Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Festlied der Deutschrussen

am 12./24. März

            Hoch sei der Tag des Heils gesungen,
    Der neu verklärt den Kaiserthron;
    Ihm tön entflammt von tausend Zungen
        Der Herzen Jubelton.
    Du, den aus Nacht mit jungem Glanze
    Dein Volk wie Frühling steigen sah,
Dich segnen wir! Dich segnet rings die ganze
        Ruthenia.

    Hin von dem Belt zu Sinas Meere,
    Vom kalten Oby zum Euxin,
    O schau die weiten Länderheere;
        Sie dämmern auf und blühn.
    Rings, ungezählt an Sprach und Sitten,
    Erschallt dein Reich von Lust und Dank.
Dich segnen wir! Rings weihn Paläst und Hütten
        Dir Lobgesang.

    Heil, Alexander! tönet alles:
    Du kommst, von unserm Gott gesandt;
    Du kommst, und froh des Jubelhalles
        Empfängst du Meer und Land.
    Dir sind vertraut die Millionen
    Vom Weingefild hinauf zum Pol.
Dich segnen wir! Wir, deine Kinder, wohnen
        In Fried und Wohl.

    Du überstrahlest Groß' und Kleine,
    Gerecht ohn Ansehn, weis und mild,
    Gleich weitergoßnem Sonnenscheine,
        Du, Gottes Ebenbild.
    Will wo Verrat und Dünkel schwärzen,
    Du breitest Licht von deinem Thron.
Dich segnen wir! Du schirmest aller Herzen
        Religion.

    Hold mit der Weisheit spielt die Schöne
    Der Musenkunst in deinem Glanz,
    Sie nähren Tat durch süße Töne
        Und winden ihr den Kranz.
    Rasch im Betrieb auch lebt und webet
    Dein Reich voll junger Zucht umher.
Dich segnen wir! Erfindungseifer strebet
        Durch Land und Meer.

    Tönt überall, ihr seine Kinder,
    O tönt dem Vater Festgesang!
    Um Feldfrucht feirt der Garbenbinder,
        Die Stepp um Milch und Fang.
    Auch der Sibirer singt und Lette:
    »Du schöner Jahrstag, schein uns oft!« –
Dich segnen wir! Froh schüttelt selbst die Kette
        Der Sklav und hofft.

    Leb, Alexander! leb uns lange!
    So flehn wir noch als Greise spät.
    Es leb, ertön im Saitenklange,
        Es leb Elisabeth!
    Schaut des entzückten Volks Gewimmel,
    Das willig darbeut Hab und Blut.
Euch segnen wir! Euch segne Gott vom Himmel
        Und eigner Mut!


 << zurück weiter >>