William Shakespeare
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William Shakespeare

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Dritte Scene.

(Eine Straasse.)

Lucio und zween Edelleute.

Lucio. Wenn der Herzog, und die übrigen Herzoge sich mit dem König von Ungarn nicht vergleichen können, so werden sich alle Herzoge wider den König vereinigen.

1. Edelmann. Der Himmel geb uns seinen Frieden, aber nicht des Königs in Ungarn seinen.

2. Edelmann. Amen!

Lucio. Du betest wie jener andächtiger Seeräuber, der mit den zehen Gebotten zu Schiffe stieg, aber eines aus der andern Tafel auskrazte.

2. Edelmann. Du sollt nicht stehlen – –

Lucio. Eben das.

1. Edelmann. Hatte er nicht Ursache? Das ist ein Gebott, das seine Leute von ihrer Schuldigkeit abgehalten hätte; denn sie schiften sich ein, um zu stehlen. Es ist nicht einer unter uns Soldaten, dem in dem Gebet vor dem Essen, die Bitte für den Frieden gefiele.

2. Edelmann. Ich habe doch nie keinen Soldaten gehört, der sie mißbilligt hätte.

Lucio. Das glaub ich dir; du bist vermuthlich nie dabey gewesen, wenn man das Tischgebet gesprochen hat.

2. Edelmann. Nie? wenigstens ein duzendmal.

1. Edelmann. Wie? In Reimen?

Lucio. In allen Reim-Arten und in allen Sprachen.

1. Edelmann. Und auch in allen Religionen denk' ich.

Lucio. Warum das nicht? – – Aber seht, seht, hier kommt Madam Gutherzigkeit.

1. Edelmann. Wahrhaftig, die Krankheiten, die ich unter ihrem Dach aufgelesen habe, kommen mich – –

2. Edelmann. Wie hoch, wenn ich bitten darf?

1. Edelmann. Rathet?

2. Edelmann. Dreytausend Thaler jährlich?

1. Edelmann. Ja, und mehr.

Lucio. Eine französische Crone mehr.


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