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Seit mir bekannt drei Höfe, wo Ehrenmänner hausen,
Kann ich am Wein mich letzen, aus vollen Pfannen schmausen.
Der biedre Patriarch, der alles Tadels frei,
Ist einer – und als Trost nenn ich als Nummer zwei
Euch Leupold, Fürst zu Steier und Herr von Österreiche,
Es lebt wohl keiner mehr, der ihm an Ruhme gleiche.
Sein Lob ist nicht ein Löblein: – er will, er hat, er tut.
Der dritte ist sein Oheim, hat milden Welfen-Mut:
Nichts fehlt zu seinem Ruhme, der bleibt im Tod selbst gut.
Not ists nicht mehr,
Daß ich umher
Nach Herberg ferner streiche.
Der Patriarch: Graf Berthold von Andechs, seit 1218 Patriarch von Aquileja. Der Oheim: Herzog Heinrich von Mödling bei Wien († 1223). Unter dem milden Welf ist Welf IV. von Bayern gemeint; er starb 1191 zu Memmingen, wo er zwölf Jahre lang ein Schwelgerleben geführt hatte.
Als er für künftge Ehre zum Kreuzzug hat gespart,
Da sparten mit Herrn Leupold die Fürsten gleicherart.
Sie schlossen ihre Truhen und wagten nichts zu geben –
Recht so! denn nach dem Beispiel des Hofes soll man leben.
Daß sie durch Milde nicht den Herrn beschämen wollten,
War brav; sie handelten so wie sie handeln sollten.
Stets wahrten Östreichs Helden sich höfisch-edeln Mut,
Sie sparten seinetwegen – nur billig wars und gut;
Nun solln auch seinetwegen sie spenden – wie ers tut!
Folgt ihr dem Beispiel nicht, so werdet ihr gescholten!
Nach der Rückkehr Leopolds aus Palästina gedichtet, 1219.