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Dichter, sprich! wie magst du klagen, Daß die Welt dich nicht versteht? Daß mit dumpfem Unbehagen Sie dir aus dem Wege geht? Lass' beim Spiel wie beim Geschäfte Ob auch noch so silberhelle Das Alltägliche, Gemeine, |
Es geht in Purpur stralend Die Sonne morgens auf; Das Meer mit Purpur malend Beschließt sie ihren Lauf. So bleibe im Schicksalsdrange |
Tändelnd seh' ich sie mit Schlangen spielen, Die nach ihnen mit dem Giftzahn zielen; Sehe sie dem flücht'gen Sinn der Frauen Ehre, Glück und Leben anvertrauen; Sehe sie in eitler Habgier Streben Einem Fürsten sich zu eigen geben, Bis sich ihnen endlich offenbaren Solchen Handelns tödtliche Gefahren, Bis der Gegner einem sie erlegen, – Ach was sind die Männer doch verwegen! |
Der Krähe Schnabel magst du netzen Mit flüss'gem Gold von Malabar, Die schwarzen Füße ihr besetzen Mit Gluthrubinen wunderbar, Verschwenderisch mit Perlenschätzen Bestreu'n ihr rupp'ges Flügelpaar: Wie reichen Glanz und Schmuck und Schimmer Ihr künstelnd deine Hand verlieh, Sie bleibt doch eine Krähe immer, Und ein Flamingo wird sie nie! |
Wagt sich mit flehendem Begehr Dein Feind auf deines Hauses Flur, Dann sieh in ihm den Feind nicht mehr, Nein! einen werthen Gastfreund nur. Geschützt sei vor Gefahr und Gram |
Leicht wird als deines Liedes Preis Der Beifall dir der schlichten Geister; Noch sich'rer zollt ihn dir der Kreis Der großen, kunsterfahr'nen Meister. Von Jenen, die in Dämmernissen Sich wähnen im Besitz des Lichts, Die Etwas, doch nichts Rechtes wissen, Von ihnen nur erwarte nichts! Mit diesem klügelnden Geschlecht, Das, weil ihm trüb ein Sternlein blinket, Sich aller Weisheit Urquell dünket, Kommt Brama selber nicht zurecht. |
O sieh den Teich im gold'nen Glanz Der Morgensonne liegen, Und auf der Lotusblumen Kranz Sich die Flamingos wiegen! Scheint nicht der Ort ein Spiegelbild Da kommt der Storch, der kluge Mann, Er sieht die Lotusblumen nicht, Dem Storche gleicht der auf ein Haar, Der im Gedichte, dessen Macht |
Gewohnheit stumpft uns für das Schönste ab, Für höchsten Reiz macht sie das Aug' erblinden, Läßt matt und schaal uns jede Würze finden, – Sie ist der Liebe, ist der Freundschaft Grab. Wo Yamounah und Ganges sich so hell |
Würd'ge siehst der Arbeit Joch du tragen, Stete Mühen sind ihr Loos, Während in des Müßiggangs Behagen Sorglos schwelgt der nied're Troß. Doch, daß ihnen dieß Geschick gefallen, |
Den fremden Vorzug weiß allein Der Edle nach Gebühr zu schätzen; Wer selber niedrig und gemein, Wird nimmermehr sich d'ran ergetzen. Die Biene sieht am klaren Teich Es sieht der Frosch im Sonnenschein |
Zu preisen dünkt mich jener Baum, In dessen Schatten ruh'n Gazellen, In dessen ausgehöhltem Raum' Die Bienen bauen ihre Zellen, In dessen Zweigen, drollig kühn, Die Affen durcheinander springen, Dieweil in seines Laubes Grün Die Vögel munt're Lieder singen. Gesegnet sei er, der die Last |
Die Gazelle hat das Netz zerrissen, Fortgeschleudert die gelegten Schlingen. Ans des Waldes grünen Dämmernissen Flieht sie eilig wie mit Sturmesschwingen. Auf der Flucht verfolgen Jagdgesellen Athemlos die zierlich leichte Beute, Die sie nah und näher stets umstellen Beim Gebell der ungeduld'gen Meute. Sie erreicht den Strom, im weiten Bogen Zwischen Felsenufern eingebettet, Springt kopfüber in die kalten Wogen, Schwimmet an den Strand und ist gerettet. Und sie jauchzt, daß sie dem Feindesschwarme, Den Verfolgern glücklich doch entronnen! Da, in ihrem Jubel, fällt die Arme Unversehns in einen tiefen Bronnen. – Hoffe nicht, das Schicksal abzuwenden, Das bestimmt dir ward vom Anbeginne! Wollend oder nicht mußt du's vollenden, – Lern' es tragen denn mit festem Sinne! |