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Max Schneckenburger

(1819-1849)

 

Die Wacht am Rhein

Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
Wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
»Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!
Wer will des Stromes Hüter sein?«
Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,
Und aller Augen blitzen hell;
Der deutsche Jüngling, fromm und stark,
Beschirmt die heilige Landesmark.
Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsau'n,
Wo Heldengeister niederschaun,
Und schwört mit stolzer Kampfeslust:
»Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!«
Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

»Und ob mein Herz im Tode bricht,
Wirst du doch drum ein Welscher nicht;
Reich, wie an Wasser deine Flut,
Ist Deutschland ja an Heldenblut.«
Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

»Solang ein Tropfen Blut noch glüht,
Noch eine Faust den Degen zieht
Und noch ein Arm die Büchse spannt,
Betritt kein Feind hier deinen Strand!«
Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,
Die Fahnen flattern hoch im Wind:
»Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!
Wir alle wollen Hüter sein!«
Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

*

 


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