Edmond de Goncourt
Die Dirne Elisa
Edmond de Goncourt

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LX.

Elisa verließ also den Arbeitssaal, wo sie seit Jahren an demselben Platz beschäftigt gewesen war. Sie übersiedelte in die Schusterwerkstatt, die im obern Stock des alten Gebäudes gelegen war.

Ein großes, düsteres Gemach mit rauchgeschwärzter Decke, erheizt durch einen gußeisernen Ofen, dessen Rohr durch ein mit Blech eingelassenes Fenster hinausführte. Auf den Wandtischen lag kunterbunt allerhand Krimskrams herum. Am Boden lagen leere Wasserflaschen und Zwirnsfaden zwischen zertretenen Kohlenstücken. Unvertilgbarer Schmutz, der mit der peinlichen Sauberkeit der sonstigen Gefängnisräume seltsam kontrastierte, hatte die Mauern durchsetzt, und in der dicken Luft dieses Raumes vermischte sich der Ledergeruch mit der Ausdünstung von Menschen, die sich nicht mehr waschen. An der einen Seite standen Stühle, an der anderen Bänke, und auf diesen saßen in zwei Gruppen etwa sechzig alte Weiber, eng aneinander gedrückt, wie kleine ängstliche Schulkinder. Einige dieser Frauen, die noch imstande waren, Schuhmacherarbeit zu leisten, schnitten Oberleder zu. Die meisten säumten Taschentücher ein für das Invalidenhaus. Viele waren mit Arbeiten beschäftigt, die keine Aufmerksamkeit, keine sichere Hand erforderten, sie zupften Leinen, knüpften Schnüre auf oder klaubten Lumpen aus.


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