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SONNET V |
DAS FÜNFTE SONETT |
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CLERE Venus, qui erres par les Cieus,
Entens ma voix qui en pleins chantera, Tant que ta face au haut du Ciel luira, Son long trauail et souci ennuieus. |
O Venus in den Himmeln, klare du,
hör meine Stimme; denn solang du dort erscheinst, wird sie, ganz voll, dir immerfort die lange Arbeit singen, die ich tu. |
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Mon œil veillant s'atendrira bien mieus,
Et plus de pleurs te voyant gettera. Mieus mon lit mol de larmes baignera, De ses trauaus voyant témoins tes yeus. |
Mein Aug bleibt sanfter wach, wenn du es siehst,
und seine Flut wird strömender und fließt viel leichter hin in meine Lagerstatt, wenn seine Mühsal dich zum Zeugen hat |
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Donq des humains sont les lassez esprits
De dous repos et de sommeil espris. L‘endure mal tant que le Soleil luit: |
zur Zeit, da Schlaf und Ausruhn wohlgemeint
die Menschen hinnimmt, die sich müd gedacht. Ich, ich ertrag, solang die Sonne scheint, |
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Et quand ie suis quasi toute cassee,
Et que me fuis mise en mon lit lassee, Crier me faut mon mal toute la nuit. |
das, was mir weh tut, und wenn ich zum Schluß
zu Bette geh, fast wie entzwei: ich muß das, was mir weh tut, schrein die ganze Nacht. |