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Gabriele von Bülow

Der Leser dieses Buchs weiß bereits aus den hier mitgeteilten Briefstellen der Frau Caroline von Humboldt, geborenen von Dachröden (oder Dacheröden, wie die ältere Schreibart lautet), daß ihr am 28. Mai 1802 als fünftes Kind ein Töchterchen geboren wurde, das in der Taufe den Namen Gabriele erhielt.

Ihre erste Jugend verlebte Gabriele in Rom. Wilhelm von Humboldt war im Sommer 1802 als Geheimer Legationsrat zum Gesandten beim Vatikan ernannt worden. Am 25. November traf die Familie in der Siebenhügelstadt ein und bezog ihre Wohnung in der Villa Malta auf dem Pincio. Wie vorher in Madrid und Paris, so war auch hier das Humboldtsche Haus der Mittelpunkt schöngeistiger und künstlerischer Kreise. Humboldts eigene Tätigkeit war wenig politischer Natur und ließ ihm genügend Muße, sich selbst zu leben. Leider forderte das römische Fieber seine Opfer auch in der glücklichen Familie. Von den Kindern blieben Caroline, Adelheid und Gabriele leidlich gesund, aber Wilhelm erlag der Malaria und Theodor erkrankte so schwer, daß sich die Mutter entschloß, mit ihm nach Deutschland zurückzureisen. Humboldt blieb mit Adelheid und Gabriele allein in Rom, bis auch die Mutter mit dem völlig gesundeten Theodor wiederkehrte und ihrem Gatten am 7. Januar 1806 abermals ein Söhnchen schenkte. Nach der französischen Besatzung Roms 1808 verließ Humboldt die Stadt und nahm Theodor mit, um ihn in Deutschland weiter erziehen zu lassen. Nun blieben die drei Mädchen ausschließlich unter dem Einfluß der Mutter; Adelheid und Gabriele wurden damals von Gottlieb Schick gemalt, und wer dieses Bild jemals in Tegel gesehen hat, wird von der Lieblichkeit der Kinder entzückt gewesen sein.

1810 wurde Humboldt als Gesandter nach Wien versetzt, wo Theodor Körner seinen ersten kleinen dramatischen Versuch für die Kinder schrieb (vgl. den Brief von Ende Juni 1812, der wie die folgenden Briefe dem bei Mittler & Sohn in Berlin erschienenen Lebensbilde der Gabriele von Bülow entnommen ist). Im übrigen waren die Wiener Jahre auch jene Zeit, da die ganz italienisch erzogenen Mädchen unter dem Einfluß der Befreiungskriege kerndeutsch fühlen lernten. Die Briefe der Frau von Humboldt an ihren Gatten im Hauptquartier sind ein Beweis für den richtigen Blick, mit dem sie die Bedeutung der Gegenwart erkannte. Während Wilhelm noch dem Pariser Kongreß beiwohnte, reiste seine Gattin mit den Kindern zuerst nach der Schweiz, wo sie u. a. auch Frau von Staël in Coppet besuchte, und sodann nach Berlin. Hier bezog man eine Wohnung Unter den Linden. 1815 kehrte mit dem Prinzen Wilhelm dessen Adjutant, Herr von Hedemann, wieder heim, ein Freund der Mädchen aus ihren Kindertagen und warb um die Hand der kaum fünfzehnjährigen Adelheid. Ein Jahr später wurde Gabriele in der Dreifaltigkeitskirche durch Schleiermacher eingesegnet. Bevor man nach Frankfurt aufbrach, wo Humboldt noch im Bundestage saß, war es Gabriele vergönnt, dem in Carlsbad eintreffenden Blücher ein Bukett zu überreichen. Den alten Haudegen erfreute die Gabe des hübschen Mädchens so, daß er drohte, »die Kleene zu entführen; meine Frau ist so alleene, da gab es doch was Niedliches im Hause – die schwarzen Oogen muß sie aber helle waschen, das ist Tagsbefehl« ...

Humboldts Sekretär in Frankfurt war ein junger Mecklenburger, Heinrich von Bülow (geboren 1791), ein eminent tüchtiger, herzensbraver, etwas nüchterner und gern reservierter Mann. Er war ein Sohn des Oberhofmarschalls von Bülow und hatte eine ziemlich freudlose Kindheit verlebt. Nach absolviertem Studium auf der Jenenser Universität und in Heidelberg ging er nach Genf, trat dann in die Armee ein und nach dem Friedensschluß in preußische Dienste über. Als er in Frankfurt Gabriele kennen lernte, erwachte sofort eine herzliche Neigung für sie in seinem Herzen. Aber an eine Vereinigung war vorläufig noch nicht zu denken. Die zarte Gesundheit der Mutter machte eine neuerliche Reise nach dem Süden notwendig, während Bülow als Gesandtschaftssekretär mit Humboldt nach London ging. Erst als er zum vortragenden Rat im Ministerium des Innern ernannt wurde und somit sein ferneres Bleiben in Berlin gesichert erschien, stand der Heirat nichts mehr im Wege. Sie fand am 10. Januar 1821 durch Schleiermacher statt.

Nunmehr begann ein heiter geselliges Leben, das nur durch gelegentliche Reisen nach Schwerin und kurzem Erholungsaufenthalt in Tegel unterbrochen wurde. Am 7. Januar 1822 wurde das Glück des jungen Paares durch die Geburt einer Tochter gekrönt, die den Vornamen ihrer Mutter erhielt; zwei andere Töchter, Adelheid und Caroline, folgten in den Jahren 1823 und 1826. Um diese Zeit wurde Bülow in Abwesenheit des Grafen Bernstorff die Führung der politischen Abteilung im Ministerium übertragen. Ein Jahr später erfolgte seine Ernennung zum Gesandten in London.

Gabriele begleitete ihn etwas verzagten Herzens. Ihrem bescheidenen Sinn war die Aussicht, repräsentieren und in einer ihr fremden Gesellschaft eine große Rolle spielen zu müssen, förmlich erschreckend. Dennoch lebte sie sich in London schnell ein und wurde bald auch in Windsor ein gern gesehener Gast. Schwer traf sie die Nachricht vom Tode ihrer Mutter. Gabriele war im Jahre vorher in Deutschland gewesen, wohin sie auch 1833 wieder reiste, während die Pflicht ihren Gatten in England zurückhielt. Er konnte nur einen kurzen Urlaub nehmen, den er bei Frau und Kindern – dem Dreiblatt waren inzwischen noch zwei weitere Mädchen gefolgt – in Tegel verbrachte. 1835 schied Gabrieles Vater aus dem Leben und wurde am Palmsonntag zu Grabe getragen. Das letzte Jahr in London brachte Gabriele die Geburt des ersehnten Sohnes; aber das Glück währte nicht lange: das Kind starb schon wenige Monate später.

Damals bereits trug Bülow sich infolge Überarbeitung mit dem Gedanken, seinen Abschied aus dem Staatsdienste zu nehmen. Nur die Hoffnung, als Bundestagsgesandter in Frankfurt größere Ruhe zu finden als in der auch gesellschaftlich aufreibenden Tätigkeit Londons, ließ seinen Plan noch verschieben. Aber der Frankfurter Sinekure hatte er sich nicht lange zu erfreuen: 1842 wurde er als Minister des Auswärtigen nach Berlin berufen, und nun nahm sein nervöses Leiden rapid zu. Er konnte sich noch des jungen Glücks seiner Tochter Gabriele erfreuen, die sich mit dem Leutnant Leopold von Loën verheiratet hatte – dann kam der Zusammenbruch. Als er bei Gelegenheit des Besuchs der Königin Viktoria nach Stolzenfels Ende Juli 1845 eingeladen wurde, ereilte ihn ein Schlaganfall.

Eine traurige Zeit folgte für Gabriele. Im Laufe des Januars 1846 wiederholten sich die Schlaganfälle bei ihrem Manne, so daß der am 6. Februar erfolgende Tod als eine Erlösung angesehen werden mußte. Die Witwe siedelte nach Potsdam über, wo die Geburt einer Enkelin ihr neuen Sonnenschein brachte. Den Prinzen Wilhelm empfing sie nach seiner Flucht in den Märztagen Achtundvierzig mit Blumen und Illumination, mit der Prinzeß verband sie innige Freundschaft. Aufenthalt in Tegel, kleinere Reisen, ein Ausflug nach der Schweiz und ein Winteraufenthalt in dem geliebten Rom unterbrachen die Ruhe der Potsdamer Jahre. Aber als sie aus Rom zurückkehrte, fand sie ihre geliebte Tochter Gabriele im Sarge vor. Zwei Jahre später konnte sie ihre Konstanze mit dem Hauptmann von Heinz verloben.

Der Lebensabend Gabrielens wurde durch mancherlei Familienleid verdüstert; doch auch frohe Tage folgten: Hochzeiten und Kindtaufen und die glückliche Heimkehr von Sohn und Enkel aus dem Feldzuge von 1870. Eine große Ehrung brachte ihr noch die Enthüllung der beiden Humboldtstandbilder vor der damaligen Universität im Jahre 1883. Sie wohnte der Feier bei, und der alte Kaiser, der zu Fuß aus dem Palais herübergekommen war, beglückwünschte sie in herzlicher Weise. Der Sommer 1886 war der letzte, den sie in Tegel verlebte. Am 16. April 1887 hauchte sie ihre edle Seele aus.

Portrait

Briefe von Gabriele von Bülow.

An ihren Vater.

Wien, Ende Juni 1812.

Lieber Vater!

Montag haben wir Deinen Geburtstag freudig gefeiert. Nämlich Adel und ich haben eine kleine Komödie In Wien verkehrte Theodor Körner viel im Humboldtschen Hause. Er ist auch der Verfasser der erwähnten kleinen Gelegenheitskomödie, die in den Werken keine Aufnahme fand, aber in »Gabriele von Bülow. Ein Lebensbild« (Berlin, Mittler & Sohn) vollständig abgedruckt worden ist. gespielt, von Körner gemacht. Adelheid war die Donaunymphe und ich die Tibernymphe. Die Donaunymphe singt ein kleines Liedchen mit der Gitarre, dann sagt sie einen Monolog, und dann komme ich von Italien und bedauere, daß Du nicht mehr da bist, und wir winden einen Kranz für Dich.

 

An August von Hedemann.

Herr von Hedemann, damals Adjutant des Prinzen Wilhelm, war am 24. April 1815 mit Adelheid von Humboldt, der Schwester Gabrielens, getraut worden, die am 17. Mai d. J. erst ihren fünfzehnten Geburtstag feierte. Am 30. Mai mußte Hedemann seinen Prinzen nach Paris in das Hauptquartier begleiten. Dorthin ist Gabrielens Brief gerichtet.

Berlin, den 5. August 1815.

Schon wieder, mein liebster bester August, schreibe ich Dir, doch glaube ja nicht, daß ich es darum thäte, um eine Antwort von Dir zu erhalten, denn ich weiß ja, daß Du so sehr viel Geschäfte hast und jeden freien Augenblick, den Du hast, dazu anwendest, um Deiner lieben guten Frau zu schreiben, was ich auch sehr natürlich finde, denn es muß Dir ja selbst eine große Freude und ein wahres Bedürfnis sein. Deine liebe Frau befindet sich so ziemlich. Es ist wirklich rührend, mit welchem frommen Sinn und Selbstüberwindung sie ihr hartes Schicksal, von Dir getrennt zu sein, trägt, und daß sie sich unaussprechlich nach Dir sehnt, kann sie gar nicht verbergen, denn selbst ihre Züge tragen das Zeichen der Sehnsucht. Sehr oft finde ich sie auch weinend. Ach, und wie es scheint, so sieht es doch sehr aus, als wenn der Krieg noch nicht beendet wäre. Das ist nun schrecklich, daß noch so viel Blut fließen muß, ehe wir einen langen und dauerhaften Frieden erlangen. Wenn ich bedenke, daß, wie doch die größte Wahrscheinlichkeit dazu da ist, der Vater als Gesandter nach Paris kommen könnte, so wird mir, ich weiß nicht wie; es wäre doch wirklich schrecklich, unter diesem Volke zu leben, was uns so viel Schmerzen und Leiden verursacht hat. Doch ich könnte es wirklich wünschen, daß der Vater hinkäme, wenn nur dadurch der Frieden erlangt würde, ach, das wäre ja wohl das kleinste Opfer, was man bringen könnte! ...

 

An Bülow.

Die Verlobung mit Heinrich von Bülow hatte am 30. Oktober 1816 stattgefunden.

Auf der Reise nach Rom, Frühling 1817.

... Der Himmel weiß es, daß es Augenblicke gibt, in denen mein Herz vergehen möchte in Sehnsucht und in Schmerz, besonders wenn ich so die Adel ansehe, die im Besitz ihres August so glücklich ist – es ist wahrhaftig nicht Neid, der sich in mir regt, und Gott weiß es, daß ich das Glück der lieben Adel von Herzen gönne, aber ich kann es dann nicht lassen zu seufzen, und ein schmerzliches Gefühl ergreift mich bei dem Gedanken, daß ich auch so selig und glücklich sein könnte, wenn es das harte Schicksal vergönnte. Doch es wird ja endlich auch für uns die Zeit kommen, wo wir einander ganz angehören werden, und dann soll mich nichts mehr von Dir, geliebtes Leben, trennen. Bis dahin wollen wir ausharren und den Muth und den Glauben nicht verlieren. Wie unendlich gütig hat mir der liebe Vater wieder geschrieben, wie ist er es auch zu Dir. O mein Heinrich, wie glücklich sind wir doch, solche lieben, herrlichen Eltern zu haben, die so voller Güte und Liebe gegen uns sind; gewiß, ihr Segen wird uns einstens recht, recht glücklich machen, davon trage ich die feste Überzeugung im Herzen. Und so Gott uns das Leben erhält, soll es stets gemeinsam unser größtes Bestreben sein, den lieben Eltern unsere tiefe Erkenntlichkeit für all ihr grenzenlose Güte und Liebe gegen uns zu erkennen zu geben, ihnen dafür zu danken, so viel als es in unseren Kräften steht. Ganz ihnen wieder zu vergelten, was sie uns gaben, ist nicht möglich, das fühle ich nur zu gut ...

* * *

Rom, den 3. Juni 1817.

Tausend, tausend Dank, mein theurer, lieber Heinrich, für Deine lieben Briefe, die ich gestern erhielt. Wie gern hätte ich Dir gleich geantwortet und auch schon früher geschrieben, aber ich habe wirklich nicht gekonnt. Den ersten Tag hier waren wir vor- und nachmittags aus, den Abend, wenn ich mich gern hinsetzte, um Dir zu schreiben, muß ich zu Bett, da ich in einer Stube mit Caroline Älteste Schwester Gabrielens. wohne, die ich nicht stören mag. Heute bin ich ganz leise früher aufgestanden, um endlich einen ruhigen Augenblick zu finden und Dir zu wiederholen, wie unbeschreiblich ich mich über Deine Briefe gefreut habe, besonders da ich beinahe alle Hoffnung aufgegeben hatte. Ach, mir war Trost nöthig, denn diese Tage waren recht traurig, obgleich ich dem Äußeren nach froh erscheinen mußte, ohne Nachrichten von Dir, mein geliebter Heinrich, und sehend, wie entzückt die Meinigen über Alles waren, was mich für sie zwar freute, da ich es ihnen herzlich gönne, aber was mich doch auch mit traurigen Bildern erfüllte, ich brauche Dir das Warum nicht zu sagen ...

... Ach, wie Vieles hat sich, seit ich Italien verließ, verändert, wie viel ist in meinem Leben in dieser Zeit vorgegangen und wie hat sich mir das höchste Glück des Lebens aufgeschlossen! Ja gewiß, das höchste Glück des Lebens, denn es kann kein größeres geben als das, von einem Wesen geliebt zu sein, das man anbetet und das Einem über Alles geht, und daß ich dieses Glück erhalten, und ach, in so vollem und reichem Maß erhalten, dafür kann ich meinem Schöpfer nie genug danken und nur immer mit allen meinen Kräften dahin streben, dieses unendlichen Glückes würdig zu werden. So mancher Mensch muß aus dem Leben scheiden, ohne es empfunden zu haben, welch ein Glück die wahre tiefe Liebe ist; mir ist es in so früher Jugend schon geworden und ich möchte in die Kniee sinken und danken, ewig danken.

Es schlägt jetzt acht, und ich muß jetzt also leider abbrechen, um mich anzuziehen, denn nachher gehen wir aus. Dieses ewige Ausgehen ist mir schrecklich, auch hoffe ich, daß es in einigen Tagen anders werden soll und wir doch wenigstens einige Stunden ruhig zu Hause bleiben werden, was mir ordentlich nothwendig ist. Adieu denn, mein Seelchen! den ersten ruhigen Augenblick wende ich an, um weiter zu schreiben ...

Tegel, Der Brief ist nach London gerichtet, wo Bülow der preußischen Gesandtschaft als Legationsrat zuerteilt war. den 17. Oktober 1819.

Es ist so still und ruhig rings um mich her, daß ich meinem innigen Verlangen, Dir, mein lieber, lieber Heinrich, zu schreiben, unmöglich nicht folgen kann. Ich habe einen wunderhübschen Tag hier verlebt mit der lieben Adel und dem guten August. Wir sind den ganzen Tag in Bewegung gewesen. Um acht sind wir von Berlin weggefahren, gleich nach der Ankunft hier machten wir einen großen Spaziergang im Park und an den See, den übrigen Morgen brachte Adel mit Wirthschaftsangelegenheiten zu, ich konnte nicht viel dabei helfen und wanderte noch allein im Park; hättest Du mit mir diese friedliche Stille theilen können! Die Feierlichkeit mit dem Erntekranz, die dann war, hat mich ordentlich gerührt. Die Leute kamen wie eine Prozession unter Spiel und Sang, vor dem Hause hielten sie still, wo wir dann auf der Treppe standen und Adelheid den Kranz, den ihr ein Mädchen mit einer Rede überreichte, würdevoll in Empfang nahm. Dann wurden viele Lebehochs ausgebracht, und dann tanzte man auf dem Hofe, was nun freilich nicht sehr schön auf dem Pflaster und mit Kavaliers wie der Gärtner und Milchmann ging, doch war Alles so gut gemeint, und es ist der freudigste Tag im Jahre für die armen, braven Menschen. Sie tanzen nun seit zwei Uhr und werden noch die Nacht durch tanzen. Morgen ist noch ein Festtag wegen der Schlacht von Leipzig, sie werden aber wohl etwas matt sein. – Trotzdem es sehr herbstlich schon ist, bliebe ich sehr gern noch einige Tage in dieser himmlischen Ruhe und Einsamkeit, die gerade zu dieser Jahreszeit, die ich mit all ihrer Wehmuth sehr liebe, sich eignet. Tegel ist zu hübsch, so unendlich heimlich und still...

 

An Adelheid von Hebemann.

Berlin, den 12. Februar 1827.

Meine theure, geliebte Adelheid!

Dieser Brief bringt Dir eine Nachricht, die Du gewiß nicht erwartest, und die Dir mitzutheilen mir unendlich schwer wird, da ich weiß, daß sie Dich betrüben wird, so wie sie mich auf das Schmerzlichste bewegt. Es ist nämlich so gut als gewiß, daß Bülow zum Gesandten in London ernannt werden wird bei Gelegenheit der Veränderungen, die durch Hatzfelds Tod veranlaßt werden. Ach, meine Adelheid, nun weißt Du, ob ich Grund zu trauern habe. Du weißt es, wie ich immer vor einem Gesandtschaftsposten gezittert habe, wie ganz entgegen ein solcher meinem Geschmack und ganzen Wesen ist, wie ich für meine Person nie eine andere Stellung gewünscht, ja von jeher und für zeitlebens mit einer weit kleineren ganz zufrieden gewesen wäre, hätte sich das vereinigen lassen mit sonstigen Verhältnissen und Bülows Wünschen, die nur durch einen seinem regen und thätigen Sinn angemessenen Wirkungskreis befriedigt werden können. Mir erscheinen aber auch die Geschäfte eines Gesandten, außer in ganz außerordentlichen Fällen, so wenig wünschenswerth. Doch mag ich das nicht verstehen, und in mancher Einsicht muß ich mich über dieses Ereigniß freuen, es ist ein großer Schritt, mir aber ein zu großer. Die Auszeichnung, die Bülow dadurch wird, erkenne ich dankbar – aber das Alles hebt mich nicht über meinen Schmerz hinweg und über das Gefühl, wie ich so gar nicht in solche Lage passe. Ach, und dann die Trennung von Euch Allen, an denen mein Herz mehr hängt, als Ihr es vielleicht wißt, als ich es wenigstens äußern kann. Das jährliche Wiedersehen ist dann doch unmöglich, ach, und ich entbehre Dich, Geliebte, jetzt schon so unaussprechlich, und die Trennung von den Eltern, Carolinen, der Mutter – gerade in den nächsten Jahren – ach! Du, geliebte Adelheid, kannst meinen Schmerz ermessen, und ich weiß, daß Du ihn theilst. Aber sage mir es dennoch bald, ich bitte Dich. Die liebe Mutter ist wie immer unaussprechlich liebend und entsagend, aber freilich auch betrübt, so auch Caroline. Des Vaters Theilnahme und Güte kennst Du, sowie sein stetes Interesse, das er für Bülow hat, der ihm auch so viel verdankt. Bülow und der Vater versichern mich, daß ich, was Gesellschaft, Repräsentation und dergleichen betrifft, an keinem anderen Orte so ungeniert und angenehm sein könnte, aber gegen meine jetzige himmlische Freiheit und Ruhe wird es doch ein gewaltiger Unterschied sein. So angenehm, als ich bisher gelebt, werde ich's wohl nicht wieder. Ach, theure Adel, mir ist das Herz schwer, recht schwer ...

 

An ihre Mutter.

London, den 20. Juli 1828.

Meine theure, liebe Mutter!

Hier sitze ich schon seit einer langen Weile, die Feder in der Hand, ohne mich entschließen zu können, sie zu gebrauchen, um Dir zu schreiben, Dir, mit der ich noch vorgestern hier zusammen war und von der mich nun schon das Meer trennt. O, es ist mir dies wie ein Traum, ein schwerer, trüber Traum. – Besonders gestern Morgen beim Erwachen, als ich mein Herz so unendlich schwer fühlte, war es mir, als hätten mich Träume geängstigt, ach, aber nur zu bald ergriff mich die Überzeugung der schmerzlichen Wirklichkeit, und mit Thränen begann ich den Tag, wie ich den vergangenen geendigt hatte. Von den Empfindungen, mit denen ich den Abend das öde Haus wieder betrat und die Stube, wo mich sonst beim Nachhausekommen Eure freundlichen und liebevollen Begrüßungen empfingen und wo nun Alles so stumm und todt blieb, davon laßt mich schweigen. – Ich eilte zu den Kindern, deren sorgloser tiefer Schlaf mich wieder auf das Tiefste ergriff, auch sie hatten so viel verloren und ahnten es nicht! Die Kinder erhöhen überhaupt meinen Schmerz über unsere Trennung, geliebte Mutter, denn durch die Liebe, die ich für sie hege, weiß ich es zu ermessen, wie Du mich und sie liebst, und was Du leidest durch diese schwere Trennung, und meine Freude an ihnen ist nun mit der tiefsten Wehmuth gemischt, da Du sie nicht mehr mit mir theilst. Wüßte ich nur erst, wie es Dir und Euch allen geht und besonders wie es Euch auf dem Schiff ergangen ist, wo ich Euch mit so schwerem Herzen verließ. Es ist mir aber ein großer Trost, Euch noch dorthin begleitet zu haben, so sehr auch das Schmerzliche des Abschieds durch die Umstände erhöht wurde, denn Dich in solcher Gemüthsbewegung dort zu verlassen, war wirklich höchst schmerzlich für mich. Es wurde mir ordentlich schwer, so sehr ich selbst der Ruhe bedurfte, diese in meinem Bett zu suchen, ich hätte so unendlich viel darum gegeben, Dir gleiche Ruhe verschaffen zu können, Du liebe, gute Mutter, die Du Dich so vielem Ungemach, so vielen Anstrengungen für mich ausgesetzt hast. O, meine geliebten Eltern, könnte ich es Euch nur so recht ausdrücken, wie innig dankbar ich Euch für Eure liebevolle Begleitung bin und für all Eure unendliche Liebe und Güte. Ihr habt wirklich nicht allein meinen ersten Eintritt hier außerordentlich erleichtert, sondern überhaupt mir für meinen ganzen hiesigen Aufenthalt eine bleibende Freude bereitet durch die lieben, wenn auch sehr wehmütigen Erinnerungen, die mich nun überall hier umgeben.

Ich wollte Dir schon gestern schreiben, liebe, gute Mutter, aber ich vermochte es nicht, ich konnte durchaus nichts thun, ein Spaziergang mit Bülow und den Kindern in Kensington-Garden that mir sehr wohl. Heute ist ein solcher unmöglich, es ist ein so trostloses Wetter, wie wir es fast noch nicht hier gehabt haben. Die Kinder irren auch unglücklich im Hause umher, und es wäre gar nicht auszuhalten, wenn der liebe Bülow uns nicht viel von seiner Sonntagszeit schenkte, wie er überhaupt das Mögliche thut, mich zu erheitern und zu trösten.

Hier wurde ich durch den Empfang des Briefes des lieben Vaters unterbrochen, für den ich Dich, liebste Mutter, bitte, ihm meinen innigsten Dank zu sagen. Ich habe ihn mit den wechselndsten Empfindungen gelesen und bin tief davon bewegt ...

Nun lebe wohl, liebe, gute Mutter, ach! wie schwer wird mir das Lebewohl selbst auf dem Papier! Von Bülow und den Kindern tausend Grüße an Euch Alle, Carolinen und den Vater umarme ich so wie Dich mit der innigsten Liebe.

Gott sei mit Euch und mit Eurer Gabriele.

 

An ihre Schwester Caroline.

Broadstairs bei Ramsgate,
den 15. September 1828.

Ich sage Dir, meine geliebte Caroline, herzlichen Dank für Deinen lieben Brief; daß ich dies nicht aus London, sondern vom Meeresgestade aus thun würde, hätte ich bei seinem Empfange nicht gedacht. Unsere Reisepläne sind denn wirklich in Ausführung gekommen und seit Donnerstag sind mir hier in der himmlischen Einsamkeit und Ruhe. Unsere einzige Gesellschaft ist das Meer, aber das ist eine für mich so neue und anziehende, daß sie wirklich allein Schuld ist, daß ich diesen Brief nicht schon früher angefangen Hab. Ohne Spaß – ich kann wirklich stundenlang dem Spiel der Wellen zusehen und oft nur mit Gewalt mich davon losreißen. Es läßt sich so viel, so schön dabei träumen und sinnen – ach, oft sind meine Gedanken unbeschreiblich wehmüthig bei dem Anblick des unendlichen Meeres, das mich von Euch trennt, und doch ist mir wieder oft, als wäre ich hier nicht so von Euch getrennt wie in London in den beengten Räumen. Wie hier nichts den Blick beengt, so auch nichts die Gedanken, – dazu nun unsere schöne Einsamkeit, kurz, Alles trägt dazu bei, mir den hiesigen Aufenthalt unendlich angenehm zu machen. Eigentlich habe ich noch nie so einsam und ungestört mit Bülow gelebt seit unserer Heirath, denn in Tegel waren wir doch nie so ununterbrochen zusammen und so allein, wie es hier zu meiner größten Freude der Fall ist, und ich wünschte nichts mehr, als daß wir die ganze Zeit unseres Aufenthaltes wie diese ersten Tage zubringen möchten. Bis jetzt haben wir gar keine Bekanntschaften gemacht und gehen jeder Möglichkeit aus dem Wege. Bülow läßt sich die Zeitungen aus London kommen. Graf Dönhoff Legationssekretär, der spätere Minister des Auswärtigen. hält ihn au courant des sonst Vorfallenden, und so braucht er von hier nichts zu erfahren.

Broadstairs ist ein sehr kleiner Ort, um die Mittagsstunde ist es indessen ganz belebt auf den Spaziergängen, auf der Höhe des Felsens und an seinem Fuß am Strande. Indessen ist es weniger die elegante Welt, die sich hier unten ergeht, als wie die Kinderwelt, und es ist, als zählten wir uns zu dieser, denn auch wir wählen diesen Gang am liebsten, besonders gegen Abend, wenn die Ebbe es erlaubt, immer eine Felsenecke nach der andern zu umgehen und in die stillen Buchten zu gelangen, die, von den hohen Kreidefelsen umgeben, vom Meer so glatt und rein gespült, mir eleganter als die glänzendsten Salons der Stadt vorkommen. Dem Geräusch der Wellen höre ich auch viel lieber als manchem Gespräch dort zu und verlasse stets ungern diese Plätze, denen nichts fehlt als eine Möglichkeit, sich ganz häuslich darin niederzulassen. Wollte man dies versuchen, so könnte es Einem wohl begegnen, daß man von dem bei der Fluth zurückkehrenden Meere einen etwas stürmischen Besuch erhielte.

Die Kinder sind hier ganz überglücklich und versichern, sie möchten nie wieder nach London zurück. Während der Ebbe suchen sie Muscheln und ziehen dies Vergnügen bei Weitem den Spaziergängen oder Fahrten mit uns vor. Das Englische kommt nun aber mit Gewalt bei ihnen, und die beiden Ältesten wollen sogar mit uns englisch sprechen. Ich spreche aber immer deutsch mit ihnen, und Linchen versteht mich doch, wenn sie auch englisch antwortet. » I am very fond of you« ist jetzt ein Hauptsatz von ihr. Die Kinder essen hier wie in London um zwei Uhr, wir nehmen da auch unser Luncheon und machen dann weitere Spaziergänge oder Fahrten. Ich habe in Vorschlag gebracht, um zwei zu essen nach lieber Tegeler Sitte, allein noch hat sich Bülow nicht zu dieser Empörung gegen alle englische Sitte verstehen wollen, und es hat ja auch Manches für sich, es bei der späten Zeit zu lassen, das gebe ich zu. Aufstehen thun wir aber viel früher als in London, und die Kinder sind abends um sieben schon so müde, daß sie selbst nach Ruhe verlangen, wir suchen diese auch früher als in London, indessen doch nicht vor elf Uhr, und sind immer überrascht, wenn es schon so spät ist; so schnell vergehen uns die stillen Abendstunden bei angenehmer Lektüre. Unser Häuschen ist klein, aber niedlich und zierlich wie ein Putzkästchen. Wir fanden es durch die vorausgeschickten Leute schon ganz in Ordnung gebracht, und es hat meinen vollsten Beifall. Ein Garten ist zwar nicht beim Hause, allein da dieses ganz am Ende des Quais liegt, so ist man mit wenigen Schritten aus dem Bereich der Häuser und kann einsame Wege gehen. Der Gegend fehlen Bäume, und sie ist zu kahl, um schön genannt zu werden, allein das Meer macht Alles wieder gut. Bleibt man demselben nur nahe längs der hohen schroffen Felsenufer, so ist das doch der grandioseste Anblick, für den man schon manche andere Schönheit entbehren kann. – Wo mögt Ihr, meine Geliebten, nur jetzt sein? Wie viel habe ich am 13. unseres vorjährigen Wiedersehens gedacht! – Wann, ach, wann werden wir uns wohl wieder in dem lieben Tegel versammeln? – Wie schmerzlich Euch das Zurückkehren dorthin und nach Berlin sein muß, ach, liebe, gute Schwester, das fühle ich ganz, ganz mit Euch. Wahrlich, ich entbehre noch viel mehr als Ihr, darum gebt mir den möglichsten Trost, daß es mir nicht zu schwer werde; besonders von Dir, meine gute Caroline, erwarte ich ihn darin, daß Du mir versprichst, das Dir Mögliche zu thun, um das schon so schmerzliche dieser Trennung der lieben Mutter nicht noch zu erhöhen durch Deine zu große Betrübniß. Der Gedanke, daß Du nun von uns Allen allein so glücklich bist, um die geliebte Mutter zu sein, muß ja Deinem liebevollen Herzen den süßesten Trost und die innigste Ergebung in Gottes Willen verleihen.

 

An Adelheid.

(London), Februar 1830.

Wir leben jetzt hier leider schon in Saus und Braus, vorgestern Soiree bei der Ducheß of Conizzaro, gestern Diner bei uns und Soiree bei Esterhazys, morgen desgleichen bei Lievens, vorher Kinderball bei Münsters. Und einmal muß ich doch auch der Einladung der alten Lady Salisbury folgen, und das Alles ist nur ein Vorschmack der Season, es heißt, wir würden acht Drawingrooms und vier Hofbälle haben, das ist wirklich ruinös. Auf die meisten muß ich doch und kann doch nicht immer aussehen, als hätte ich im Keller gesessen. Mein Pariser silberner Anzug ist zum Glück noch ganz neu und trotz des Londoner Kohlenstaubes ganz vortrefflich erhalten und wirklich außerordentlich schön. Mein Berliner Goldkleid ist aber ganz unbrauchbar. Die rothe Sammetrobe wird dagegen noch sehr gute Dienste leisten. Du glaubst nicht, wie unangenehm und langweilig mir alle diese Toiletteangelegenheiten sind. Den Verkehr mit X.'s habe ich übrigens einschlafen lassen. Des lieben Vaters Wort: »Lieber gleich zu Anfang grob, denn einmal wird man's doch«, ist ein sehr beherzigenswertes in dergleichen Fällen. Die guten X.'s haben die Diner- und Soiree-Wuth und reißen Einen zu allen Jahreszeiten aus der schönen abendlichen Ruhe. Wozu? Um sich um den Ecarte-Tisch zu versammeln, was für mich schrecklich langweilig ist, da ich ja keine Karte kenne. Um sich solcher Seccatura preiszugeben, dazu ist das Leben zu kurz, und so beschränkt sich denn unser Umgang auf eine Visite des Jahres, die sie mir macht, wenn sie vom Lande wiederkommt, und die ich erwidere, die folgenden aber nicht. Begegnen wir uns irgendwo, so sind wir sehr freundlich zusammen.

Bülow war zwei Tage in Claremont beim Prinzen Leopold. Er hat die Zeit her mehr als je zu tun gehabt, fast täglich Konferenzen, die gleich so von zwei bis neun oder zehn Uhr dauern. Neulich habe ich wirklich bis halb zehn mit dem Diner auf ihn gewartet. Es scheint aber wenigstens, daß die Anstrengungen nicht umsonst sind und der Frieden erhalten bleibt ...

 

An Bülow.

Berlin, den 15. September 1833.

Hier, hier bin ich, dem Himmel sei Lob und Dank, und Dir, innigst Geliebter, muß ich dies heute noch sagen, – ich bin so aufgeregt, so bewegt, daß ich ja doch nicht schlafen könnte, und es wird mir wohlthun, mich gegen dich auszusprechen. Ach! auszu sprechen, wäre das möglich, wie glücklich würde ich sein! Doch, denke Dir, ich bin seit heute Mittag halb zwei Uhr hier und habe den lieben Vater und Caroline noch nicht gesehen. Durch die Verspätung der Manöver wegen des Kaisers ist heute erst die Einquartierung nach Tegel gekommen. Diese Nachricht erhielt ich noch in Ludwigslust durch einen Brief vom Vater, der mir aber zugleich schrieb, daß er sein hiesiges Quartier für mich zurecht machen lassen würde. Er selbst würde mich jedoch nicht darin empfangen können, aber Adelheid. In Friesack fand ich einige Zeilen von ihr. Wir kamen überraschend schnell nach Charlottenburg, und von da waren die Kinder in steter Bewegung, um das Brandenburger Tor zu sehen, was sie denn auch bald entdeckten und sich sehr daran erfreuten, wie überhaupt der ganzen Einfahrt. Von der Ecke der Friedrichstraße an ließ ich blasen, was die harrende Adelheid auch bald hörte. Sie empfing mich an ihrer Tür- oder vielmehr Treppenschwelle, und wie ich mit allen Kindern aus dem Wagen gekommen bin, weiß ich noch nicht, denn mir versagten beinahe die Füße. Du weißt, mir fährt die Seelenmotion gleich dahin. Wir waren in einer Art Betäubung, wie wir uns endlich in den Armen lagen. Sie ist ganz die alte, liebe, himmlisch gute, man könnte wirklich sagen, zu gute Adelheid! – Ach! da tutet der Nachtwächter eben zwölf, und ich muß meine Erzählung unterbrechen, um Dir, Geliebtester, zu Deinem Geburtstage Glück zu wünschen. Mir fehlt es an Worten, Dir zu sagen, welche Empfindungen mich bewegen, aber Du wirst mich, hoffe ich, auch ohne solche verstehen. Die Feier Deines lieben Geburtstages wird morgen oder vielmehr heute, der Tag hat ja begonnen, uns Alle noch wehmüthiger bewegen. Der liebe Vater kommt um halb neun spätestens, um ein paar Stunden hier zu bleiben. Zu Mittag aber muß er zu seinen Gästen zurück, die bis Dienstag bleiben, so daß ich nicht vor nachmittags hinaus kann. Allein es ist dies, da das Hinderniß einmal war, vielleicht besser so, daß ich, wie der liebe Vater sich ausdrückt, »erst den Sturm vorüberziehen lasse«. Unser Wiedersehen wird weniger feierlich, möchte ich sagen, aber darum gewiß nicht weniger ergreifend sein. – Die Beschreibungen, die mir Adelheid von dem lieben Vater macht, erschüttern mich sehr. In Spandau fand ich seinen Gärtner mit einigen sehr rührenden eigenhändigen Zeilen, die ich Dir schicken werde.

Ich wohne hier sehr gut, und die schönen Bilder lassen es mir so festlich erscheinen. Wie sie mich aber rühren, wie jedes Möbel, ich möchte sagen, tausend Erinnerungen in mir erweckt, kann ich nicht beschreiben. So sitze ich jetzt an dem großen runden Tisch, der sonst für uns Alle der Versammlungsplatz war, es ist mir, als blickte vom Sofa die liebe, liebe Mutter mich an, als müßte ich aus einem Traum erwachen, nicht erst einen suchen. Doch es ist so spät, Du schicktest mich gewiß zur Ruhe. Gute, gute Nacht! Seit der Abreise nach Karlsbad anno 16 habe ich nicht unter diesem Dache geschlafen, – dazwischen liegt mein eigentlichstes Leben, und ich muß Dir noch sagen, wie glücklich es durch Dich gewesen. Ich möchte Dir danken für all Deine Liebe und Güte, und zusammen wollen wir unseren Dank zum Himmel richten für all den reichen Segen, den er uns geschenkt und den er uns erhalten wolle. Ist Dir dies nicht auch der liebste Geburtstagswunsch, Geliebter? Ihm füge ich nur noch den baldiger Wiedervereinigung hinzu, denn ich muß Dir nun wirklich zum letzten Mal gute Nacht sagen. Meine Augen sind nicht von Schlaf, aber von Thränen schwer, – solche Thränen thun aber wohl in meiner Stimmung. Gottes Segen mit uns! –

* * *

Berlin, den 1. März 1837.

Ich schrieb Dir schon vor acht Tagen, geliebtes Herz, daß Du mich durch Deinen lieben langen Brief unaussprechlich beglückt habest, was soll ich Dir nur vollends über Nr. 10 sagen, über all das Liebe, Süße, Feurige, – o, ich weiß nicht Worte zu finden, die ganz beschreiben, was jene Zeilen Alles enthalten, und was ich dabei empfinde. Ich kann Dir nur danken, innig und herzlich dafür danken, Du lieber, unaussprechlich guter, aber zugleich muß ich Dich inständigst bitten, dem Gefühl zu folgen, das Dir sagt, Dich nicht so ganz, so unbeschränkt Deiner Sehnsucht hinzugeben und jetzt doch unerfüllbare Wünsche nicht so mächtig in Dir aufsteigen zu lassen, denn es kann Dir dies nicht gut sein, in keiner Hinsicht. Ich möchte fast lieber, Du gedächtest meiner zu wenig als auf diese Weise zu sehr; das mag so schriftlich recht kalt klingen, besonders in Erwiderung auf Deine warmen Liebesworte, aber es ist wahrlich nicht Mangel an Liebe, der mich dies schreiben läßt, nein, es ist wahre, tiefe Liebe, innige Sorge für Dein Wohl, das mir so ganz am Herzen liegt, daß mir nichts darüber geht. Ach, Geliebter, erhöhe nicht die Sorgen, die unsere Trennung mir schon giebt, sie lasten schon schwer auf meinem Herzen! Gedenke meiner in treuer, inniger Liebe, aber mit der Liebe, die Dich so oft so zarte Schonung gegen mich ausüben, die Dich den herbsten Verlust so mild und ergeben tragen ließ. Habe ich diesen höchsten Beweis deiner Liebe schon oft mit tiefster Dankbarkeit empfunden, steht er jetzt eigentlich immer lebhaft vor meiner Seele, so war es mir doch unaussprechlich süß, daß Deine lieben Worte ihn mir wiederum ausdrückten, daß ich durch sie wieder ganz empfand, wie Du mich ganz verstanden in meinem Glück und meinem Schmerz. Aber je mehr mich dies erfreut, je tiefer ergreift mich auch die Wehmuth über unseren Verlust. Wilhelm, das jüngste Söhnchen, war wenige Monate nach seiner Geburt gestorben. Ach, halte sie fest, Geliebter, die Erinnerung an jenen Händedruck, – einen solchen werde ich Dir vielleicht, ja wohl wahrscheinlich nie wieder geben können, aber um daß ich es könnte, gäbe ich viel und litte gern weit mehr als damals. O, mein süßes Söhnchen, – oft erscheint mir sein kurzer Besitz wie eine wunderschöner Traum, und dann ist es doch wieder eine Wohlthat zu empfinden, daß es kein Traum war, daß wir ihn besessen haben, und daß die Wehmut um ihn ein dauernder Besitz ist, ach, ein schmerzlicher, aber doch unaussprechlich theurer, den ich jetzt nicht entbehren möchte.

Unsere lieben Töchter, groß und klein, sind, Gott Lob, alle wohl. Ganz eigen rührend war es mir, mit diesem Deinen Brief, der an Liebesgluth nicht hinter denen zurückbleibt, die ich noch aus nun lang verflossenen Zeiten, aus Zeiten gehofften, aber noch nicht ganz besessenen Liebesglückes, kurz, aus jenen bräutlichen Tagen von Deiner Hand besitze, gleichzeitig die Fluth Deiner Briefe an die Kinder zu erhalten. Ich kann es nicht beschreiben, wie mich diese Betrachtung, dieser Vergleich rührte und bewegte, ach, ich kann überhaupt über dies Alles nicht schreiben. Das weiß ich, wir sollten nicht so getrennt sein, liebstes, bestes Herz, und wir müssen auf baldige und dauernde Vereinigung hinarbeiten auf irgend mögliche Weise ...

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Tegel, den 31. Juli 1838.

... Inzwischen habe ich mich hier wieder einmal eingerichtet und bin nur froh, meinem süßen Kindchen Der am 8. Juni geborene Sohn Bernhard. so nahe zu sein und ihn gut gebettet in dem heimlichen, von Lärm und Zug entlegenen Thurmstübchen zu wissen. Aus diesem Jungen muß wirklich, so Gott will, etwas Besonderes werden, denn so logiert nicht leicht ein Wickelkind. Hier erst in meinem reizenden Thurmzimmer, dann im alten Schlößchen, wo die zwei Grazien-Torsen ihm Thürwache halten, nun im Christen- und Heidenthum zugleich, denn die Grablegung und Filippo Lippi sind jetzt vis-à-vis der Venus von Milo und der kapitolinischen. Draußen bewachen Faun und Amazone seinen Thurm, kurz non piccola cosa! Ich glaube aber wirklich, daß die heidnischen Gottheiten dieses Hauses ihren Einfluß üben und der Taufe allerhand Schwierigkeiten in den Weg legen, denn es will damit gar nicht weiter mit den Gevattern gehen, und, ach, den Wunsch, ihn durch Hoßbach taufen zu lassen, muß ich aufgeben, denn der kommt nicht vor Ende August zurück, und das ist doch zu lange, – da auf Dich bis dahin ja auch nicht bestimmt zu hoffen ist. Ach, Geliebter, das ist traurig, dürfte ich hoffen, Du könntest Deines späten Kommens wegen um so viel länger im Winter bis zum Frühjahr bleiben, so wollte ich mich eher trösten, aber das hat ja nie geschehen können, also hoffe ich es nicht! Ein Brief vom Onkel Alexander von Humboldt. gestern Abend hat mich vollends bange gemacht. Ich schicke ihn Dir einliegend, denn er interessiert Dich gewiß höchlich. Hebe mir aber ja diesen Brief und den aus Teplitz auf, ich bitte Dich, er schreibt gar zu hübsch über das Heidenkind. Solch einen Onkel hat auch nicht ein Jedes, und ich will dem Jungen alle diese bezüglichen Merkwürdigkeiten aufheben. Es scheint mir bei ihm doppelt nöthig, denn Liebster, wir müssen es doch gestehen, eigentlich ist er ein später kleiner Sprößling, und wenn er ins wirkliche Leben tritt, sind wir schon sehr alt und grau. Apropos, wenn Du endlich kommst, mußt Du allen Leuten etwas mitbringen, sie sind alle ganz vortrefflich während meiner Wochen gewesen ...

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Tegel, den 23. Oktober 1838.

... Sonnabend also war ich auch in Berlin, ein großer Entschluß! Klein Bernhardchen ließ sich meine Abwesenheit sehr gut gefallen, er schenkt mir überhaupt viel größere Freiheit, als ich sie mir zu nehmen erlaube. Ich fand ihn abends bei der Rückkehr schon längst in dem süßesten Schlaf, und es frappierte mich den ganzen Tag der Gedanke, wie es doch so eigen und eigentlich traurig ist, daß so ein Kindchen so lange unbewußt bleibt der Liebe, der Kräfte des so innigst mit ihm verwebt gewesenen und noch seienden Lebens, – und daß es dessen auch so unbewußt bleiben könnte. Doch wo gerathe ich hin! Je niedlicher er wird, je mehr wächst meine Sehnsucht, daß Du, geliebtes Herz, ihn doch endlich sehen möchtest. Möchte doch die französische Antwort nach Wunsch ausfallen! Wie wird erst die belgische sein, und werden diese guten Leute zufrieden gestellt, was sagt da wieder Holland! Das ist eine bodenlose Sache. Doch lache mich nicht aus, ich gerathe ja sogar mit Dir ins politisieren, das kommt aber davon, daß ich das jetzt mit den Kindern treibe, und deren Behauptung, daß ich ihnen die Konferenz-Geschichte so deutlich auseinandergesetzt hätte, daß sie ganz klar darin sähen, macht mich kühner. Doch Spaß bei Seite – mir ist gar nicht spaßhaft dabei zu Muthe, denn ich traue hier gar nicht so sehr auf die Dir werden sollende Unterstützung, obgleich ich Deinem Motto: »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt« sehr beistimme ...

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Mein theures, geliebtes Herz!

Heute, am Geburtstage unserer lieben großen Gabriele, werfe ich alle langweiligen Rechnungen über den Haufen und will mich einmal wieder mit etwas mehr Muße mit Dir unterhalten, Geliebter ...

... Du kannst ganz unbesorgt um meine Gesundheit sein, liebste Seele, und ich kann dem Himmel nicht genug dafür danken, wie frisch und kräftig ich heutigen Tags noch bin, wenn ich bedenke, was seit heute vor siebzehn Jahren mein Körper alles durchgemacht hat. Siebzehn Jahre! (Es schwindelt einem wirklich dabei, und daß eine Tochter von diesem Alter Einem zur Seite steht und man sich doch eigentlich fast ebenso jung als damals fühlt, in geistiger Hinsicht wenigstens kann ich mich nicht anders empfinden, und in anderer hatte ich bis jetzt noch an keiner von Lellas Geburtstagsfeiern einen solchen Repräsentanten aufzuweisen wie heute an dem lieben kleinen Bernhard. Die Schwester heute siebzehn Jahre und er morgen sieben Monate! Es liegt darin etwas sehr Eigenes, für mein Gefühl vorzüglich, doch empfand ich das eigentlich vor einem Jahre noch weit mehr. So wie das liebe Kind heute da ist, könnte man es ebenso gut für meinen Enkel wie meinen Sohn halten ...

 

An Adelheid.

Berlin, den 19. Januar 1840.

... Die Zeit unseres Hierseins kommt mir wie dreimal so lang vor, so vieles hat sich darin zusammengedrängt. Am meisten beschäftigte mich dabei das Ausgehen der Kinder und erforderte in vieler Art meine Aufmerksamkeit, obgleich ich gewiß keine größere Wichtigkeit darauf lege, als es nöthig ist. Weit mehr beschäftigt mich dieser neue Abschnitt in mir selbst in ganz anderen Beziehungen als den bloß äußerlichen, wie ich denn überhaupt finde, daß dieses sogenannte in die Welt Einführen eine viel größere Epoche für die Mutter als für die Töchter ist. In vieler Art ist mir schon die größte Freude daraus erwachsen, denn die lieben Mädchen sind ganz prächtig mit ihrem reinen Herzen und frischen, richtigen Sinn, womit sie sogleich das Richtige herausfinden in dem Benehmen der Anderen. Darin werden sie mir mehr zum Leitfaden werden, als ich es ihnen je sein könnte. Darin giebt es gewiß nicht viele so glückliche Mütter, wie ich es bin. Im Äußeren fehlt noch Manches und wird immer fehlen, das weiß ich auch ...

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Tegel, den 3. Dezember 1840.

Wenn auch nur wenige Worte, aber die muß ich Dir, geliebte Adelheid, noch sagen, ehe ich von dem geliebten Tegel scheide. – Ach, und das ist übermorgen, und morgen möchte es mir vollends an Zeit fehlen. Ich brauche Dir nicht zu schildern, wie mir ist bei diesem Scheiden. Jeder Aufbruch von hier ist so schmerzlich, aber dieser, wo ich mir mit Gewißheit sagen kann, daß es der letzte ist vor einem neuen Lebensabschnitt, daß vielleicht Jahre darüber hingehen, ehe ich so bleibend wieder hier sein werde, das bricht mir fast das Herz. Es ist zu himmlisch hier, und es ist doch unsere wahre Heimath, ja wenn es nicht zu eigen klänge, möchte ich sagen, es ist der Übergang von diesem Erdenleben zu jenem höheren, in das unsere hier ruhenden Lieben eingegangen sind. Du hast gewiß diese Empfindung schon oft hier gehabt und verstehst sie, so mangelhaft ich ihr auch nur Worte zu geben weiß. O, hättest Du doch und Ihr anderen Lieben diesen letzten Morgen noch hier erlebt, diese Klarheit des Himmels, wie die Verheißung alles Guten und Schönen, und diese Sonnenuntergänge! Ich behaupte, es ist noch viel schöner hier im Winter als im Sommer, den Sonnenaufgang und die ihm folgenden Beleuchtungen sieht man – unsereins wenigstens – dann nicht so beim Frühstückstisch. Es ist buchstäblich wahr, heute morgen sah ich über meine Tasse hinweg auf den glänzenden See, auf dem sich helle Segel bewegten, und die entlaubten Bäume verbargen auch nicht das Monument, das die ersten Sonnenstrahlen beleuchteten. Und das Alles verläßt man, um sich in der Wilhelmstraße einzukerkern!...

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Frankfurt, März 1842.

... Du glaubst aber kaum, welch ein wunderbares Gefühl das ist, solch ein ganz selbständiges Leben sich fortbilden zu sehen in dem eigenen Kinde, Gabriele hatte sich mit dem Leutnant von Coën, einem Neffen des Herrn von Hedemann, verlobt. sich selbst so daran freuen zu müssen, daß Herz und Sinn so ganz anders hingewendet sind. Diese Freude daran, dieser Wunsch, daß dem so sei, ist doch aber, Gott Lob, auch wahrer Bürge für den Bräutigam, und ich habe keinen Begriff davon, wie manche Mütter jetzt sagen, sie könnten nicht anders als eifersüchtig auf ihre Schwiegersöhne sein. Gabriele entwickelt sich übrigens immer bedeutender und liebenswürdiger und wird dabei auffallend hübscher, sie kann wirklich schöne Momente haben, so wenig schön sie doch eigentlich ist ...

 

An Prinzeß Wilhelm von Preußen.

Bülow hatte infolge seiner Erkrankung sein Abschiedsgesuch eingereicht, und die Prinzeß Wilhelm hatte an Gabriele geschrieben, er möchte noch den Verlauf seiner Genesung abwarten, ehe er sich definitiv entschiede, aus dem Staatsdienst auszutreten.

Tegel, den 22. September 1845.

Eurer Königlichen Hoheit

meinen Dank für das so unendlich gnädige Schreiben so auszudrücken, wie ich ihn empfinde, vermag ich nicht. Dieses Bewußtsein erhöht noch die Wehmuth, mit welcher ich zu dessen Beantwortung schreite, da der Inhalt dieser Zeilen Höchstihren Erwartungen so wenig entsprechen wird. Hätte etwas den Entschluß meines Mannes, sein jetziges Amt niederzulegen, zu ändern vermocht, so wären es die ebenso einsichtsvollen als dringenden Worte Eurer Königlichen Hoheit gewesen, und ich kann betheuern, daß er nach deren Lesung noch einmal diesen Entschluß in die ernsteste Erwägung nahm und dessen Ausführung verzögerte. Dennoch hat diese nun stattgefunden, und heute wahrscheinlich wird Seine Majestät der König das untertänigste Entlassungsgesuch durch meinen Onkel erhalten ...

Mit wehmüthiger Freude erfüllt mich die Hoffnung, vielleicht bald das Glück haben zu können, Eurer Königlichen Hoheit gnädigen Besuch hier zu empfangen, und mit innigster Verehrung verbleibe ich Eurer Königlichen Hoheit dankbarste und untertänigste

Gabriele von Bülow.

 

An ihre Kinder in Montreux.

Berlin, den 12. Mai 1859.

So schreibe ich Luch also wieder nach dem großen schmerzlichen (Ereigniß, Alexander von Humboldts Tod. das (Eure Herzen wie das meinige so tief gerührt hat, und nachdem wir den lieben, lieben Onkel gestern zur stillen Ruhestätte gebracht haben ... Ach, wie habe ich (Euch vermißt in diesen traurigen Tagen, – der Himmel legt mir wirklich viel auf so fern von (Euch durchzumachen. Die gute Line hilft nach Kräften. So werdet Ihr gestern ihren Brief von Sonnabend erhalten haben. Die Gewißheit des erfolgten Todes aber doch gewiß früher? Ich sehne mich sehr nach (Eurer (Erwiderung, sehe aber aus Deinem vorgestern erhaltenen Brief, liebe Consti, daß ich doch gleich sehr besorgt geschrieben haben muß. Ich las den Brief erst ordentlich im lieben Tegel vorgestern Abend. L. und ich waren den Nachmittag Hedemann dahin gefolgt und brachten also die Nacht dort zu. (Es war ein schöner Schluß des hochfeierlichen Tages, denn das Begräbniß hier war wahrhaft erhebend, so großartig und so rührend zugleich, des verstorbenen ganz würdig. Ich kann heute nicht auf Näheres darüber eingehen, aber ich hoffe es noch thun zu können ...


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