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[V]

Vorwort.


In den »Royalisten« hab' ich nachzuweisen gesucht, aus welchen trüben und verworrenen Elementen jene Bewegung zusammengesetzt war, die ihren Culminationspunkt in den Märztagen des vorigen Jahres hier in Berlin erreichte. Das vorliegende Bild hat einen ähnlichen Zweck, es zeigt den schmutzigen, im Staube der Corruption sich hinziehenden Schweif jenes finstern Dämons, es zeigt die aus ihren Angeln herausgerissene Justiz, die, von Modephrasen verlockt, Unrecht für Recht giebt, und den gesunden Sinn des Volkes bethörend, die [VI] Saat des Bürgerkriegs und unendlichen Elends ausstreut. – Es ist die Zeit vorbei, wo die poetische Auffassung sich in neutralen Witzspielen gefiel, und man eine in allen Farben schillernde Phrase für das kecke, scharfe, sichere Wort der Gesinnung hinnehmen mußte. Nichts ist in unserer Literatur – und hier nennen wir vor Allen Ludwig Tieck – und in unserm politischen Leben – und hier möchten und könnten wir manchen Namen nennen – verderblicher gewesen, als die so gefeierte »Ironie,« wo der Dichter dort, der Politiker hier sich ewig in dem Spiel gefällt, daß »Schwarz« allenfalls auch »Weiß,« und »Weiß« allenfalls auch »Schwarz« sein könne. Unser jetzt öffentlich gewordenes politisches Leben hat wenigstens diesen Vortheil, daß es die Parteien zur nackten, schlichten Ehrlichkeit zwingt. Wir wollen jetzt – und dürfen es auch – offen [VII] sagen: Diese Charaktere und Personen hasse ich, dieses System verfolge ich, und ich hasse und verfolge, so lange ich hassen und verfolgen kann. Deshalb ist auch in der Darstellung dieser Bilder Alles vermieden, was nach jenem alten Grundsatz der Novellistik und der Politik die »Ironisirung« ausmachte, das heißt, die Anwendung des Mittels, durch welche es fast unmöglich wurde, des Autors oder des Politikers wahre Gesinnung zu entdecken. Die Feinde eines Buches sind zugleich die Feinde des Autors, Jenes Freunde auch die seinigen, und so soll es sein.

Berlin, im Mai 1849.

[1]


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