Oskar Meding
Europäische Minen und Gegenminen
Oskar Meding

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Elftes Kapitel.

In dem Hause der Rue Notredame de Lorette, dessen Bel-Etage auf der einen Seite von Mademoiselle Julia, der Freundin des Herrn von Grabenow, bewohnt wurde, saß auf der anderen Seite, an deren Eingangstür man auf einem Schild von Porzellan den Namen las: Romano, Maler, in einem ziemlich geräumigen, unvollständig möblierten Salon ein Mann über einen großen Zeichentisch gebückt, eifrig beschäftigt mit einer Zeichnung in schwarzer Tusche.

Er trug einen schwarzen, verschossenen Samtrock, sein lang an den Schläfen herabhängendes schwarzes Haar war dünn geworden und zeigte hie und da ergrauende Stellen, ja einzelne Silberfäden, obgleich die Züge seines Gesichts auf kaum mehr als ein Alter von vier- bis fünfunddreißig Jahren schließen ließen. Dies Gesicht war von schönem, edlem Schnitt. Unter der Stirn, zu hoch geworden durch das frühzeitig ausgefallene Haar, glänzten, von schön gezeichneten dunklen Brauen überwölbt, tiefschwarze Augen, deren Blick in fieberhaftem Glanz leuchtete. Die griechische Nase trat scharf aus dem mageren Gesicht hervor und um den feinen Mund, dessen Lippen sich fest aufeinander preßten, zuckten in peinlichem Nervenspiel jene eigentümlichen Linien, welche tiefer Seelenschmerz dem Menschenantlitz eingräbt.

Neben dem anderen Fenster stand ein altes Kanapee mit zerrissenem Überzug, daneben eine Staffelei und ein Tisch mit einer Palette, Pinseln und einem Blechkasten voll Ölfarben. Auf der Staffelei sah man ein großes Bild, die Auferstehung Christi darstellend; die Konturen waren genial gezeichnet, einzelne Partien fast vollendet, andere kaum angefangen, das Ganze trug den Stempel des Unvollendeten, Zerrissenen, der künstlerischen Unsicherheit.

Neben dem Kamin, in welchem die letzten Funken eines erlöschenden Feuers verglühten, hing ein lebensgroßes Bild einer jungen Frau in weißer, idealischer Gewandung, welche der jungen Julia sprechend ähnlich sah.

Der Maler Romano starrte trübe auf seine Zeichnung – schlaff sank die magere, von blauen Adern durchzogene Hand auf das Papier nieder, das brennende große Auge starrte blicklos auf die Konturen. Dann plötzlich erhob er sich in rascher Bewegung, warf den Stift, den seine Hand mechanisch gehalten, fort und schritt im Zimmer auf und ab.

»Welch ein Dasein,« rief er, »welch ein jammervolles Hinsiechen dieser atmenden Maschine, welche bestimmt war zur edlen Wohnung des nach Gottes Ebenbilde geschaffenen Geistes, und welche nichts weiter mehr ist als das öde und jammervolle Gefängnis einer gebrochenen, zerrütteten Seele, die ihren irdischen Kerker nur verlassen wird, um dem Abgrund der ewigen Qual zu verfallen!«

Er warf sich auf das alte Kanapé und starrte düster vor sich hin.

»Wie oft,« flüsterte er, »habe ich die durstigen Lippen geöffnet, um das Ende dieses entsetzlichen Daseins im erlösenden Gift zu trinken, wie oft habe ich den dreischneidigen Dolch nach diesem verzweifelten Herzen gezückt, um seinen bangen Schlägen für immer Halt zu gebieten, aber meine Lippen haben sich angstvoll geschlossen, meine Hand ist zitternd herabgesunken bei dem Gedanken, daß ich die Qual dieses Lebens nur verlassen würde, um vor dem wetterflammenden Thron des ewigen Richters zu erscheinen! – Mein Verbrechen ist groß – ungeheuer,« rief er, schmerzlich die Hände ringend, »aber meine Leiden und meine Reue sind ebenso groß, ebenso furchtbar! Wenn die Liebe Gottes wägte, nicht die unerbittliche Gerechtigkeit, meine Schuld könnte gesühnt sein, aber habe ich ein Recht an die Liebe, ich, der ich das Vertrauen der treuesten Liebe so schmählich getäuscht? – Er zwar,« sagte er leise, indem eine Träne in seinem brennenden Auge schimmerte, »er, mein verratener Bruder, er würde verzeihen mit seinem großen Herzen von Erbarmen und Milde, und oft habe ich mich aufmachen wollen, um ihn aufzusuchen und zu seinen Füßen seine Vergebung zu erflehen, aber die Scham, die Verzweiflung halten mich zurück!«

Er blickte lange auf das unvollendete Gemälde auf der Staffelei.

»O du heilige, göttliche Kunst,« rief er, indem ein träumerisch weicher Schimmer seinen Blick erleuchtete, »wie habe ich dich geliebt, wie rankte sich meine Seele empor an den erhabenen Vorbildern der großen Vergangenheit, wie glühte mein Herz von schöpferischem Drange, – o ich hätte Großes und Schönes schaffen können, denn mein Auge war geöffnet dem Heiligtum der ewigen Schönheit, und meine Hand war geschickt, die Gesichte meines Innern zu verkörpern, aber seit ich gefrevelt an der Treue und dem Vertrauen meines Bruders, seit ich der gebenedeiten Jungfrau die Züge des sündigen Weibes gab und sündige Gedanken bei dem heiligen Werk meine Seele mit Schlangenringen umzogen, seitdem verschließt sich die Harmonie der Schönheit meinem Auge und meine Hand hat die Schöpfungskraft verloren, sie kann nur sklavisch wiedergeben die Bilder des gemeinen Lebens! – Ich wollte die Auferstehung des Heilandes malen,« murmelte er finster, die brennenden Blicke auf die Leinwand gerichtet, »ich hoffte Trost zu finden in dem gnadenreichen Bilde des Erlösers, der aus dem irdischen Grabe zum Throne des Vaters emporsteigt, die Schuld der ganzen Menschheit in seinen reinen Händen tragend, um sie mit dem heiligen Blute, das er am Kreuz vergossen, zu sühnen vor dem Stuhl des Richters; aber,« rief er, die Zähne zusammenpressend und die Hände ringend, »mich berührt der Strahl der Gnade nicht. Trat auch zuweilen das von Erbarmen leuchtende Antlitz des Heilandes vor mein inneres Auge, ich konnte es nicht wiedergeben, es nahm unter meinem Pinsel die Züge des erbarmungslosen, strengen, unerbittlichen Richters an, oder die Dämonen, welche meinen Geist umschwebten, ihn erwartend für die ewige Verdammnis, entstellten des Erlösers himmlisches Antlitz zur teuflischen Fratze!«

Er sank ächzend in sich zusammen und ließ den Kopf in die Seitenkissen sinken.

Lange lag er so still und unbeweglich, man hörte nichts als die tiefen Atemzüge, welche in schmerzlichen Seufzern aus seiner Brust hervordrangen.

Die Türe des Nebenzimmers öffnete sich, man sah einen reich möblierten Salon, aus demselben trat in das Zimmer des Malers eine Frau von hoher, üppiger und voller Gestalt in einem weiten Kleide von schwerem, rauschendem, dunklem Seidenstoff, das volle schwarze Haar in großen Flechten zu einer jener sonderbaren Coiffuren verschlungen, welche jene Zeit in so vielen Formen hervorbrachte, Formen, die keiner Epoche, keinem Geschmack angehörten und höchstens an die Bewohnerinnen ferner, von der Zivilisation noch unberührter Küstenstriche erinnern konnten.

Man sah auf den ersten Blick, daß diese Frau das Urbild des über dem Kamin hängenden Porträts sein mußte, es waren dieselben edlen, klassischen Züge, dieselbe Wölbung der Augenbrauen, dieselbe frappante Ähnlichkeit mit der Geliebten des jungen Herrn von Grabenow.

Aber über das Gesicht dieser Frau waren die Jahre mit ihrer zerstörenden Macht dahingezogen, und mehr, als die Jahre es vermocht, hatte die zersetzende Kraft gewaltiger Leidenschaften die ursprünglichen Formen durchwühlt, und ihrem natürlichen Adel den Stempel sinnlicher Niedrigkeit aufgedrückt. Man sah, daß diese Frau vor der Zeit gealtert war, die tiefen Linien des Gesichts, obwohl bedeckt durch geschickte Auslegung von Rot und Weiß, das starre, ungraziöse Lächeln, welches zuweilen den von Natur so schön geformten Mund umspielte, standen nicht im Einklang mit den noch weichen und elastischen Bewegungen ihrer Gestalt.

Diese Frau blieb in der Türe stehen und ließ ihren Blick durch das einfache, ärmliche Gemach schweifen, das einen eigentümlichen Kontrast bildete mit dem luxuriös ausgestatteten Salon, den sie geöffnet hatte.

Endlich haftete ihr Auge auf dem bewegungslos in der Ecke des Kanapes daliegenden Maler. Ein Ausdruck von Hohn und Verachtung blitzte in ihrem Auge auf, mit einem bitteren Lächeln zuckte sie die Achseln.

»Ist Julia hier?« fragte sie mit einer Stimme, deren ursprünglich voller, melodischer Klang scharf und rauh geworden war.

Beim Tone dieser Stimme fuhr der Maler empor und blickte, wie erschrocken in eine fremde Welt zurückkehrend, zu ihr hin.

»Ich suchte Julia hier,« sagte sie kalt und scharf, »ich habe mit ihr zu sprechen und glaubte sie hier zu finden. Mr. Mireport wird in einer halben Stunde hier sein, um sie singen zu hören.«

Der Maler stand auf. Der trostlos apatische Ausdruck seines bleichen Gesichts machte einer unwilligen Erregung Platz, eine feine Röte erschien auf den eingesunkenen Wangen, ein krankhafter Glanz entzündete sich in seinen dunkeln, tiefliegenden Augen.

»Du hast also die Idee nicht aufgegeben, sie auf das Theater zu bringen?« fragte er.

»Wie sollte ich?« sagte sie kurz und scharf. »Ich muß an die Zukunft denken, an die Existenz des Kindes und an die unserige; bis jetzt habe ich dafür gesorgt, wenn ich alt werde, muß ich diese Sorge auf meine Tochter übertragen.«

»Unsere Existenz?« fragte er, »ich habe dich für die meinige nie in Anspruch genommen!« fügte er mit einer Aufwallung edlen Stolzes hinzu, »meine Arbeit hat mir stets meine Existenz verschafft!«

»Die Arbeit eines Zeichners für die illustrierten Journale,« sagte sie, spöttisch die Achseln zuckend, »eine Existenz wie diese!«

Und sie ließ ihren Blick verächtlich über die ärmliche Ausstattung des Zimmers gleiten.

»Ich ziehe sie der deinigen vor,« sagte er ruhig, »mein einziger Trost in der Pein meiner Gewissensangst ist diese Einfachheit und Armut, an welcher wenigstens die Sünde keinen Anteil hat, und die Schande nicht haftet.«

Ein Lächeln voll kalten Hohnes zuckte um ihre Lippen.

»Das sind Phrasen, die ich nicht verstehe,« sagte sie in gleichgültigem Tone, »und die keinen Eindruck auf mich machen, ich meinerseits lege an die Forderungen und Bedürfnisse meines Lebens einen andern Maßstab und werde auch in meiner Weise für die Zukunft meiner Tochter sorgen. – Hättest du,« fuhr sie in schneidendem Tone fort, »dein reiches Talent angewendet, um Bilder zu schaffen, aus dem vollen, heitern Leben gegriffen, voll Lust, Kraft und Wahrheit, du hättest deine Leinwand und deine Farben in Gold verwandeln können, genügend, um uns allen eine frohe und sorgenfreie Existenz zu schaffen, statt dessen brütest du träumend über idealen Heiligenbildern, die dir nicht gelingen, und zeichnest, du, der du unter den Ersten der Kunst stehen könntest, elende Holzschnitte für die blöde Menge.«

Er seufzte tief.

»Du hast die Schlange gerufen in den blühenden Garten meines Daseins,« sagte er mit schmerzlichem Lächeln, »du hast mir die berauschende Frucht der Sünde gereicht, verhöhne jetzt den vom Fluche Getroffenen! – Doch,« sagte er nach einem kurzen Schweigen, »du weißt, daß Julia das Auftreten auf diesen Bühnen verabscheut, welche nichts weiter sind als eine Ausstellung der Schönheit, eine Konkurrenz um den höchsten Preis für dieselbe; sie will den Weg nicht gehen, zu welchem diese Bühnen der erste Schritt sind, und ich werde mich widersetzen, daß man sie zu diesem ersten Schritt überredet!«

»Du?« rief sie höhnisch, »mit welchem Recht? – Wer gibt dir die Befugnis, in das einzugreifen, was ich über die Zukunft meiner Tochter bestimme? – Den ersten Schritt?« fuhr sie mit einer verächtlichen Handbewegung fort, »hat sie ihn vielleicht nicht getan, – ist sie nicht, wie das ganze Quartier weiß, die Geliebte dieses kleinen, langweiligen Deutschen, der mich mit seiner Sentimentalität zur Verzweiflung bringt?«

»Schlimm genug, daß es so ist!« rief er seufzend, »ich konnte es nicht hindern, da du ihr alle Freiheit und Gelegenheit gabst, aber sie ist nicht innerlich gefallen, es ist die Liebe, die wahre, reine Liebe ihres jungen Herzens, der sie gefolgt ist, die Welt mag urteilen wie sie will, das Verhältnis der beiden Kinder ist ein gutes – ein reines – und vielleicht –« sagte er leise und sinnend.

»Das ist alles sehr schön und gut,« rief sie, ihn rauh unterbrechend, »aber wie lange soll das dauern, wohin soll das führen? Dieser junge Mann wird abreisen, zurückkehren in seine ferne Heimat, ist er unabhängig, um ihr eine sichere Existenz für das Leben zu schaffen? – Nein, – er wird sie vergessen, und sie wird darauf angewiesen sein, für sich zu sorgen. Dazu muß ich ihr den Weg öffnen – einen Weg, den so viele gehen, welche die Welt bewundert, einen Weg, auf welchem Ruhm, Gold und Diamanten spielend zu gewinnen sind, und welcher sie zur Unabhängigkeit und zu sorgenfreiem Alter führt.«

»Und wenn er eines Tages wiederkäme,« rief der Maler mit glühendem Blick, »wenn mein Bruder vor dich hinträte und fragte: ›Lukretia, was hast du aus meiner Tochter gemacht?‹ – glaubst du ihm dann diesen Ruhm, dies Gold und diese Diamanten zeigen und ihm sagen zu können: ›so habe ich für dein Kind gesorgt?‹«

Ein leichtes Zittern lief durch die Glieder der Frau. Sie schlug die Augen nieder und schwieg.

»Ich aber,« fuhr er fort, »will nicht ablassen in der Mühe, sein Kind vor dem unrettbaren Fall in den Abgrund zu bewahren, so viel ich kann. Du weißt,« sagte er düster, »daß nur diese Pflicht, die ich mir vorgesteckt habe als die heiligste Aufgabe meines Lebens, mich bisher an deine Wege gefesselt hat, wie an das Leben,« fügte er mit dumpfer Stimme hinzu, »ich werde suchen, sie zu erfüllen bis zum letzten Augenblick, und sollte ich dazu nicht mehr allein imstande sein, so werde ich meine Scham, meine Angst überwinden, ich werde ihn suchen, ihn zu Hilfe rufen – und er wird die Macht haben, sein Kind zu retten!«

Ein feindlicher, scharfer Blick schoß aus ihrem Auge zu ihm herüber. Schnell verbarg sie diesen Blick unter den gesenkten Lidern, ein gezwungenes Lächeln erschien auf ihren Lippen und mit ruhigem, fast sanftem Tone sprach sie:

»Du weißt, daß ich meine Tochter liebe und für ihr Glück und ihre Zukunft sorgen will, in meiner Weise freilich, die nach meiner Überzeugung die beste ist. – Übrigens,« fuhr sie fort, »ist sie frei – und ich kann sie nicht zwingen, sie muß ihren endlichen Entschluß selbst fassen.«

Bevor er antworten konnte, hörte man die Türe des ersten Salons sich öffnen, mit leichtem, elastischem Schritt schwebte die schlanke Gestalt Julias über den weichen Teppich und erschien hinter ihrer Mutter in dem Rahmen der Türe.

Das junge Mädchen trug einen einfachen Anzug von leichter violetter Seide, in dem einfach geordneten, glänzenden Haar eine Schleife von gleicher Farbe, ein kleines goldenes Kreuz an schwarzem Bande um den von einer leicht gekräuselten Spitze eingefaßten Hals.

Es war ein eigentümliches Bild, diese beiden sich so ähnlichen und doch so verschiedenen Frauengestalten da neben einander zu sehen. Trauer und Wehmut mußte es erregen, zu denken, daß die Mutter einst gewesen, wie die Tochter jetzt war; bange Furcht mußte der Gedanke erwecken, daß die Tochter einst der Mutter gleichen könne.

Julia blieb in der Tür stehen, ein wenig erstaunt, wie es schien, ihre Mutter hier zu finden, welcher sie sonst nicht gewohnt war, häufig in dem einfachen Wohnzimmer des Malers zu begegnen. Sie ging auf ihre Mutter zu und küßte ihr in ehrerbietiger Weise die Hand, wobei der Blick der älteren Dame wohlgefällig über die schlanke, biegsame Gestalt des jungen Mädchens hinglitt. Dann aber eilte diese schnell zu dem Maler hin und bot ihm mit reizendem Lächeln die Stirn, auf welche er mit inniger Zärtlichkeit seine Lippen drückte.

»Wie geht es meinem teuren Vater heute?« fragte Julia mit ihrer, reinen, weichen Stimme.

Der Maler senkte den Blick vor dieser einfachen Frage und antwortete, ohne das junge Mädchen anzusehen:

»Mir ist stets wohl, wenn ich die liebe Stimme meiner teuren Julietta höre.«

»Noch immer hast du keinen weiteren Strich an diesem ewigen Bilde gemalt,« sagte Julia, einen Blick auf die Staffelei werfend, »ich kenne das nun schon seit Jahren, warum ist der Kopf des Heilands da immer in einer Wolke von Grau verborgen? Du würdest ihn doch so schön malen können, lieber Vater, oh, ich wollte, ich könnte dir das Bild zeigen, das in mir lebt, ich weiß ganz genau,« sagte sie, den tiefen Blick mit treuherziger Kindlichkeit auf den Maler richtend, »wie er aussehen müßte, der gütige Heiland, als er nach der Erlösung der Menschheit zum Himmel zurückkehrte, um dem Vater zu sagen: ›Ich habe der Welt Sünde auf mich genommen, ich habe die vergangenen und kommenden Geschlechter der Menschen in meinem Blute rein gewaschen von ihrer Schuld, ich habe dem Tode seinen Schrecken, der Hölle ihren Stachel genommen!‹«

Und wunderbare Begeisterung, glaubensvolle Andacht strahlte von ihrem frischen Gesicht. Der Maler hatte die Hände gefaltet und mit angstvoller Spannung blickte er in die erregten Züge des jungen Mädchens, als hoffe er, das Bild des verzeihenden, alle Sünde und Schuld hinwegnehmenden Christus, das sie beschrieb, solle auch seinem heißen, dürstenden Blicke sichtbar werden.

»Was macht dein Freund,« fragte Madame Lukretia in leichtem Tone, »war er heute noch nicht da? Gehst du nicht aus?«

Das junge Mädchen senkte den Blick, ein wehmütiger Zug legte sich um ihre Lippen, während eine flüchtige Röte ihre Wangen färbte.

»Er war noch nicht hier,« sagte sie, »ich erwarte ihn später, es ist mir so peinlich, so angstvoll, in die Welt zu gehen, eine stille Spazierfahrt am späten Abend, wenn man niemand mehr in den Alleen des Bois de Boulogne begegnet, macht mir mehr Freude!«

Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Das sind träumerische Phantasien, die du ablegen mußt, mein Kind,« sagte sie, »im Gegenteil, du solltest dich zeigen, wenn das ganze elegante Paris sich Rendezvous an den Seen gibt, du hast in der Tat keine Ursache, dich zu verbergen,« fügte sie mit einem wohlgefälligen Blick auf ihre Tochter hinzu, »und dein Freund kann wahrlich stolz sein, mit dir vor den Blicken der schönen Welt zu erscheinen!«

Ein glühendes Rot stieg in das Gesicht Julias, ein tiefer Seufzer hob ihre Brust. Sie antwortete nichts auf die Bemerkung ihrer Mutter.

»Für heute,« sagte diese, »ist es mir übrigens lieb, daß du zu Hause geblieben bist, ich erwarte einen Freund, dem ich von deiner Stimme gesprochen habe und der begierig ist, dich zu hören, ich glaube, da ist er schon,« fügte sie hinzu, auf ein Geräusch horchend, welches sich vor der Türe des ersten Salons vernehmen ließ.

Rasch trat sie in diesen Salon zurück, während Julia mit erschrockenem Blick ihr nachsah.

»Ich habe mit dir zu sprechen, mein Kind,« sagte der Maler, zu dem jungen Mädchen herantretend, »wenn du einen Augenblick zu ungestörter Unterhaltung frei hast, so komm zu mir oder laß mir sagen, daß ich dich besuchen könne.«

»O ich komme lieber zu dir, mein Vater,« sagte das junge Mädchen lebhaft, »hier bin ich so gern, alle diese einfachen, kleinen Dinge erinnern mich an meine stille, glückliche Kindheit, welche für immer dahin ist!« fügte sie seufzend hinzu.

»Julia!« rief ihre Mutter aus dem andern Zimmer.

Das junge Mädchen folgte dem Ruf und trat in den reichen, mit dunkelroten Seidenmöbeln fast zu voll gestellten Salon ihrer Mutter.

Der Maler schloß die Türe hinter ihr.

Madame Lukretia saß auf einer schräg vor dem Kamin stehenden Caufeuse – vor ihr lehnte in einem kleinen, weiten und bequemen Fauteuil ein Mann von fünfzig bis sechzig Jahren, nach der neuesten Mode gekleidet, das frisierte Haar und den kleinen, spitzen Schnurrbart glänzend schwarz gefärbt. Seine dunkeln, stechenden Augen blickten scharf und lauernd umher, die verwitterten Züge des gelblichen Gesichts kontrastierten merkwürdig mit seiner jugendlichen Haltung und Kleidung, die scharf gebogene Nase erinnerte an den Schnabel eines Raubvogels, der große Mund mit etwas hervorstehender Unterlippe ließ bei dem häufigen, fast mechanischen Lächeln eine Reihe glänzender Zähne sehen, welche eben so sorgfältig gearbeitet waren als die übrigen Gegenstände seiner Toilette. Der starke Geruch eines durchdringenden Moschusparfüms umgab wie eine Atmosphäre diese eigentümliche und durchaus nicht sympathische Erscheinung.

»Herr Mireport, ein großer Freund der Musik,« sagte Madame Lukretia, den Fremden ihrer Tochter vorstellend, »ich sprach mit ihm von deiner Stimme, und er ist begierig, dich singen zu hören, willst du so gut sein, uns irgendetwas vorzutragen, aber,« fügte sie lächelnd hinzu, »nimm dich zusammen, denn Herr Mireport ist ein feiner Kenner.«

Herr Mireport erhob sich ein wenig zu einer kurzen Verbeugung, wobei er aus seinen schwarzen, funkelnden Augen einen prüfenden Blick auf das junge Mädchen warf, der dessen ganze Gestalt umfaßte, einen Blick, wie ihn etwa ein Pferdehändler auf ein Pferd werfen würde, das man ihm zum Kauf anbietet.

Julia senkte die Augen unter diesem Blick und verneigte sich leicht.

»Ich bin höchst erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, mein Fräulein,« sagte er mit etwas heiserer Stimme, indem ein zufriedenes Lächeln seine Lippen umspielte, und sich zu der Mutter wendend, fügte er halblaut hinzu: »Ich wette, die Kleine wird Furore machen, wenn sie nur ein wenig Stimme hat und ihre Blödigkeit ablegt.«

»Mein Gesang ist nicht gemacht, um die Prüfung eines Kenners zu bestehen,« sagte Julia in ziemlich kaltem Tone, der sehr wenig Neigung verriet, den ihr antipathischen Fremden zum Richter über ihre Stimme zu machen.

»Falsche Bescheidenheit, falsche Bescheidenheit, meine Kleine,« sagte Herr Mireport, »das müssen Sie ablegen, denn das macht befangen und hindert die Entwickelung der Kraft und Geschmeidigkeit der Stimme. Fürchten Sie übrigens nicht,« fügte er lächelnd hinzu, »daß ich ein strenger Richter sein werde, bei so viel Schönheit und Anmut ist das Urteil schon zum Voraus bestochen.«

»Singe nur, mein Kind,« sagte Madame Lukretia in bestimmtem Tone »wir sind ja ganz unter uns und ich habe den Herrn gebeten, mir ein Urteil über deine Fähigkeit zu geben.«

Auf diese Aufforderung ihrer Mutter ging das junge Mädchen langsam zu einem in der Nähe des Fensters stehenden Pianino, Herr Mireport folgte aufmerksamen Blickes ihren Bewegungen.

»Viel Elastizität im Gange,« sagte er mit halber Stimme, »schöne Bewegung der Hüften, sie wird Furore machen, ich sehe schon alle jungen Herren in Ekstase, eine Ernte von Diamanten.

Julia hatte sich vor das Pianino gesetzt, richtete einen Augenblick das Auge sinnend empor und begann mit ihrer klangvollen Stimme zu singen:

»Quand je quittais ma Normandie –«

Herr Mireport hörte aufmerksam zu; anfangs etwas betroffen über die Wahl dieses einfachen, in wehmütiger Träumerei anklingenden Liedes, das er nach seinem Gespräch mit der Mutter wohl nicht erwartet haben mochte, schien er immer mehr die Biegsamkeit und den Wohllaut der Stimme und den seelenvollen Vortrag zu bewundern. Julia hatte vergessen, daß sie Zuhörer hatte, sie folgte dem Liede, das mit ihrer Stimmung harmonierte, und sang mit tief wehmütiger Wahrheit:

»Il est un âge dans la vie
Où chaque rêve doit finir
Un âge, où l'ame recueillie
A besoin de se souvenir
–«

»Bravo, bravo!« rief Herr Mireport, lebhaft in die Hände klatschend, »eine reizende Stimme, wenn sie stärker und kräftiger wäre, würde das Fräulein eine Zierde der großen Oper werden, aber ich fürchte, dazu möchte der Klang nicht ausreichen – doch seien Sie sicher,« sagte er, sich zu Madame Lukretia wendend, »Ihre Tochter wird eine glänzende Zukunft haben, ich sehe sie schon auf der Höhe der Bewunderung von ganz Paris, und werde mich glücklich schätzen, bei der Entdeckung dieser Perle beteiligt gewesen zu sein.«

Julia hatte bei der lauten Beifallsäußerung des Herrn Mireport plötzlich ihren Gesang unterbrochen und sich nach der Seite gewendet, wo ihre Mutter mit dem Fremden saß. Sie hörte dessen Bemerkungen, der weiche, träumerische Ausdruck, welchen ihr Gesicht während der letzten Strophe dieses Liedes wiedergestrahlt hatte, verschwand von ihren Zügen, eine feste, entschlossene Ruhe erfüllte ihren Blick, rasch stand sie auf und indem sie sich leicht gegen Herrn Mireport verneigte, sagte sie mit kalter Höflichkeit:

»Ich danke Ihnen, mein Herr, für Ihr freundliches Urteil, ich weiß am besten, wie wenig mein einfacher Gesang diesen Beifall verdient, den Sie so gütig waren, ihm zu spenden, meine Lieder sind die Freude meines stillen, eigenen Lebens und niemals werde ich das, was mir eine Quelle des Glückes und des Trostes im Kummer ist, der Kritik der gaffenden Menge preisgeben.«

Herr Mireport sah erstaunt die Mutter des jungen Mädchens an, dann sagte er mit einem überlegenen Lächeln, indem er leicht den kleinen, schwarzen Schnurrbart empordrehte:

»Das Fräulein wird von diesem grausamen Entschluß zurückkommen, die Blumen sind nicht gemacht, um einsam zu verblühen, und so viel Reiz und Schönheit darf sich der Bewunderung der Welt nicht entziehen.«

»Es ist natürlich,« sagte Madame Lukretia ruhig, »daß meine Tochter, welche bisher in der Stille des Hauses aufwuchs, einige Scheu empfindet bei dem Gedanken, einmal vor die Öffentlichkeit zu treten, das ist eine Scheu, die wohl alle Künstlerinnen empfunden haben, übrigens,« fügte sie mit einem bedeutungsvollen Blick auf Herrn Mireport hinzu, »ist diese ganze Erörterung vielleicht verfrüht, meine Tochter hat ja vollkommen Zeit, ihre Entschlüsse zu überlegen, die sie dann ganz nach ihrem freien Ermessen zu fassen haben wird.«

»Gewiß, gewiß,« sagte Herr Mireport, »ich habe nur meine Gedanken ausgesprochen und meinen Rat gegeben, wie ich ihn nicht anders geben kann! – Jedenfalls aber hoffe ich,« fuhr er fort, »daß das Fräulein nicht die Bitte abschlagen wird, wenigstens in einem privaten Kreise vor einigen Kunstfreunden und Kennern eine Probe ihres merkwürdigen Talentes abzulegen. Ich werde Sie um die Erlaubnis bitten, Madame,« sagte er zu Frau Lukretia gewendet, »Sie und Ihre Tochter in einigen Tagen in die Salons einer Freundin von mir, einer sehr distinguierten Dame, der Marquise de l'Estrada, einzuführen, dort wird Ihre Tochter Gelegenheit haben, einen kleinen und gewählten Kreis zu entzücken.«

Julia hatte die Augen niedergeschlagen und die Lippen zusammengepreßt.

Als er geendet, erhob sie den Blick mit kaltem, ablehnendem Ausdruck zu ihm und schien eine Antwort geben zu wollen.

Da öffnete sich die Türe, die Dienerin des jungen Mädchens blickte hinein und sagte mit einem bedeutungsvollen Wink:

»Man erwartet Mademoiselle in ihrem Salon.«

Ein helles Rot flog über das Gesicht Julias.

»Du erlaubst,« sagte sie zu ihrer Mutter, »daß ich sehe, was es ist« – und mit einer leichten, kalten Verbeugung gegen Herrn Mireport, der ihr überrascht und mit einem forschenden Blick aus seinen stechenden Augen nachsah, verließ sie das Zimmer, eilte schnell über den Korridor nach der andern Seite der Etage und trat in ihren Salon.

Herr von Grabenow blickte ihr mit strahlenden Augen entgegen und breitete die Arme nach ihr aus.

Sie eilte zu ihm hin, warf sich an seine Brust, lehnte den Kopf an seine Schulter und brach in lautes Weinen aus.

Erschrocken rief der junge Mann: »Um Gotteswillen, was fehlt dir, mein geliebtes Leben?«

»O nichts,« flüsterte sie, »wenn ich hier bei dir bin, hier an deiner Brust habe ich wenigstens für den Augenblick das Gefühl der Sicherheit, des Schutzes! – Eine schöne Täuschung,« sagte sie noch leiser, »denn für mich gibt es keine Sicherheit – und niemand kann mich schützen!«

»Mein Gott, was ist geschehen?« rief er angstvoll, »ich bitte dich – sage mir –«

»Jetzt nicht,« rief sie, sich aufrichtend und den Kopf schüttelnd, als wollte sie die Nebelschleier finsterer Gedanken von ihrem Scheitel entfernen, »du weißt, ich habe oft trübe Stimmungen, es ist nichts Unmittelbares, vielleicht kommt der Augenblick, wo ich dir sagen kann, was mich quält, wenn der Schatten der Zukunft zum Körper sich verdichten sollte, jetzt laß uns dem Augenblick leben, der Augenblick ist schön, verlieren wir ihn nicht, wer weiß, wie kurz er ist!«

Leicht hauchte sie in ihr Spitzentuch und drückte es auf die Augen. Dann sah sie mit einem reizenden Lächeln zu ihrem Geliebten empor, den Blick leicht befeuchtet vom Duft der Tränen.

»Hast du deinen Wagen hier?« fragte sie, »laß uns ins Freie – ich sehne mich nach Luft, nach den Blumen des Frühlings, nach dem frischen Grün der treibenden Blätter!«

»Wohin willst du, nach dem Bois de Boulogne, nach den Kaskaden?«

»Nein,« sagte sie, ihn groß anblickend, »laß uns nach dem Bois de Vincennes fahren, dort werden wir niemand begegnen, wir können die Welt vergessen, wir werden allein sein mit der erwachenden Natur!«

»Süße Julia!« rief er, sie in seine Arme schließend.

Sanft machte sie sich los, warf einen dunkeln Mantel von schwarzem Samt um und setzte einen kleinen Hut auf, dessen dichter, fast undurchsichtiger Schleier das ganze Gesicht verhüllte.

»Immer dieser Schleier,« sagte er lächelnd, »undurchsichtig wie die Maske einer Venetianerin, soll ich auf dem ganzen Wege dein liebes Gesicht nicht sehen?«

»Wirst du so schnell vergessen, wie es aussieht?« sagte sie in schalkhaftem Tone, »draußen, wo uns niemand mehr sieht, will ich den Schleier ablegen.«

Sie legte ihren Arm in den seinen und beide stiegen die Treppe hinab und in das unten wartende Coupé des Herrn von Grabenow. Julia lehnte sich in die Ecke und in raschem Trabe eilte der Wagen die Rue Notredame de Lorette hinab.

An der Ecke der Rue Lafayette hatte ein großer Lastwagen eine augenblickliche Stockung der Kommunikation verursacht, die hin und her fahrenden Equipagen waren gezwungen, einen Augenblick zu halten. Herr von Grabenow sah plötzlich neben sich die leichte offene Viktoria des Grafen Rivero, dessen großes, feuriges Pferd ungeduldig über die Verzögerung schnaubte und zitterte.

Der Graf warf einen kurzen, forschenden Blick in das Coupé und grüßte dann lächelnd Herrn von Grabenow mit der Hand.

Dieser beugte sich etwas vor und verdeckte das in die Ecke zurückgelehnte junge Mädchen.

»Ich danke diesem ungeschickten Frachtfuhrmann,« sagte der Graf, »das Vergnügen, Sie einen Augenblick begrüßen zu können,« und abermals lächelnd legte er den Finger auf den Mund.

Ehe noch Herr von Grabenow, welcher mit einiger Verlegenheit den Gruß des Grafen erwiedert hatte, Zeit zu einer Antwort gefunden, war das Hindernis des Verkehrs beseitigt, das ungeduldige Pferd legte sich mächtig ins Geschirr und mit dem Ruf »auf Wiedersehen!« rollte der Graf Rivero pfeilschnell davon, während das Coupé des Herrn von Grabenow in die Rue Lafayette einbog.

»Wer war das?« fragte Julia mit tiefem Atemzug.

»Ein Landsmann von dir, meine Freundin,« sagte Herr von Grabenow, »ein italienischer Graf Rivero.«

»Eine eigentümliche Erscheinung,« sagte das junge Mädchen nach einem augenblicklichen Schweigen, »der Blick, welchen er hier in den Wagen warf, fiel wie ein Lichtstrahl auf mich und der Ton seiner Stimme berührte mich wie ein elektrischer Schlag! Es ist töricht,« rief sie, »aber es war, als ob eine Stimme in meinem Herzen rief, daß dieses Mannes Hand tief in mein Leben einzugreifen bestimmt sei, den Blick seines Auges, obgleich ich ihn nur durch meinen Schleier gesehen, werde ich nie vergessen!«

»Der Graf hat einen wunderbaren Einfluß auf alle, die ihm begegnen,« sagte Herr von Grabenow, »auch ich habe den sympathischen Strom empfunden, der von ihm ausgeht, aber,« sagte er lächelnd, »ich möchte nicht, daß er mit dir zu viel in Berührung käme, das könnte mich eifersüchtig machen.«

»Eifersüchtig?« fragte sie, »welche Torheit! – das ist es nicht, aber ich kann den Eindruck nicht los werden, dieser Mann wird in mein Leben greifen!«

Sie legte ihre Hand in die des jungen Mannes und lehnte schweigend den Kopf in die Kissen der Rücklehne.

Bald waren sie aus der innern Stadt und in einer halben Stunde empfingen sie die schönen, vom ersten, leichten Grün überschimmerten, einsamen Alleen des Bois de Vincennes.

Julia schlug den Schleier zurück, der Wagen hielt und die jungen Leute stiegen aus, um sich Arm in Arm in die Wege des Parks zu vertiefen. Sonnenhelle Freude strahlte vom Gesicht Julias, wie ein fröhliches Kind lief sie hierhin und dorthin, um ein duftiges Veilchen, eine gelbe Schlüsselblume ober eine kleine Marguerite zu pflücken; mit strahlendem Blick folgte der junge Mann den anmutigen Bewegungen des schönen Mädchens, hell und lieblich ertönte ihr glockenreines Lachen durch die Gebüsche und hin und wieder ließ sie im fröhlichen Jauchzen einen langgehaltenen Triller erschallen, wie die Nachtigall in der Fülle ihres frühlingssüßen Liebesglücks.


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