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Dschem, ein blutjunger türkischer Prinz, ein Bruder des Sultans, geriet in die Hände des Papstes, die sofort zupackten und ihn festhielten.
Man weiß nie, wozu man ihn einmal verwenden kann.
Um Lösegeld zu erpressen.
Um ihn als Geisel zu verwenden.
Chi sa.
Dem römischen Volk ein Schauspiel zu bieten, ließ er den Türken in Rom feierlich einziehen.
Der Prinz ritt auf einem edlen, kostbaren Kamel und verneigte sich zeremoniell nach allen Seiten, wo der Pöbel stand und Scherzworte und Gelächter zu ihm emporwarf.
Dem Prinzen folgten, von türkischen Wächtern geführt, Giraffen, Löwen und Leoparden.
Ein kleiner Gepard lief aus der Reihe und haschte sich mit einem schmutzigen weißen Spitz.
Im Vatikan wurde der Prinz zeremoniös empfangen.
Das Statut hatte Johannes Burkhard ausgearbeitet, denn es gab kein Präjudiz dafür.
Der Prinz trat auf Lucrezia zu, verneigte sich und sprach: Selam – y aleiküm! – Güselszin!
Lucrezia lächelte hilflos:
Ich verstehe Euch nicht.
Dschem fragte:
Naszyl?
Und, auf Cesare deutend:
Bu adam kim dir?
Cesare rührte sich nicht, und Dschem knirschte etwas zwischen den Zähnen wie Aerbijeszis. Und rief:
Asikar düsman gisli düsman – dan ejidir!
Der Papst, der sah, wie der Prinz hilflos zwischen Cesare und Lucrezia hin- und herschwankte, sagte:
Die türkische Sprache, hab ich mir melden lassen, kennt keinen grammatischen Geschlechtsunterschied. Deshalb kann Dschem wohl Mann und Frau nicht unterscheiden. Nun, man wird es ihm in Rom vielleicht bald beibringen. Er ist ja noch jung genug.