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I.
Sag', was könnt' uns Mandarinen, Statt zu herrschen, müd zu dienen, Sag', was könnt' uns übrig bleiben, Als in solchen Frühlingstagen Uns des Nordens zu entschlagen Und am Wasser und im Grünen Fröhlich trinken, geistig schreiben, Schal' auf Schale, Zug in Zügen? |
II.
Weiß wie Lilien, reine Kerzen, Sternen gleich, bescheidner Beugung, Leuchtet aus dem Mittelherzen Roth gesäumt die Gluth der Neigung. So frühzeitige Narcissen |
III.
Ziehn die Schafe von der Wiese, Liegt sie da, ein reines Grün; Aber bald zum Paradiese Wird sie bunt geblümt erblühn. Hoffnung breitet leichte Schleier |
IV.
Der Pfau schreit häßlich, aber sein Geschrei Erinnert mich an's himmlische Gefieder, So ist mir auch sein Schreien nicht zuwider. Mit Indischen Gänsen ist's nicht gleicherlei, Sie zu erdulden ist unmöglich: Die Häßlichen, sie schreien unerträglich. |
V.
Entwickle deiner Lüste Glanz Der Abendsonne goldnen Strahlen, Laß deines Schweifes Rad und Kranz Kühnäugelnd ihr entgegen prahlen. Sie forscht, wo es im Grünen blüht, Im Garten überwölbt vom Blauen; Ein Liebespaar, wo sie's ersieht, Glaubt sie das Herrlichste zu schauen. |
VI.
Der Kuckuk wie die Nachtigall Sie möchten den Frühling fesseln, Doch drängt der Sommer schon überall Mit Disteln und mit Nesseln; Auch mir hat er das leichte Laub An jenem Baum verdichtet, Durch das ich sonst zu schönstem Raub Den Liebesblick gerichtet; Verdeckt ist mir das bunte Dach, Die Gitter und die Pfosten; Wohin mein Auge spähend brach, Dort ewig bleibt mein Osten. |
VII.
War schöner als der schönste Tag, Drum muß man mir verzeihen, Daß ich Sie nicht vergessen mag, Am wenigsten im Freien. Im Garten war's, Sie kam heran, |
VIII.
Dämmrung senkte sich von oben, Schon ist alle Nähe fern; Doch zuerst emporgehoben Holden Lichts der Abendstern! Alles schwankt in's Ungewisse, Nebel schleichen in die Höh'; Schwarzvertiefte Finsternisse Widerspiegelnd ruht der See. Nun am östlichen Bereiche |
IX.
Nun weiß man erst, was Rosenknospe sei, Jetzt, da die Rosenzeit vorbei; Ein Spätling noch am Stocke glänzt Und ganz allein die Blumenwelt ergänzt. |
X.
Als Allerschönste bist du anerkannt, Bist Königin des Blumenreichs genannt; Unwidersprechlich allgemeines Zeugniß, Streitsucht verbannend, wundersam Ereigniß! Du bist es also, bist kein bloßer Schein, In dir trifft Schau'n und Glauben überein; Doch Forschung strebt und ringt, ermüdend nie, Nach dem Gesetz, dem Grund, Warum und Wie. |
XI.
Mich ängstigt das Verfängliche Im widrigen Geschwätz, Wo nichts verharret, alles flieht, Wo schon verschwunden, was man sieht; Und mich umfängt das bängliche, Das graugestrickte Netz. »Getrost! Das Unvergängliche, Es ist das ewige Gesetz, Wonach die Ros' und Lilie blüht«. |
XII.
Hingesunken alten Träumen, Buhlst mit Rosen, sprichst mit Bäumen, Statt der Mädchen, statt der Weisen; Können das nicht löblich preisen. Kommen deßhalb die Gesellen, Sich zur Seite dir zu stellen, Finden, dir und uns zu dienen, Pinsel, Farbe, Wein im Grünen. |
XIII.
Die stille Freude wollt ihr stören? Laßt mich bei meinem Becher Wein; Mit Andern kann man sich belehren, Begeistert wird man nur allein. |
XIV.
»Nun denn! Eh' wir von hinnen eilen, Hast noch was Kluges mitzutheilen?« Sehnsucht in's Ferne, Künftige zu beschwichtigen, |