Friedrich der Große
Briefe
Friedrich der Große

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An Grumbkow

Rheinsberg, 20. Januar 1737.

Die politischen Nachrichten haben mir, so gestehe ich Ihnen freimütig, wahrhaften Kummer bereitet. Ohne Hexerei sehe ich voraus, daß unser Plan auf Jülich und Berg gescheitert ist. Man braucht nur die Wirkungen in den Ursachen zu lesen, um sich davon zu überzeugen. Da mir der Ruhm des Königs über die Maßen am Herzen liegt, schmerzt es mich zu sehen, daß nicht das Nötige geschieht, um den Erfolg zu sichern. Ich glaube sogar, einen geheimen, gegen uns gerichteten Anschlag zu erkennen, ich sehe Wolken sich zusammenballen. Vielleicht wäre es noch Zeit, dem Gewitter auszuweichen; vielleicht könnte man durch geeignete Maßnahmen einen Umschwung der Stimmung zu unseren Gunsten herbeiführen. Was mich aber am meisten beunruhigt, ist eine gewisse Lethargie, die ich bei uns bemerke, und das zu einer Zeit, wo die Furcht vor unseren Waffen geschwunden ist und man so weit geht, uns zu verachten. Ich wage nicht auszusprechen, was ich befürchte; vielleicht auch gibt nur mein verdüsterter Sinn mir trübe Gedanken ein: Sie werden sie erraten, auch ohne daß ich mich erkläre. Kurz, ich befürchte um so größeres Unglück, je weniger man darauf vorbereitet ist.

Möge der Himmel, der über die Reiche wacht, der sie nach Gutdünken erhebt und zerstört, alles Unheil abwenden, das mein beängstigter Geist prophezeit! Keinem Menschen geht Preußens Wohlfahrt so nahe als mir.

*

Bildnis des Feldmarschalls von Grumbkow.


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