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SONNET XV |
DAS FÜNFZEHNTE SONETT |
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POUR le retour du Soleil honorer,
Le Zéphir, l'air serein lui apareille: Et du sommeil l'eau et la terre esueille, Qui les gardoit l'une de murmurer |
DER Sonne, eh sie wiederkommt, zu Ehren
erhebt sich leicht der reine Morgenwind. Wasser und Erde, siehe, sie erwehren sich schon des Schlafes, der das eine lind |
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En dous coulant, l'autre de se parer
De mainte fleur de couleur nompareille Ia les oiseaus es arbres fönt merueille, Et aus passans fönt l'ennui moderer: |
hinrinnen ließ und stärker, lichterloher
die andre blühen machte. Im Geäst jubeln die Vögel, die's nicht ruhen läßt, und wer vorübergeht, wird davon froher. |
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Les Nynfes ia en mile ieus s'esbatent
Au cler de Lune, et dansans l'herbe abatent: Veus tu Zéphir de ton heur me donner, |
Und Nymphen: in den kühlen Wiesen, die
noch Mondschein haben, sind sie schon am Spiele. Günstiger Frühwind, wenn es dir gefiele, |
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Et que par toy toute me renouuelle?
Fay mon Soleil deuers moy retourner, Et tu verras s'il ne me rend plus belle. |
daß ich mich selbst auch neu an dir belebe.
O tu nur, daß sich meine Sonne hebe, und du sollst sehn: ich werde schön wie nie. |