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Blühet, rote Rosen, bald,
Blühet für die Hand der Süßen!
Wo sie weilet, wo sie wallt,
Will ich sie mit Rosen grüßen.
Blühet ja recht bald dies Jahr,
Meine Liebste zu erfreuen!
Gelbe will ich ihr ins Haar,
Auf den Weg ihr weiße streuen!
Das ist hohe Seligkeit,
Wenn ich ihr die Rosen pflücke,
Wenn ich in der Wonnezeit
Ihre Brust mit Rosen schmücke.
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So lang am Himmel tief verhüllt
Die Zeit des späten Herbstes währte,
So lang blieb auch mein Wunsch erfüllt,
Ich sah dich Süße, Schmerzverklärte!
Nun seit der Frühling voller Lust
Verwirrt in fröhlichem Gedränge
Die stillen Regungen der Brust,
Verlor auch dich ich in der Menge.
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Weil du mir zu früh entschwunden,
Blieb ein unerfülltes Glück
Ungenossner schöner Stunden
Ruhelos in mir zurück.
Ungeküßte Küsse leben
In getrennten Herzen fort,
Und die Lippe fühlt noch beben
Das zu früh verstummte Wort.
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Erinnre dich der schönen Tage,
Als unsre Liebe war erblüht,
Als unsrer Herzen große Frage
Verborgen noch und still geglüht.
Wie zart war jedes Wort gesprochen,
Wie innig und wie ernst gemeint,
Wie Knospen, noch nicht aufgebrochen,
Wenn sanft des Frühlings Sonne scheint.
Wir wollten uns entsagen können,
So groß war unser Opfermut,
Uns selbst nicht diese Liebe gönnen,
So selig hielten wir dies Gut.
Verstummen, meiden und ertragen,
Wir überboten uns darin.
Sich liebend alles zu versagen,
Erschien und ward uns ein Gewinn.
Wenn draußen schnob des Winters Tosen,
So hatten wir noch Sonnenlicht,
Und gab es einmal keine Rosen,
So hatte ich doch ein Gedicht.
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Bald fühl' ich mich zu dir gezogen,
Bald wieder flieh' und hass' ich dich.
Heut sag' ich, daß du mich betrogen,
Und morgen: nein, du liebtest mich!
So streiten sich getrennt vom Leide
Zwei Seelen tiefst im Innern mir,
Und einig sind nur darin beide,
Sie neigen beide nur zu dir.
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