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Lieb' hat eine wilde Tochter, Selbstgezeugt und selbstgeboren, Selbstgesäugt und großgezogen, Sich zur Kränkung selbstbeschworen. Lieb' hat eine wilde Tochter Lieb' hat eine wilde Tochter, Gift wird ihm aus Wein und Schlummer, Seine Nacht hat keine Sterne, Seine Ruhe kein' Erquickung, An der Kette, auf der Lauer Lieb' hat eine wilde Tochter! |
Ein Rosenblatt und eine Thräne, Die sanft dem Aug' entglitt, Gab Gott der stummen Liebe Und sagte: »sprich damit!« Da nahm die Rosenblätter D'rum spricht sie nur in Thränen |
Lustig nennen sie mein Wesen, Weil ich bunte Dinge schreibe. Der Humor in meinem Herzen Ist nur eine bunte Scheibe. Nach hinaus schaut es ganz helle Doch hinein schaut durch die Scheibe, |
Wenn ein Bildniß von der Mauer Ohne Anlaß fällt zur Erde, Geht die Sage, daß sein Urbild Schnell darauf auch sterben werde. Weil mein Bildniß dem Gedächtniß |
Eine Aloe am Ufer Hat die Knospen ausgestreckt, Wie ein großer Kandelaber Der die Lichter aufgesteckt. Große weiße Blumen dringen Wenn uns diese seltne Pflanze Ihres Lebens schönste Stunde So auch treibt mein Herz nur sterbend |
Eine Blume steht hoch oben Auf dem steilen Felsenrücken, Und mich faßt ein innig Sehnen, Diese Blume mir zu pflücken: – – »Schöne Blume, lichtumflossen, Holde Blume, laß den Äther, Süße Blume, komm' herunter, – »Theurer Sänger, kann nicht kommen, Theurer Sänger, kann nicht kommen, Theurer Sänger, kann nicht kommen, Und die Blume bleibt verwaiset Bis die Blume ist verblichen, |
Frost ist gar ein lieber Gärtner, Freundliches hat er im Sinn', Zaubert Blumen mir allnächtlich An die Fensterscheiben hin! Traum ist gar ein süßer Gärtner, Doch mit erstem Morgenstrahle Ach, die Blume, die ich träume, Und die Blumen an dem Fenster |
Ein Buch ist jedes Mädchenherz Mit gar geweihten Lettern, Die meisten Männer lesen's nicht, Sie wollen bloß d'rin blättern. Sie schlagen wie der Wirbelwind Ich aber hab' ihr Herzensbuch Da schlägt das Schicksal mir das Buch |
Im gefärbten, bunten Glase Steht der Strauß verblichen da, Der mit seinen schönsten Farben Unlängst noch die Holde sah. In dem finstern, dunklen Herzen Täglich wird mit frischem Wasser Doch die Blumen, sie verwelken, |
Klagend, weinend saß ich einsam An des alten Jahres Bahre, Klagend, weinend, sitz' ich einsam An der Wieg' vom neuen Jahre. Und das alte Jahr hat keine Dank' euch vielmal, alte Schmerzen! Will euch pflegen, will euch warten, Will euch waschen, will euch baden Will mit Sang den Tisch euch würzen, Eßt euch satt, ihr neuen Schmerzen, |