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8.

Hedwig war in einer traurigen Lage. Sie war nicht erfahren genug, um sich charaktervoll den auf sie eindringenden Anforderungen entgegenzustellen; und sie war nicht beschränkt, nicht romanhaft genug, die Wünsche und Weisungen der Ihrigen völlig zurückzuweisen. Ach, die Mutter hatte ihr so innig zum Herzen geredet, ganz anders als der Vater, viel, viel eindringlicher. Sie hatte Stanislaus nicht geschmäht, keineswegs, sie hatte sogar dessen glänzende Eigenschaften mit Vorliebe hervorgehoben, sie hatte nicht nur in Worten, nein, in Blick, Miene und Ton ihre Teilnahme, herzliche Teilnahme für ihn bezeigt, und doch immer damit geschlossen, daß er niemals, niemals ihr Schwiegersohn werden dürfe. Aber warum denn nicht? fragte schüchtern der gesunde Sinn Hedwigs, der soviel Entschiedenheit und so wenig Gründe heraushörte. – »Weh dir, meine Tochter, daß dir meine Versicherung nicht genügt, daß deine Frage nur zu deutlich auf widersetzliche Regungen deines Herzens deutet, daß dir die Nachricht nicht genügt, wie eine Verbindung mit Bandomir deine Mutter in Verzweiflung stürzen würde!«

Dann fiel die Tochter der Mutter weinend um den Hals, sie weinten zusammen, und es blieb wenig Aussicht für Bandomirs Wünsche übrig. Alles vereinigte sich auch dagegen. Jakob Chabelsky, der mit dem Vater und Onkel an jenem Morgen nach Ellern zurückgekehrt und seit der Zeit in Ellern geblieben war, hatte alle die bestechenden äußeren Vorzüge eines schlanken, lebhaften, sarmatischen Edelmannes und äußerte seine leidenschaftlich aufschießende Neigung mit jenem ritterlich-demütigen Ungestüm, welcher einem Mädchen so leicht unwiderstehlich ist. Und der Vater, dem Puttkammer zu träge und matt scheinen mochte, zeigte deutlich, daß er nichts gegen den neuen Bewerber einzuwenden habe. Hört denn aber ein von Liebesunglück bedrängtes Mädchen auf, geschmeichelt zu sein von einer Eroberung? – Wenn nur ein Schimmer, nur der kleinste Schimmer von Möglichkeit für die Verbindung mit Bandomir geblieben wäre! Aber aller Horizont für ihn und mit ihm war eng, war rings vermauert – man hatte Julius, den einzigen Sohn Knorres, den Bruder Hedwigs nach Ellern gebracht, wie einen Halbtoten. Wiederum ein Bandomir hatte ihn zugrunde gerichtet mit tiefen entstellenden Säbelhieben! Sie hegte keine besondere Zärtlichkeit für Julius; dessen Leichtsinn hätte sie wohl mitunter erheitert, wäre er nur frei von Roheit gewesen. Aber er war doch ihr Bruder, er litt schmerzhaft, er war in Gefahr; er war so bleich, und seine Stimme, sein Ausdruck waren edler als sonst, und er bat sie mit so wenigen, mit so schweren Worten, des Hauses Ehre nicht zu beflecken durch fernere Teilnahme an einem Bandomir!

Wie mußte ein Mädchen gepeinigt sein, welchem der angedrohte Fluch des Vaters von allen Hindernissen das geringste war! Die großen Hindernisse erwecken allerdings in der Jugend die schwärmerische Neigung, aber wo sie, wie hier, so mannigfach in die erste Krisis treten, welche der sich bildende Charakter zu bestehen hat, da wird in ursprünglich heiteren Gemütern solche schwärmerische Neigung leicht eine untätige. Sie entsagt nach außen, um in einem verborgenen Winkel des Herzens freudige Erinnerung zu genießen, eine Erinnerung, die desto früher unmächtig wird, je gesünder Herz und Sinn des zur Entsagung gezwungenen Mädchens. Und diesen Weg schien das Schicksal mit Hedwig einzuschlagen, die allerdings ein mutiges, im Notfall tapferes, aber doch ein zu natürliches, heiteres Kind war, als daß sie um schimärischer Schwärmerei halber das Leben hätte aufgeben mögen.

Es waren acht Tage vergangen seit jenem schrecklichen Abende der Katastrophe, da trat wiederum im Zwielichte der Vater zu ihr ins Zimmer und schreckte sie aus ihrer Träumerei, der sie, aus ihrem Fenster nach dem Felde und dem fernen Busche bei der Forstei blickend, hingegeben war. Herr von Knorre hatte, wie dies bei Vätern häufig eintritt, viel mehr Neigung und Zärtlichkeit für seine Tochter als für seinen Sohn, seine Gattin, oder für sonst jemand. Hedwig war sein Augapfel, und es schnitt ihm ins Herz, daß gerade sie sich in Liebe verirrt haben, daß gerade sie in der wichtigsten Wahl Zwang erleiden sollte. Doch war er Mann und Krieger genug, um ein rasches Einschneiden in die Wunde für das Fördersamste zu halten. Er sagte ihr also mit aller Entschlossenheit, daß sie nach Verlauf von vier Wochen verheiratet sein müsse.

»Mit Puttkammer?«

»Ich lasse dir die Wahl zwischen Puttkammer und Chabelsky. Gib dich nicht krankhaften Träumereien hin, sei Knorres Tochter, und sobald deine Wahl getroffen ist, sage mir's. Du weißt, mein Kind, daß ich dich liebe, daß ich dein Bestes will: folge mir, sei entschlossen, stütze dich auf mich!«

Nach diesen Worten umarmte er sie und verließ das Zimmer. Hedwig wußte sehr wohl, wie sehr sie sonst in Neigung von ihrem Vater bevorzugt war; daß er trotzdem so bestimmt über sie verfügte, machte ihr also den Eindruck unumstößlicher Notwendigkeit. Warme Tränen quollen ihr unaufhaltsam aus den Augen; ohne irgendwelche Verbindung mit Stanislaus, ohne irgend ein bestimmendes oder verheißendes Wort von dessen Seite war sie, ihrem Charakter gemäß, von diesem Augenblicke an für ihn verloren. Sie war zu heiter, um selbständig eine Opposition durchzuführen. An Bandomirs Seite hätte sie einer ganzen Welt getrotzt, denn die Übereinstimmung mit ihm hätte ihren fröhlichen Drang hinreichend entschädigt. Aber alles um sich her ohne Ausnahme zu erzürnen und zu betrüben, das ging über ihre Kräfte. Als sie später unter neuen Tränen ihr Lager suchte, schob ihr der weibliche Dämon bereits einen um den andern Freier am umschleierten Horizonte vorüber und flüsterte ihr zu: »So wähle wenigstens den Hübschesten! Kann es Bandomir nicht sein, so ist doch Chabelsky viel wünschenswerter als Puttkammer!«

Beim Erwachen am nächsten Morgen hatte der Dämon allerdings von seiner Macht verloren, denn der Sommermorgen ist den idealischen Wünschen eines gesunden Mädchens die geneigteste Tageszeit. Ihr Haar flechtend, trat sie ans Fenster und sah über die Wiesen und Felder nach der fernen Forstei hinab. War es doch, als ob ein Reiter wie ein Blitz am Horizonte vorüberglitte! Sie streckte die noch schlafeswarmen weißen Mädchenarme in die Morgenluft hinaus, aus dem Herzen flüsterte es: »Komm, Stanislaus, hole mich!« – Ach, es war dieser Reiter wohl nur ein Spiegelbild ihres innersten Herzens gewesen, der weite Wiesen- und Felderraum blieb leer und leer, und in melancholischer Weise klang aus Hedwigs Fenster ein Gesang:

Einsam breitet sich Wiese und Feld
Bis an den Wald hinüber;
Eine Schelle der Rinderherde schellt
Eintönig zu mir herüber.

Du Waldessaum, du Wiesenstreif,
Ihr hebt euch lieblich dunkel,
Und deine Tropfen, Morgenreif,
Strahlen wie Perlengefunkel!

Auf eurem Troste sieht mein Herz
Mit drängendem Blick ins Ferne;
Komm näher, glücklicher, glücklicher Schmerz,
Ich weine, ich weine so gerne!

Alltäglich leer mein Horizont;
Mein Reiter will nicht erscheinen!
Hab' ich's auch nicht genießen gekonnt,
Ich kann das Glück doch beweinen!


Der in der Morgenfrühe vorüberfliegende Reiter war in der Tat Stanislaus gewesen. Aus dem Schlosse der Großfürstin kommend, hatte er sich damals eiligst in die Herberge begeben, wo die Bandomire in Mitau zu wohnen pflegten, und wo er Nachrichten über Scipio erwarten durfte. Kurz vor dem Hause begegnete ihm Jakut, der zu Pferde saß und zwei Pferde gekoppelt neben sich führte. »Jakut!« rief Stanislaus dem demütig grüßenden Pferdehändler entgegen, »laß deine Pferde hier halten und eile in Wilmitzens Haus, fordere meine Kleider und meinen Tatar und bringe beides hierher! Rasch!«

Jakut gehorchte auf der Stelle. Stanislaus trat in die Herberge und fragte nach Scipio. Man wußte ihm nur zu sagen, daß er erhitzt eingetreten sei, sein Pferd verlangt habe und mit Ferber nach der Aabrücke hinausgesprengt sei. Der Verwundete war also Knorre; aber Stanislaus behielt keine Zeit, sich zu freuen oder zu überlegen, daß Scipios Säbelhiebe ja auch Hedwig betroffen hätten – Jakut stürzte herbei und berichtete, eine Abteilung russischer Truppen sei eben vor Wilmitzens Hause angekommen, um Herrn von Bandomir zu verhaften, er habe nicht Zeit gehabt, den Tatar oder die Kleider zu fordern. Herr von Stanislaus möge eilen, die Aabrücke zu gewinnen, ehe die Order vom Schlosse bis dahin käme.

»So gib dein gesatteltes Pferd her!« rief Stanislaus. Jakut zögerte. Stanislaus, ihn zornig anblickend, eilte auf die Straße, schnallte das gesattelte Tier von den Koppelpferden ab, schwang sich darauf und sprengte von dannen. Er passierte vollen Rosseslaufes ungehindert die Brücke und ritt nun wieder dahin, von wo er vor wenigen Stunden gekommen war, verstörter, ingrimmiger als je. Die Persönlichkeit des Grafen Moritz hatte ihn zauberhaft angezogen, die vornehme Geringschätzung, mit welcher er von ihm behandelt worden war im Vorzimmer der Großfürstin, hatte ihm einen schrecklichen Eindruck gemacht. Aller Gedanke an Ritterlichkeit, an großmütige Genossenschaft, aller Gedanke, welchen Graf Moritz gerade romantisch in ihm erweckt hatte, war durch jene wenigen Worte niedergeschlagen. Angegriffen oder zurückgewiesen von allen Seiten, bäumte sich Stolz und Kraft der Bandomire in ihm wie ein wildes Roß, und sein natürlicher Hang zu zügelloser Gewaltsamkeit stellte sich ihm dar wie ein Recht, wie eine Pflicht der Selbsterhaltung gegen eine zudringliche, feindliche Welt.

Als er rasche Hufschläge hinter sich hörte, wendete er sich, Verfolger erwartend, um, zog sein Schwert und empfand eine völlige Freude, blutig hineinhauen zu können in ein Menschenvolk, das ihm überall widerwärtig wurde. Es war aber nur Jakut, der auf blankem Pferderücken ihm nachgejagt kam. Stanislaus fuhr ihm zornig entgegen, warum er gezögert habe, sein Pferd zu leihen? Jakut versuchte nicht, es abzuleugnen, sondern stellte ihm in demütigen Worten dar, wie er, ein armer Zinsner, mit aller Welt in Frieden leben müsse und niemand herausfordern dürfe. Hätte er also Herrn von Bandomir offen gegen die Russen beigestanden, so hätte er ihm nichts weiter genützt, als daß Herr von Bandomir nicht nötig gehabt hätte, das Pferd selber loszuschnallen, sich selber aber hätte er die Russen und die Knorres auf den Hals geladen.

»Die Knorres fürchtest du auch? Du wirst also wohl auch einen Auftrag nicht übernehmen, den du in Ellern ausrichten sollst, wenn wir morgen früh daran vorüberkommen?«

»Nein, gnädiger Herr! Herr von Knorre ist mir immer ein gnädiger Herr gewesen, und ich weiß, daß er es für einen Feindesdienst erklärt hat, wer von Brüggen aus etwas nach Ellern berichte; ich war vorgestern in Ellern, als Herr von Bandomir auch da waren und abends mit Urban und Pascha von dannen ritten – der gnädige Herr haben doch nicht Pascha eingebüßt?«

Stanislaus, dem eigentlich die Loyalität Jakuts gefiel, hielt erschreckt sein Pferd an; denn er bemerkte erst jetzt, daß Pascha fehlte, er war zum Tatar in den Stall gewiesen worden.

»Da du so gewissenhaft bist, mir nichts zu nützen, Jakut, so reite nach Mitau zurück und hole mir den Tatar und den Pascha nach Brüggen.«

»Pascha geht nicht mit mir, gnädiger Herr, er beißt mich.«

»So trag's in der Herberge auf, daß man die Tiere holen lasse aus Wilmitzens Stalle; ich werde von Brüggen aus danach schicken! Kehr' um!«

»Werden der gnädige Herr meine Stute behalten für dreißig holländische Dukaten?«

Bandomir antwortete nicht und setzte sein Pferd in rasche Bewegung, nicht mehr umblickend nach Jakut, der sich offenbar ungern entschloß, nach Mitau umzukehren.

Stanislaus ritt die ganze Nacht hindurch und war des Morgens wieder nahe bei der Ellernschen Forstei, in deren Nähe er den Pferdehirt zu finden und zu gebrauchen hoffte. Der Pferdehirt war allerdings da und zeigte sich auch bereit, für ein Stück Geld einen Brief an Fräulein Hedwig zu besorgen, sobald das Fräulein einen Spaziergang nach der Forstei mache, wie sie oft zu tun pflege. Aber Stanislaus bemerkte jetzt erst zu seinem Schrecken, daß er noch die fremden Kleider trage und seine Brieftasche nicht besitze, also auch nicht Papier und Bleifeder. Dergleichen zu bekommen, war in der Nähe sehr schwer. Im Kahsen Kruge, der nicht weit ablag, war kein Schreibmaterial zu erwarten; in Oknist zu schreiben, würde aufgefallen sein; das Sicherste, wenn auch Weitläufigste mußte also gewählt werden; der Bote, welcher nach Mitau zu schicken war, sollte am folgenden Tage früh dem Pferdehirten das Billett einhändigen, und nun eilte Stanislaus heimwärts. Tief in der Nacht erreichte er Brüggen und fand die Nachricht, daß der Onkel Boleslaus plötzlich gestorben sei. Die Ellernschen Nachrichten, welche Urban mitgebracht, hätten ihn bestürzt und erschreckt, und als bald darauf das Gerücht angelangt und in Kummeln verbreitet worden sei, der junge Herr Scipio sei bei der Ellernschen Forstei erschlagen gefunden worden, da habe den alten Herrn der Schlag gerührt. Herr Scipio habe ihn zwar noch am Leben getroffen, aber diese Widerlegung des Gerüchts sei doch zu spät gekommen, er habe nur noch eine halbe Stunde gelebt und sei kaum noch imstande gewesen, wenige Worte zu sprechen.

Seit der Heimkehr vom Schloßberger Feste sahen sich die Brüder zum ersten Male wieder – ach, an der Leiche des geliebten Oheims! Scipio, zum Tiefsten betroffen von dem Verluste, sprach einen herben Fluch aus über das Knorresche Haus, von wannen alles Leid käme über die Bandomire. – »Und wie es das letzte Wort war zwischen uns, Stanislaus, so war es des Oheims letztes Wort, mit welchem er aus der Welt schied, gleichwie es das letzte Wort unseres Vaters war, vor einer Verbindung mit Knorres zu warnen, eine Verbindung mit Hedwig zu verbieten.«

»Zu verbieten? – Du übertreibst im Schmerze, Scipio.«

»Das tu' ich nicht, aber ich danke Gott, daß das Verhältnis zersprengt ist für immerdar!«

Stanislaus war wie ein Felsen; es prallte dies alles machtlos von ihm ab. Als er nach Brüggen zurückritt, dachte er nur an seinen Boten, der durch den Pferdehirt Nachricht an Hedwig gebracht haben, Nachricht zurückbringen sollte. – Es vergingen mehrere Tage, endlich hörte man Paschas Freudengebell, ein Zeichen, daß der Bote zurück sei. Er brachte die Kunde, der Pferdehirt, welcher den Brief zur Bestellung übernommen, sei verschwunden, ein anderer Lette bringe die Rosse auf den Weideanger! Kaum war dies gesprochen, so ritt Jakut vor das Haus. Er kam, um sein Pferd, oder den Preis dafür einzufordern, und er wußte Näheres über das Verschwinden des Hirten. Man hatte von der Forstei aus den Verkehr desselben mit einem fremdartig gekleideten Herrn, tags darauf wieder ein Gespräch desselben mit einem Reiter bemerkt; es müsse jetzt alles nach dem Ellernschen Hofe rapportiert werden; der Hirt sei darauf gefaßt und durchsucht worden, und jetzt liege er im Stocke. Fräulein Hedwig erfahre nichts von einem Boten, von einem Briefe, von einer Strafe; sie werde bald heiraten, man rüste alles dazu.

Stanislaus schwieg. Sonst ein Kind des Gelingens, sah er jetzt alles scheitern, und er zitterte vor Zorn, daß er von all den Hindernissen keinem die Stirn bieten konnte zum Kampfe. Jakut wollte nach Esoros, dem nächsten litauischen Flecken, wo am folgenden Tage der große Markt begann; er führte dies als Grund an, weshalb er Herrn von Bandomir demütig um Entscheidung dränge, ob er seine Stute für dreißig Dukaten behalten, oder sie ihm ausliefern wolle. Zu Esoros werde sie schon ihren Käufer finden; das ganze Oberland komme diesmal hin, und die Landesangelegenheit mit dem Grafen Moritz nehme eine so drohende Wendung, daß es Krieg geben und ein gutes Pferd gesucht werden würde. Aus Mitau sei der Herr Graf schon wieder heraus. Herr von Bandomir tue ganz recht, sein Haus mit einem Graben zu umziehen, denn es werde in Kurland –

»Schweig' davon, Jakut! – Hier hast du dreißig Dukaten, zehne mehr als die Stute wert ist, und sei mir förderlich, wo du kannst – willst du?«

Jakut versprach's, sich bis zur Erde bückend. Stanislaus schritt hinüber an den See und setzte sich auf einen Stein, mit Schmerzen sinnend und trachtend, auf welche Weise ein entscheidender Streich zu führen und Hedwig zu erobern sei. Die Sonne ging jenseits des Sees hinter dem Walde unter, die Wälder, welche rings um den See zusammenreichten, und nur jenseits für den Edelhof von Demmen, diesseits für den von Brüggen einen offenen Platz ließen, rauschten und flüsterten im Abendwinde, rote Streifen zitterten auf dem Wasser, hie und da sprang ein Fisch aus der Flut, sonst war es kirchenstill. Pascha lag zu den Füßen seines Herrn, und als ob er die Unruhe desselben kennte, richtete er manchmal, wie teilnehmend und fragend, sein großes Auge seitwärts nach ihm in die Höhe. Plötzlich sprang er auf und sah rückwärts nach dem Walde, aber sein langer Schweif bewegte sich hin und her, zum Zeichen, daß es nichts Feindliches sei, was er gewahre. Stanislaus wendete sich und sah Petruschka, das Zigeunermädchen, neben sich. Er wußte, daß ihm dies Wesen freundlich zugetan sei, und streckte ihr die Hand entgegen. Sie kniete sogleich nieder und küßte ihm den Handschuh. – »Ich komme, gnädigster Herr,« sprach sie leisen Tones nach einer Pause, »um dich zu warnen! Geh' morgen nicht auf den Markt nach Esoros, all deine Feinde sind da, die Knorres und die Chabelskys, und sie meinen es schlimmer gegen dich als je.«

»Und die Knorreschen Frauen bleiben allein auf Ellern?«

»Nein, Herr! sie gehen mit den Männern nach Esoros – denke nicht an diese Frauen, sie sind dein Unglück!«

Stanislaus war aufgesprungen, hatte dem noch knienden Mädchen die Hand aufs Haupt gelegt und rasch gesprochen: »Petruschka, immer wenn du was weißt, komm' des Abends nach Sonnenuntergang an diesen Stein, und immer von Ellern bring' mir Kunde!«

Mit diesen Worten eilte er hinweg, befahl Urban, für morgen die Grabenarbeiten im voraus anzuordnen, und mit Sonnenaufgang zum Geleit nach Esoros fertig zu sein. Was fragte er nach den Feinden und deren Zahl, lag doch die Möglichkeit vor ihm, Hedwig zu sehen, und die Vorgänge der letzten Woche hatten all seine Leidenschaften aufs äußerste gestellt.

Es war ein schöner Augustmorgen, als er den Hügel bei Schmelani – Smelin damals geheißen – hinabritt, rechts den Lautzenseeschen See, links die bewaldeten Hügel erblickte, worauf – »Urban! hier war's!«

»Ja, Herr, hier geschah das Unglück!«

»Sage die Freveltat!«

»Dort hinter der großen Fichte, von deren oberen Zweigen man auf die litauischen Seen hinuntersieht, kam Chabelsky hervor, und hier an dem Wacholderstrauche sank der Herr Oberstwachtmeister vom Pferde. –«

»Der Schurke soll auch vom Pferde, so wahr mir Gott hilft! –« Die geradeaus gehenden Empfindungen waren in diesem jungen Bandomir so heftig, daß solch ein Verlangen nach Rache ebensoviel Raum und Macht finden konnte als die Liebe, welche ihn bis an diese Stelle allein erfüllt zu haben schien. Bis Esoros hinein dachte er nicht mehr an Hedwig, um derentwillen er ausgeritten war, sondern nur an Chabelsky; ja, es bedurfte für dieses Rachegefühl gar nicht des Zusatzes, daß dieser Jakob Chabelsky auch ein Freier Hedwigs war. Nebenbuhlerschaft war ihm überhaupt gleichgültig; hinreichender Fülle seiner persönlichen Macht war er so gewiß, daß ihm alle Eifersucht fernblieb.

In dem sonst dürftigen Flecken Esoros – Jesseros in jener Zeit genannt – war jetzt ein buntes, wildes Gedränge, ein Stimmenschwirren und Lärmen, daß es dem Ankommenden wie ein Meeresgebraus entgegendrang. Der benachbarte Adel aus Litauen und Kurland kam viele Meilen weit auf diesem Markte zusammen, teils um sich im Trubel und in der zahlreichen Zusammenkunft zu vergnügen, teils um Luxusgegenstände einzukaufen, Bauern zu kaufen und zu verkaufen, Pferde zu tauschen und zu vertauschen. Fremde Kaufleute mit Luxusartikeln des Auslandes, Landleute mit ihren Bodenerzeugnissen, Pferdehändler, Bärenführer, Seiltänzer, Industrieritter aller Art, Kartenspieler, Pferde- und Taschendiebe, Bettler, Zigeuner und Gesindel waren aus naher und ferner Gegend zusammengeströmt; die Hütten der Freisassen und Juden des Örtchens waren vom Adel in Beschlag genommen, und da sie für Wohnungen noch lange nicht hinreichten, so hatte man Zelte aufgeschlagen, den Abhang hinunter bis zum See. Die obere Seite, von welcher Bandomir und Urban herkamen, war hoher Wald, und hier kampierten die halbnackten, schmutzigen Gestalten der Zigeuner, hier wirbelten Rauchsäulen durch die Kieferkronen empor aus den Butiken der vagabondischen Schenk- und Speisewirte. Langsam nur kamen von hier an die beiden Reiter vorwärts, denn sie waren in die unabsehbare Budenreihe geraten, zwischen welcher das stärkste Gewühl hin und her wogte, ein Gewühl, welches die bunten Trachten der Armenier, Bucharen, Griechen und Russen abwechselnd belebten. Mitten in dieser Menge gewahrte Stanislaus vor der Bude eines jüdischen Handelsmannes Frau von Knorre und Hedwig. Hedwig erblickte auch ihn, schrak sichtbar zusammen und verschwand mit der Mutter, die ihn ebenfalls gesehen hatte, im Gedränge. Es war für den Reiter unmöglich, in dem Gewühl so rasch vorwärts zu kommen, wie ein Fußgänger – aber was war's mit Hedwig? Statt aufzujauchzen, war sie erbleicht! Ist sie treulos? Daß sie dies sein könne, gehörte nicht in Bandomirs Gedankenkreis, und so peinigte ihn das rätselhafte Benehmen doppelt, weil es sich gar keiner Deutung zubequemte.

Urban hatte für schweres Geld ein dürftiges Kämmerlein ergattert zum Absteigequartier für seinen Herrn. Es war nur durch eine schnell errichtete Bretterwand von einem größeren Raume getrennt, in welchem ein immerwährendes Kommen und Gehen stattfand. Da wohnten offenbar viele Gäste, und man hörte Deutsch, Polnisch und Französisch sprechen. Stanislaus hörte plötzlich seinen Namen und wurde nun aufmerksam. – »Er ist einpassiert,« sagte einer in polnischer Sprache. – »Und Ihr müßt's ungeschickt machen,« sprach eine zweite Stimme, »wenn Ihr ihn wieder aus Litauen hinauslaßt; über kurz oder lang überfällt er Euch doch, wenn Ihr ihn nicht überfallt, er vergißt Euch seines Vaters Tod in alle Ewigkeit nicht, und Abraham in Braslaw hat recht, Euch eine so hohe Leibrente zu bieten. Solange Bandomir lebt, hat Euer Leben eine kurze Grenze!« »Possen, ich werd' mich wohl vor ihm fürchten! Wenn er mir allein begegnet, mach' ich's allein mit ihm aus.« – »Nicht doch! Mann an Mann wird kein Mensch mit diesem Bandomir fertig; geht bis zum Abende nicht aus, oder nur ins Försterhaus hinüber zu Knorres, dorthin kann er am wenigsten kommen, und mit dem Abende setzen wir's in Vollzug und heben ihn auf; Biron hat Order gegeben, daß er als Parteigänger Herzog Ferdinands und des Grafen Moritz und als rechtloser Pfandbesitzer, der einen Soldaten niedergeritten, jenseits der Düna in Empfang genommen werde; wenn wir ihn bringen, da seid Ihr ihn los für diese Lebenszeit und könnt morgen Eure Verlobung mit der kleinen Knorre in aller Heiterkeit begehen.«

Es traten neue Gäste ein, und das Gespräch war abgerissen. Stanislaus, alle Gefahr hintansetzend, gab wie immer nur seinen jählings aufkochenden Empfindungen nach, schnallte seinen Säbel fest und ging hinüber in das Zimmer seiner Feinde, unter denen er Chabelsky nach jenen Äußerungen erwarten durfte. Als er eintrat, sprang ein junger, schöner Mann erschreckt vom Sessel auf.

»Sie sind Jakob Chabelsky?«

»Ja.«

»Der Mörder des Oberstwachtmeister von Bandomir?«

»Mein Herr!«

»Kennen Sie mich?«

»Ja.«

»So folgen Sie mir, wenn Sie ein Edelmann sind, um mir Genugtuung zu geben!«

Chabelsky wäre allerdings lieber ausgewichen und wäre gern den Einwendungen seines Nachbars, jener zweiten Stimme, welche Stanislaus gehört, beigetreten, aber die Herren, welche kurz vor Bandomir ins Zimmer gekommen, waren kurische Edelleute, und Chabelsky mochte in deren Gegenwart einer so beleidigenden Forderung nicht ausweichen. Er folgte also dem voranschreitenden Bandomir und verständigte sich mit seinem Nachbar nur durch einen Wink. Dieser folgte ihnen aus dem Hause, aus dem Gewühl, folgte ihnen mit den Augen nordwärts nach dem Walde, auf welchen sie zuschritten, rief einen Letten, der in seinem besten Leinwandkittel um den Markt herumlungerte, zu sich heran, gab ihm, dabei unverwandt den Fortschreitenden nachblickend, einige Befehle, bezeichnete mit dem Arme die Richtung nach dem Walde und folgte dann raschen Schrittes Bandomir und Chabelsky. Die Sonne stand glühend im Mittage, als dies vorging.


Der alte Herr von Knorre setzte sich um diese Zeit in einer Bretterbude zur Pharobank, der Lette im Leinwandkittel fand ihn erst nach einer Stunde, und der alte Herr machte auch keine Miene, das Spiel zu verlassen, obwohl ihn die Nachrichten, welche ihm der Lette ins Ohr flüsterte, leidenschaftlich zu interessieren schienen. »Meine Leute sollen alle mit,« antwortete er dem Boten leise, »und sie sollen keine Umstände machen mit dem Landstreicher, er ist vogelfrei!« Nach diesen Worten wendete er sich wieder zum Spiele, und der Lette eilte nach dem Försterhause, um die Knorreschen Leute aufzubieten. Im vordern Zimmer zechte eine lustige Gesellschaft, in einem Hinterstübchen saß Frau von Knorre mit Hedwig und hörte abgeschieden auf den summenden Marktnachmittag. Nachdem sie Bandomir erblickt, hielt sie es für ratsam, nicht mehr auszugehen, und sie ängstigte sich, daß keiner der befreundeten Männer zufragte; Puttkammer, der nicht ermangelt haben würde, war durch Herrn von Knorre am Spieltische festgehalten. Chabelsky, der sonst so lebhafte, galante Freier, schlug sich mit Bandomir, und jener Nachbar, welcher den Streitenden nachgesetzt, war Herr von Thorhacken, der Frau von Knorre Bruder. Julius lag noch an seinen Wunden auf Ellern, kurz, Stanislaus hätte gerade aus diesem Markttumulte seine Geliebte am bequemsten entführen können.

In der Tat dachte auch Hedwig daran; sie hatte ihn wiedergesehen, sein Blick hatte ihr volles Liebes- und Zuversichtsleben wieder erneuert; ach, wenn er doch käme! sprach ihr Herz, und dich seiner Liebe versicherte, er ist doch schöner und mutiger als alle, und hat auch jenen süßen melancholischen Zug um die Augen wie sein Bruder, heute, als er im vollen Sonnenscheine hoch zu Pferde neben mir war, hab' ich es deutlich gesehen! Ach, nun ich ihn wieder gesehen habe, nun erscheint mir der als so schön gepriesene Chabelsky wie ein Mann aus buntem Papier neben dem mächtigen Stanislaus.

Die Mutter sprach nicht, Hedwig war ihren Gedanken überlassen, und so kam der Sonnenuntergang herbei, und es ward dämmerig in dem kleinen Zimmer. Rasche Schritte klangen über den kleinen Hausflur, die Tür ging auf, ein hochgewachsener Mann trat über die Schwelle. Die Tür hinter sich ins Schloß drückend, blieb er stehen, als müsse er sich im Dämmerlichte des Zimmers erst zurechtfinden. Hedwig schrie auf, sie erkannte ihn und flog ihm entgegen. Es war Stanislaus, der blutig und glühend heiß von dem Kampfplatze herbeigeeilt und der jetzt seine Geliebte fest in die Arme drückte. Seine tapfere Geschicklichkeit hatte ihn soeben doppelt gerettet; sie hatte einmal den gewandten Gegner niedergeworfen, und, was im Augenblick noch wichtiger, sie hatte den Hinterhalt, welchen Thorhacken mit Knorres und Chabelskys herbeieilenden Leuten bildete, im gefährlichen Augenblicke entwaffnet. Der so brutal aussehende Thorhacken war doch im Grunde ein ritterlicher Kurländer, dem es in der Seele widerstand, einen so fixen Jungen wie Stanislaus nach einem so musterhaften Kampfe zu überfallen und gefangen zu nehmen. Mit immer steigender Vorliebe für Bandomir hatte er hinter einem Gebüsch dem ohne Sekundanten geführten Zweikampfe zugesehen, und als Chabelsky, aus vielen Wunden blutend, in die Knie sank, unfähig zu fernerer Gegenwehr, als Bandomir, sich nach dem Gebüsche wendend, herausfordernd gerufen hatte: »Herbei, ihr Spießgesellen im Hinterhalte!« – da hatte er alles Attentat, so großer Tapferkeit gegenüber, als ein unwürdiges aufgegeben, und hatte Bandomir hinwegeilen lassen. Die großmütige Stimmung verflog aber, er besann sich, daß seine Schwester und Nichte dem zurückkehrenden Bandomir ausgesetzt sein könnten, und beeilte deshalb seine Rückkehr. – Der rasche Jüngling hatte einen großen Vorsprung, und er schien ihn in der Tat benutzen zu wollen; Frau von Knorre im dunklen Zimmer nicht erblickend, forderte er Hedwig auf, ihm zu folgen.

»Wohin mein Herr?« trat jene jetzt hervor, die Hand zwischen ihn und Hedwig streckend.

»Zum Traualtar, gnädigste Frau, und hoffentlich bald meine gnädige Mutter!«

»Nimmermehr! Es wäre mein Tod, würde ich durch eine unglückliche Überraschung Ihre Mutter, gehen Sie, gehen Sie, mein Herr! Wie läßt es Ihr Stolz zu, sich einer Familie aufzudrängen, welche Sie zurückstößt; einer Familie, in welche Ihr Bruder mit blutigem Schwerte hineingeschlagen hat; wie läßt es Ihr Stolz zu, hinter dem Rücken der Männer wehrlose Weiber zu überfallen.«

»Gnädigste Frau! Wodurch hab' ich diesen unbesieglichen Widerwillen verschuldet? Sagen Sie mir« und hier kniete er vor ihr nieder, »wodurch kann ich ihn überwinden?«

»Dadurch,« sie reichte ihm die Hand, und Tränen erstickten ihre Stimme, »dadurch, daß Sie meine Tochter für immer meiden, für immer! Sie haben's nicht verschuldet, aber ein unabwendbares Schicksal steht zwischen Ihnen und uns. Lassen Sie uns scheiden, ehe mein Gatte Sie überrascht und die entsetzliche Szene von Ellern sich wiederholt! Eilen Sie hinweg, Sie sind hier von Feinden umgeben, die selbst Ihr Leben nicht schonen.«

»Sie sind mein schlimmster Feind, Frau von Knorre. Was Sie auch bestimmt haben mag, ich weiche vor keinem Bedenken zurück, denn ich liebe, und ich wiederhole dir, Hedwig, meinen Schwur.«

Bei diesen Worten öffnete sich die Türe, Herr von Thorhacken erschien auf der Schwelle, hinter ihm Diener mit brennenden Kienspänen, und andere, welche auf einer Trage von Baumzweigen den blutenden, todesbleichen Chabelsky in den Hausflur brachten; hinten an der Haustür erschien der alte Herr von Knorre und Herr von Puttkammer. Stanislaus, mit dem Rücken nach der Tür gekehrt, sah und hörte nichts von alledem in seiner Aufregung, und vollendete den begonnenen Schwur; – »Bei dem Erlöser, der für uns sündige Menschen gestorben ist, bei deinem und meinem Seelenheil, Hedwig, schwöre ich's, du wirst mein Weib, wirst Hedwig von Bandomir, und ginge darüber zugrunde ein ganz Geschlecht von Menschen!«

Bei diesen Worten sank Frau von Knorre mit einem Schrei in Ohnmacht, Stanislaus sah um sich und erblickte den vollen Hausflur, betroffen von dem mit dem Akzente überlegtester Entschlossenheit ausgesprochenen Schwure schwieg alles und stand unbeweglich bis zu dem alten Herrn von Knorre selber. Der verwundete Chabelsky hatte die Augen geschlossen und schien leblos. Stanislaus mußte über ihn hinwegschreiten, wenn er durch den engen Flur hinauswollte. Er tat's, langsamen, festen Schrittes, niemand regte sich, ihn anzuhalten, selbst der alte Knorre nicht, dem der hinausschreitende gefürchtete Jüngling festen Blickes in das starre Auge sah.

Aus dem Forsthause tretend und das von hohen Feuern grell erleuchtete Markttreiben erblickend, gewann Stanislaus sogleich alle nüchterne Besonnenheit. Der Bann, welchen er über seine Feinde soeben ausgeübt, würde rasch gelöst sein, und eiligste Flucht täte not. Danach verfuhr er denn auch; Urban und Pascha waren bereit, und sie sahen sich bald auf dem Rückwege am Waldessaume zwischen den Feuern der Zigeuner. Als sich Stanislaus hier noch einmal umwendete und zurückblickte über den fackelnden Jahrmarktsort, über die weißen Zelte hinab nach dem See, welcher die Feuer widerspiegelte, fühlte er an einer Bewegung des Tatars, daß dieser am Zügel gefaßt sei; er wendete sich, sah sich ins dunkle Gebüsch geführt und glaubte sich überfallen. Es war aber die überall wachende Petruschka, welche ihm erzählte, daß Herr von Thorhacken und mehrere Reiter in diesem Augenblicke den Weg nach Schmelani in den Wald hinaufgeritten seien und zwar in erschrecklicher Eile – »soll ich dich führen, daß du ihnen nicht begegnest?«

»Tu' das, Petruschka!«


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