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Oben stand ich auf dem Berge, Unter mir das Thal, das kleine, Das wie eine grüne Muschel Meine Perle barg, die reine. Sah sie wandeln in dem Garten, Vielmal rief ich ihren Namen, Pflückte Blätter von den Bäumen Doch kein einz'ges von den Blättern So gelangt auch nie zur Holden |
Habt ihr einen Baum betrachtet, Durch sein ganzes Sein und Leben? Von dem ersten Keimen, Sprossen, Bis zu seines Gipfels Beben? Wie er aufschlägt erst das Auge, Wie er als ein schöner Jüngling Wie er dann, als Mann, von Früchten Wie als Greis dann ist sein Scheitel, Wie, wenn auch der Stamm verdorrte, Wie sie zeugt, von euch berühret, – Solch ein Baum ist meine Liebe, Die gepflegt in ihren Zweigen Die entlaubt von jeder Hoffnung, Doch die Wurzel dieser Liebe, Fühlet, noch so zart berühret, |
Sah sie sitzen in der Oper, Und sie schien mir blaß und leidend, Sinnend senkte sie das Auge, Meinen Anblick schmerzlich meidend. Töne rauschten, Töne schollen, Und ich mußte mir die Augen Still saß ich und unbeweglich, Als die Thräne war versieget, Als ich diesen Wimpervorhang |
Nimm mich auf, du öder Garten, Und ihr Bäume, ganz entblättert; Nimm mich auf, verlass'ne Hütte, Und du, Laube, jetzt entgöttert! Steht ihr sinnend, traurend, klagend, Dieser Boden ist geheiligt, Und hier wiegten meine Wünsche Und hier klang die Äolsharfe, Und hier liegen auch begraben, Und die Bäume und die Büsche, Stehen wie die Trauer-Urnen, Nur am Haus, am Teich, im Garten, Denn sie wollen mit der Liebe |
Wenn ein Baum will nicht mehr blühen, Wenn die Blätter von ihm scheiden, Muß man in sein Mark ihm Wunden, Wunden in das Herz ihm schneiden. Und der Baum erwacht durch Wunden Weil ich ohne alle Blüten Darum treiben neue Blüten |
Redet laut nicht, wo die Liebe Liegt in ihrem leisen Schlummer, Tretet sachte auf das Grabmal, Wo begraben Liebeskummer! Denn die Liebe hört im Schlafe, Hat sie auch das Aug' geschlossen, Wenn ein Ahnen, wenn ein Mahnen Glaubte selbst, daß tief im Herzen Saß an meinem Herzen leise, Plötzlich floß ihr süßer Name Und sie sprach mir so wie früher |
Wenn die Sonne ist am Abend Lächelnd sterbend hingesunken, Sieht ihr Luna nach mit Blicken Die von Schmerz und Liebe trunken; Und der Stern der Liebe funkelt Meine Sonne auch ging unter, Und der Stern der ew'gen Liebe, |
Liebe, ja, du bist die Sonne! Kamst mir aus dem Meer von Thränen, Weiltest einen Tag voll Stürme, Und versankst in's Meer von Thränen. Liebe, ja, du bist die Sonne! Dennoch strahlst du jeden Morgen |
Liebesschmerzen sind wie Bienen, Flattern summend um die Herzen, Flattern, schweben, kommen wieder Mit dem Stich voll heißer Schmerzen. Während sie so stechend flattern |
Weiß denn nicht voraus die Rose, Schlummernd noch im Schooß der Erde, Daß im Leben sie von Dornen Stachelreich empfangen werde? – Weiß denn nicht voraus die Rose, Weiß denn nicht voraus die Rose, Weiß denn nicht voraus die Rose, Dennoch dringt sie aus der Erde, Dennoch schwillt's in ihren Adern, So auch weiß voraus die Liebe, So auch weiß voraus die Liebe, So auch weiß voraus die Liebe, Dennoch treibt sie aus dem Herzen Dennoch bricht sie aus dem Herzen, Dennoch hat sie ihre Kränze |