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Wie wir durch den Sund gingen und was im Sund vorging. – Der Kapitän hört wiederum ein Gespräch zwischen Swinburne und mir an.
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Ich stand hinten auf der Signalküste und zählte die Convoyschiffe, als Swinburne zu mir kam.
»'s ist 'n kleiner Unterschied, Herr Simpel«, sagte er, »zwischen dieser Weltgegend und Westindien. Schwarze Felsen und Föhrenwälder erinnern uns nicht an die blauen Berge von Jamaika, noch an die Kokosnußbäume, welche im Seewinde schwanken.«
»Gewiß nicht, Swinburne«, antwortete ich.
»Windstillen werden wir hier genug haben, ohne vor Hitze zu schmachten, obgleich wir vielleicht die Kanonenboote zu heiß für uns finden werden; denn verlassen Sie sich darauf, sobald sich der Wind legt, werden sie aus allen Ecken und Winkeln herauskommen, und uns 'n bißchen zusetzen.«
»Sind Sie früher schon einmal mit einem Convoy hier gewesen. Swinburne?«
»Gewiß bin ich's; und hab' da 'ne scharfe Arbeit mit angesehen, Herr Simpel. Arbeit, für die, wie ich glaube, unser Kapitän keinen Magen haben würde.«
»Swinburne, ich bitte Sie, Ihre Gedanken über den Kapitän für sich zu behalten, merken Sie sich das zum letzten Mal. Es ist meine Pflicht, solche Äußerungen nicht anzuhören.«
»Und ich dächte auch, sie zu melden, Herr Simpel«, sagte Kapitän Hawkins, der zu uns heraufgeschlichen war, und das Gespräch mit angehört hatte.
»Im vorliegenden Falle brauche ich keine Meldung zu machen, Sir«, antwortete ich, »denn Sie haben gehört, was gesprochen wurde.«
»Das habe ich, Sir«, entgegnete er, »und werde es nie vergessen.«
Swinburne hatte sich zurückgezogen, sobald er des Kapitäns Stimme hörte, und auch ich ging nach vorne.
»Wie viele Schiffe sind im Gesicht, Sir?« fragte der Kapitän.
»Hundertdreiundsechzig, Sir«, antwortete ich.
»Signal von der Akaste, das Convoy zu schließen«, meldete der Seekadett von der Wache.
Wir wiederholten das Signal und der Kapitän ging in seine Kajütte hinab. Wir legten damals etwa vier Meilen zurück; die See war sehr ruhig und der Anholt-Leuchtturm auf dem Verdeck kaum sichtbar; wir befanden uns nur etwa zwanzig Meilen in Nordnord-West davon entfernt. Wir waren nun an dem Eingange in den Sund, der, wie der Leser wissen wird, eine schmale Durchfahrt nach der Ostsee ist. Wir fuhren hinein, gefolgt von den Convoyschiffen, von denen einige acht bis zehn Meilen hinter uns waren; und als wir uns sämtlich im Sund befanden, ließ der Wind allmählich nach, bis zuletzt völlige Windstille eintrat und die Schiffsschnäbel sich im Kreise drehten.
Meine Wache war beinahe zu Ende, als der Seekadett, der mit seinem Glase die See nach der Kopenhagener Seite hin beobachtete, drei Kanonenboote meldete, die hinter einer Landspitze herausfuhren. Ich untersuchte sie und ging dann hinab, dem Kapitän Bericht zu erstatten. Als ich wieder aufs Verdeck kam, wurden noch mehrere gemeldet, bis wir zuletzt zehn zählten, darunter zwei große Fahrzeuge, Prahmen genannt. Nun kam auch der Kapitän aufs Verdeck, und ich erstattete ihm Rapport. Wir gaben der Akaste das Signal »Feind im Gesicht«, das auch sofort erwidert wurde. Die Fahrzeuge verteilten sich – sechs derselben ruderten längs der Küste hin gegen die im Hintergrund befindlichen Schiffe des Convoy, und vier kamen direkt auf unsere Brigg los. Nun gab die Akaste das Signal »Boote bemannt, bewaffnet und bereit gehalten«. Wir setzten unsere Pinnasse aus und ließen unsere Kutter herab; die anderen Kriegsschiffe thaten dasselbe. Nach einer Viertelstunde etwa eröffneten die Kanonenboote ihr Feuer aus ihren langen Zweiunddreißigpfündern, und ihr erster Schuß ging mitten durch den Hulk der Brigg, gerade hinter den Oberraumnadeln; glücklicherweise wurde niemand beschädigt. Ich drehte mich um, nach dem Kapitän zu sehen; der war so weiß wie ein Leintuch; er begegnete meinem Blick, wandte sich ab und stieß nun auf Swinburne's Auge, der ihn fest ansah. Dann ging er auf die andere Seite des Verdecks hinüber. Ein zweiter Schuß durchfurchte das Wasser dicht in unserer Nähe, sprang auf, ging durch das Seilwerk der Hängematten, riß zwei derselben los und warf zwei derselben auf das Hinterdeck hin, als die Akaste ihre Flaggen aufhißte und uns das Signal gab, unsere Pinnasse sowie den Kutter zum Beistände der Schiffe hinter uns abzuschicken. Das gleiche Signal wurde der ›Isis‹ und dem ›Renntier‹ gegeben. Ich meldete dasselbe und fragte, wer den Befehl führen sollte.
»Sie, Herr Simpel, werden die Pinnasse führen, und Herrn Swinburne in den Kutter beordern.«
»Herrn Swinburne, Sir«, antwortete ich; »die Brigg wird höchstwahrscheinlich bald zum Gefecht kommen, und dann werden seine Dienste als Feuerwerker hier nötig sein.«
»Nun ja, so mag Herr Hilton mitfahren; lassen Sie auf die Posten trommeln. Wo ist Herr Webster?«
Dieser stand in unserer Nähe und wurde als zweiter Leutnant befehligt, während meiner Abwesenheit meinen Dienst zu versehen.
Ich sprang in die Pinnasse und stieß ab; zehn weitere Boote von der Akaste und den anderen Kriegsschiffen ruderten in derselben Richtung; dann schloß ich mich an. Die Kanonenboote hatten bereits ihr Feuer gegen die hintere Abteilung des Convoy eröffnet und fuhren immer weiter heraus, um die Schiffe zu nehmen; sie hatten sich in zwei Parteien geteilt, und steuerten so von verschiedenen Seiten unsern Fahrzeugen zu. In einer halben Stunde hatten wir uns den Booten, die ihr Feuer auf uns richteten, auf Schußweite genähert; da befahl der Leutnant von der Akaste, der das Detachement befehligte, die Ruder für einen Augenblick niederzulegen, und teilte uns in drei Divisionen von je vier Booten, mit der Weisung, zu den äußersten Fahrzeugen des Convoy hinzurudern; jede unserer Divisionen sollte zweien der Kanonenboote Widerstand leisten, und sich soviel als möglich vor deren Feuer dadurch schützen, daß wir unter dem Lee der Convoyschiffe verblieben und uns bereit hielten, den Feind zu entern, falls er herankäme, um eines unserer Schiffe zu nehmen.
Diese Anordnung war gut. Ich erhielt den Befehl über eine der Divisionen, da von der Isis und dem Renntier die ersten Leutnants nicht weggeschickt worden waren; nachdem ich auch gefragt hatte, welcher Abteilung der Kanonenboote ich Widerstand leisten sollte, ruderte ich dahin ab. In der Zwischenzeit sahen wir, wie die beiden feindlichen Prahme und die zwei Kanonenboote, welche hinter uns geblieben waren und das Renntier beschossen, sich gleichfalls verteilten – das eine Prahm griff die Akaste an, die zwei Kanonenboote richteten ihr Geschütz nach der Isis, und das andere Prahm beschoß die Klapperschlange und das Renntier; das letztere Fahrzeug befand sich in einer Linie mit uns, etwa eine halbe Meile weiter außen, und konnte somit das Feuer nicht kräftig erwidern, übrigens aber auch keinen bedeutenden Schaden erleiden. Die Klapperschlange war am schlimmsten daran, denn das feindliche Prahm richtete sein Feuer hauptsächlich gegen sie. Bei der vom Feinde genommenen Entfernung erreichten ihn zwar die Kanonenschüsse von der Fregatte, aber die andern Kriegsschiffe, die nur zwei lange Kanonen führten, waren nicht imstande, das Feuer gehörig zu erwidern, und Karronaden hierbei ganz nutzlos.
Das eine der Prahme führte zehn und das andere acht Kanonen. Das letztere hatte sich der Klapperschlange gegenüber gestellt und das Feuer wurde von dem Feinde, so wie auch besonders von der Akaste äußerst lebhaft unterhalten. In einer Viertelstunde etwa kam ich mit meiner Division bei dem Fahrzeuge an, welches sich dem Feinde zunächst befand. Es war ein großes, nach Sunderland-Art gebautes Schiff. Die Kanonenboote, welche noch eine Viertelmeile davon entfernt waren, ruderten, so schnell sie nur konnten, darauf zu, und sobald sie unsere Annäherung gewahrten, richteten sie ihr Feuer auf uns, aber ohne Erfolg, mit Ausnahme der letzten Ladung, welche, da wir uns nun nahe genug befanden, aus Kartätschen bestand. Der Schuß schlug ein wenig zu kurz ein, aber ein Kartätschenstück traf einen der Bugmänner von der Pinnasse, und nahm ihm drei Finger von seiner rechten Hand weg, da er gerade ruderte. Ehe sie wieder feuern konnten, waren wir durch unser Convoyschiff geschützt, an dessen Seite wir, verborgen vor dem Feinde, dicht hinruderten. Mein Boot war das einzige in der Division, das eine Kanone führte; ich ließ nun laden, wartete, bis die Kanonenboote abgeschossen hatten, fuhr dann ein wenig hinter dem Schiffe vor, feuerte ab, und kehrte wieder unter mein Obdach zurück, um von neuem zu laden.
Dies dauerte einige Zeit; der Feind kam nicht näher heran, feuerte nun aber auf das Sunderlandschiff los, das uns bedeckte. Endlich sah der Schiffsmeister über die Seite herab und bemerkte mir: »He, mein Herr Spaßmacher, heißen Sie das mir Beistand leisten? Ich war besser daran, ehe Sie kamen. Damals hatte ich nur meinen Anteil vom feindlichen Feuer, jetzt aber, da Sie gekommen sind, habe ich's ganz allein. Ich bin durchlöchert, wie ein Sieb, und habe schon vier Leute verloren; ich denke, Sie könnten mich jetzt loslassen – und hinter das Fahrzeug vor uns rudern. Für mich selbst will ich schon einstehen.«
Dieses Begehren fand ich höchst vernünftig, und da ich mich beim nächsten Fahrzeuge dem Feinde näher befand, und auch immer bereit blieb, ihm beizustehen, wenn er angegriffen würde, so entsprach ich seinem Wunsche. Ich hatte bestimmten Befehl, mit einer so kleinen Streitmacht nicht zu entern (unsere vier Boote führten nur vierzig Mann, von den feindlichen Kanonenbooten hingegen ein jedes wenigstens siebzig), außer wenn der Feind herankäme, um die Schiffe wegzunehmen, wo ich dann auf alle Gefahr hin losstürzen sollte.
Ich ruderte nun zu dem anderen Fahrzeuge, einer großen Brigg; sobald wir an deren Seite hinfuhren, sagte der Kapitän: »Ich sehe schon, was Sie zu thun im Begriffe sind, und will Ihnen nur geradezu mein Schiff zur Bedeckung überlassen, 's ist ja doch für mich nutzlos, wenn ich meine Leute einbüße, oder vor den Kopf geschossen werde.«
»Ganz richtig – Sie können nichts besseres thun, und wir ebensowenig.«
Sein Boot wurde herabgelassen, er bestieg dasselbe mit seinen Matrosen, fuhr zu einem andern Schiffe hin und legte sich hinter dasselbe, ganz bereit, zurückzukehren, sobald eine Brise aufspringen würde.
Wie zu erwarten stand, richteten nun die Kanonenboote ihr Feuer auf das verlassene Schiff, hinter welchem unsere Boote lagen, und so währte das Gefecht fort, bis es Nacht wurde; die feindlichen Schiffe mochten nicht näher kommen, und uns fiel es gleichfalls nicht ein, vorzurücken und anzugreifen. Der Mond schien nicht, und sobald die Tageshelle verschwunden war, wurde der Anblick ausgezeichnet schön. In der Ferne das Kanonenfeuer der Fregatte und der anderen Kriegsschiffe, das von den Prahmen und Kanonenbooten, zu welchen, wie wir später fanden, noch weitere sechs gestoßen waren, erwidert wurde, – der leuchtende Kanonenblitz, der von der spiegelglatten Wasserfläche zurückgestrahlt wurde – die dunkeln Umrisse der zahlreichen Convoyschiffe mit ihren, an den Masten herabhängenden Segeln, von denen ein Teil jetzt sichtbar war, wenn gerade in dieser Richtung die Kanonen abgeschossen wurden, und dann wieder verschwand, während andere, vom Feuer beleuchtet, sich für einen Moment dem Auge zeigten – der Donner der schweren feindlichen Geschütze – das Krachen der Splitter der Brigg, die, von jeder Ladung getroffen, gar oft durchbohrt wurde – mit dem Zischen der Kugeln, wenn sie vorbeisausten – alles dieses in einer finstern, aber doch klaren Nacht, wobei jeder Stern am Himmel blinkte, als ob er auf uns herabschaute, war eben so anziehend als furchtbar.
Bald aber gewahrte ich, daß die Kanonenboote mit jedem ihrer Schüsse sich uns mehr näherten, und ich ließ nun nur Kartätschen auf sie feuern, wobei ich jedesmal wartete, bis ich mir aus dem Abfeuern ihres Geschützes Gewißheit über die Richtung, in der sie sich befanden, verschaffen konnte. Endlich konnte ich ihre langen niedrigen Rumpfe, nicht zwei Kabellängen von uns entfernt, so wie ihre aufgehobenen Ruder sehen. Es war klar, daß sie zum Entern herannahten, und ich beschloß, ihnen, wenn es möglich wäre, zuvorzukommen. Ich hatte vorne an der Brigg abgefeuert und ruderte nun mit allen meinen Booten nach hinten, erteilte den Offizieren meine Befehle und ließ die Ruder in Bereitschaft halten. Die Kanonenboote waren etwa eine halbe Kabellänge von einander, fuhren in ganz gleicher Richtung herauf und befanden sich also von uns beiden so ziemlich in derselben Entfernung, als ich meinen Leuten befahl loszurudern. Ich war fest entschlossen, meine ganze Kraft auf das nächstgelegene Boot zu werfen, und in einer halben Minute schon hatten wir unsere Buge zwischen seine Ruder hineingezwängt, die wir festhielten, um uns an seiner Seite hinzuarbeiten.
Die Dänen leisteten sehr entschiedenen Widerstand. Dreimal kam ich auf ihr Verdeck, und dreimal wurde ich wieder in die Boote zurückgeworfen. Endlich faßten wir festen Fuß und trieben dieselben allmählich vor uns hin, als ich beim Vordringen nach dem Schanddeck, um mehr an die Spitze meiner Leute zu kommen, einen Schlag mit dem Kolben einer Muskete, wie ich glaube, auf die Schulter erhielt, der mich über Bord warf. Ich fiel zwischen die Ruder hinein und sank unter den Kiel des Fahrzeuges, kam jedoch unter seinem Sterne wieder herauf; aber die Heftigkeit des Schlages hatte mich so erschüttert, daß ich einige Zeit ganz betäubt war; doch besaß ich noch Kraft genug, mich über dem Wasser zu halten, und schwamm nun von dem Fahrzeuge weg, bis ich auf ein Ruder stieß, das über Bord gehalten war. Dies gab mir einen Haltpunkt und ich kam allmählich wieder zu mir.
Der laute Knall einer Kanone in der Nähe erschreckte mich; ich sah, daß der Schuß von dem Kanonenboote herkam, das ich geentert hatte, und daß dasselbe in der Richtung gegen das andere Kanonenboot aufgestellt war. Daraus, so wie aus dem Geräusch der Ruderschläge vernahm ich, daß meinen Leuten dessen Wegnahme gelungen war. Ich rief, aber sie hörten mich nicht, und ich verlor sie bald aus dem Gesicht. Ein zweiter Schuß wurde nun abgefeuert von dem andern Kanonenboote, das, wie ich sah, auf dem Rückzuge begriffen war und dem Lande zusteuerte, denn es fuhr zwanzig Ellen an mir vorüber. Das Ruder hielt ich jetzt fest in den Händen und arbeitete mich vom Lande weg dem Convoy zu.
Eine leichte Brise kräuselte das Wasser und ich hatte somit durchaus keine Zeit zu verlieren. Nach etwa fünf Minuten vernahm ich Ruderschlag und sah ein Boot in meiner Nähe vorbeifahren. Ich schrie so laut ich konnte – sie hörten mich, legten ihre Ruder ein – ich schrie von neuem, – sie kamen zu mir heran und nahmen mich auf. Es war der Schiffsmeister der Brigg, der die Wegnahme des einen und den Rückzug des andern Kanonenbootes bemerkt hatte, und nun nach seinem Fahrzeuge, oder, wie er sich ausdrückte, nach dem, was davon übrig geblieben sei, sehen wollte. In kurzer Zeit trafen wir es, und obgleich tüchtig mitgenommen, hatte es doch keinen Schuß unter Wasser erhalten. Nach einer Stunde wurde die Brise stark, das Feuer hörte in jeder Richtung auf, und wir besserten die Beschädigungen in so weit aus, um Segel aufziehen und unsere Fahrt durch den Sund fortsetzen zu können.
Hier dürfte wohl auch der Platz sein, den Ausgang der Schlacht zu berichten. Eine von den andern Abteilungen der Kanonenboote zog sich zurück, als sie von den unsrigen angegriffen wurde; die andern dagegen hatten unsere Boote aus dem Felde geschlagen und einen großen Teil der Mannschaft getötet, aber zugleich selbst so sehr Schaden gelitten, daß sie sich zurückzogen ohne irgend ein Fahrzeug zu nehmen. Die Akaste hatte vier Tote und sieben Verwundete, die Isis drei Verwundete, das Renntier keinen einzigen verletzten Mann, die Klapperschlange endlich sechs Tote und zwei Verwundete mit Einschluß des Kapitäns; hiervon jedoch werde ich noch später sprechen. Ich fand, daß ich durch den empfangenen Schlag durchaus keine gefährliche Verletzung erlitten hatte; meine Schulter blieb für eine Woche steif und hatte viel farbige Flecken; weiter war es aber auch gar nichts. Als ich über Bord fiel, hatte ich mich gegen ein Ruder gestoßen, das mir das Ohr halb wegnahm.
Der Kapitän der Brigg gab mir trockene Kleider, und in wenigen Stunden schlief ich schon ganz behaglich, in der Hoffnung, am nächsten Tage wieder auf mein Schiff zu kommen; diese aber ging nicht in Erfüllung. Es trat eine günstige und frische Brise ein, und wir kamen zwar ganz zum Sund heraus, blieben jedoch weit hinter dem Convoy zurück, so daß wir auch nicht eins der vorderen Kriegsschiffe zu scheu bekamen. Ich kleidete mich an, ging aufs Verdeck und bemerkte nun, daß ich wenig Aussicht hatte, auf mein Schiff zu kommen, ehe wir in Karlskrona eintreffen würden; und so war es auch in der That der Fall. Gegen zehn Uhr ließ der Wind nach, und wir hatten von nun an so schwachen Wind, daß es sechs Tage dauerte, ehe wir in Karlskrona unsere Anker auswarfen, wo alle Fahrzeuge des Convoy lange vor uns angekommen waren.