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Ein Buch liegt tief begraben In meiner Brust, aus seinen Blättern Da steh'n des Schicksals dunkle Gaben Verzeichnet, mit verzog'nen Lettern; Des Buches Inhalt zu entfalten, Dazu treibt mich ein höh'res Walten. Und wie ich blätt're in den Seiten, Und wie die Blätter wieder rauschen, Doch auf dem Blatt' der jetz'gen Stunde Und dieses Buches Geist und Wesen, |
Wenn eine Perle wär' das Wort, Und Perlenschnur das Lied, Dann reiht' ich Perlen immerfort, Und würde nimmer müd', Und schlänge so das ganze Jahr Die Schnüre in ihr gold'nes Haar. Wenn Silber wär' mein Sang, Wenn all mein Denken wär' Gespinnst, Wenn jeder Wunsch ein Engel wär', |
Reichthum heißt nicht Gold erlangen, Reichthum heißt nicht Schätze graben, Reichthum heißt als sein umfangen, Was wir lieb im Herzen haben. Armuth heißt nicht Schätze missen, Ärmer so von Tag zu Tage |
Lieb' hat eine treue Schwester: Sehnsucht, die in Träumen sinnt; Lieb' hat eine schöne Tochter: Hoffnung, ein verklärtes Kind. Hat am Hals der treuen Schwester Meiner Liebe ist gestorben |
Liebesglück hat tausend Zungen, Liebesglück spricht immer fort, Blatt um Blatt, zum Kranz geschlungen, Und zum Liede Wort um Wort; Nicht beglückter Lieb' ist's eigen, Schweigend lieben, liebend schweigen! Liebesglück in tausend Sprachen Liebesglück kann nimmer zaudern, Liebesglück, in tausend losen, Liebesglück zieht immer wieder Schweigend lieben, liebend schweigen |
Sterne steh'n in ihren Augen, Unstern' sind sie mir allein, Rosen blüh'n auf ihren Wangen, Ihre Dornen nur sind mein. Anmuth wohnt um ihre Lippe, |
Lang' hatt' ich sie nicht gesehen Und sie fragte kalt: »warum?« Und mir trat die Thrän' in's Auge, Doch die Lippen blieben stumm. Solche Antwort kann nur Liebe, |
Holde Nacht, du Mohrenfürstin, Hast um Hals und Haar und Wangen Tausend Sterne, wie die Perlen, Und wie Diamanten hangen. Holde Nacht, du schwarze Rose, Holde Nacht, du Tageswitwe, Glücklich dennoch, denn beim Scheiden Doch die Nacht in meinem Herzen, Nicht Erinn'rung liegt als Gestern Nur ihr Bild zerreißt zuweilen |
Hab' mit meiner Lieb' gesprochen Wie mit einem zarten Kinde, Bunte Träume, bunte Wünsche Gab ich ihr zum Angebinde! Hab' mit meiner Lieb' gesprochen Hab' mit meiner Lieb' gesprochen Hab' mit meiner Lieb' gesprochen Hab' mit meiner Lieb' gesprochen Hab' mit meiner Lieb' gesprochen |
Im Garten, wo die Holde wohnt, Steh'n Blumen aller Arten, Die Blumen alle lieben sie, Die Blumen aller Sorten. Die Bäume und die Sträuche auch, Und weil ich ihnen anvertraut, – »Ich stand,« erzählte der Jasmin Sie ging vorbei, berührte mich, Denn weil ein Engel mich berührt – Die Nachtviole spricht: »Mein Duft Da sieht sie uns zu Tausend steh'n, – Die Rose spricht: »Als Knospe sah Ich sprengte es und schwoll hervor, – »Das Maaslieb spricht: »Wenn ich sie seh' – Die Glocken sagen: »Stellen wir Von Blum' zu Blume also tönt, Die »wilde Rose« nur allein, Sie wird vom Gärtner nicht gepflegt, D'rum senkt sie auf die Dornenbrust |