Willst, ein Schlechter unter Schlechten,
Um die Spanierin du buhlen?
Girrend zu der Laute singst du,
Und der Franke hält die Runde.
Geht, ich kenn' euch, Taubenherzen!
Geht, ich kenn' euch, Andalusier!
Euch die Spindel, uns die Waffen,
Besser ständ's mit Spaniens Ruhme!
Regen sich in ihrer Scheide
Eure Messer ungeduldig
Durstend nach dem Blut der Fremden,
Sprecht ihr zu dem Eisen: ruhig!
O, der übermüt'gen Fremden!
Über euch sei ihre Rute,
Über euch, ihr feigen Knechte,
Würdig solcher Nebenbuhler! –
»Herrin, Worte schweren Inhalts
Sprichst du aus mit leichter Zunge;
Stehst du mit den fremden Henkern
Scherzend gegen mich im Bunde?« –
Dünken dich, mein zarter Knabe,
Schon des Mädchens Worte furchtbar? –
Sieh den Franken! – willst du Schutz nicht
Unter meinem Mantel suchen? –
»Unverhohlen, was begehrst du?
Eh' ich solche Schmach erdulde,
Will ich jede That begehen,
Gehen selber dann zu Grunde!« –
Dieser kommt im Glanz der Waffen
Und vertrauet seiner Jugend;
Bist ein Spanier du, beweis' es, –
Nieder mit dem stolzen Buben! –
Aber röchelnd lag der fremde
Krieger schon in seinem Blute;
Schergen holten ein den Thäter,
Brachten ihn daher gebunden.
Und das Mädchen sang frohlockend:
»Diesmal ist es mir gelungen!
Eines Thoren werd' ich ledig,
Und der Franke zahlt die Buße.«
Diese Worte hört der Spanier,
Winket schweigsam seiner Buhlen,
Ziehet schweigsam dann vorüber,
Finstern Sinnes, kecken Mutes. –
»Nicht ihr, Franken, gebt den Tod mir,
Nicht um Sühne muß ich bluten,
Weil ich Spaniens Boden schmückte
Mit dem ihm verfall'nen Purpur.
Nein, ich trag' in meinem Herzen
Schweigsam schon die Todeswunde,
Meine Herrin hat gerichtet,
Meine Stunde hat gerufen!« –
Also sang er vor der Fronte,
Als die Augen ihm verbunden;
Auf den Wink des Führers sank er,
In dem Herzen sieben Kugeln. |