesellschaften eingeladen, und bei diesen sowohl, als wo er ihr sonst in den Kreisen der vornehmen Welt von Warschau begegnete, zeigte er ihr eine rücksichtsvolle Aufmerksamkeit und feine Galanterie, die sonst nicht in seinem Wesen lag und die er oft den vornehmsten Damen gegenüber aus den Augen setzte.

Die Folge davon war, daß die ganze Gesellschaft ihr eine Stellung einräumte, die sie in die Reihe der ersten Damen von Warschau erhob, denen sie sonst nach dem Range des Staatsrats und bei ihrer Jugend sich nicht hätte gleich stellen können.

Die höchsten Würdenträger drängten sich heran, um der schönen jungen Staatsrätin den Hof zu machen, und in jeder Gesellschaft bildete sie den Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit.

Auch die älteren Damen, welche sich durch eine solche Aufmerksamkeit hätten verletzt fühlen können, wurden teils durch ihre Bescheidenheit entwaffnet, teils wagten sie nicht, der so sichtbar ihr erwiesenen Gunst des bei seinem kaiserlichen Bruder allmächtigen Vizekönigs zuwider zu handeln; auch sie flössen über vom Lobe der jungen Frau und schienen die ihr eingeräumte Stellung ganz natürlich zu finden. Dazu kam, daß sie ihren Gemahl in jedem Kreise, wenn auch gar viele andere ihm im äußeren Range vorangingen, stets fast den ersten und hervorragendsten Platz einnehmen sah. Die Generale und Minister behandelten ihn wie ihresgleichen und zeigten oft eine fast unterwürfige Rücksicht gegen den jungen, hochstrebenden Staatsmann, der vielleicht bestimmt sein mochte, sie bald zu überragen und ihnen jedenfalls ebenso nützlich als auch gefährlich werden konnte.

Der Staatsrat nahm alle diese Aufmerksamkeiten mit einer vornehm ruhigen Zurückhaltung an, die zwar stets die äußere Form der Bescheidenheit inne hielt, aber doch auch deutlich erkennen ließ, daß er sich seines Wertes vollkommen bewußt sei und selbst ein unbedingtes Vertrauen in seine Zukunft setze. Er ließ sich in den Gesellschaften der vornehmen Welt, welche sich einander in glänzender Reihe folgten, oft wegen überhäufter Arbeit entschuldigen und überließ es seiner Gemahlin allein, die geselligen Pflichten zu erfüllen, so daß es schon als eine besondere Auszeichnung galt, wenn der Staatsrat von Malgienski einen Ball besuchte. Oft erschien er spät. Dann bildete sich sogleich ein Kreis um ihn, den er mit seiner ruhigen und sicheren, dabei aber immer geistvoll zündenden Unterhaltung beherrschte, so daß es fast schien, als ob er der Mittelpunkt der Gesellschaft sei.

Er hatte kurz nach seiner Vermählung die ganze vornehme Welt von Warschau zu einem glänzenden Ball eingeladen, auf dem auch der Großfürst und die Fürstin Lowicz erschienen waren. An einem Tage der Woche hatte er offenen Empfang, und der vornehme, einfache Geschmack, mit welchem er das alles zu arrangieren wußte, die Verbindlichkeit, mit der er seine Gäste empfing und für deren Unterhaltung zu sorgen wußte, sowie die Schönheit und Liebenswürdigkeit seiner Gemahlin machten sein Haus zu einem Vorbilde, in welchem der Ton der guten Gesellschaft angegeben wurde.

Dies alles schmeichelte Luitgardens natürlicher, kindlich naiver Eitelkeit und steigerte die Bewunderung, die sie mehr als sonst für ihren Gemahl empfand, wenn sie ihn so hoch geehrt, so sicher alle Verhältnisse beherrschen sah, daß er in ihren Augen alle anderen Männer weit überragte. Sie pries sich glücklich, daß auf sie seine Wahl gefallen sei, und die Gräfin Dornowska, sowie auch ihre Mutter wurden nicht müde, ihr Glück zu rühmen und sie immer mehr in dem Glauben an dasselbe zu bestärken. Ihr persönliches Leben war von allem Reiz und Glanz, den Reichtum und feiner Geschmack schaffen können, umgeben; jeder ihrer Wünsche, und wenn sie nur wie zufällig hingeworfen waren, wurde erfüllt, ihre Zimmereinrichtung, ihre Equipagen und ihre Toiletten erregten den Neid aller Damen von Warschau. Das Gefühl des Stolzes und des Glücks, das sie so ganz erfüllte, hätte die Bewunderung, mit der sie zu ihrem Gemahl aufblickte, zu einer tiefen und innigen Liebe, für die sie dasselbe hielt, wirklich entwickeln müssen, wenn Malgienski ihrem inneren Leben näher getreten wäre und die Bildung und Leitung ihres Denkens und Empfindens, das sich ihm so vertrauensvoll hingab, sich zur Aufgabe gemacht haben würde; aber dazu schien das rauschende, wechselvolle Leben, das sie umflutete, und die ernste Arbeit, die ihn in Anspruch nahm, keine Zeit zu lassen. Sie sah ihn oft an ganzen Tagen nur flüchtige Augenblicke, und wenn sie nach der Rückkehr aus einer Gesellschaft oder nach dem Diner, was nicht oft vorkam, einmal allein war, diese seltenen Augenblicke in einem traulichen Gespräch zu innerer geistiger Annäherung benützen wollte, so blieb er immer bei dem Ton leichter, galanter Unterhaltung, schien oft zerstreut und wich jedem ernsteren Gespräch, das sie schüchtern begann, oft mit kaum verhüllter Ungeduld aus. Statt, wie sie's ersehnte, sich zu ihm erheben zu können, schien ihr die Entfernung, welche sie von seiner Höhe trennte, immer mehr zu wachsen. Es kam ihr vor, als ob eine Scheidewand zwischen ihnen bestände, die sie zu übersteigen nicht die Kraft hatte und über die empor zu heben er sie nicht wert achtete. Das verletzte sie, sie fühlte sich gedemütigt, sie sehnte sich danach, ihm zu zeigen, daß sie die Kraft und den Willen habe, sich zu ihm zu erheben und an allem teilzunehmen, was sein Leben bewegte und erfüllte; aber sie vermochte die Scheu vor seiner Ueberlegenheit immer weniger zu überwinden und konnte ihm auch kaum zürnen, da die äußere Form seines Verkehrs mit ihr immer voll liebenswürdiger Aufmerksamkeit war. Mitten im Glanz, der sie umgab, fühlte sie eine Leere, die sie sich selbst nicht recht eingestehen wollte, die sie aber doch zuweilen in einsamen Stunden bitter empfand. Sie machte sich selbst Vorwürfe, daß sie es nicht verstünde, sich zur Höhe ihres Gemahls zu erheben, und die Sorge tauchte in ihr auf, daß ihr niemals gelingen möchte, ihren Gemahl so glücklich zu machen und zu befriedigen, wie sie es so innig ersehnte und als ihre ernste Pflicht ansah.

Wie eine schmerzliche Sorge, die einmal in der Seele aufgetaucht ist, sich immer mehr verdichtet und vergrößert, so war es auch bei ihr der Fall. In den wenigen einsamen Stunden, die ihr das Gesellschaftstreiben übrig ließ, dachte sie immer und immer nur darüber nach, was sie beginnen solle, um ihrem Gemahl näher zu treten und die herzliche Innigkeit herzustellen, die ihr zu ihrem vollständigen Glück fehlte und die auch er, wie sie meinte, schmerzlich entbehren müsse. Aber immer fand sie den gesuchten Weg nicht, und wenn sie mit Malgienski zusammen war, so vermochte sie um so weniger, aus ihrer scheuen Befangenheit herauszutreten, je mehr sie ihren Willen dazu anstrengte. Die Kühle, welche zwischen ihnen bestand, schien sich trotz der Erfüllung aller ihrer Wünsche immer noch zu vermehren; seine Aufmerksamkeiten waren mehr galant als zärtlich, und die freundschaftliche Herzlichkeit, welche als die schönste Blüte aus der wahren Liebe hervorwachsen muß, wollte sich nicht einstellen. Sie empfand dies um so drückender, als sie niemand ihre Sorge anvertrauen konnte.

Ihr Vater war äußerlich mit ihrer Vermählung, die er nicht zu verhindern vermochte, ausgesöhnt; er stand mit seinem Schwiegersohn auf dem Fuße einer ausgesuchten und verbindlichen Höflichkeit, welche aber beide auch nicht um einen Schritt einander näher führte, und wenn er seine Tochter besuchte, so schien er sich wohl über ihr Glück, das von allen beneidet wurde, zu freuen, aber doch glaubte sie oft, in seinen Blicken eine gewisse Wehmut zu bemerken, die ihr weh tat. Er wäre der einzige gewesen, dem sie ihr Herz hätte öffnen können und der es vielleicht vermocht hätte, ihr einen Rat zu geben. Aber gerade ihm gegenüber bebte sie vor einem Bekenntnis zurück, das ihr wie eine Verletzung der Pflichten gegen ihren Gemahl erschien, und um so mehr gab sie sich denn alle Mühe, auch ihm nur eine glücklich lächelnde Miene zu zeigen.

Die Gräfin Dornowska, welche ihr täglicher Umgang war, in ihren Equipagen ausfuhr und ihr beistand, die Honneurs ihres Hauses zu machen, stand ihr innerlich fremd und hatte einmal, als sie ihr seufzend klagte, daß sie fürchte, ihrem Gemahl bei dessen hohem Streben nicht die richtige und genügende Lebensgefährtin sein zu können, hell aufgelacht.

»Wie kindisch, meine liebe Luitgarde!« rief sie; »es ist doch wahr, wem das Schicksal keine Sorgen gibt, der macht sich selbst welche. Lassen Sie doch den vortrefflichen Malgienski das Ziel seines Ehrgeizes allein verfolgen, das er sich wahrlich hoch genug gesteckt hat und das er sicher erreichen wird. Das ist seine Sache. Sie können ihm dabei nichts helfen. Freuen Sie sich all des Glücks und der Ehre, die er um Sie verbreitet, genießen Sie das Leben, das ist alles, was er von Ihnen verlangt. Was ihn bewegt, das verstehen Sie doch nicht, und Sie würden ihm nur lästig werden, wenn Sie verlangen wollten, daß er es Ihnen erkläre.«

Luitgarde brach das Gespräch ab; sie fürchtete, schon zu viel gesagt zu haben, und trug ihre Sorge allein weiter, die um so drückender auf ihr lastete, je mehr das Treiben der Gesellschaft mit dem Ende der Saison still wurde und je mehr sie in einsamen Stunden über sich selbst nachdenken konnte.

Malgienski war mit Arbeiten überhäuft, die sich immer noch steigerten, da der Reichstag zusammen berufen werden sollte und viele Fragen zur Entscheidung standen, welche ernste und schwierige Debatten vorausgehen ließen.

Er erschien zum Diner, zu welchem gewöhnlich einige Gäste eingeladen waren, und die trauliche Teestunde am Abend, welche er mit galanter Pünktlichkeit einhielt, verkürzte sich immer mehr, da er häufig noch bis spät in die Nacht arbeiten mußte, um die laufenden Geschäfte zu regeln. Er unterhielt sich dann immer liebenswürdig und interessant, aber er wählte zu den Gegenständen des Gesprächs stets nur kleine Ereignisse in der Gesellschaft, Anekdoten und persönliche Angelegenheiten, die er mit scharfem Witz und feiner Ironie behandelte, oder Erscheinungen der neueren Literatur, an welche er eine reiche Fülle anregender Gedanken zu knüpfen wußte, so daß seine kritischen oder erläuternden Bemerkungen oft interessanter waren als das Werk selbst, von dem er sprach. Niemals berührte er die Fragen des öffentlichen Lebens, die doch der Gegenstand seiner täglichen Arbeit waren und mit denen sich die ganze Welt damals so eifrig beschäftigte, daß selbst in der Gesellschaft oft ältere Herren Luitgarde darauf anredeten. Wenn sie dann ausweichend antwortete, so rechnete man ihr dies als eine besonders taktvolle Diskretion an, denn daß die Gemahlin des in alle Geheimnisse der Regierung eingeweihten, hochstrebenden Staatsmannes über die politischen Fragen gar nicht unterrichtet sein sollte, glaubte niemand.

Luitgarde aber empfand ihre Unkenntnis als eine Demütigung und der dunkle Punkt in ihrem inneren Leben verfinsterte sich immer mehr.

An einem gesellschaftsfreien Abend war Malgienski, wie er es niemals versäumte, zur Teestunde in ihren kleinen Salon gekommen, der ein Bild reizendster Behaglichkeit bot. Der Samowar brodelte auf einem zierlich arrangierten Tisch neben dem Kamin, eine Ampel erfüllte den Raum mit ihrem rosig gedämpften Licht, der Duft der Blumen mischte sich mit dem Arom des Tees.

Luitgarde, die in ihrem einfachen Hauskleide noch schöner und anmutiger erschien als in der glänzendsten Gesellschaftstoilette, bereitete das Getränk und röstete auf einer langen Gabel selbst an der Kaminflamme die feinen Brotschnitten für ihren Gemahl.

Es wäre unmöglich gewesen, ein anmutigeres und freundlicheres Bild einer glücklichen, von allem Glanz eines feinen und geschmackvollen Luxus umgebenen Häuslichkeit zu finden.

Auch Malgienski schien dies zu empfinden. Seine Blicke ruhten mit Wohlgefallen auf der anmutigen Gestalt seiner jungen Frau, deren zartes Gesicht von den spielenden Flammen des Kaminfeuers beleuchtet wurde. Er war heiterer als sonst, küßte galant Luitgardens Hand, als sie ihm die für ihn bereitete, goldbraune Brotschnitte reichte, und sagte lächelnd:

»Es wäre schwer zu entscheiden, meine Luitgarde, ob Du schöner und reizender bist als meine kleine Hausfrau oder als die Königin der Salons – ich darf wahrlich eine Perle mein nennen, und alle diese langweiligen und prätentiösen Damen, denen du leider noch den Vortritt lassen mußt, werden vor Neid vergehen, wenn eine so junge und schöne Exzellenz wie Du mit ihnen in die gleiche Reihe tritt.«

»Ach,« rief sie lachend, »danach sehne ich mich nicht, ich werde meinen Platz schon behaupten und ruhig abwarten, bis ich mit den Jahren, von denen ich jetzt noch keines missen möchte, zur Exzellenz heraufgerückt bin.«

»Nun,« sagte Malgienski, »so lange dürfte es wohl nicht dauern, noch dieses Jahr könnte Dich dahin führen. Der Großfürst hat mir gesagt, daß der Kaiser selbst einen Bericht, den ich über die Verhältnisse des Königsreichs verfaßt, sehr gnädig ausgenommen habe, er hat mich ausersehen, vor dem Reichstage die Regierung zu vertreten, und wenn mir das, wie ich hoffe, zur Zufriedenheit des Kaisers gelingt, dürfte meine Ernennung zum Minister zu Ende dieses Jahres erfolgen. Dann ist die Macht mein,« fuhr er, den Kopf stolz aufrichtend, fort, »für die ich so lange gearbeitet habe, und halte ich sie einmal in meiner Hand, so soll sie mir wahrlich nicht wieder entschlüpfen. Dann«, sagte er lächelnd, »wird meine Gemahlin nicht mehr nötig haben, irgendeiner andern Dame den Vortritt zu lassen.«

Auch Luitgardens Augen blickten stolz auf.

»Nicht für mich freue ich mich darüber, sondern für Dich. Ich werde glücklich sein, Dich auf dem Platz zu sehen, der Dir gebührt – ich weiß ja doch, daß Du mehr wert bist als die anderen, die so hochmütig einhertreten, und sie alle wissen's auch, und die am meisten, die Dich beneiden und Dich verkleinern möchten.«

»Beneiden mögen sie mich!« rief Malgienski; »was wäre denn das Glück und die Macht wert, wenn ihnen nicht der Neid den wahren Reiz gäbe – mich zu verkleinern, wird ihnen nicht gelingen.«

Luitgarde hatte einen Augenblick in tiefem Sinnen dagestanden. Dann wie einem aufblitzenden Gedanken folgend, setzte sie sich auf ein Taburett an die Seite ihres Gemahls, nahm dessen Hand und sagte, mit glücklich strahlenden Augen zu ihm aufblickend:

»Weißt Du wohl, daß es heute das erstemal ist, daß Du mit mir von Deinen Plänen, Deinen politischen Arbeiten und Deinen Hoffnungen sprichst, während ich bis jetzt mich mit einer Plauderei begnügen mußte, wie man sie auf einem Ball oder vielleicht bei einem Diner oder Souper führt. Eine andere Dame würde das entzückend finden, für mich, für Deine Frau, war es zu wenig.«

Malgienski lachte.

»Habe ich denn weniger die Pflicht, meine Frau angenehm zu unterhalten, als jede andere Dame, und wenn ich heute von meiner politischen Arbeit sprach, so mußte Dich das doch auch ein wenig interessieren, da Du eine so wunderbar reizende Exzellenz sein wirst, wenn ich erst Minister bin.«

»Ob es mich interessiert!« rief Luitgarde unmutig und vorwurfsvoll. »O, bei Gott! nicht wegen des Titels, aber weil ich Dir so gern folgen möchte auf dem Wege Deines hohen und ernsten Strebens. Wohl freue ich mich, wenn Du mit mir von den kleinen Verhältnissen der Welt und der Gesellschaft sprichst, oder von den Schöpfungen der Dichter, welche das Herz und die Phantasie bewegen, und bin Dir dankbar, wenn ich von Dir lerne, das alles ganz anders anzuschauen und zu beurteilen. Doch das war wohl gut, als ich ein Mädchen war, kaum aus der Kindheit ins Leben getreten, nun aber bin ich Deine Gemahlin, nun fühle ich die Kraft in mir, mich würdig zu machen Deines Vertrauens und mich über die Welt der Alltäglichkeit oder der bloßen Gefühlsregungen zu heben. O, ich habe Dir das lange sagen wollen, aber es wollte nicht über meine Lippen kommen – ich fürchtete, daß Du glauben möchtest, ich sei anmaßend in eitler Selbstüberschätzung, aber ich fühlte mich doch so einsam, wenn ich so weit zurückbleiben mußte hinter dem Flug Deines Geistes und die Gedanken nicht mit Dir teilen konnte, die Dich bewegen und Dein Leben erfüllen. Sich, darum bin ich so glücklich, daß Du heute zum erstenmal über das Streben und die Hoffnung Deines edlen Ehrgeizes mit mir gesprochen und mir ein Vertrauen gezeigt hast, dessen Mangel bisher mein Herz erkältete.«

Malgienski blickte wie erstaunt in ihr bewegtes Gesicht, ein mitleidig ironisches Lächeln glitt über seine Lippen, aber so flüchtig dasselbe auch war, sie hatte es doch bemerkt.

»O, spotte nicht,« rief sie errötend, »ich bin kein Kind mehr, ich bin nicht, ich will nicht sein wie die anderen Weiber, nach denen Du mich vielleicht beurteilen magst! Glaube mir, daß ich fähig bin, Deine ernsten Gedanken zu verstehen, ich bin es wert, nicht nur das Spielzeug der Zerstreuung für Deine Mußestunden zu sein – vertraue mir und versuche es, Deine Gemahlin zu Deiner Freundin zu erheben, die Dich ganz versteht und Dein Ringen und Streben mit Dir teilt, Dein Vertrauen soll nicht getäuscht werden!«

Malgienski sah seine Frau einen Augenblick sinnend an, der ironische Zug war ganz von seinem Gesicht verschwunden, er war ernst geworden und schien einem in ihm aufsteigenden Gedanken zu folgen.

»Das Arbeiten und Ringen auf dem schweren Wege des politischen Lebens, meine Luitgarde,« sagte er, ihre Hand an seine Lippen führend, »ist nichts für die Frauen, diese zarte Hand ist nicht geschaffen, um die Hindernisse hinweg zu räumen, welche wie Felsblöcke uns den Weg versperren.«

»Aber ermutigen und stärken können wir,« bat sie, sich an ihn schmiegend, »und jede Sorge wird auch dem starken Manne leichter, wenn er sie mit einem befreundeten Herzen teilen kann.«

»Die Sorge trägt man am besten allein,« sagte er fast hart. »Aber dennoch«, fuhr er fort, indem er sie wie prüfend und fragend ansah, »kannst Du mir vielleicht eine wichtige Hilfe bringen, die der weiblichen Feinheit und Empfänglichkeit leichter wird als dem Manne. Wir leben in einer bewegten Zeit, der vielleicht eine noch bewegtere folgen wird,« sprach er weiter, während sie aufmerksam lauschte, »die Gegensätze verschärfen sich immer mehr, und nicht unmöglich ist es, daß ernste Kämpfe, wie sie schon mehrmals vom Schicksal über Polen verhängt wurden, von neuem ausbrechen. Für einen solchen Kampf, dem der Kaiser mit unerschütterlicher Festigkeit entgegensieht, ist es von höchster Wichtigkeit, genau die Freunde und die Feinde zu kennen und die Kräfte abmessen zu können, über die man verfügt und die man überwinden muß. Die alten törichten Träumereien von der Aufrichtung des versunkenen polnischen Reiches, das an der eigenen Schuld zugrunde ging, tauchen wieder auf und sind bereit, zu verhängnisvollen Taten zu werden; aber gerade die gefährlichsten Feinde der Ruhe und Ordnung tragen am sorgfältigsten die undurchdringliche Maske vor dem Gesicht, und schwer ist es für die Macht der Regierung, die brütenden Geheimnisse zu entdecken, welche urplötzlich zur gefährlichen Flamme auflodern können. Hier ist ein Gebiet, auf dem die weibliche List mehr zu erreichen vermag, als die männliche Kraft.«

»Und wie,« fragte Luitgarde, welche seine Worte nicht ganz zu verstehen schien, »wie sollte ich es möglich machen, Geheimnisse zu durchdringen, die mir so ganz fern stehen, deren Wesen ich nicht kenne und die Deinem Blick verborgen bleiben. Zur List hat mich die Natur nicht geschaffen, die heilige Begeisterung für eine große Sache vermöchte mir die Kraft zu geben, das Licht ist mein Element, und dunkle Nebel zu durchdringen, würde ich vergebens versuchen.«

»Nicht so vergebens, als es scheint,« erwiderte Malgienski, der immer eifriger die in ihm aufgestiegenen Gedanken zu verfolgen schien. »Dir gerade wird es leichter werden als anderen, vieles zu durchdringen, woran bis jetzt die Macht der Regierung und alle Geschicklichkeit der Polizei scheiterte.«

Luitgarde fuhr bei diesen Worten erschrocken zurück.

»Wie«, fragte sie zitternd, »wäre das möglich?«

»Es bestehen«, erwiderte Malgienski, »geheime Verbindungen, welche ihre Netze weit hinausspinnen und mit allen revolutionären Elementen in Europa in Verbindung stehen, sie arbeiten nach festem Plan daran, die bestehende Ordnung umzustürzen, das Vertrauen gegen die Regierung zu untergraben und das Volk in seinen Tiefen aufzuwühlen – ich weiß es, daß sogar die Damen sich zu diesem Zweck verbunden haben und durch alle Mittel Kämpfer gegen die Regierung zu gewinnen suchen. Am gefährlichsten ist aber der Geheimbund, der sich nach dem Muster der italienischen Carbonari geschlossen hat und unermüdlich am Werk ist, einen Aufstand vorzubereiten. Die Regierung weiß, daß diese Verbindungen bestehen, sie hat hier und dort einzelne Fäden gefunden, welche aber sogleich wieder abreißen und keine vollen Beweise schaffen. Wenn es mir gelänge, das unheimliche und gefährliche Dunkel zu lichten und wichtige Entdeckungen zu machen, die bisher vergeblich gesucht wurden, so wäre mein Weg zu den höchsten Stufen der Macht und des Einflusses gesichert. Der Großfürst, dem die Sorgen und Aufregungen der Regierung lästig sind, würde eine Vizestatthalterschaft in die Hände desjenigen legen, dem es gelänge, ihm diese Sorgen erfolgreich abzunehmen. O, es wäre ein großes, strahlendes Ziel, das da zu erreichen ist – Vizestatthalter von Polen, das wäre eine königliche Stellung, wie sie menschlicher Ehrgeiz nur träumen kann, und Du, mein Luitgarde, würdest an meiner Seite die erste Dame des Königreichs sein und auch in Petersburg wäre Dir ein Ehrenplatz an den Stufen des Thrones gesichert.«

Luitgardens vorher so strahlendes Gesicht verdüsterte sich.

»Und wie,« fragte sie, »wie wäre es mir möglich, Dir auf solchem Wege zu helfen?«

»Dir vor allen!« rief Malgienski. »Gerade, weil Du bisher aller Politik fern gestanden, wird jeder gegen Dich weniger vorsichtig sein. Dein Vater gilt überall für einen Patrioten, auf den auch die Feinde der Regierung immer noch hoffen, vor seiner Tochter wird man die Geheimnisse weniger sorgfältig bewahren, und wenn Du geschickt beobachtest und fragst, wenn Du die Miene annimmst, selbst vielleicht den Traditionen aus der Zeit Kosciuszkos sympathisch entgegen zu kommen, so wird man vielleicht glauben, durch Dich auf Deinen Vater wirken zu können, und Du wirst in den Aeußerungen verschiedener Personen, von denen ich Dir einige bezeichnen kann, wichtige Anhaltspunkte für weitere Nachforschungen finden, vielleicht auch Fäden in die Hand bekommen, die Du weiter verfolgen kannst. Es wäre das so recht eine Aufgabe für weiblichen Scharfsinn, durch deren Lösung Du Dir ein großes Verdienst erwerben könntest, das der Kaiser selbst mit höchstem Dank anerkennen wird. Wenn wir nur erst einen Zugang zu den gefährlichen Geheimnissen haben, welche die feste Grundlage des Staates unterminieren, dann würden wir bald der dunklen Verschwörung Herr werden – das wäre eine gewonnene Schlacht wert, weil dadurch vielleicht blutige Schlachten erspart würden. Der Kaiser würde erkennen, daß der Geist eine noch bessere und wirksamere Waffe ist als der Degen seiner Generale, die alles mit roher Gewalt glauben erreichen zu können.«

Während er lebhaft sprach, war Luitgarde immer bleicher und bleicher geworden. Sie sah ihren Mann schmerzlich fragend an, als ob es ihr schwer würde, seine Worte zu fassen.

Dann schüttelte sie mit einem matten Lächeln den Kopf und sagte traurig:

»Dazu wird wohl meine Geschicklichkeit und mein Scharfblick nicht ausreichen, ich würde nicht den Mut haben, zu fragen, und nicht verstehen, zu forschen und zu kombinieren, und ich glaube nicht, daß jemand in so ernster Sache mir seine Geheimnisse anvertraut.«

»Und warum nicht?« fragte Malgienski. »Es gibt nicht viele Männer, die es vermögen, ein Geheimnis vor einer schönen Frau zu bewahren, die es versteht, ihre Augen und ihr Lächeln als Schlüssel zu den Tiefen der Herzen zu benützen –« fügte er mit einem Lächeln hinzu, vor dem Luitgarde zusammenschauerte.

Einen Augenblick saß sie, die Hand auf ihr Herz drückend mit starren Blicken ihn anschauend, da, dann flammte helle Röte in ihrem Gesicht auf, ihre Augen blitzten, und schnell aufspringend, rief sie:

»Zu solchem Spiel möchtest Du die Augen und das Lächeln Deiner Frau mißbrauchen? Nein, nein, das kann Dein Ernst nicht sein! – O, es hat mich geschmerzt, daß ich Deinem Arbeiten und Streben fernstand, und daß ich fürchten mußte, Du hieltest mich nicht für fähig, auf Deinen Wegen Dir zur Seite zu schreiten; aber, bei Gott! Um solchen Preis möchte ich niemals mein ehrgeiziges Sehnen, das vielleicht töricht war, erfüllt sehen, und daß Du von mir solche Hilfe verlangen, mich solchen Spiels für fähig halten kannst, das läßt mich fürchten, daß Du mich verachtest.«

Malgienski reichte ihr die Hand und zog sie zu sich heran.

»Verachten, Luitgarde? Welcher Gedanke! – Wenn ich Dich einblicken lasse in meine Pläne, in die geheimsten Tiefen meines Strebens, das mich zu den höchsten Höhen emporführen soll, um Dich an einer Seite erhaben zu sehen über die ganze übrige Welt? Ist der Sieg ohne Kampf möglich, und setzt nicht der Soldat auf dem Schlachtfelde sein Leben ein gegen das Leben seiner Feinde, um aufzusteigen zu Ruhm und Ehre?«

»Mein Leben!« rief Luitgarde. »O, ich würde es einsetzen, jeden Augenblick ohne Zögern, wenn Du es von mir verlangst im Dienst einer großen edlen Sache; aber ich soll Vertrauen gewinnen durch heuchlerische Lockung und Wege gehen, auf denen der Fuß leicht straucheln mag und an deren Seite drohende Abgründe sich öffnen, und dann soll ich das Vertrauen täuschen und verraten! – Nein, nein, das kannst Du, das darfst Du nicht von mir erwarten, und wenn ich mich gewöhnte, ein solches Spiel zu spielen mit anderen – würdest Du mir noch vertrauen können?«

Eine Wolke des Unmuts zog über Malgienskis Stirn.

»Welche Aufwallung, Luitgarde!« sagte er; »warum willst Du die Dinge nicht einfach ansehen, wie sie sind – warum müßt Ihr Frauen denn immer alles mit romantischem Nimbus umkleiden, den Himmel oder die Hölle suchen, statt auf dem Boden der irdischen Wirklichkeit zu bleiben und sie mit ruhiger Ueberlegenheit zu beherrschen? Du sprichst von verratenem Vertrauen, aber ist ein Sieg möglich ohne Besiegte sind diejenigen, die ich besiegen will durch Erforschung ihrer Geheimnisse, nicht unsere Feinde, nicht die Feinde der Regierung des Kaisers, der den höchsten Lohn für meine Dienste in seinen Händen hält?«

»Und sind sie nicht«, fragte Luitgarde mit blitzenden Augen, »auch die Söhne unseres Vaterlandes, die ihr Blut und Leben für Polen einzusetzen bereit sind, wie es mein Vater einst getan, und so viele Helden, deren Namen ich von Kindheit an mit andächtiger Verehrung nennen hörte?«

Malgienski zuckte die Achseln.

Mit strengem Ton sagte er:

»Sie sind die schlimmsten Feinde des Vaterlandes, weil sie Unmögliches erstreben in phantastischem Wahn, weil sie den Frieden zerstören und von neuem Ströme von Blut vergeblich vergießen möchten. Wie der Soldat im Kriege mit List oder Gewalt seinen Feind vernichtet, so ist es unsere Pflicht, die Feinde des Friedens zu vernichten, unter dem endlich das arme, schwer geprüfte Land aufatmet zu neuem, ruhigem und freundlichem Glück – des Friedens, den auch Dein Vater erstrebt in weiser Erkenntnis der aus der Geschichte selbst erwachsenden Notwendigkeit.«

»So bekämpfe sie,« rief Luitgarde in steigender Erregung, »vernichte sie, wenn es sein muß, wenn Deine Pflicht und Ueberzeugung es verlangt, wie es der Soldat im Felde tut. Aber der Soldat verachtet den Spion, wenn er auch dessen Dienste vielleicht bedarf. Die Macht der Polizei reicht nicht aus, wie Du sagst, um jene Geheimnisse zu erforschen, von denen Du mir gesprochen, und von mir, Deiner Gemahlin, kannst Du verlangen, die Polizei zu ergänzen und durch List und Verstellung zu erreichen, was jene nicht vermochte. Von einer edlen Tochter Polens verlangst Du, die Söhne, die vielleicht verirrten Söhne des Vaterlandes, durch listige Lockung zu verraten und einem grausamen Feind zu opfern? Nein, tausendmal nein! Vergiß meine Bitte, sie war vielleicht töricht und kindisch. Ich will in dem beschränkten Kreise bleiben, den wohl Gott selbst dem Weibe vorgezeichnet hat, weil wir es nicht verstehen können, die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge nach dem Maß der Politik zu ziehen und nach Belieben zu verschieben.«

Sie sank wie erschöpft aus einen Sessel nieder, faltete die Hände in ihrem Schoß und senkte den Kopf auf die Brust.

Malgienski preßte die Lippen aufeinander, ein drohender Blitz sprühte aus seinen Augen, aber schnell nahmen seine Züge wieder die gewohnte Ruhe an.

Kalt, in fast gleichgültigem Tone sagte er:

»Wir verstehen uns nicht, Luitgarde, und ich sehe wohl, daß wir uns wohl kaum jemals verstehen werden, wenn wir das Gebiet der Politik berühren. Doch, Du hast es gewollt und wirst nun begreifen, daß ich recht hatte, wenn ich die Sorgen meiner Arbeit und Mühe, deren Preis Dein Leben vor allem schmücken sollte, allein trug. Ich wollte Dir zeigen, daß die Nerven des weiblichen Wesens nicht stark und fest genug sind, um den Kampf, den die Aufgabe meines Lebens bedingt, mit mir zu kämpfen; doch wirst Du überzeugt sein, daß ich niemals etwas von Dir erwarten würde, was ich selbst für unwürdig hielt. Die Ansichten und Empfindungen sind verschieden – ich bedaure, daß Du mich hast mißverstehen können und erwarte, daß alles, was wir heute gesprochen, zwischen uns begraben bleibt.«

»Kannst Du daran zweifeln?« fragte Luitgarde mit mattem Ton. »Wenn ich das Vertrauen der Fremden nicht zu täuschen vermag, würde ich es Dir nicht bewahren?«

Er küßte ihre Hand und sagte:

»So laß uns denn das Gebiet der Politik, auf dem wir uns kaum verstehen werden, niemals wieder berühren, es ist ein steiniges und dorniges Gebiet, und an mir ist es, mich mit den Dornen des Lebens zu befassen und sie aus dem Wege zu räumen, damit Du die Rosen pflücken kannst.«

Er hatte lächelnd mit galanter Liebenswürdigkeit gesprochen, aber der Ton seiner Stimme klang gezwungen, als ob auch er eine peinliche Empfindung unterdrückte. Er wich ihrem schmerzlich ernsten Blick aus und Luitgarde fühlte ihr Herz wie von einem kalten Hauch berührt. Die Scheidewand zwischen ihr und ihrem Gemahl war bisher ein Schatten gewesen, jetzt schien es ihr, als ob sie sich zu einem eisigen Nebel verdichte.

Malgienski schien das Gespräch, das einen so peinlichen Ausgang genommen, schon vergessen zu haben, ruhig und heiter lenkte er die Unterhaltung auf andere Gebiete, sprach interessant und geistvoll wie immer über alle möglichen Dinge und schien es nicht zu bemerken, daß Luitgarde ihm kaum durch einzelne hingeworfene Bemerkungen antwortete und daß sie zuweilen scheu und fragend zu ihm aufsah.

Als eine halbe Stunde vergangen war, erhob er sich, um, wie er sagte, noch einige dringende Arbeiten zu erledigen, und ließ Luitgarde mit der halb scherzend wiederholten Mahnung, den Dornen der politischen Arbeit fern zu bleiben, allein.

Sie sah ihm mit starren Blicken nach und blieb lange unbeweglich stehen.

»O, mein Gott,« sagte sie endlich, tief seufzend, »warum habe ich diese Stunde erlebt? Ich habe von einem Ehrgeiz geträumt, der in blinkender Rüstung, das ritterliche Schwert in der Hand, aufwärts strebt zu lichter Höhe, mit offenem Blick gegen die Gegner anstürmend, und nun? – Meine Seele schaudert vor dem Wege, der durch dunkle Tiefen den Lohn für dunkle Taten erschleicht. Die Polizei reicht nicht aus,« flüsterte sie mit bitter schmerzlichem Hohn, »und ich soll ihr Werk ergänzen! Ich habe geglaubt, ihn zu lieben mit der ganzen Wärme meines vertrauenden Herzens – kann ich es noch? O, mein Gott, gib mir Licht in diesem Dunkel, aber wehe, wehe, wenn es das eisige Licht der Wintersonne ist, unter dem die blühende Natur zum Tode erstarrt.«

Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen und sank schluchzend in ihren Sessel nieder.


 << zurück weiter >>