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Auf Reisen

Wir wollen unsere kleine Kolonie aufsuchen, wie sie unter Georgs Führung sich Frankfurt näherte, wo einige Tage Rast gemacht werden sollte. Georg beabsichtigte die Raugräfin Luise zu besuchen, die dort mit ihrem Bruder Karl Ludwig lebte, und der er Grüße von der Herzogin zu überbringen hatte. Madeleine und Susanne wanderten unter Begleitung ihres Vaters unterdessen in der Stadt umher, um sie sich anzusehen. Der übrige Teil der kleinen Reisegesellschaft blieb zum Teil hier, zum Teil nahm er von hier aus eine andere Straße, so daß der Arzt, seine beiden Damen und Georg allein die Reise bis Hannover machen mußten, ein Umstand, der dem Stallmeister sehr lieb war, weil er jetzt hoffen konnte, sich mehr seiner Neigung nach zu beschäftigen, indem die lästige Sorge wegfiel, die er für die mitreisenden Familien aus allzu großer Gefälligkeit übernommen hatte.

In Frankfurt traf er den Doktor Onofrius wieder. Hier war der seltsame Mann gesprächiger, und es gelang Georg, ihm Rede abzugewinnen über manches, was er wissen wollte. Er war sichtlich sehr gealtert, und wenn man früher ihn für den Teufel halten konnte, so war er jetzt dem Bilde des Todes täuschend ähnlich. Die bis auf den Knochen abgedörrte Gestalt, das bleiche, blutleere Gesicht, die erloschenen Augen, alles trug dazu bei, die abenteuerliche Figur des Feindes alles Lebendigen darzustellen.

»Mein Herr Doktor,« hub Georg an, »werden Sie hier meinen Dank entgegennehmen, den Sie mir in Heidelberg abzustatten verweigerten? In der Tat, ich schreibe die günstige Wirkung, die mein Geschick genommen, nur Ihrer Fürsorge zu.«

»Das ist ganz und gar nicht der Fall,« erwiderte der bleiche Mann. »Was ich tat, tat ich auf Befehl der Obern.«

»Doch diese Obern finden in Euch einen treuen, aufmerksamen Diener, mein Herr!« bemerkte Georg, dem es wehe tat, sich mit seinem Danke so abgewiesen zu sehen. »Ihr müßt mich von meiner Jugend auf gekannt und beobachtet haben!« –

»Das tat ich.«

»Weshalb habt Ihr mich denn nicht gleich aus der Sphäre gerissen, in der ich lebte?«

»Weil Ihr die Armut, das Elend und die Not des Lebens kennenlernen solltet, so habe ich wenigstens den Willen meiner Obern mir gedeutet,« erwiderte der Doktor.

»Habt Ihr meine Mutter gekannt?«

»Sie legte in meine Hände die Papiere und Dokumente nieder, die sie über Eure Geburt besaß. Ihr waret damals vier Jahre alt,« sagte der Arzt. »Ihr Wille war es, daß Ihr in den geistlichen Stand treten solltet; doch die Obern erkannten alsbald, daß dieser ehrwürdige Beruf nicht für Euch gemacht war.«

»Freilich!« seufzte Georg.

Beide trennten sich, und unser Reisender gestand sich selbst mit Befriedigung, daß seine Jugend insofern von ihm Abschied genommen, als ihm alle die Gestalten, die ihn damals umgeben hatten, die ganze nächtliche, abenteuerliche Zeit in Schottland, die Versuche, die man mit ihm anstellte, ihn zum Gebieter des Mystischen heranzuziehen, jetzt farblos und bedeutungslos erschienen. Das Leben, das wirkliche, handgreifliche Leben war in seine Rechte getreten, und seine Freude, seine Schmerzen und sein Kummer füllten die Bestrebungen seiner Seele aus. So war es jetzt der Sturm und die Ohnmacht, die er in dem Busen eines jungen, liebenswerten und gefühlvollen Wesens erregt hatte, die ihn einzig fesselten und anzogen. Er fühlte es, daß Madeleine gegen den Einfluß, der von ihm ausging, mit allen Kräften ihres Gemütes kämpfte, und daß es dennoch Stunden gab, wo sie sich diesem Einflusse mußte gefangen geben. Dieses Schwanken, dieses Aufraffen und wiederum Hinsinken einer edlen weiblichen Natur hatte so großen Reiz für ihn, daß er sich nur mit Mühe davon abwenden konnte, um den Geschäften seines Berufes und seiner Bestimmung zu genügen. Kaum hatte er, oft nur sehr oberflächlich, den Pflichten genügt, die seine Verpflichtung für seine Cousine ihm auferlegte, so war er wieder bei dem geliebten Mädchen, das ihn mit schuldloser, errötender Freude empfing.

Der Vater war zu sehr mit den Interessen seines Amtes beschäftigt, um seine Aufmerksamkeit auf die Liebenden zu richten, und Susanne war zu sehr innige Freundin Madeleinens, um ihr nutzen zu können, indem sie sie warnte.

Die Raugräfin ließ ihn öfters zu sich bitten und erkundigte sich aufs genaueste nach allen Umständen, die die Fürstin betrafen, und der junge Raugraf fand es bequem, dem älteren Freunde und Verwandten alle die kleinen Heimlichkeiten einer erwachenden und vor der Schwester geheimgehaltenen Neigung zu bekennen. Beide Freunde strichen oft durch die Straßen Frankfurts, einer am Arme des anderen, und im lebhaften Gespräche vergingen Stunden wie Minuten. Der junge Graf erzählte von den Anerbietungen, die man ihm in Wien gemacht, aber das geliebte Mädchen, das in Frankfurt zu Hause war, erlaubte ihm nicht abzureisen, und er mußte allerlei Vorwände ersinnen, um die Aufmerksamkeit der Schwester zu täuschen, die ihn täglich mit Fragen bestürmte.

»Du glaubst nicht, lieber Bruder,« sagte er einst zu Georg, »was die Weiber fragen können! Unendlich, ohne alles Ziel, ohne Rücksicht sind ihre Erkundigungen, und sagt man ihnen etwas, morgen haben sie es bereits wieder vergessen. Sie wollen bis ins kleinste Detail einer Geschichte dringen, und wenn man sich ihrer entrücken will, so muß man zu Erfindungen seine Zuflucht nehmen.«

»Die man jedoch nicht zu weit ausdehnen darf!« rief Georg scherzend. »Denn sonst fällt man in ein Lügennetz, das man selbst gewebt hat.«

»Sei ohne Sorge!« rief der Raugraf. »Meine eigenen Lügen beißen mich nicht. Ich habe stets eine große Anzahl vorrätig, so daß ich immer wechseln kann, und dieselbe Lüge kommt selten zweimal vor. Jetzt habe ich eine ungarische Gräfin, der ich in Wien den Hof mache, und die ich, weil sie mich durchaus zu sehen wünscht, herrufen lasse. Man muß sie erwarten, sie kommt nicht, und damit habe ich Zeit gewonnen, die ich bei meinem hübschen Kinde zubringe.«

»Indessen,« bemerkte Georg, »wenn du lange genug gewartet hast, so wirst du doch reisen müssen.«

»Allerdings muß ich das!« rief Karl seufzend. »Meine Schwester ist eine Tyrannin. Sie hat das Geld in Händen, und sie gibt es mir nur, wenn sie mich in den Reisewagen eingesperrt sieht.«

Sie waren im Plaudern an die Wohnung des Arztes gelangt. Georg machte seinem Freunde den Vorschlag, ihn bei den Damen einzuführen. »Bist du nicht ängstlich und argwöhnisch?« fragte Karl, sich schalkhaft nach dem Genossen umsehend.

»Versuche deine Künste!« rief Georg lachend.

Madeleine und Susanne saßen eben allein, als die beiden jungen Männer eintraten. »Wieder ein Deutscher, den ich Ihnen bringe, meine beiden Damen!« rief Georg, den Grafen vorstellend.

»Den wir freundlich willkommen heißen!« rief Susanne auf deutsch.

Das Gespräch war einsilbig. Madeleine sprach nur wenige Worte, Susannes Deutsch war ebenfalls sehr bald beendet. Karl erschöpfte sich in Artigkeiten und nichtssagenden Galanterien. Er machte den Damen den Vorschlag, sie bei seiner Schwester einzuführen. Beide nahmen dies mit großem Vergnügen an. »Hat das Fräulein Ähnlichkeit mit Ihrer Halbschwester, der Herzogin in Paris?« fragte Susanne.

»Nur wenig!« entgegnete Karl. »Die Herzogin sieht ihrer Mutter ähnlich, während meine Schwester Züge vom Vater und der Mutter hat.«

Es wurde ein Tag festgesetzt, wo man den Besuch machen wollte.

Auf der Straße sagte Karl zu Georg: »Höre, Freund, du hast ja einen wahren Engel zur Geliebten! Welch eine liebenswürdige Bescheidenheit! Welche reine und tadellose Schönheit! Bei meinem Barte, wenn alle Mädchen in Paris so sind, so will ich dort leben und sterben.«

»Du sollst nur ihr Herz kennenlernen!« rief Georg. »Sie ist das beste, edelste Geschöpf.«

»Aber auch die andere Kleine ist nicht übel,« plauderte Karl fort. »Ein scherzhaftes, kleines Koboldchen! Meine Schwester wird froh sein, diese Bekanntschaft zu machen.«

»Ich bin nicht ganz einverstanden mit dir,« hub Georg an, »daß du die beiden Mädchen dort einführen willst! Wozu soll das? Deine Schwester korrespondiert mit der Herzogin, und diese –«

»Nun, und diese?«

»Will nicht, daß aus uns etwas werden soll. Du kennst sie, sie ist gegen jede Heirat.«

»Bist du von ihr abhängig?«

Georg sah den Frager forschend an, dann sagte er: »Außer dem herzlichen, warmen Anteil, den ich immer für Liselotte fühlen werde, der mich antreibt, nichts zu tun, wovon ich vermuten müßte, daß es ihrem Willen entgegen sein könnte, bin ich auch in meiner Stellung an sie gebunden, denn von ihr beziehe ich mein Gehalt, und mein Amt als ihr Stallmeister ist lediglich nur ihre Schöpfung.«

»Das ist etwas anderes!« rief Karl. »Alsdann sagen wir nichts von deiner Neigung.«

»Ich fürchte nur, sie wird selbst davon sprechen, ohne daß wir es hindern können!« rief Georg.

»O schäme dich! So wenig Verstellungskunst besitzest du? Da solltest du uns sehen, mich und Cordelie! Niemand kann die leiseste Ahnung haben, wie weit wir miteinander gelangt sind!« bemerkte der junge Raugraf. »Wir stehen einander völlig fremd gegenüber.«

»Nun, so geschehe, was geschehen muß,« hub Georg nach einer Pause an. »Auch Luise ist eine edle Frau, ich will sie nicht täuschen; nötigenfalls kann sie für mich sprechen, wenn es so weit sein sollte.«

Der Besuch fand statt. In die Wohnung der Raugräfin, die mit großer Behaglichkeit als einzelne, unverheiratete Dame für sich hauste, kamen die beiden jungen Mädchen in Begleitung ihres Vaters und Georgs. Luise unterhielt sich mit dem Arzte, namentlich über den seltsamen Vorfall, den er erlebt hatte, ehe er Paris und den Hof verließ.

»Sie haben keine Vermutung,« rief die Raugräfin, »daß irgend jemand vom Hofe auf das Benehmen des Herrn Fagon Einfluß gehabt hat?«

»Und wenn ich's hätte,« erwiderte Herr Lafiat Gervais mit großer Bescheidenheit, »ich würde es nicht aussprechen. Man kann so leicht in den Ruf der Geschichtenmacherei verfallen, und überdies ist hier ein Fall, der mit der äußersten Vorsicht behandelt sein will.«

»Freilich wohl,« entgegnete die Raugräfin. »Meine Cousine schreibt mir mit großer Offenheit über dieses unglückliche Ereignis, das jetzt schon beinahe wieder vergessen ist, eine einflußreiche, ihr feindliche Dame sei diejenige, die Herrn Fagon geleitet habe.«

Der Arzt zuckte die Achseln und schwieg.

»Sie werden in Hannover Entschädigung finden für vieles, was Sie in Paris verloren,« bemerkte die Dame. »Die Kurfürstin ist eine treffliche Frau, mit der bekannt zu sein allein schon für ein glückliches Ereignis gelten muß.«

Während die Raugräfin sprach, konnte man bemerken, daß ihr Blick öfters über die junge Welt hinglitt, die nicht weit von ihr, und wie sie hoffen konnte, von ihr nicht bemerkt, ihr Wesen trieb. Sie hatte es sogleich bemerkt, wie Georg und Madeleine miteinander standen, und als der Stallmeister sich zu ihr wandte, sagte sie scherzend: »Herr Graf, bedenken Sie wohl, daß wir beide, Ihre Cousine in Paris und ich hier in Deutschland, für Sie tätig sind, um Sie in die Rechte Ihrer Geburt zu setzen, und daß wir für Sie schon alsdann eine Frau in Bereitschaft halten.«

»Meine teure Gräfin!« rief Georg, ihr mit Wärme die Hand küssend. »Erlaubet mir, daß ich mich Ihnen und der Herzogin vollkommen widme, was meinen Dienst betrifft, daß ich mir aber ein Fleckchen aufbehalte, wo ich allein regieren will, das ist meine Heirat.«

»Ei, mein Freund? ich weiß nicht, ob ich Euch das erlauben darf.« –

»Auf Euer Fürwort rechne ich!« rief Georg.

»Meine Cousine«, entgegnete sie, »ist unbeugsam. Sie würde in diesem Falle ihre Hand völlig von Euch abziehen.«

»Auch wenn Ihr für mich bittet?« fragte Georg.

»Auch dann.«

Ein schwerer Seufzer entstieg der Brust des jungen Mannes.

»Nehmt einen Rat von Eurer Freundin hin,« hub die Raugräfin nach einer Pause wieder an. »Wenn Ihr Euer Herz nicht bezwingen könnt, so sagt Euch von dieser Reise los. Bleibt unter irgendeinem Vorwande hier zurück. Sagt, daß ich es Euch befohlen habe, daß Eure Cousine in Paris es Euch aufgetragen: kurz, sagt, was Ihr wollt, nur macht Euch von dieser gefährlichen Reise frei. Was die Männer nicht vor Augen haben, vergessen sie. So wird es auch mit Madeleine gehen, die, ich will es gestehen, ein sehr artiges, liebenswertes Mädchen ist.«

»Wie soll mir das gelingen?« rief Georg verwirrt, und die Leidenschaft machte, daß er kaum seiner Sinne mächtig blieb. »Was soll ich beginnen, um das zustande zu bringen! Ich müßte von ihr scheiden, ohne sie wiederzusehen. Denn ihren Tränen, ihrem Jammer, ihrem Elend könnte ich nicht widerstehen.«

»Schwacher Mann!« rief die Raugräfin, ihn mitleidsvoll und ernst anschauend. »Nun, so geht heute abend nach Heidelberg zurück. Ich werde es übernehmen, Euch bei der Familie des Arztes zu entschuldigen, mit Aufträgen, die Ihr von Paris plötzlich bekommen. Die übrigen reisen unterdessen weiter!«

»Und in Hannover?«

»Werdet Ihr sie fürs erste nicht finden. Der Vater hat mir mitgeteilt, daß er seine beiden Mädchen nach Celle sendet, um irgendeine Tante zu besuchen, die dort ihre Wohnung aufgeschlagen hat. Und dann wird auch Eure Leidenschaft in den Hintergrund getreten sein. Man kennt euch Männer! Ihr vergeßt schneller, als man glaubt!«

Das Gespräch der beiden war bereits so lebhaft geworden, daß es die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf sich zu ziehen begann. Die Raugräfin brach daher rasch ab, und Georg entfernte sich, indem er das Versprechen gab, Madeleine heute nicht und auch morgen nicht wiedersehen zu wollen. Die Raugräfin war damit zufrieden.

Am Abend des dritten Tages nach diesem Besuche saß Madeleine niedergeschlagen am Fenster; sie hielt einen Brief in der Hand. Susanne, die sich das Schreiben ausbat, las es und rief dann: »Wie, nach Paris zurückreisen? Und das in solcher Eile, daß er nicht Abschied nehmen kann? O, das ist nicht hübsch.«

»Er vertröstet mich auf Hannover!« sagte das Mädchen unter Tränen.

»Auf Hannover? Aber wer begleitet uns bis dahin?« fragte Susanne schmollend. »Wenn wir nun verunglücken, wessen Schuld ist es dann? Und was mich betrifft, ich bin gerade in der Laune zu verunglücken. Ich verunglücke, gib acht, ich verunglücke.«

»Mein Bruder kommt, und dem übergibt er uns!« rief Madeleine.

»Dem Bruder? Das ist schön! Einem Menschen, dem nichts in Deutschland bekannt ist? Dem werden wir übergeben. Das ist doppelt und dreifach ungeschickt gehandelt!«

Madeleine warf sich an den Hals der Freundin, und ihren Tränen freien Lauf lassend, rief sie schluchzend: »Er ist in Paris, und ich bin hier!«

»Nun, tröste dich, mein Engel!« rief Susanne. »Es ist noch nicht aller Tage Abend. Wer weiß, ob er gereist ist, ob er überhaupt reist?« –

»Er hat mir noch nie eine Unwahrheit gesagt!« rief weinend das arme Mädchen.

»Und er sagt dir auch jetzt keine!« rief eine wohlbekannte Stimme hinter Madeleines Rücken. »Er reist nicht! Deine Stimme hat wahr gesprochen.«

Und die Liebenden sanken einander in die Arme. Ein Kuß, der erste, der den jungfräulichen Lippen des schönen Mädchens geraubt wurde, besiegelte das liebliche Bündnis. Sie waren so froh, so glücklich miteinander, daß Susanne alle Mühe hatte, eine Entdeckung zu verhüten. Sie flog an jedes Fenster, lauschte an jeder Tür, und erst als sie ganz sicher war, daß der Bund des Herzens keinen unwillkommenen Beobachter hatte, mischte sie sich in das frohe Geplauder der beiden Liebesleute.

Georg gestand nicht, bis wie weit er sich von der Raugräfin hatte überreden lassen; er schämte sich dessen. Er schämte sich der zwei Tage, wo er daheim im Gasthofe gesessen hatte, nachdem er das Gerücht selbst verbreitet hatte, daß er abgereist sei. Er gestand Madeleinen, daß er eine Nachricht aus Paris erhalten habe, die den vorigen Befehl hinfällig mache, und daß er jetzt mit ihnen nach Hannover reisen wolle.

Ein neuer Kuß war die Antwort Madeleines.

Die kleine Reisegesellschaft eilte jetzt, daß sie aus Frankfurt fortkam. Georg sah die Raugräfin nicht wieder; den Bruder bat er, ihn bei ihr zu entschuldigen und zu sagen, daß er mit dem Arzt nach Hannover gereist sei. Karl nahm auf das zärtlichste von ihm Abschied. »Du sollst bald von mir hören!« rief er ihm zu. »Prinz Eugenius bedarf treuer Gefährten auf seiner Siegeslaufbahn; er hat mich zu sich berufen lassen. Der Krieg, der Krieg! Das ist doch das einzige für uns Kinder der Liebe, was uns vor der Welt wieder zu Ehren bringt.«


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