Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen
Das wunderbarliche Vogel-Nest
Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen

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Dieser Käshandel mit der Bäurin hat mir den Schlaff gantz vertrieben / und weil ich wuste daß in dem nechsten Marckflecken denselbigen Tag Wochenmarck gehalten ward / begab ich mich auff den Weg / zu sehen / ob ich meinen Magen / den ich erst so abscheulich ausgeleeret / wieder mit guter Manier füllen mögte; Jch kam eben hin / als der Marck am grösten wolte werden / und die erste Wahr die ich einkramte / war ein Rantze / den ich einem Seckler toll machte / der sie drumb feil hatte ihrer loß zu werden / dann ich dachte / GOtt geh was mir sonst auch für eine Beut anstünde / so konte ich sie ja nicht aufheben / wann ich keinen Sack darzu hätte; hernach schätzte ich einem ieden Becken umb einen Kreutzer Wecken / damit keinem vor dem andern unrecht und zu viel geschehe / dann ich getraute selbige trucken hinunter zu bringen / so / daß ich nicht vonnöthen haben würde / sie mit beseigtem Käse an ihren Ort zu begleiten / folgends schliche ich auff dem Marckt herumber wie ein Fuchs hinter den Hägen / wann er auff Hüner oder Gänse lauret / hätte auch wol unsichtbarer Weise dem einem hie und dem andern dort seinen Seckel mit samt dem Gelt hinweg zwacken können / wann ich mich nicht besser zu seyn beduncket / als mit der verächtlichen Beutelschneiderey-Profession umbzugehen.

Als ich mich nun müd spatziret / gieng ich in das ansehnlichste Haus das ich sahe / allwo der Hof voller Hüner / Dauben / Capaunen / Gäns / Enten und welscher Hüner und Hanen lieffe / da / da / gedachte ich / wirds einmal etwas guts vor dein Maul setzen; und ich fande mich auch nicht bedrogen / dann der Rentmeister selbst / die Obrigkeit im Flecken / wohnet darinnen; der aber ein alter Mann ware / damals tödlich kranck lag / und deßwegen seinem noch ledigen Sohn mit Verwilligung seines gnädigsten Herrn die Rentmeisterey-Stell cedirt hatte; Jch schlich dem lieblichen Geruch nach / der mich in die Küche führet / allwo der Bratspieß im Trilles gieng und das Feuer rund herumb mit kleinen und grossen Häfen besetzt war; Jch hätte gern eine gute warme Brühe gehabt / aber gleich wie man mir keine gab / weil man mich nicht sehen konte / also wolte ich auch keine fordern / damit ich nicht gesehen oder meine Gegenwart gemerckt würde; derowegen nam ich einen Wecken aus meinem Rantzen / und dunckelte so lang aus einem Hafen / darinn das Rind-Fleisch sotte / biß ich meinen Magen so genugsam erquickt hatte / daß er auch so kühn wurde einen Trunck zu begehren; Jch hätte ihm auch gleich aus dem Wasser-Zuber in der Kuchen willfahrt / wofern ich nicht gesehen / daß die Köchin kurtz zuvor in die Kell oder Wasserschapff gebrüntzelt / und selbige ungeschwangt (nach dem sie ihr Wasser über den Wasserstein abgeschüttet) wieder in das Wasser-Gefäß gestossen hätte; Jch wolte mir schier einbilden / ich wäre darzu prædestinirt / umb selbige Zeit beydes in Speiß und Tranck solche distilirte Feuchtigkeiten einzunehmen; Jch dorffte mich aber nicht so gar lang patientiren / biß ich sahe / daß die Köchin einen Hertzerquickenden Daubenzug auß einem grossen irdenen Hafen thät / den sie eben unter demselben Wasserstein stehen hatte / welches ich ihr besser als ein Aff nachähmte / als sie etliche paar junge Dauben an einen Spieß steckte / und weder an ihren Hafen gedachte / oder an selben sehen konte; also war ich nun ein wenig abgespeiset / und wartet mit Verlangen biß die Kuchenthür wieder auffgieng / mich anderwerts auch ein wenig umbzuschauen / welches geschahe / als die Kranckenwarterin kam / und vor dem Herrn ein Süplein begehrte.

Jch schliche hinaus und kam vor ein Zimmer darvor ein Bauer stunde / und den Schreiber bat / daß er ihn beym Herrn Rentmeister anmelden wolte / worauff der Baur gleich vorgelassen wurde / mit dem ich ebenmässig in das Zimmer trang / der neue Rentmeister so des alten Sohn war / hat so viel Haar umbs Maul als ein Laubfröschlein / was ihm aber dort mangelte ersetzte seine erschreckliche Parüque unter deren er herfür guckt wie ein Eul die kläpffen will; Wol sagte er / als der Bauer sein Gramantzies ausgemacht hatte / was wolt ihr guter Freund? Nicht viel besonders / antwortet der Bauer / ich wolte den gnädigen Herrn Rentmeister gern umb einen Rath ansprechen / dessen ich hochgedürfftig / wie es dann auch wahr ist; und damit schwieg er still / und trillete immer seinen Hut herumb / ihm die Fäslein abzulesen / sahe denselben auch so steiff an / als wenn ers mit ihm / und nicht mit dem Rentmeister zu thun gehabt; darauff sprach der Rentmeister weiters / was wolt ihr dann? sagt her; da fuhre erst der Baur fort und sagte / mein Nachbar Velde / der unnachbarliche Narr / wie es dann auch wahr ist / hat mich geziehen ich hab ihm seinen Holtzschlegel gestolen / wie es dann auch wahr ist / und hat mich und meine Frau einen Schelmen und einen Dieb / eine Hur und eine Hex gescholten / wie es denn auch wahr ist / so hab ich wollen gar gnädiglich fragen / wie ich mich gegen ihm verhalten soll? Bitte derohalben der gestrenge Herr Rentmeister als meine liebe Obrigkeit / wie es dann auch wahr ist / wolle mir einen Rath mittheilen; der Rentmeister antwortet / wann es wahr ist / so gib ich dir den Rath / daß du ihn nicht verklagest! Mein gestrenger und gnädiger Herr Rentmeister / ihr verstehet den Handel noch nicht recht / wie es dann auch wahr ist; wann euch einer einen Sehelmen und einen Dieb hiesse / wie es dann auch wahr ist / und hiesse euer Weib ein Hur und ein Hex / wie es dann auch wahr ist / und ziehe euch / ihr hättet gestohlen / wie es dann auch wahr ist: woltet ihrs von ihm leyden? Mein Bauer / das wär ein anders sagte der Rentmeister / und hiesse ihn damit fortziehen / und samt seinen Gegentheil vor künfftigen Amt-Tag erscheinen.

Jch gieng mit ihm zur Thür hinaus / weil ich in derselben Schreibstub ungern lang eingesperrt seyn wolte; und passirte in ein grosses lustiges Zimmer / worinn eine Tafel vor acht Personen gedeckt / und allerdings zugerüstet stunde / biß auff das Aufftragen; aus demselben Zimmer konte man durch ein ander Thür kommen / in das jenige / worinn der Krancke lag / massen ich seine Warterin mit ihrer Suppen dort hinein gehen sahe; Neben aber in diesem grossen Zimmer stunden zwo Weibspersonen / eine junge und eine alte / davon die junge gar betrübt und weinerlich / die alte aber etwas getröster aussahe / mich deuchte sie hätten gar einen engen und geheimen Rath miteinander / und eben selbiges sporete meinen Vorwitz an / zu hören worvon sie tractirten; Ja Mutter sagte die junge / als ich zu ihnen geschlichen war / 1000. fl. ist wol ein fein Geld / aber mich verdreust schier zu todt / daß mein alter seinem Sohn bey lebendigem Leib den Dienst übergeben; Jhr könnt nicht glauben wie schwer michs ankommt / diese so wohl bestellte Haußhaltung zu verlassen; seinethalben gilt mirs gleich / er mag sterben oder wieder gesund werden / er kan doch sonst nichts mehr als bey Tag granen und brumlen / und bey Nacht ächtzen und fartzen; Jch hab zwar offt gewünscht / es solte der Brauch seyn / wann ein alter Mann ein junges Weibsbild zur Wittib macht / und dannoch so viel an ihm ist / ihr die Jungfrauschafft noch gelassen / daß sie nach seinem Tod dessen Sohn heyrathen solte; aber was hilffts / mein Wunsch ist vergebens / wie alle Wünsche zu seyn pflegen; Unser grosser Herr solte dem Sohn den Dienst nicht so gleich gegeben / sondern ein arme Wittib besser bedacht haben / so hätte ich mich noch unterstanden / irgends einem braven Kerl / der mich wieder geheyrathet / mit Geld unter die Arme zu greiffen / und ihm durch Schmiralia an den Dienst zu helffen; welches ich leicht zu wegen zu bringen getraut / wann der Dienst nur ein halb Jahr vaciret: und ich indessen das Renthaus bewohnet hätte! Tochter antwortet die alte / du hasts zwar wol ausgesonnen gehabt / aber wer kan ihm thun daß es nicht gerathen? Du must nunmehr diß deinen Trost seyn lassen / daß du gleichwol umb 1000. Reichsthaler reicher hinein kommst / als du vor einem Jahr ausgezogen bist / diese werden dir / wann du gleich sonst nichts von mir zu hoffen / in bälde wiederumb einen wackern jungen Mann verschaffen; Ja / antwortet die Tochter / der alte ist darumb noch nicht todt / wer weiß wie lang er noch krächtzen da ligt.

Mit dem kam beydes der Doctor und Apothecker aus deß Krancken Zimmer / und brachten so einen schlechten Trost von des Rentmeisters Genesung / daß dessen ohne das betrübte Frau überlaut zu kreischen anfieng / und wann ich nicht zuvor gehöret / was sie zu ihrer Mutter gesagt / so hätte sie mich von Grund meines Hertzens dauren müssen: Weil nun gleich der Pfarrer auch kam den Krancken zu besuchen / befahl die Rentmeisterin anzurichten; darauff wurde gleichsam Gräflich auffgetragen / dann man hatte Theologi und Medici zu tractiren / und assen und trancken sonst gern auff deß Krancken Gesundheit; am Tisch sassen der Pfarrer / der Doctor und der Apothecker / die Rentmeisterin und ihr Mutter / der neuangehende Rentmeister als Sohn und sein Schreiber und endlich noch einer den sie Herr Notari nenneten.

Es gieng so toll und bund über Eck her / daß mir gleichsam das Hertz im Leib lachte; und zwar was hätte ich mich viel grämen sollen / da sich doch die andern umb des Krancken Hinfahrt nicht viel bekümmerten; der Sohn war so leidig umb seinen Vatter / daß er auch per Spaß den Gästen erzehlet / wie artlich der Baur mit seinem angewöhnten Sprichwort (wie es dann auch wahr ist) wäre aufgezogen kommen / darüber er mehr lachte / als ihm wol anstunde; keine Schüssel wurde abgehoben / wann man andere Speissen brachte / aus deren ich nicht meinen Part nam / und sowol die Hosen-Säck und meinen Rantzen damit füllete als mein Magen; So kam mirs auch trefflich zu statten / daß man auß zotten Kanden einschenckte / dann ich konte sie stentzen wann ich wolte / und dorffte sie deßwegen nicht einmal auffheben oder in die Hände nehmen; Jch hätte mich zwar wol mit Silbernem Bechern besacken können / aber ich sorgte / es möchte hernach Uneinigkeit zwischen den Erben setzen / und groß Unglück darauß entstehen; So hatte ich mir ohne das vorgenommen / sonst niemanden als einen Wucherer zu bestehlen / der überflüssig Geld in der Kisten hatte / und solches bey jetzigem grosser Geldmangel übereinander verschimlen / und zu keiner Zeit etwas darumb unter die Leute kommen liesse / er wisse dann eigentlich seinen Hauffen dardurch zu vermehren.

Damit ich nun so einen finden mochte / quittirt ich das Hauß / darinn man in bälde eine Leiche zu haben verhoffte; ich zoch meine Schuch wieder an / den Weg unter die Füsse zu nemmen / umb allwo wolbesackt und proviantirt mit samt einem aufgeladenen halben Rausch weiters zu wanderen; doch wolte ich zu guter Letze S. Johannis Segen noch trincken / ergriffe derowegen einen silbernen halbmässigen Tischbecher der auf dem Schenck-Tisch stunde / und sprach ihm dermassen zu / daß wenig mehr darinn verbliebe; Jch machte es aber so plump und grob / daß man mich nicht allein den Becher wieder niedersetzen / sondern auch zur Stubthür hinauß schlurpffen hörete / davon alle die fröliche Gäste die am Tisch sassen / hefftig erschracken.

Nun glaube ich / sagte der Sohn / daß mein Vatter nicht mehr auffkommt / dann diß halte ich eigentlich vor seinen Geist / und bin so weit jener Seligkeit versichert / wann die Sag der Alten wahr ist / daß die jenige ins ewige Leben kommen / deren Geister sich bey ihrem Lebzeiten verspüren lassen.

Jch hätte bey nahe überlaut hierüber gelacht / doch enthielte ich mich noch / und dürmelte erstlich zum Hauß / und endlich zum Flecken hinauß; hörete auch nicht auff zu gehen / biß ich in einen lustigen grünen Bosch gelangte / allwo mich der starcke Wein / der erst im Lufft operirte / überwande / daß ich gezwungen wurde abweg zu gehen / nider zuligen und zu schlaffen / biß der liebe helle Tag wieder anbrach.

Denselben Morgen frühstückte ich gleich auff meinem Lager von dem so ich mitgebracht / hatte aber keinen besondern Appetit nach Wein / weil ich mich den vorigen Tag mit mehrern überladen / als ich sonst zu tragen gewohnt gewesen / auch dardurch meinen Magen dergestalt erhitzet / daß mir ein frischer Trunck Wasser besser schmeckte; Jn diesem eingenommenen Futter lieffe ich wol 4 Meilen / daß mir nichts Erzehlungs-würdigs auffstiesse / wäre auch noch weiter kommen / wann mich nit wieder zugleich gehungert / gedürstet und geruhet hätte; Ein anderer Marckflecken / in dem ich darmals anlangte / deuchte mich zu Ersättigung meiner Begierden / das ist / zu essen / zu trincken und zuschlaffen sehr bequem seyn / derowegen kehrte ich im Wirthshauß ein / nachdem ich meine Schuh wieder an den Gürtel gebunden hatte / meinem Verlangen und mir selbst genug zu thun; Der Wirth hatte aber (GOttes Gaben unveracht) so ein sauren Darmreisser und Sauerkraut-Brühe / zehen Tranck / daß er mir auff den gestrigen gar nicht schmecken wolte / wiewol ich schöne Gelegenheit sahe / dessen ohne alle Gefahr genugsam umbsonst zu trincken; Wahr ists / daß er trefflich wol speisete / dann als ich dort war / kame ein Gesellschafft von acht räisenden Manns-Personen / die hatten übrig gnug an einer Maß / die aber wie ich ihnen leicht ansahe / mit zwölffen nicht zu füllen gewest wären / wann der Wirth einen andern gehabt; als diese fort waren / nach dem sie das Maul genugsam gekrümmt / sagte die Wirthin zu ihrem Mann; Jch hab wol gedacht es werde dir so gehen / du weist kein Maß zu halten / du soltest wol dir selbst einbilden können / daß der geringe Wein so viel Wasser nicht leiden kan als der starcke! Wirst schön gehandelt haben / wann er dir nun im Keller ligen bleibt und vollends verdirbt; schweig nur / schweig nur du Närrin / antwortet der Wirth / ich wil ihm schon wieder mit einem bessern ein wenig aufhelffen / daß er gehen soll; ich liesse diese beyde kippeln / und sonne nach wo ich doch einen bessern Trunck bekommen möchte / und als ich so hin und her gedachte / fiele mir ein / daß gemeiniglich bey den Geistlichen der edelste Wein zu finden wäre / derowegen nam ich meinen Weg nach dem Pfarrhof / an dem ich die Thür nur zugelehnt fand / weil erst eine Frau herauß gangen war / ich weiß nicht was zu verrichten / ich schlich hinein biß vor die Stubthür / die ich aber nicht aufmachen dorffte / damit ich die in der Stub / so gar ein schertzhafft Gelächter hatten / nicht erschreckte / oder ihnen ein Argwohn gegeben würde / daß etwas ungewöhnlichs vorhanden; weil ich aber gleichwol auch gern bey zeiten in der Stuben gewesen wäre / so kriegte ich eine von den Hünern die eben bey mir vorüber spatzierten schlaffen zu gehen / und erschüttelt die dermassen / daß sie ein Geschrey anfieng / als wann der Marder hinter ihr gewesen wäre; Weßwegen der Herr selbsten alsobalden die Thür ausmachte / nicht der Meinung mich hinein zu lassen / sondern zu sehen / was Teufels unter seinen Hünern seyn mochte; Aber ich kam doch hinein und fand ein volles Glas Wein auff der Simsen und eine Kande darbey auff dem Banck stehen / dieselbe zobelte ich umb ihr halb Vermögen / ehe der Pfarrer und das Weibsbild so bey ihm in der Stub gewesen / von den Hünern wieder kamen; welches so bald geschahe / daß ich mich nicht aufdrehen / noch so geschwind wieder auß der Stuben machen konnte.

Sie beyde aber fiengen ihren Discurs wieder an / woran sie das Hünergeschrey zerstöret / er hatte einen halben Rausch / und war darum mit den Reden desto freyer; Ja liebe Susanna / sagte er / es ist keine so grosse Sünde wie mans macht; die alte Patriarchen giengen offt neben den Weg / wiewol sie öffentlich ihre Beyschläfferinnen oder Kebsweiber hielten / und wurde doch deßwegen ihrer keiner verdambt; damit druckt er dem Weiblein die Hand / und fieng ihr an umb den Busam herumb zu nisteln / daß es schiene / ob wolten die præludia Veneris vollkommen angehen / aber das Weibgen hielte sich noch zimlich wol und sagte / warumb predigt ihr Herren so schrecklich darwider wann es keine Sünde ist? Ha / antwortet das Herrgen / das müssen wir euerer eifersichtiger Männer halber thun; dann solten sie wissen wie wir / daß es keine so grosse Sünde war / was es vor ein verstochen Leben abgeben / und wie mancher darüber umbs Leben gebracht würde? Darumb müssen wir diß Geheimnuß vor ihnen verbergen. Jch gedachte / O du Maußkopff! auff eine Lüg gehöret eine Maultasche / hats auch gut im Sinn / ihme eine solche mitzutheilen / wie ich neulich eine bey den Calvinisten verspendirt / seine Gottsvergessene Lügen nicht allein damit abzustraffen / sondern auch ihm seinen Kitzel zu vertreiben; doch besann ich mich eines bessern / umb mich an den Gesalbten des HERRN nicht zu vergreifen.

Als ich aber das Weib in Gefahr sahe / ihre Ehr zuverlieren / wie es sich dann allbereit beiderseits gar artlich darzu schickte / taurete mich ihre Unschuld; und daß sie durch solche Falschheit von dem jenigen in die Verdamnus gestürtzt werden solte / dessen Beruff war / ihr durch die Warheit den Weg zum ewigen Leben zu weisen; derowegen als er jetzt in England zu fahren vermeynte / ergriffe ich ihn in der mitten / und nam ihn untern Arm wie eine Feder / (dann er war gar leicht / wie auß seinem Discurs zu vermercken) und fuhr mit ihm zur Stubthür hinauß in Hof / allwo ich ihn in seiner eignen Mistlachen herumb sudelte / daß er so schmirig davon außsahe wie ein Kalbsfuß den man bachen wil / hernach schleifte ich ihn auff den Mist / daß er sich wieder ein wenig erholen / und die Kleidung vertrieffen möchte; das Weibgen so getroffen werden sollen / gieng auß dem Pfarrhof / und sahe wieder die natürliche Gewonheit nach der überstandenen Gefahr viel bleicher umb den Schnabel / als da sie in der grösten war gewesen; Jch aber erinnerte mich wiederumb der Kanden in der Stuben / gieng derowegen wieder zu ihr / und hertzet sie so lieblich / daß kein Tropffe mehr darinn verblieb.

Diesem nach setzte ich mich in einen Winckel / und gedachte der Sach nach / was ich von andern beydes gehört und gesehen / und auch selbst verrichtet hatte; was ich gethan reuet mich nicht / und wegen dessen was ich gehöret und gesehen / verwundert mich nicht mehr / daß es geile Schleppsäck gibt / die sich zu den gottlosen Geistlichen legen (ich sage gottlose Geistliche / dann die fromme werden nicht nur die leichtfertige Huren / sondern auch die ehrliche Matronen fliehen) ob man gleich tausendmal sagt / und zehen tausend Exempel hätte / daß die Pfaffenhuren ewig verdammt und deß Teufels Leib-Rossen werden; dann Lieber warumb wolten solche an sich selbst schwache einfältige und von Natur geile Creaturen denen nicht besser glauben / die in einem so grossen Ansehen seyn / und alle Geheimnussen der Schrifft wissen wollen / wann sie ihnen mit so grosser Verträulichkeit etwas daher schwätzen / das sie gern hören / damit sie gern folgen / und daß sie selbst wünschen / daß es so seyn solte.

Unter dieser meiner Speculation hatte sich das Herrgen wiederumb ein wenig erkobert und besonnen wo er war / wuste aber drumb nicht / wie es so geschwind auß einem so annehmlichen Wollust in einen so abscheulichen Unlust gerahten war; der gehlinge Schrecke hatte ihn so verwirret / daß er seiner Haußhalterin die eben wieder heim kam / und ihn viel fragen oder trösten wolte / nichts anders antworten konte / als lasse mich mit frieden; und als sie nicht auffhöret ihme zu zusprechen / sprach er endlich laß mich ungeheyet; doch brachte sie ihn ins Hauß / in die Stub / und mit Hülff ihres Brudern / den sie deswegen holen lassen / zu letzt gar ins Beth; Wie dem Weibgen aber ihr Schrecken bekommen sey / kan ich nicht sagen; doch halte ich darvor / es werde ihr so viel von dieser Begegnuß im Gedächtnuß verblieben seyn / daß sie nimmermehr keinen Geistlichen so weit wird kommen lassen / als dieser gewesen.

Jch hätte nichts darnach gefragt / wann ich schon wieder auß dem Pfarrhof gewesen wäre / ob ich gleich nicht wuste / wo ich über Nacht hinschlieffen sollen / weil es schon zimlich spat wurde; allein der gute Wein enthielte mich daselbsten / von welchem ich noch wol so viel ohne Schaden zuverschlucken getraute / als ich bereits im Magen hatte; Es geriethe mir auch / bekam mir aber nicht zum besten; Dann als die Magd mit ihrem Bruder hinunter in Keller gieng / (der ihr leuchten muste / damit sie sich allein nicht förchtete) eine zwomässige Kande voll vor sie beyde zum Nachtessen herauff zu holen / schliche ich mit; aber sie liessen die Kande so gar nicht auß der Hand / daß ich mit nichten drüber kommen konte; da mochte ich nun auch ungetruncken nicht wieder auß dem Keller / dann ich hat schon erfahren / wie schwerlich unvermerckt zuzukommen / wo nur eine Kande beym Tisch stehet / auß deren man immer einschenckt und sie stetig im Gesicht behält; derowegen liesse ich mich in den Keller sperren / ob ich gleich kein Geschirr darinn sahe / darauß ich hätte zechen mögen / dann mein Hut war gut genug darzu; an Essen hatte ich ohne das noch wol vor drey Tag genug bey mir / von dem das in deß Rentmeisters Kuche vor mich war zugerichtet worden.

Als nun obenbemeldte beyde mit ihrem Wein fortgangen / zapffte ich auch vor mich / und thäte fein leiß / damit mich niemand hören solte / welchen Fleiß ich aber anzulegen gar nicht bedörffte / dann ich hatte so bald nicht gessen und meinen Hut durch den Hals hinunter wieder außgeleeret / welches auff der Stiegen sitzend geschahe / da hörete ich daß noch mehr unsichtbare Gäste vorhanden waren / die viel ungescheuter an die Faß klopfften als ich; davon wurde mir natürlich / als wann ich so viel Omeisen als Haar auff dem Kopff gehabt / die durcheinander wimmelten wie die Soldaten / wann sie auff gehörten Trommelschlag in Eil zu ihrem Gewehr lauffen oder einen Contramarch verrichten; das Gebolder vermehrete sich je länger je mehr / und also auch meine grosse Angst / also daß mir der Schrecken den ich dem Haußherrn und Susannel eingejagt hatte / wieder mit doppelter Danckbarkeit eingerommelt wurde; Zuletzt hörte ich Wein ablassen / Faßbinden / dieselbe füllen / und die Stiege auff und ablassen / zu welchen Ende die Thür gar artlich auffgethan wurde / wiewol ich niemand sehen konte / der solche Geschäffte alle verrichtete / ich wolte zur Thür hinauß und mich auß meiner Angst entledigen / kriegte aber mitten auff der Stiegen einen solchen Stoß / daß ich wieder zuruck hinunter burtzelte / und ligen bliebe biß es anfieng zu tagen / wiewol mir im Fallen ohne den unvergleichlichen Schrecken nicht sonders Leid geschehen.

Wie nun mit dem anbrechenden lieben Tag alles vorüber und ich wieder bey meinen fünff Sinnen war / ersonne ich erst / warumb die Haußhalterin so ein grosse Kande voll Wein auff einmal hinauff geholet; nemblich damit sie nicht das zweytemal an ein so ungeheur Ort müste; Jch dachte diß soll dir wol dein Lebtag eine Witzung seyn / daß du keinen Geistlichen mehr beleidigest / wann sie die Geister so entsetzlich rächen; Interim vergieng mir der Schrecken wieder allgemach / und zwar so gäntzlich vergaß ich dessen / daß ich wieder an Essen und Trincken gedacht / welches ich dann abermal bey der Schwerigkeit zu mir nam / und mit Verlangen wartete / biß die Keller-Thür auffgieng / so aber nicht ehender geschahe / als da der Haußhalterin Bruder einen frischen Trunck holete vor den Balbierer / der dem Herrgen zur Ader gelassen; da lieffe ich hinauß als wann mich der Diebs-Burger gejagt hätte / wäre auch vom allergrösten Durst nicht mehr hinunter gezwungen worden / wann schon lauter Hippocras und Malvasier darinn gelegen.

Als ich durch den Hof gieng / lag das Herrgen am Fenster / frische Lufft auff die Aderlässe zu schöpffen / dem ich wol ansahe / daß ihn damals weder nach Frauen oder Jungfrauen / nach Kebs- oder Eheweibern / viel weniger nach der Susannen gelüstet / und ich glaub / wann einer mich hätte sehen können / daß er mir auch gleiche Tugend wird zugetraut haben / so lahm war ich noch in allen Gliedern / es sey dann daß mir das eingenommene Frühstück eine bessere Farb mitgetheilt als der Aderlässer eine vorzeigte. Es kamen zu Befürderung meiner fernern Wanderschafft eben zween arme Studiosi, die Handwercks halber ein Viaticum auff Lateinisch vom Herrgen begehrt / die er auch alsobald mit zweyen Kreutzern gar ehrlich abfertigte; mit denselben nun kam ich gar fein wieder zum Thor und Pfarrhof hinauß / welches ich von mir selbst nicht geöffnet / und solte ich gleich noch zwo Stund in lauter Ungedult haben warten müssen / weil ich wolte / daß mein gewestes Daseyn allerdings verborgen bleiben solte.

Mit diesen zweyen Studenten räiste ich fort den Weg auff dem ich ohne das hinauß wolte / und vermerckte bald auß ihrem Discurs / daß der eine ein Theologus war / oder doch wenigst einer zu werden gedachte / der ander aber stund noch in der Wahl / ob er einen Juristen oder Medicum abgeben wolte; Jener sagte zu diesem / er wolte bey nechster Disputation den Tractat Isaaci Peyrerii de Præ Adamatis (darinnen er / daß allbereit vor Adam Menschen auff Erden gewesen / zubeweisen unterstanden) zubehaupten vornemmen; Dieser aber antwortete ihm / ob er dann nicht wisse / daß derselbe Autor selbst solche seine irrige Meinung verdammt und widerruffen? über das würde ihm als einem Christlichen Theologo nicht wol anstehen / wann er mehr den Lügen der Egyptier und anderer Heyden / als dem klaren Wort GOttes und der Vätter Außlegung beypflichten wolte; man finde ja klar genug in H. Schrifft / daß Adam der erste und vor ihm sonst kein Mensch erschaffen worden: so wäre auch nichts ungewissers in der Welt / als wann einer etwas von Geschichten / so sich vor der Sündflut zugetragen haben solten (ausser was die H. Schrifft meldet) daher lallen wolte; ermahnet mich eben / sagte er ferner / als wann wir mit den alten Heydnischen Philosophis Epicuro, Democrito, Anaximandro, Thaletis discipuln, Metrodoro, Anaximene, Aristoclo, Archelao, Xenophane, Loucippo, Diogene Apolloniate, Anaxarcho und andern mehr noch von vielen Welten ohne die unserige wolten traumen; würde ein solcher / der damit auffgezogen käme / nicht mit dem Cujano zu vergleichen seyn / der durch die Lufft zu Sonn / Mond und Sternen gesegelt / und dieselbe mit Menschen und Thieren bewohnt gefunden / gleichwol aber mochte ich gern hören / womit der Herr seine Præadamiten erweisen wolte? Womit? antwortet jener / sonst nirgend mit als auß H. Schrifft! Dann als GOtt selbst den Job in seinem 38. Capitel fragte / wo warest du / da ich der Erden Grund legte? Sag mir hast du Verstand; Weist du auch wer ihr das Maß gesetzt hat? oder worauff seynd ihre Füß befestigt? oder wer hat ihr einen Eckstein gelegt? da henget er daran und sprach; da mich die Morgenstern miteinander lobten / und sich erfreueten alle Kinder GOttes; und eben diß seynd die so genannte Præadamiten gewesen; welche hier Kinder GOttes genannt werden / deren Geschlecht auch biß in die Sündflut gewähret hat; sintemal wir im ersten Buch Mosis am 6. Capitel lesen / daß die Kinder GOttes nach den Töchtern der Menschen (das ist nach denen Töchtern die auß Adams Geschlecht geboren worden) gesehen / und weil sie schön waren / auß ihnen zu Weibern genommen / welche sie nur gewollt; darauß Risen / und in der Welt gewaltige berühmte Leute geboren worden; umb welcher ungleichen Vermischung wegen / vornemblich die Sündflut auff Erden kommen / in deren die Præadamiten auch außgerottet und vertilget worden; welche ungleiche Vermischung GOtt dermassen mißfällt / daß er deren wegen nach der Sündflut die Sodamiten durch Feuer und Schwefel vom Erdboden außtilgte / und denen Jsraeliten seinem außerwählten Volck dergleichen / auch in geringsten Sachen / auffs ernstliche verbotten; Wie dann die Juden noch auff den heutigen Tag nicht halb leinen und halb wüllen Gewand tragen: nicht zweyerley Viehe zu einander in einen Zug spannen: zweyerley Frücht in einen Acker nicht säen: auch nicht zweyerley Fleisch in einem Hafen kochen dörffen; und was dergleichen mehr ist!

Possen! Possen! antwortet der Medicus oder Jurist / (ich weiß selbst nicht was er seither worden ist) worvon im Job geschrieben stehet / dasselbe waren die liebe Engel; und die Kinder GOttes im sechsten Capitel deß ersten Buchs Mosen waren die Söhne die auß dem Stammen deß H. Ertz-Vatters Seth entsprossen / welche zwar in Gottesforcht und seiner Liebe auferzogen worden / sich aber wider das auß GOttes Befehl beschehenen Verbott ihrer frommen Eltern in den Stammen deß verzweifelten Brudermörders Cain verheyratheten / wird also der Herr / wann er nichts anders auff die Bahn zu bringen hat / schlecht bestehen.

Der Theologus hingegen sagte / die heiligerschaffene Engel waren freylich Kinder GOttes; aber bey Erschaffung der Welt war Lucifer mit seinen Gesellen schon gefallen / sonst hätte er auß Neid die Evam nicht betrogen; Seynd sie nun vermittelst ihrer Erschaffung (dann alles was GOtt erschaffen war gut) so wol als die heilig-beständig-verbliebene Engel gut / und Kinder GOttes gewesen / aber nach ihrem Fall verdammt worden; Wie sagt dann GOTT zum Job / daß sich erfreueten alle Kinder GOttes? da doch bey den Verdammten kein Lob GOttes ist / und wie theils vermeinen der zehende Theil auß denen guten erschaffenen Engeln abtrünnig worden / oder wie andere wollen / der Drach den dritten Theil nach sich gezogen? vors erste: Vors ander betreffend die Mosaische Kinder GOttes in seinem ersten Buch am 6. C. Wann die GOtt mißfällige Vermischung zwischen deß sel. Seths und deß gottlosen Cains Geschlecht die zusammen heyratheten / und Risen / das ist gleichsam ein drittes Geschlecht erzeugt und herfürgebracht / so hätte dannoch der Güte GOTTES so hoch nicht mißfallen mögen / wann Menschen zu Menschen / beyderley auß Adam geboren / zusammen geheyrathet / daß deßwegen die allgemeine Sündflut geschickt werden sollen; über das konte ich nicht sehen / wann dem gleichwol also gewesen wäre / wie die Sethiter und Caininiter beyde auß Adam herstammend / ein drittes Geschlecht / das ist Risen / so auß ihrer beyder Art geschlagen / gebären und herfür bringen können; Müssen diese Hochzeiter nothwendig die Præadamiten gewest seyn / deren im Job gedacht wird.

Lapperey! Lapperey! Lapperey! sagte der ander / wie wissen mir / von einem und zwar von unserem Geschlecht von Menschen / das erschaffen worden / die gefallenen Engel-Stell darauß zu ersetzen / auß welchem auch der Welt Seligmacher geboren: durch den wir arme Adams-Kinder wieder zurecht gebracht worden; ihrer Seeligkeit zu geniessen / dafern wir anders den breiten Weg darzu gehen wollen; Es gibt mich nicht mehr Wunder / daß es je und allweg so viel Spaltungen und Ketzereyen abgeben hat / wann ich sehe / daß noch ein jeder Phantast seine närrische Einfäll und thorechte Grillen mit H. Schrifft behaupten wil! da doch ein jeder mit Forcht und Zittern sein Heil wircken solte.

Gesetzt aber nicht gestanden / der Herr erhalte daß Præadamiten gewesen seyn / was wirds ihm zu seiner Seeligkeit nutzen? was gehen sie uns Adamiten an? GOtt der HERR wird seine heiligste Ursachen gehabt haben / wann er nicht alles in H. Schrifft aufzeichnen lassen / ohne das / so nicht eigentlich zu unserer Seeligkeit nöthig! was darffs dann vielen Nachgrüblens? ob solche Præadamiten gewesen seyn oder nicht? sintemalen sie oder die Wissenschafft von ihnen uns auff dem Weg unsers Heilands Christi / auff dem wir ihm nachfolgen sollen / weder fürdern noch hindern können.

Gleichwol wird uns solche Wissenschaft / antwortet der Theologus, an unserer Seeligkeit auch nichts schaden; Wir sollen die wunderbare Geschöpff GOttes mit Fleiß betrachten / und den Schöpffer in seinen Wercken loben; Der weise Syrach sagt hiervon gar schön / wann er uns in seinem 43. Cap. zum Lob GOttes ermahnet / und spricht / viel sagen wir / aber nicht gnugsam mögen wirs erfolgen / denn uns gebrechen Wort; aber die Vollkommung aller Reden ist Er; wann wirs gleich hoch rühmen / was ists? dann der Allmächtige ist doch noch viel höher dann alle seine Werck; erschrecklich ist der HERR und sehr groß / und sein Gewalt ist wunderbarlich; Ehret den HERRN und erhöhet Jhn als viel ihr möget / noch wird Er weit übertreffen; Erhöhet und lobet Jhn nach allem Vermögen / noch möget ihr Jhn keines wegs genug loben / dann Er verwirfft alles Lob. Preiset Jhn auß allen Kräfften und last nicht ab / noch werdet ihrs nicht erreichen. Wer hat Jhn gesehen / daß Er uns verbinden möge? Wer mag Jhn so groß machen als Er ist von Anbegin? Dann noch gar viel grössere Ding dann die / sind verborgen; wenig seiner Werck haben wir gesehen / etc.

Uber das weiß der Herr wol / daß uns nicht geringe Ehr zustehet / wann wir so etwas von neuen Erfindungen auff die Bahn bringen und in offentlichen Disputationibus behaupten können; Hoho! antwortet der Jurist / ist der Herr da zerbrochen? Er sollte sich aber erinnern daß bey nahe alle Ketzereyen auff diesem Weg daher gewandert; Der seelige und geistreiche Thomas de Kempis sagt / es seye besser die Demuth haben / als viel von derselbigen discuriren können; so ist das alte Sprichwort mehr als genugsam wahr / daß der Glaub / das Aug und die Jungfrauschafft den geringsten Schertz ohne Schaden nicht vertragen könne; Was ists dann vonnöthen / daß wir sich viel mit dergleichen gegründeten Sachen schleppen / wir sehen täglich genugsame Wunderwercke GOttes vor Augen / die uns zu seinem Lob reitzen / wann wir deren nur wahrnemmen; und dörffen nicht erst deßwegen die Theophrastus Paracelsus in lib. de Nymphis, Sylphis, Pygmais & Salimandris, &c. und Heinrich Kornmann in Monte Veneris, seltzame und unerhörte Geschöpffe tichten / sonderlich wo wir sorgen müssen / daß der leidige Teufel unter der Gestalt solcher Nymphæ oder Wasserleute / Pygmæi oder Bergleute / Sylphis oder Lufftleut und dann der Salamandri, Vulcani oder Feuerleut sein Gauckelfuhr hat / uns Menschen zu betrügen.


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