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Den ganzen Morgen blieb der Wind frisch und die See hohl. Noch immer zog das Schiff neun bis zehn Zoll Wasser in der Stunde, und gleich nach dem Begräbnis waren wir wieder an die Pumpen gegangen.
Bei dieser schweren Arbeit begann sich die übermäßige Anstrengung, die wir schon gehabt hatten, allmählich sehr fühlbar zu machen, und mit der zunehmenden Schwächung des Körpers bemächtigte sich unserer mehr und mehr die Angst vor einer plötzlichen Katastrophe. An dem Steward waren Zeichen zu erkennen, daß es mit seinen Kräften zu Ende ging, und Cornish sah so matt und erschöpft aus wie ein Mensch, der lange gehungert hat. Nur der eisenfeste, brave Hochbootsmann blieb unter allen Strapazen der alte, er ging immer heiter an die Arbeit und fand stets noch Scherze und ermutigende Worte. Was mich betrifft, so litt ich alter Seemann sonderbarerweise am meisten durch das unaufhörliche starke Schlingern des Schiffes. Oft machte es mich völlig seekrank, es verursachte mir die rasendsten Kopfschmerzen und einen Schwindel, der mich oft nötigte, mich niederzusetzen und meinen Kopf mit beiden Händen zu stützen.
Ich glaube, daß dies Leiden eine Folge der Überanstrengung, der langen Entbehrung des Schlafs und der mich unaufhörlich quälenden Sorgen war. Meistens gewährte mir wohl schon eine einzige Viertelstunde Schlaf eine Erleichterung, doch bald fing die Qual von neuem an, und ich begann die Zeit zu fürchten, die ich am Rade zubringen mußte, denn gerade dort war die Bewegung des Schiffes am empfindlichsten. Als an diesem Morgen das Schiff einmal schwer in eine Mulde herabsank, wurde ich beinahe ohnmächtig und es fehlte nicht viel, so wäre ich über Bord gegangen.
Um ¼12 Uhr war ich eben in die Kajüte hinabgestiegen, nachdem ich mit Forward und dem Steward eine Stunde lang gepumpt hatte, als Cornish die Treppe herunterschrie: »Ein Segel, ein Segel!«
Eine Minute vorher hatte ich mich noch so todesmatt gefühlt, daß ich nicht glaubte, ein halbes Dutzend Schritte machen zu können, ohne zwischen jedem zu ruhen. Doch bei diesen zauberischen Worten eilte ich so behende und kräftig die Treppe hinauf, als hätte ich eine lange Nacht erfrischenden Schlummers genossen.
Sowie Cornish mich sah, zeigte er, wie wahnsinnig vor Aufregung, nach dem Horizont auf der Wetterseite, und da der Stern des Schiffes sich in diesem Augenblick hob, erblickte ich auch deutlich die Segel eines Fahrzeugs; in welcher Richtung dasselbe aber steuerte, konnte ich nicht erkennen.
Sowohl der Hochbootsmann wie der Steward kamen mir nachgestürzt; letzterer stieg sofort in das Besantakelwerk und schrie von dort fortwährend wie toll herab: »Dort ist das Schiff! – Dort ist das Schiff! – Von hier kann man es deutlich sehen!«
Ich holte mir das Teleskop. »Hurra!« rief ich, »Kinder, es kommt geradeswegs auf uns zu! Cornish, braver Kerl, Gott segne Sie für die Nachricht.« Ich schüttelte ihm herzlich die Hand im Übermaß meiner Freude, dann nahm ich wieder das Glas und setzte meine Beobachtungen fort.
»Es ist ein großes Schiff, Forward,« wandte ich mich nun an diesen, »und hat Segel genug gesetzt, um uns bald nahe zu sein; es kann uns nicht übersehen, denn wahrhaftig, ich täusche mich nicht, es kommt gerade auf uns zu. Steward! Mensch! Höre mit deinem blödsinnigen Geschrei endlich auf! Mach, daß du herunterkommst; schnell fort, zu Miß Robertson! Ich lasse sie bitten, auf Deck zu kommen.«
Nach diesem Ausbruch meiner Freude lief ich eiligst nach dem Flaggenkasten. Obgleich unsere Notflagge noch immer flatterte, hielt ich sie in meiner Aufregung doch nicht für ausreichend. Hastig ergriff ich das Signalbuch und rief Forward, um mir zu helfen, die Signale auszusuchen und zu hissen, welche dem Schiffe sagen sollten, daß wir sänken.
Bald danach wehten die kleinen Tücher an ihrer Leine lustig im Winde, und ich nahm wieder das Teleskop zur Hand, um ihre Wirkung zu beobachten. Meine Hoffnung, bald eine Antwort aufgehen zu sehen, erfüllte sich aber nicht. Im Grunde genommen war es ja auch ein törichter Gedanke, denn weshalb sollte das Schiff uns noch erst antworten, wenn es in kurzer Zeit nur einen Zwiebackwurf von uns entfernt sein konnte.
Miß Robertson kam in der Eile ohne Kopfbedeckung auf Deck gestürzt. Der Wind löste sofort ihr Haar und umhüllte sie damit wie mit einer goldigen Wolke. Sie stellte sich ans Geländer und starrte mit weit aufgerissenen Augen nach dem herannahenden Segel, wie nach einer Geistererscheinung.
Den Steward schien der Anblick des Schiffes in der Tat rein toll gemacht zu haben. Er hatte vorher noch niemals gewagt, den Fuß in eine der Wanten zu setzen; jetzt war er aber kaum auf Deck zurückgekehrt, als er schon eilig wieder in das Takelwerk stieg und von neuem wie ein Besessener zu schreien anfing.
Seine lärmenden Freudenäußerungen waren nicht angenehm, unter den obwaltenden Umständen mußte ich ihn aber wohl oder übel austoben lassen. Ich war ja im ersten Moment auch beinah von Sinnen gewesen. Allmählich kehrte mir jedoch die ruhige Überlegung zurück. Ich sagte mir, daß unsere Rettung sich immerhin noch viele Stunden verzögern könne. Es war bei dem hohen Seegang nicht möglich, uns in einem Boot abholen zu lassen. Vorläufig vermochte der Kapitän des Schiffes nichts weiter zu tun, als in unserer Nähe beizulegen und ruhigere See abzuwarten. Dem Barometerstande nach war günstigeres Wetter aber erst während der Nacht oder am folgenden Morgen in Aussicht. Bis dahin mußten wir unsere regelmäßige Pumparbeit weiter fortsetzen und alles vorbereiten, um seinerzeit das Wrack ohne Aufenthalt verlassen zu können und unsern Rettern ihre Arbeit zu erleichtern.
Forward lehnte am Besanmast und betrachtete das fremde Schiff mit steinernem Gesicht; so mächtig die Aussicht auf Erlösung von unsern Leiden uns andere alle ergriffen und erregt hatte, so wenig schien er davon berührt zu sein. Mich überkam ein ganz eigenes Gefühl des Unbehagens, als ich ihn teilnahmlos und kalt dastehen sah. Mein Vertrauen auf das Urteilsvermögen dieses Mannes war so groß, daß seine Gleichgültigkeit mich aus allen meinen Himmeln riß, so daß ich mich einer unbestimmten Angst nicht verwehren konnte.
Nach dem Takelwerk zu schließen, hielt ich das Schiff für einen Engländer. Ich fragte Forward, was er über seine Nationalität meinte.
Nachdem er eine Weile durch mein Glas gesehen, erklärte er, daß es keinenfalls ein englisches Schiff sei, Farbe und Schnitt der Leinwand wären ihm fremd; doch würden wir ja bald die Flagge sehen und dann Bescheid wissen.
Als es nur noch wenige Meilen von uns fern war, geite es einen Teil seiner Segel auf, legte sein Ruder Steuerbord und drehte sich so, daß wir einen schönen Dreimaster von wenigstens achthundert Tonnen und die russische Flagge erkennen konnten.
Letzteres war eine bittere Enttäuschung für mich, denn ich hatte bestimmt gehofft, die englischen Farben an der Gaffel wehen zu sehen.
»Es dreht bei,« sagte Forward trocken, ohne die mindeste Erregung und ohne seine Stellung und Haltung irgendwie zu ändern, als uns das Schiff seine Breitseite zuwandte und die Matrosen an die Brassen gehen sah, um die Raaen back zu holen.
»Sehen Sie, Forward,« rief ich lebhaft, »was sagen Sie nun?«
Er gab keine Antwort, sondern setzte gleichmütig, wie vorher, seine Beobachtungen fort.
Der Russe kam immer näher heran und bald war er nicht viel weiter, als eine Viertelmeile von uns. Wir sahen eine Menge Menschen, darunter auch Frauen und Kinder, auf Deck; ihr Verhalten machte aber auf mich den Eindruck, als wenn sie uns mit reiner Neugierde betrachteten, und ohne jedes andere Gefühl, ruhig und phlegmatisch, wie Türken oder Holländer, standen sie da, nichts ließ in ihrem Benehmen erkennen, daß sie Mitmenschen vor sich hatten, die sich in Todesgefahr befanden und nach Hilfe riefen.
Ich sprang auf das Gitter hinter dem Rade, schwenkte meinen Hut und deutete auf unsere Signale; als Erwiderung hierauf winkte aber nur ein Mann, der ganz vorn stand und wohl der Kapitän sein mochte, nachlässig mit der Hand.
Darauf schrie ich, so laut ich nur konnte, durch meine Hände: »Wir sinken! um Gottes willen helft uns!« Das einzige Ergebnis hiervon war aber nur, daß die männliche Person ihre Hand noch einmal erhob. Gehört worden war mein Ruf jedenfalls, ob aber verstanden, das war die Frage.
Indessen, bald danach kam uns das Schiff noch näher, beendete das Backholen seiner Raaen und lag dann plötzlich still.
Bei diesem Anblick brach meine Aufregung aufs neue hervor. Wozu anders hatte sich das Schiff festgelegt, als um uns zu helfen? Ich schrie: »Wir sind gerettet!« fiel auf meine Knie und dankte Gott für seine Gnade. Miß Robertson schluchzte laut, der Steward kam aus dem Takelwerk herunter, tanzte auf dem Deck herum, unter Lachen und Geschrei, Cornish sah man es an, daß er gern das Rad verlassen hätte, um seiner Freude Ausdruck zu geben. Nur Forward verharrte nach wie vor in seiner eisernen Ruhe und Gleichgültigkeit. Mich ärgerte dies gefühllose Wesen, und ich rief ihm deshalb zu: »Großer Gott, machen Sie sich denn gar nichts aus Ihrem Leben? Mann, wie können Sie denn so versteinert dastehen? Sehen Sie denn nicht, daß das Schiff nun daliegt, um zu warten, bis die See ruhiger wird und den Zeitpunkt abzupassen, um uns an Bord holen zu können?«
»'s ist möglich, daß das seine Absicht ist,« antwortete er, »aber zum Verrücktwerden, denke ich, habe ich noch Zeit, wenn ich wirklich gerettet bin.«
Mit diesen Worten trat er an das Geländer, als wenn ihn die ganze Sache gar nichts anginge.
In angstvoller Spannung wartete ich jetzt, ob nicht irgend eine Antwort auf unsere Signale erfolgen würde, aber nichts Derartiges geschah. Es war kaum anders denkbar, als daß das Schiff überhaupt keine Signalflaggen führte; es gab zu damaliger Zeit solche Handelsschiffe, und ihnen zu signalisieren war ebenso nutzlos, als ob man zu Tauben spräche.
Die Qual der Ungewißheit, was das Schiff tun würde, war geradezu aufreibend.
Auf einmal entstand eine lebhaftere Bewegung unter den uns beobachtenden Menschen, und Forward, aus seinem Gleichmut erwachend, sagte: »Nanu, sie wollen doch nicht etwa ein Boot niederlassen bei dem Seegang!«
Ich nahm sofort wieder mein Glas, um genauer zu sehen und erkannte, daß eine eifrige Diskussion stattfand. Der Mann, der uns zugewinkt hatte, stand mit zwei Herren und einer Dame zusammen; er gestikulierte heftig und deutete dabei manchmal auf uns, manchmal auf die See.
Aus diesen Gebärden konnte ich schließen, um was es sich handelte. Offenbar machte er den um ihn Stehenden klar, daß die See zu unruhig wäre und man nicht wagen dürfe, ein Boot niederzulassen. Dies war wenigstens ein ganz entschiedenes Zeichen, daß über unsere Rettung debattiert wurde; seine Weigerung, ein Boot auszusetzen, war mir ganz verständlich, es fragte sich jetzt nur, ob er so lange bei uns bleiben würde, bis es möglich war, ein solches zu uns herüberzuschicken.
»Mein Gott, was werden sie nur tun?« rief Miß Robertson mit einer Stimme, die von der entsetzlichen Aufregung, in der sie sich befand, ganz rauh klang.
»Sie können ganz ruhig sein,« antwortete ich, »sie werden uns nicht verlassen und uns abholen, sowie die See es zuläßt; es wären ja reine Unmenschen, wenn sie es nicht täten. O, es ist hart, daß die Wogen sich nicht glätten wollen, doch Gott sei Dank, es ist ja noch lange Tageslicht.«
Wäre das Schiff ein Landsmann, ein Engländer gewesen, so würde ich mir keine Sorge gemacht haben. Dem Fremden gegenüber überkam mich aber doch plötzlich immer wieder ein unsicheres Gefühl.
Während ich weiter beobachtete, sah ich, wie der Kapitän sich gegen die beiden Herren und die Dame, welche ihn sichtlich mit Bitten zu bestürmen schienen, immer heftiger gebärdete, im übrigen aber stand nach wie vor der ganze Haufe Menschen in vollkommener Ruhe und anscheinend gleichgültig an der Schanzkleidung.
Endlich wurde ich es müde, so anhaltend durch das Glas zu sehen, meine Augen begannen zu schmerzen; ich setzte es deshalb ab und sah eine kleine Weile nach oben, in den blauen Himmel, um mich von der Anstrengung des scharfen Sehens zu erholen. Währenddem schrie plötzlich Forward:
»Ich wußte es ja, die Kerle kennen kein Erbarmen!«
Erschrocken wandte ich meinen Blick wieder auf das Schiff und bemerkte, wie die Mannschaft an die Brassen eilte. Bald danach schwenkten die Raaen herum, der Bug des Schiffes fiel vom Winde ab, der Stern drehte sich uns zu und schlingernd und tauchend ging es dahin, uns unserm Schicksal überlassend.
Keiner von uns sprach, keiner traute seinen Augen, wie gelähmt standen wir da. Der Rückschlag war zu groß, die Enttäuschung zu schrecklich. ›Vater im Himmel,‹ dachte ich, ›wie kannst du so grausam sein.‹ Ach, es war bitter schwer, diese neue Prüfung zu ertragen, ohne an Gottes Güte und Barmherzigkeit zu zweifeln. Ich stand wie betäubt, das Herz drohte mir zu zerspringen, da riß mich ein gellender, gräßlicher Schrei aus meinem dumpfen Brüten. Als ich mich umwandte, sah ich den Steward wie sinnlos nach der Kajüte stürzen und gleich danach Cornish vom Rade weg auf das Geländer springen; er sah beinah schwarz im Gesicht aus vor rasender Wut, als er die Fäuste hinter dem abfahrenden Schiffe her schüttelte und ganz gotteslästerlich fluchte und tobte; Forward aber schritt ruhig zu dem verlassenen Rade und faßte in die Spaken. Dies alles sah ich wie im Traume, ohne mich zu regen.
Erst als Miß Robertson meinen Arm berührte, erwachte ich aus meiner Starrheit. O, dieses wunderbare Mädchen! Wie mußte ich mich ihr gegenüber schämen! Als ich mich nach ihr umdrehte, stand sie vor mir in einer Ruhe und Erhabenheit, die mich förmlich erschreckte. Nichts in ihrem Aussehen erinnerte mehr an die Aufregung, in der sie sich noch soeben befunden hatte. Mild lächelnd sagte sie: »Verlieren Sie nicht den Mut, wenn uns auch herzlose Menschen verließen, so glauben Sie doch fest: Gott wird uns nicht verlassen. Ich höre noch die Worte meines Vaters im Traume. Es war eine bittere Enttäuschung, die wir erfuhren, sie darf uns aber nicht die Hoffnung rauben.«
Das sagte dieses Mädchen, mir, dem Manne! Und mit einer Stimme, so weich, so süß, wie die einer Mutter, die ihrem kranken Kinde zuspricht. Es überwältigte mich vollständig, mich packte ein wahrer Krampf. Zu viel war in der letzten Zeit auf mich eingestürmt; ich ergriff ihre beiden Hände, beugte mich über sie und weinte und schluchzte herzbrechend, wie ein Kind.
Erst nach einer ganzen Weile vermochte ich wieder Herr über mich zu werden und meine Schwäche abzuschütteln. Als ich mich wieder aufrichtete, sagte sie: »Danken Sie Gott für diese Tränen, sie haben Ihnen Erleichterung verschafft und Sie wieder stark gemacht. Gehen Sie jetzt zu Cornish, er bedarf Ihrer.«
Sie hatte recht. Ich war auf einmal wieder ein anderer Mensch; vollständig gefaßt schritt ich auf Cornish zu, der noch immer auf dem Geländer stand und dem schnell entschwindenden Schiff nachschrie, nahm seinen Arm und sprach:
»Cornish, was nützen diese Flüche? Lassen Sie die mitleidslosen Feiglinge ihres Weges gehen; wir sind Engländer, noch gehört unser Leben uns. Kommen Sie, braver Kerl, wir haben alle schon zu viel ertragen, um uns von dieser Täuschung niederdrücken zu lassen. Sehen Sie Miß Robertson an, wie mutig und vertrauensvoll sie dort steht; soll uns ein Mädchen beschämen? Kommen Sie, alter, treuer Gefährte.«
Er hörte mich ruhig an und litt es schweigend, daß ich ihn von seinem gefährlichen Standort herunterzog, aber sein ganzer Körper zitterte, und sein Gesicht verdeckend, ließ er sich auf eine Taurolle fallen.
Ich war im Begriff, nunmehr zu Forward zu gehen, als plötzlich der Steward von unten heraufstürmte. Sein Gesicht war purpurrot, seine Augen blickten stier, er sprach laut und unzusammenhängend. Er trug die Kiste mit seinen Sachen auf den Armen, stürzte nach der Schiffsseite und warf sie über Bord. Unmittelbar darauf schwang er sich selbst auf das Geländer und wollte nachspringen, ich packte ihn aber noch rechtzeitig und schleuderte ihn so heftig zurück, daß sein Kopf wie ein Stein auf das Deck schlug, und er bewußtlos liegen blieb.
»So, das wird ihm dienlich sein,« rief Forward. »Lassen Sie ihn nur liegen, er wird sich schon wieder erholen und dann vielleicht wieder vernünftig sein. Es wäre nicht das erstemal, daß ich gesehen habe, wie ein Verrückter durch eine starke Erschütterung wieder zu Verstande kommt.«
Er biß mit großer Gemütsruhe ein Stück Kautabak ab, steckte den Rest sorgfältig wieder in die Tasche und fuhr dann fort:
»Jim, komm, nimm das Rad, Mr. Royle und ich müssen jetzt pumpen.«
Cornish folgte sofort dem Ruf des Hochbootsmanns, und als letzterer und ich zur Pumpe schritten, kam Miß Robertson und sagte: »Ich werde pumpen helfen.«
Forward lachte herzlich auf.
»Gott segne ihr liebes Herz, Miß, was werden Sie noch alles helfen wollen?« schrie er. »Nein, nein, Sie halten sich bereit, den Steward niederzuschlagen, wenn er etwa nochmals Lust bezeigen sollte, hinter dem Russen herzuschwimmen. Wir wollen mal sehen, wie viel Wasser das Schiff macht, und wenn es hartnäckig ist, wie ich vermute, na, so denke ich, entschließen wir uns, ins Boot zu steigen. Man muß ein schlechtes Schiff immer wie ein böses Weib behandeln, zuerst alle freundliche Überredung versuchen, dann aber, wenn das nicht hilft, seine Stiefel schmieren und sich aus dem Staube machen.