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Baum fragt nicht, ob seine Früchte Je gewinnen Lieb und Dank! Rose fragt nicht, ob die Bienen Loben ihren süßen Trank, Demant fragt nicht, ob sein Funkeln Anerkennt die finstre Welt! Sonne fragt nicht, ob ihr Strahlen |
Weiter geh' ich, immer weiter, Bin dir dennoch ewig nah, Wo den Himmel ich erblicke, Da bist du auch wieder da! Welt ist groß für and're Leute, |
Der See! Der See! Im Herzen steht ein See, Und ruht der See, zur guten Stund, Sieht man hinab bis auf den Grund, Der See ist klar, der See ist rein, Der Himmel scheint so hell hinein, Und wer dem See sich anvertraut Sein eig'nes Bildniß in ihm schaut, Denn »Liebe« wohnt, die holde Fee, Im See, Im See! Der See! Der See! |
Wenn du willst den Schatz der Liebe Heben dir zur süßen Stunde, Mußt du schweigen, mußt die Zunge Fest vermauern in dem Munde! Keine Seele darf dir helfen! Keine Flamme darf dir leuchten, Darfst nicht horchen, darfst nicht lauschen, Wie du hörst auf fremde Worte, Und die schwarzen Erdengeister |
Eine Götterstadt der Liebe, Aufgebaut von Amors Händen, Ausgeschmückt mit Tempelhallen, Götterbilder an den Wänden, Ein Pompeji voller Wunder, Unter ausgebrannter Lava, Und der Schmerz, der forschbegier'ge, Deckt sie auf die Arabesken, Gräbt herum in den Ruinen, Schmerz ist so mein Todtengräber, |
Wilde Rose, wilde Rose, Du allein gebenedeite, Du nur bist von all' den Blumen, Du allein die Unentweihte! Nur durch falsche Glut getrieben, Falsche Hitze, die sie färbte, Sah sie prangen, Ros' und Nelke, In den Haaren, an dem Busen, Du nur, fromme, wilde Rose, Weil du sittlich, rein, bescheiden, Weil du weiltest, unbetastet, Und er gießt die reinsten Strahlen Und er schickt die schärfsten Dornen, |
Als ich reis'te fort von hinnen, Vorwärts aus den Heimatsschranken, Flogen rückwärts Wunsch und Sehnsucht, Flogen rückwärts die Gedanken. Als ich weilte in der Fremde, Als ich sehnend wiederkehrte Geht nicht von mir, Wunsch und Sehnsucht! |
Keinen Frühling hatte mein Liebe, Keinen Lenz mit zarten Blättern, Plötzlich kam des Sommers Schwüle, Ueberreich an Blitzeswettern. Keine Herbstzeit hatte meine Hoffnung, Liebes-Sommer nur und Hoffnungs-Winter |
Wenn der wilden Rose Blätter Abgefallen und verblichen, Steht die Hagebutte trauernd Um den Reiz, der ihr entwichen. Sehnsuchtsglühend, tieferglommen, Wenn der Lieb' in meinem Herzen Sehnsuchtsglühend, tieferglommen, |
Es glühet in dem dunkeln Laube Vor ihrem Fenster die Citrone, In kalten Lüften bebt und zittert Die Tochter glühendheißer Zone. D'rob lacht vom nächsten Rebenhügel – »Dem Staube nah,« spricht die Citrone, »Ich aber wohn' im höchsten Lichte; Viel laue Herzen auch gedeihen, |