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Sein Jagdschloß war auf viele Meilen weit
Von Forst umgeben, und er jagte da
Vom ersten Frührot bis zur Dunkelheit
Auf alles, was er leben sah.
Er schoß den Hirsch, das Reh, den Reiher,
Den Falken und die Entenschar im Weiher.
Parforcejagd war sein Höchstes, oder Wild
Im Bau gepackt vom Hund. Den Troß, die Meute
Und das Halali stellte dar manch Bild
Im Schlafgemach, im Speisesaal; die Beute
Darüber hängend zeigte rings Geweih
Und seine Lust und Augenweid' in Schränken:
Gewehre, Pulverhörner, Haufen Blei.
Gebreitet lagen über Tisch und Bänken
Erlegter Tiere Decken und darauf
Die Becher und die Leuchter aus Gebeinen;
Denn außer Jagd und Mast von wilden Schweinen
War noch das Zechgelag sein Lebenslauf.
Es kam der Krieg, und alsobald
Ward aufgebrochen und ins Feld gezogen.
Auch da war oft die Szene noch der Wald,
Doch kam auf ihn das Blei jetzt hergeflogen,
Und einst – sieh da – traf eine Kugel ihn,
Den Jäger, in die Brust. Er schleppte lechzend
Nach einem Bach sich unter Tannen hin
Und hauchte dort, nur hie und da noch ächzend,
Ganz einsam still sein Leben aus,
Ganz wie das Wild, dem er so oft zu Haus
Das gleiche Los bereitet hatte. Ferne
Verhallte das Getös der Schlacht,
Und durch die Tannen schien das Licht der Sterne.
Da schlich ein Leichenräuber durch die Nacht;
Er sah den Toten liegen, bog
Sich über ihn und zog
Ein Weidmannsmesser aus der Tasche, schlitzte
Das Koller auf, aus dem es rann
Wie Wellen laut'res Golds, und schnitt sodann
Den Finger durch, an dem ein Demant blitzte.
Er riß mit einem zweiten Griff
Ein Kettlein aus der Brust, wie seinen Fang
Ein Habicht packt, dann schlich er sich entlang
Des Baches fort, indem er etwas pfiff,
Was frisch und froh wie ein Halali klang.