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Der Königleue schlummert auf einem Grabe stumm, Die Mäuse halten Fastnacht und hüpfen lustig herum. Ei, wag' dich nicht zu nahe, du luftiges Gezücht! Entfliehe, denn es schlafen die Löwen lange nicht. Selbst Leu'n sind schwach im Schlummer, drum, Löw', erwache bald! Wach' auf! – hat Rolands GlockeEs hängt in dem hohen Thurme zu Gent, Bellfort genannt, eine 11.000 Pfund schwere Glocke, welche die Einwohner den Roland nennen; an dem Rande herum hat sie folgende Inschrift:
Wach' auf, o Max, und schreite ins blutige Gericht! Erwacht ist der Leu; ein Satz nur, sein Ziel hat er erreicht! Ei, Gent, die Mörser donnern doch lauter als dein Roland, |
Wie freundlich winkt dem Wandrer die Festung Dendermond', Wenn sie die blanken Zinnen im Abendgolde sonnt! Dir, Max, winkt sie nicht freundlich, dir sperren Meuter das Thor Und pflanzen ihre Fahnen auf Mauer und Thurm empor. Der Abt von Dendermonde mit seinen Mönchen saß Zu Dendermond' die Aebtissin, das Aug' von Thränen naß, Die Nonnen und die Mönche, mit Rosenkranz und Brevier, Und als sie kamen selbander in einen grünen Wald,Zur historischen Beglaubigung dieses Waldspazierganges verweise ich an Dr. Joseph Grünbecks Lebensbeschreibung Kaiser Maximilians I. (Tübingen 1721), namentlich an das Kapitel: »Von seiner suptielen Ueberfallung der vesten Stadt Tarmundt« (S. 64). Und muthig durch das Dickicht wühlt sich ein schnaubend Roß, Euch grüßet Max von Oestreich; – bin jetzt war selbst im Feld; Mir geht's nicht grad' zum Besten, drum möcht ich mich zerstreun, Den Mönchen wackeln die Bärte, die Nonnen werden roth, Es fahr' in des Abtes Kutte mein Barbanson hinein, Schon stehn in Kutt' und Schleier jetzt Mönch' und Nonnen gereiht. Zu Dendermond' auf dem Walle, da steht ein Mann zur Wacht, »»Ho, ho, verbrenn' dir der Donner den ungewaschnen Schlund! »Verzeihung! ah, Herr Abbas! – Doch seltsam, traun, ist das: »Ei, willst dein Sperrgeld, Bursche? du singst gar schön und rein, Hei, wie die Schwerter sausen, wie's durch die Straßen eilt! Vor'm Thor dröhnt die Drommete, es scharrt wie Rossehuf, Am Morgen ruft der Sieger zu sich der Meutrer Haupt: |
Was schmettert die Trompete? Das ist der Fritz von Horn: »Mein Fürst, ich habe gebändigt des grimmen Ebers Zorn.« Wer naht mit fliegenden Fahnen? Von Nassau Herr Engelbrecht: »Mein Fürst, die Banner nahm ich dem Franzmann im Gefecht.« Was deutet der Ruf der Glocken, der von den Thürmen klingt? Glück auf! Wie reich vom Auge der Freudenquell ihm springt! »Ein Narre darf nicht weinen!« denkt Kunz im Hintergrund; |