Max Hofmann
Wia der Schnabi g'wachsen is
Max Hofmann

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Arm und reich.

                    Der Girgl, der die Goaßen hüat,
Is gar so arm – sag' n d' Leut;
Hat niamals seine Eltern kennt,
War G'moakind scho bei Zeit.

Doch g'sund und frisch is allwei er,
Und aa a saub'rer Bua,
Fragt nach 'm Schimpfa, Schlag'n nix,
Da lacht er grad dazua.

Doch net, daß glaabst, er hätt' koa G'müat,
Und war am End verboant –
Das letzte Bröckl gab er her,
Siagt er a Leut, dös woant.

Drum hat er aa an Lenz so gern,
Den oanz'gen Sohn vom Haus;
Der is ja lahm an all zwoa Füaß
Und sieht so gar blaß aus.

Er tragt gar oft, wenn er dahoam,
Dös Büaberl naus in Wald;
Und spielt damit, verzählt eam was,
Weil dös dem so viel g'fallt.

Und wia na d' Waldluft und aa d' Freud
Dem Kloan' an Schlaf ham bracht,
Sitzt stad der Girgl zu eam hi',
Und hat so d' Welt betracht.

Der ärmste Bua war er im Dorf,
Dös sagt eam Kloa und Groß;
Und 's meiste Geld der Lenz 'mal kriagt,
Der da iatzt schlaft im Moos.

Dös war der Reich' und er der Arm' –
Aufspringt er und dös wia,
Schnauft hoch auf, wia er d' Arm so streckt,
Druckt durch die braunen Knia.

Wia na der Lenzl wach is wor'n,
Tragt leicht, als wia an Foam,
Der reiche »arme Hüaterbua«
Den arma »Reichen« hoam.


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