Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Vorspruch von Max Barthel

Das ist der Roman vom Arbeitsmann,
Der in Eilenburg den Kampf begann,
Den Kampf um Freiheit, um Glück und Ruhm,
Den Kampf um das deutsche Arbeitertum,
Den Kampf um Ehre, den Kampf um Brot:
Das war mit das erste Aufgebot.
Und wie sie gelitten und wie sie gestrebt,
Der Leser in diesem Buche erlebt.
Maschinen dröhnten Schlag um Schlag,
Der Tag war ein ewiger Arbeitstag
Und pausenlos, noch in der Nacht
Ging der Donner der großen Arbeitsschlacht.
Es wurde gesponnen, gewebt und bedruckt.
Gerungen, bezwungen, erhöht und geduckt!
Handwerker, Arbeiter erkannten die Kraft
Und schufen sich die Genossenschaft,
Sie waren gewillt, neben dem starken Wehrstand
Zu gründen und schaffen den starken Nährstand.
Auch an den Maschinen wächst Frucht und Brot,
Auch die Maschinen besiegen die Not,
Auch aus den Feuern, den Donnern, dem Qualm
Bricht einer Ernte gesegneter Halm.
Arbeiterverbrüderung wuchs im Land,
Doch Herrschsucht war und Unverstand,
Und in den Kasten der oberen Schicht
Verstand man die Sehnsucht der Schaffenden nicht.
Sie haben gekämpft, geopfert, gebebt,
Sie haben nach höherer Ordnung gestrebt,
Sie haben geliebt, sie haben gehaßt,
Sie waren frei und trugen Last,
Sie haben gehungert; um ihr hartes Brot
War einer Sehnsucht Morgenrot.
Doch weil noch nicht reif war jene Zeit,
Da haben sie sich wieder entzweit,
Arbeiter und Bürger, der alte Wahn,
Und immer hieß es: Kanitverstahn!
Und immer hieß es: Herr und Knecht!
Und das Recht war damals einseitiges Recht.
O Deutschland, zerrissen im Bruderkrieg,
Die Kette dem einen, dem andern der Sieg!
O Deutschland, der Zwietracht uralter Fluch!
Auch Liebe geht leuchtend durch dieses Buch,
Besinnung und Einkehr, Sprung über die Kluft,
Von kommender Ernte ein heiliger Duft,
Trotz Dunkel und Hohn, trotz Haß und Blendung
Aufruf zur Sammlung und großen Sendung.
In diesem Roman von dem Dichter und Kesselschmied
Hören wir alle der Arbeit Lied,
Und es wird uns allen klar,
Wie es damals in Deutschland war.
Wir sehen auch nach vorwärts den Sprung
Und verharren nicht in Erinnerung:
Der Kampf von damals war nicht vergebens.
Die Kämpfer erhöht die Krone des Lebens,
Es wuchs aus dem Dunkel der ärmste Sohn
In den heilgen Raum der deutschen Nation.
Empor alle Herzen und trauert nicht länger!
Die Arbeit ist Ehre, die Arbeit ist Ruhm,
Es kam aus dem Volke ein Meldegänger,
Deutschlands Ruhm ist sein Arbeitertum!


 << zurück weiter >>