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Von nun an nahm Ursulas Wesen wieder das Insichgekehrte, oftmals Abwesende an, was niemand so recht gefallen, was sie zu aller Freude in letzter Zeit abgelegt hatte. Freilich, mürrisch und verdrossen wurde sie nicht; unfreundliche oder empfindliche Antworten hörte man nicht, aber sie schwieg wieder viel und zog sich zurück; ja sie schien plötzlich von ganz unzeitgemäßem Lerneifer beseelt, denn man sah sie mit Büchern und Heften beschäftigt.
Und doch machte Ursel keine Schularbeiten, schrieb auch nicht Tagebuch, wie Mama im stillen dachte, sondern sie übte sich im Briefschreiben. In ganz merkwürdigen schwierigen Briefen, wie sie in einem kleinen Mädchenleben sonst nicht vorkommen. Niemand konnte ihr helfen dabei, denn die Sache war ein Geheimnis! Selbst Franzi ahnte nichts.
Und an wen waren diese Briefe, die da mit glühenden Wangen aufgesetzt, dann mit kritisch gefalteter Stirn durchgelesen und immer wieder verworfen wurden?
An niemand anders als die Fürstin-Mutter!
Die hohe Frau, von deren Güte und edler Hilfsbereitschaft jedes Kind wußte, hatte sich Ursel zur Protektorin ihrer Franzi ausersehen. Es schien ihr auf einmal so ganz natürlich! Die Fürstin, die Landesmutter, die mußte verstehen, was ein armes, gutes und begabtes Kind zum Leben und zum Glück nötig hatte –! Ein junger Prinz – nein, dem konnte man noch keinen Sinn dafür zutrauen.
So schadete es weiter nicht, daß bei ihrem Märchenerlebnis die Geschichte mit den drei Wünschen gefehlt hatte. Sie wollte nicht mehr auf solchen wunderbaren Zufall hoffen, sie wollte mutig selbst einen Schritt tun, und wenn der liebe Gott ihn gut hieß und ihrer Freundin das gönnte, was sie sich so heiß wünschte, dann würde er auch Ursel als Werkzeug gelten lassen.
Ursel, die Schüchterne, empfand auf einmal eine fast heldenhafte Verwegenheit! –
Aufsätze machen war ja in der Schule ihr Bestes. Mit der mündlichen Rede war's nicht glänzend bestellt; sie hatte nicht immer die Geistesgegenwart, schnell zu sagen, was sie wußte; es kam oft langsam und stockend über die Lippen. Aber wer sie kannte, traute doch ihrem gründlichen, sicheren Erfassen. Und schriftlich ging ja alles sehr gut, selbst Klassenaufsätze machten ihr niemals Schwierigkeiten.
Die Briefform interessierte sie immer sehr, nur hatte sie gar keine Übung im Korrespondieren. Aber was hätte es auch genützt, wenn sie sich auf die, die sie geschrieben und gelesen, besann – Briefe an Fürstlichkeiten waren nicht darunter. Auch in ihren Büchern fand sie nichts, was paßte.
Wie war die Anrede und wie die Adresse? Ursel schien die Vorstellung höchst sonderbar, daß Briefe an hohe Herrschaften ganz einfach wie alle anderen durch die Post befördert wurden. Natürlich wurden sie das! Aber dennoch, der Gedanke störte sie. Und wenn etwas an der Adresse falsch war, und er wurde nicht angenommen auf der Post – oder er ginge verloren – oder käme zurück? Heimlich sagte ihr eine kleine Verstandesstimme in ihrem Innern, daß dies alles nicht wahrscheinlich sei; aber eine andere, eine kleine phantastische Stimme blieb dabei: Es muß anders gemacht werden, als auf diesem gewöhnlichen Wege!
Und allmählich, greifbar deutlich, tauchte die »Abendbank« in Herrnhausen vor ihr auf.
Dorthin wollte sie selbst den Brief bringen und sich im Gebüsch verborgen halten, bis sie gesehen, daß er sein Ziel erreichte. – Vicky von Sontheim, die Tochter des Hofmarschalls, hatte erzählt, jeden schönen Abend kurz vor Sonnenuntergang säße die Fürstin auf der Bank: daran ändere sich selten etwas; auch wenn Besuch im Schloß sei, würde es so gehalten.
Also wenn der Brief nur erst fertig war, galt es, einmal allein nach Herrnhausen zu fahren und den Brief der Fürstin in die Hände zu spielen. Sprechen wollte sie ja nicht zu der hohen Frau. Sie hatte wohl schon gehört, daß sich Bittende auf die Parkwege geschlichen und die Wandelnde angesprochen hatten, aber nein, das wollte und konnte sie nicht; sie wollte nur ihr eigener Bote sein.
Und der Brief wurde fertig! Ehe sie das zweite Dutzend ihrer Entwürfe begann, schien es ihr, als sagte der letzte wohl ungefähr das, was ihr Herz erfüllte.
Er lautete:
»Allergnädigste, vielgeliebte Frau Fürstin!
Zunächst bitte ich um Verzeihung, wenn etwas in der Form dieses Briefes, vielleicht schon in der Anrede, nicht richtig ist. Ich habe es nicht gelernt, an so hohe Personen zu schreiben, und kann niemand um Hilfe bitten, denn es handelt sich um ein Geheimnis.
Ich weiß nur, Frau Fürstin sind ›gnädig‹ über alles Maß, und ›vielgeliebt‹ im ganzen Lande! Darum wage ich es auch, mich zu nahen mit einem großen Wunsch, einer innigen und untertänigen Bitte!
Ich habe eine Freundin, ein liebes, hochbegabtes Mädchen, wie alle Menschen sagen, aber ganz arm. Ihre Eltern haben viel Unglück gehabt, der Vater ist früh gestorben, die Mutter arbeitet und schafft von früh bis spät, auch meine Freundin selbst tut tausendmal mehr, als andere Mädchen von sechzehn Jahren ahnen, daß man's überhaupt tun kann.
Sie heißt Franzi Trautmann und wohnt in der Schloßgärtnerei mit ihrer Mutter, die dem Gärtner den Haushalt führt. Franzi arbeitet in Haus und Garten, macht Handarbeit für Geld, und sonst noch vieles, aber – eigentlich möchte sie ganz etwas anderes!
Sie ist so sehr musikalisch, ihre Erzieherin und ihr jetziger Lehrer, der Herr Schloßorganist Fritze, sagen, sie habe ein großes Talent, sie müsse Künstlerin werden.
Franzis Seele ist voll von diesem Wunsch, aber sie sagt immer: Es kann nichts daraus werden, ich habe ja kein Geld zum Studium. Wenn ich mir erst selbst alles dazu verdienen soll – dann wird es zu spät. Ich darf nicht daran denken.
Sie denkt aber doch daran, ich weiß es, und ich kann auch nicht davon lassen. Ich habe Franzi lieb wie eine Schwester und meine Eltern sind ihr auch von Herzen gut, aber tun können sie sicherlich nicht viel für sie, weil sie selbst sechs Kinder haben.
Und nun komme ich mit der untertänigen Bitte: Würden Frau Fürstin wohl die Gnade haben und für Franzi Trautmanns Ausbildung sorgen? Sie würden viele Menschen damit glücklich machen und gewiß auch selber Freude daran haben.
Alle sagen ja: Die Frau Fürstin-Mutter fördert alles Gute und Schöne im Lande! Jeder, der es wirklich ernst meint mit einer Sache, darf zu ihr kommen und um Hilfe bitten.
Darum habe ich mir auch ein Herz gefaßt! Ich hatte den lieben Gott schon so viel gebeten, daß er mich erleuchten möchte, was ich für meine Freundin tun könnte. Da kam mir dieser Gedanke!
Und nun flehe ich zur Frau Fürstin: Lassen Sie mich nicht vergebens bitten. Erkundigen Sie sich wenigstens nach meiner Franzi, ob alles stimmt, was ich gesagt habe, und ob sie es wert ist, daß Frau Fürstin ihr helfen.
Ich glaube es!
In tiefster Verehrung der Frau Fürstin dankbare Untertanin
Ursula Dahland.«
Sauber abgeschrieben lag er da, und Ursel saß mit gefalteten Händen davor.
Wenn der liebe Gott es doch geben wollte, daß es gelang! Wenn er doch nicht böse sein wollte, daß sie noch einmal zu Heimlichkeiten zurückkehrte! Sie meinte es ja so gut, aber sprechen davon, das konnte sie nicht.
Die Umstände waren Ursel in diesen Tagen günstig. Die Eltern hatten sich zum letzten Male mit Leutholds verabredet, deren Aufenthalt in Heckendorf zu Ende ging. Man wollte zum Jagdschloß Georgental fahren, diesmal aber ohne die Kleinen, da es voraussichtlich spät würde. Sie sollten unter Muschbergens Obhut zurückbleiben, und Ursel wurde freigestellt, ob sie mitfahren oder zurückbleiben wolle; Franzi Trautmann könne man diesmal leider nicht auffordern, da die Partie zu Wagen gemacht würde, und der Platz beschränkt sei.
Sofort entschied Ursel sich für Zurückbleiben, und zwar mit so zufriedener Miene, daß Papa neckend sagte: »Wer weiß, was ihr beiden vorhabt! Schlagt mir nicht zu arg hinten aus, ihr Schwarzbraunen!«
Ursel machte ein so eigentümlich flehendes Gesicht dazu und küßte Papas Hand, daß dieser ihr gerührt übers Haar strich und meinte: »Nun, mir ist nicht bange, ihr wißt auch schon, daß nicht jedes Abenteuer mit einem Prinzen endet!«
»Nein,« dachte Ursel, »aber will's Gott – mit einer Fürstin!«
Nun war der stille Nachmittag da, das Haus unter Muschbergens Obhut, die Kleinen im besten Spiel – Ursel glaubte, von niemand vermißt zu werden.
In einem Gefühl von feierlicher Verantwortlichkeit zog sie ihr weißes Kleid an, packte ihren Brief in einen Schutzumschlag und ging. Sie mußte mit dem Dampfschiff fahren, da eine Fußtour nach Herrnhausen zwei Stunden beanspruchte. Wenn sie jetzt nur nicht Bekannte traf, die sie fragten, wohin sie so allein gehe?
Aber nein, es glückte. Bald saß sie ganz für sich am Ende des Schiffs und überdachte zum hundertsten Male ihren Plan, sich selbst mit allen Mitteln in einen künstlichen Mut hineinsteigernd. Es konnte ja gar nicht schlimm sein, selbst wenn ihr jemand begegnete auf dem »Verbotenen Weg« – diese Warnung galt gewiß nur für Wanderburschen oder laute, lärmende Gesellschaften. Sollte man ein kleines unscheinbares Mädchen nicht ruhig den kurzen Weg passieren lassen, vielleicht auch denken, es habe etwas im Schloß zu tun?
Nur recht sicher sein, so tun, als sei man im Recht, redete sie sich selber vor; sie wollte ja nichts Böses.
Wie lang ihr die Fahrt doch vorkam so allein. Da war erst Heckendorf, ein paar Minuten Aufenthalt, dann ging's auf Rohrwerder zu. Auch hier kurze Station – dann wieder hinaus in den See, immer gerade auf das dichtbewaldete Ufer von Herrnhausen zu.
Da hielt das Schiff. Durch den freundlichen Wirtsgarten ging Ursel recht schüchtern, aber sie sah wirklich nur fremde Gesichter. Dann schlug sie den Weg zum Walde ein. Sie war erst einmal hier gewesen, aber sie fand sich gleich wieder zurecht.
Die breite Straße stieg sanft aufwärts und mit jedem Schritt wurde der Blick auf den See schöner. Wie fern lag nun die Stadt am Horizont, und wie allein war sie hier! Neulich auf dem Rohrwerder war's eine reizende Einsamkeit zu zweien gewesen, heute wurde ihr fast bange.
»Franzi, wenn du wüßtest!« flüsterte sie vor sich hin, und dann ging sie tapfer weiter. Da stand der Weiser mit der Tafel »Verbotener Weg«, dort war der wunderhübsche schmale Fußsteig auf der Höhe am See entlang, – nur zehn Minuten weiter sollte die »Abendbank« stehen, so hatte Vicky es beschrieben. Aber noch war es zu früh, allzu lange durfte sie sich dort nicht aufhalten. So blieb sie vorläufig auf dem Hauptweg, fing an Blumen zu pflücken, faßte alle Augenblicke nach dem Brief in ihrer Tasche und setzte sich schließlich an einem hübschen Plätzchen am See ruhig hin und beobachtete die Sonne, wie sie tiefer und tiefer sank.
Wenn der rotglühende Ball die Flut erreicht hatte, dann war Franzis Schicksal vielleicht schon entschieden! – Doch nein, das war nicht möglich, aber der entscheidende Schritt, der ihrem Leben die Wendung geben konnte, der mußte dann getan sein! –
Manche Spaziergänger kamen vorüber, aber alle verloren sich in den Wald oder gingen der Landungsstelle zu; auf den »Verbotenen Weg« begab sich niemand.
»Ich allein wag's!« dachte Ursel und stand entschlossen auf. Mit festen, schnellen Schritten ging sie den Weg entlang und dann sah sie wirklich die Bank! Es war eine ganz einfache, von weißrindigen Birkenstämmen gezimmerte Naturbank ohne irgend welch fürstliches Abzeichen.
Probeweise legte Ursel den Brief auf den Sitz und ging ein Stückchen zurück, um zu beobachten, aus wie weiter Entfernung man ihn wohl schon bemerken würde. Er hob sich nicht sehr deutlich ab von den weißen Stämmen; sie beschloß daher, einige grüne Zweige zu pflücken und darunter zu legen, auch ihren Strauß konnte sie dazu tun.
Schnell nahm Ursula den Brief noch einmal an sich und wollte ihre Vorbereitungen treffen – sie sah ein paar Schritte zurück gerade ein paar schöne breite Farnkräuter – da hörte sie auf einmal leise Schritte und das Rauschen eines Frauenkleides. Sie sah sich um – von einer anderen Seite, als Ursel vermutet, trat eine Dame aus dem Walde und – Ursulas Herz schlug zum Zerspringen – es war die Fürstin!
Sie trug ein hellgraues Kleid und einen schwarzen Spitzenmantel darüber, den Hut hatte sie abgenommen und hielt ihn in der Hand. Ursel erkannte deutlich den leicht ergrauten Kopf und das unendlich gütige Gesicht, das dem roten Abendhimmel über dem See zugewandt war.
Die hohe Frau sah das junge Mädchen noch nicht, Ursula hätte also noch verschwinden können. Aber nein, jetzt galt es! Die Bank konnte sie nicht mehr erreichen, also trat sie leicht und schnell auf die Fürstin zu, verbeugte sich, so tief sie konnte, geriet ein wenig ins Straucheln und dadurch in eine buchstäblich knieende Stellung.
Mit einem unendlich beredten Blick der sonst so schüchternen dunklen Augen hielt sie Brief und Strauß empor, ohne aber einen Laut hervorzubringen.
Die Fürstin, im ersten Augenblick betroffen, schien dann gerührt von der Sprache dieses jungen Gesichts; sie streckte die Hand aus und – Ursel fühlte ihren Brief nicht mehr!
Nun stand sie schnell wieder auf den Füßen, knickste kurz und flüchtig wie ein Kind und lief davon! In ihrer Verwirrung aber nach der entgegengesetzten Seite, was sie nicht merkte, bis ihr eine zweite Dame entgegenkam, wahrscheinlich eine Begleitung der Fürstin, und mißbilligend sagte: »Es ist nicht erlaubt, hier zu gehen – auch haben Sie wohl die Richtung verfehlt; wenn Sie zum Schiff wollen, müssen Sie umkehren.«
Ursel stotterte Entschuldigung und Dank und wandte sich zurück. Da stand die Fürstin noch, knapp neben der Bank, dem See zugewandt, den noch unerbrochenen Brief in der Hand.
Leise und unbemerkt schlich Ursel hinter ihrem Rücken vorbei und atmete erst auf, als sie die Warnungstafel schon winken sah. Da wagte sie es, sich noch einmal umzusehen. Die Fürstin stand noch da; deutlich hob sich die hohe Gestalt vom Horizont ab, und jetzt – der rote Sonnenball berührte gerade die Flut – las sie den Brief!
»Lieber Gott, ich danke dir! Nun hilf du weiter!« betete Ursel inbrünstig. Dann ging sie, so schnell sie konnte, zum Landungsplatz zurück, und diesmal erreichte sie das Schiff rechtzeitig – es ging in zehn Minuten. Als sie sich einen Platz gesichert hatte und nun in Ruhe kam, schauerte sie leicht zusammen. War es das Nachzittern der großen Bewegung, oder war es kühl? Auch letzteres vielleicht. Ursel sah sich nach ihrer Jacke um – ah, die hatte sie heute völlig vergessen. Es war ja auch so heiß gewesen am Nachmittag, wer konnte da an Abkühlung glauben. Mama hielt freilich darauf, daß etwas Warmes mitgenommen wurde, aber heute war's doch vergessen worden. Nun, es schadete wohl nichts; es war im Augenblick sogar sehr wohltuend.
Noch immer sah Ursel das Schlößchen von Herrnhausen durch die Bäume schimmern, dachte sich genau die Stelle, wo die hohe Frau saß und Franzis Schicksal erwog. – Aber nun war alles Abendrot erloschen, und es wurde empfindlich kühl auf dem Wasser. Ein paar Schauer ließ Ursel sich noch über den Rücken laufen, dann meinte sie doch, es wäre wohl vernünftiger, in die Kajüte zu gehen. Sie wurde auch plötzlich so sonderbar müde und saß schließlich recht wohlig auf der roten Polsterbank und träumte vor sich hin.
Zu Hause setzte sich gerade Muschbergen ihren großen schwarzen Kiephut auf und empfing sie: »Gott biwohre, Ursching, du kümmst jo gor nich an't Hus! Ick wull all weggahn, denn ick heww keinen Slätel, un wull ook doch giern weiten, dat du wedder in wierst.«
»O Musching,« sagte Ursula, »du brauchtest dich nicht meinetwegen aufzuhalten, ich finde schon allein zu Bett! Du brauchst ja bloß die Kleinen zu hüten.«
»Ja ja, ji ja, dat seggst du woll. Hest du denn ook wat eten?«
»Ach so – nein, eigentlich bin ich hungrig.«
»Dat segg ick jo. Un wat kolle Hänn! Büst woll up't Water west? Man swinn tau Bedd, ick bring' di 'n Sluck Warm's un 'n Bodding, nich so?«
Ach ja, Ursel fühlte, daß der Rat gut war. Sie zog sich schnell aus, freute sich auf ihr Bett und wollte dann immer noch mal nachdenken über alles. Aber daraus wurde nicht mehr viel. Als Musching sie noch ein wenig »gerökt« hatte, wie die Alte das Pflegen nannte, aber nicht mit ihrem Appetit zufrieden gewesen war, schlief die junge Heldin sehr schnell ein.
Freilich war's kein fester ruhiger Schlaf, mehr wie ein Träumen und halbes Wachen – einmal beugte sich jemand über ihr Bett, und sie dachte sich, es würde wohl Mama sein, aber ganz zur Besinnung kam sie nicht, es war nur wie eine Phantasie.