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Borgia
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VII

Der Bildhauer Umberto arbeitete an einer Statue der Juno.

Rodrigo Borgia sah sie in seinem Atelier.

Er war entzückt.

Er ging auf Zehenspitzen um sie herum.

Er zog den Vorhang am Fenster auf und zu, um Licht und Schatten zu studieren.

Er strich ihr mit der Hand über Wangen und Brüste und streichelte zärtlich die Knie.

Was willst du dafür haben, Umberto?

Umberto wand sich vor Verlegenheit wie ein Regenwurm.

Die Statue ist bestellt, Eure Eminenz.

Ich zahle das Doppelte.

Sie ist bestellt – von dem Urbild.

Wie – Juno sitzt Euch Modell?

Der Bildhauer nickte.

Ich zahle Euch das Dreifache – und Ihr könnt die Statue behalten – wenn Ihr mich einer Sitzung beiwohnen laßt.

Eure Eminenz –

Hinter dem Teppich dort – oben auf dem Hängeboden oder –

Es klopfte.

Der Kardinal sprang hinter den Vorhang.

Die Vanozza erschien.

Wir sind allein?

Allein.

Sie warf die Kleider ab.

Zitternd führte der Bildhauer Meißel und Hammer.

Die Vanozza wurde aufmerksam.

Was habt Ihr, Umberto? Seid Ihr nicht wohl?

Umberto wischte sich den Schweiß von der Stirn.

Es ist heute heiß im Atelier.

Der Teppich verschob sich.

Die Vanozza kehrte sich um.

Nackt wie sie selbst trat Rodrigo Borgia auf sie zu.

Möge Juno verzeihen, wenn Zeus ohne Ankündigung seines Besuches sich ihr zu nahen wagt.

Und zu dem Bildhauer:

Umberto – geht – Ihr müßt neuen Ton besorgen – es gilt, ein Duo in Stein zu schaffen: Zeus wirbt um Juno.

Blasser als Marmor schlich Umberto, der Bildhauer, ohne sich noch einmal umzusehen, aus seinem Atelier.


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