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Nacht ist duftschwül angebrochen, Zauberisch, mit blassen Wangen, Eingehüllt im Silberschleier, Und geschmückt mit Sternenspangen. Stolz, mit dunkelgrünen Kronen, Blumen stehen wie die Kinder Und ich sitze in der Mitte, Denn verzaubert ist der Garten, Doch ein Wunder, schön und reizend, |
Nur die Wolken, die ganz niedrig, Wandern schnelle und vergehen; Doch je höher schwebt die Wolke, Desto länger bleibt sie stehen! – Nur die niedern Erdenschmerzen |
Auf saphirner, blauer Woge Schifft der Schwan des Mondes sachte, Sanft erröthet dann die Wolke, Denkend, daß er übernachte. Doch der Schwan muß weiter ziehen, Und dem Monde stets zur Seite, Dann ergießt sie ihre Thränen, |
Nennet nur nicht Frühling Dieses schöne Angesicht; Ist nicht Liebe in dem Herzen, Ist im Antlitz Frühling nicht! Nennt ihr Sterne diese Augen, Nennt ihr Rosen diese Wangen, Nennt ihr Anmuth dieses Lächeln, Nennt ihr Wohllaut diese Worte, Wo nicht Lieb' ist, ist nicht Frühling, Augenapfel, Augenlieder, |
Wenn der Hammer auf der Glocke Ruhet noch vom schweren Schlage, Tönt nur dumpf die Schwergetroff'ne, Tönt nur dumpf die tiefe Klage. Später erst, nachdem der Hammer Wenn der Schlag vom Weh der Liebe Spät erst, wenn des bittern Schlages |
Eine Blume sah ich blühen, Küßte sie und brach sie nicht; Sprach: »Ade, du süße Blume!« Und verhüllte mein Gesicht. Kam am andern Morgen wieder, »Schmetterling, du bunter Bursche, Und die Blume sah ich liegen, |
Tausend Sterne hat der Himmel, Schenk', o Himmel! mir nur Einen, Daß ich ihn auf ihrem Pfade, Lichtverbreitend, lasse scheinen! Tausend Engel wohnen d'roben, Tausend Becher hat die Lethe, Tausend Sprachen spricht die Liebe, Tausend Grabplätz' hat die Erde, |
Herzen haben gutes Wetter, Herzen haben böses Wetter, Wolken, Sonnenschein und Regen, Stürme, Blitze, Donnerwetter. Herzen haben Schauer, Hagel, Herzen haben Wetterwinkel, |
Kopf und Herz sind Glock' und Weiser, In dem Werk der Menschen-Uhr, Geht das Herz auch immer leiser, Tönt der Kopf geschwinder nur! Und vom Kopf tönt's laut wie Glocken: Hab' nach langen, langen Tagen, Ist's nun wahr, was du gesprochen? |
Blumen blühen, wachsen, sprießen Auf der freien Sonnenflur, Wie sie öffnen sich und schließen, Werden sie zur »Blumenuhr.« Meine Blumenuhr hienieden Wenn es offen mich begrüßet, |
Eine weiße, eine rothe Rosenknospe prangten Beide, Eng gebettet in ein Sträußchen, Auf dem Ball, an ihrem Kleide, Neigten an den holden Busen Weiße Knosp' mit Silberzungen Rothe Knosp' mit Purpurlippen Und Reseda, die inmitten |