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Frühling kommt, der holde Jüngling! Kommt mit seinem Zauberstabe, Bringet Jedem eine Blume, Bringet Jedem eine Gabe. Bringet Jedem eine Blüte, Mir nur bringt der böse Frühling Doch die Rose, die im Winter, Nur der Winter ist mein Frühling, Holder Winter! gold'ner Jüngling! Und ich wandle dir entgegen, |
»Wilde Rose, süße Freundin, Siehst du Abends, hoch im Blauen, Gold'ne Lettern niederschauen, Und den Brief, den reich besternten? Briefe sind's des Weitentfernten!« – – »Trauter Freund, du Rosengärtner, »Schöne Rose, reizumflossen, – »Trauter Freund, du Fernverbannter, »Holde Rose, leidensreiche, – »Trauter Freund, du Todessänger, |
Wie an Blumen Schmetterlinge Schlafend hängen nach dem Regen, Duftbetäubt, gewittertrunken, Träumen, und sich nicht bewegen; So auch hingen lang die Lieder Nun mein Herz ist neu ergriffen, Sind erwacht die tausend Wünsche Tragen auf dem Fittig wieder |
»In Wüstenei ein Steinbild einsam steht, Gefesselt, eingeschnürt die starren Glieder, Doch, wenn der erste Lichtstrahl es berührt, Da tönt es aus die allerschönsten Lieder; 150 Und wenn der Lichtstrahl wieder untergeht, Da tönt das Steinbild lieblich klingend wieder; Mag seine Sonne kommen oder scheiden, Sein Mund erschließet sich zum Lied bei Beiden. Ein Steinbild steh' ich in der Wüstenei, |
Frühling kam, und wilde Rosen Wandelten auf grünen Wegen, Frühling kam, und wilde Rosen Schossen fragend mir entgegen, Neckten mich mit grünen Fingern, Sah'n mich an mit klugen Augen, – »Hat in deinen off'nen Busen – »Wilde Rosen, eurem Herzen, Aber mir kam dieser Frühling |
Abends stand ich wie ein Steinbild, Eingeschnürt in Dämmerungen, Die der Abend und die Bäume Schleierhaft um mich geschlungen. Sah die Holde, in dem Garten, Und sie schwebte leicht vorüber, Bei dem Licht der kleinen Lampe Sich vom Boden aufwärts ringend, Um das Fenster schwebten Blumen, Und so stand ich, zwischen Träumen, Dann trat ich mit süßer Sehnsucht Warf sie an das Fenster, wo sie |
In dem Teiche wachsen Blumen, Silbern wie verwunsch'ne Schwäne, Schwimmen mit dem blassen Antlitz Sehnsuchtsvoll um Schifferkähne. Wurzeln nicht im festen Boden, Und so sollst du meine Lieder |
Dornenwunden, spricht die Sage, Die man von der Ros' empfangen, Schmerzen, bluten nur so lange, Bis die Sonn' ist untergangen. Meines Lebens einz'ge Sonne |
Wer den Blitzstein bei sich führet, Heißt es in den Wundersagen, – Den schon einst der Blitz geschleudert, Wird vom Blitz nicht mehr erschlagen; Er darf wandern unter Wettern, Weil ich trage stets im Herzen Ich darf wandeln unter Blitzen, |
Poesie sucht' ich im Leben, Leben gab davon nicht Kunde; Poesie sucht' ich in Büchern, Blätter waren's, leer im Grunde; Poesie sucht' ich in Sternen, Poesie sucht' ich im Sange Plötzlich kam aus dunklen Tannen Und so ist sie mir erschienen: |