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Die Lehre der gänzlichen Sonderung von Kirche und Staat, wie man in neueren Zeiten sie aufgestellt, ist eine durch und durch nichtige, abgeschmackte, widersinnige und ganz und gar verwerfliche Irrlehre: verwerflich in der Theorie, weil sie aus leeren und nichtigen Abstraktionen hervorgegangen; verwerflich in der Praxis, weil sie, von politischen und kirchlichen Revolutionären ersonnen, zum gleichen Verderben von Staat und Kirche führt. Die Scheidung ist nichtig in der Lehre; denn im ganzen Umkreise des Daseins, im Himmel wie auf Erden, stehen nirgendwo nackte, schroffe, ganz und gar voneinander gelöste und unvermittelte Gegensätze einander sich entgegen; weil eine solche Lösung, wenn sie ja möglich wäre, sie ganz und gar aufheben und vernichten würde. Es ist vielmehr durch alle Gebiete der Wirklichkeit also beschaffen, daß die Entgegensetzungen gegenseitig sich durchdringen, sich in mancherlei Verhältnissen binden, mildern und mäßigen; wo dann statt des einen schreienden und toten Widerspruchs die ganze Fülle gebundener Wirksamkeiten und Gegenwirksamkeiten sich entwickelt, in deren Spiele alles Leben sich in seinem gedeihlichen Ablauf äußert. Wenn dies von irgendeinem Verhältnisse gilt, muß es vor allem für das von Kirche und Staat seine Geltung haben; denn die ganze christliche soziale Ordnung ist vom Anfang an auf dies gänzliche Durchdringen und Durchwachsen der beiden Sozietäten gebaut gewesen, infolgedessen die eine der andern soviel pflichtet, als diese ihr hinwiederum schuldet; und sohin, obgleich beide in ganz verschiedenen Gebieten fußen und ohne sich zu vermischen, auch in ihrer Sonderung sich bewahren, in ihrem Zusammentreffen kein Konflikt vorkommen kann, den nicht der wohlverständige gute Wille friedlich zu lösen vermöchte. Alles Bestreben früherer, besonnener Zeiten ist darauf hingegangen: dies lebendige Durcheinanderspielen zu fördern, nach allen Richtungen durchzuführen, das wechselseitige Nehmen und Geben zu ordnen, und das Durchgeführte und Geordnete in der rechten Schwebe festzuhalten. In den Institutionen durchdrangen sich daher möglichst beide Elemente; die Kirche war in ihren Prälaten bei allen bedeutenderen Vorkommnissen gegenwärtig, wie auch die kirchlichen Transaktionen, insofern sie den Staat berührten, diesem sich nicht verbergen mochten; an Konflikten hat es zwar nicht gefehlt, aber überall waren die Mittel gegeben, sie in einer dem Ganzen gedeihlichen Weise zu beseitigen. Erst seitdem das System rationalistischer Abstraktionen durch die politischen und kirchlichen Sekten aufgebracht worden und nun, was auf immer verbunden sein sollte, nach entgegengesetzten Seiten auseinander gehend sich voneinander abgelöst, und infolgedessen der Staat die Kirche in einer monströsen Weise überflügelt, hat gegenseitiges Anfeinden aus dieser Trennung sich entwickelt; die schneidenden Gegensätze feinden und bellen und heulen sich gegenseitig an; und umsonst versuchen die Diplomaten ihre schwachen Künste, die unverträglichen Gatten wieder miteinander zu einigen. Darüber aber ist die ganze soziale Ordnung zugrunde gegangen; die Kirche hat sich aus den erkaltenden Extremitäten in ihren schlagenden Herzpunkt zurückgezogen; der Staat hat scheinbar gewinnend die verlassenen Gebiete in Besitz genommen; was er aber an äußerer Ausbreitung gewonnen, das hat er zehnfach wieder an die Revolution verloren; denn aller intensiven Macht entbehrend, ist er in Aufgeblasenheit hohl und lebensmatt und kraftlos worden; so daß der Windzug irgendeiner neuen Lehre ihn wie eine Wolkengestalt mit sich hinnimmt, und Aufstände der kleinsten Minoritäten ihm gefährlich und verderblich werden.
Es ist nicht dieses Ortes zu untersuchen, wie es zu diesem Extrem gekommen, und ob die Verschuldung dabei bloß der einen Seite angehört, oder ob auch die andere, und in welchem Verhältnis, sich mit ihr in sie zu teilen hat. Wir nehmen die Sache hier als eine Tatsache, die wir vorgefunden. Diese Tatsache hat wohl früher sich schon begründet; aber sie hat sich in der Reformation ausgebildet und in der Revolution vollführt; beinahe alle Regierungen ohne Ausnahme haben sie sich angeeignet; die protestantischen infolge der Reformation, in die sie eingegangen, die katholischen infolge der Revolution und der Zerrüttungen und Verkehrtheiten, die ihr vorangegangen sind oder sie begleitet haben. Zu ihnen allen steht die Kirche in einem Verhältnisse von Sonderung und Gelöstheit; aber zu den katholischen Mächten in ganz anderer Weise als zu den protestantischen. Jene sind in allem wesentlichen mit ihr einverstanden; denn sie bekennen sich zu ihrer Lehre; der Grund, auf dem sie ruht, wird nicht angefochten; ihr Berufen auf ihre Prinzipien wird nicht abgewiesen; nur die Folgerungen daraus werden ihr bestritten in einem Streite, auf den sie sich einlassen kann. Es ist also kein Kampf, bei dem ihre Existenz auf dem Spiele stände; es sind Territorialstreitigkeiten, an den Grenzen der beiderseitigen Gebiete sich entspinnend und nicht bis zur Herztiefe einschneidend. Ist auch der Buchstabe des Gesetzes hart gegen sie angehend und der laut der Verfügung mit ihrem Grundton in schreiender Dissonanz, weil beide das Gepräge der revolutionären Zeiten an sich tragen, in denen sie ausgegangen: dann ist doch die Praxis überall gemildert, das Nachteiligste und Widerwärtigste hat im Gebrauche allmählich sich ausgerieben und wird der Vergessenheit hingegeben; sie hat Arglist und Konsequenzmacherei im ganzen auf die Dauer nicht zu befürchten; darf vielmehr die Hoffnung hegen, daß mit geduldigem Zuwarten allmählich der Streit sich ausgleichen und die Ordnung sich wiederherstellen werde. Anders aber steht sie zu den protestantischen Regierungen, mit denen sie infolge der zweifachen Revolution, der kirchlichen und der politischen, in Gegensatz gekommen; hier ist Widerspruch und Entzweiung in den tiefsten und fundamentalsten Elementen, auf denen der beiderseitige Bestand beruht. Ihre Doktrin wird nicht anerkannt; die Prinzipien, auf denen sie sich erbaut, werden nicht etwa in ihren Folgerungen angefochten, sondern an sich selbst abgeleugnet und vereint; ihre Disziplin wird nicht in ihrer peripherischen Ausbreitung, sondern in ihrem fundamentalen Bestände angegriffen. Es ist also kein Streit, der auf der Oberfläche spielte, er schneidet vielmehr ins allertiefste Leben ein; denn die Grundkräfte dieses Lebens haben sich gespalten, und der Kampf, der sich erhoben, ist aus einem Ringen der heilkräftigen Natur gegen eine letale Verletzung hervorgegangen. Darum ist auch hier ihr gegenüber der Buchstabe des Gesetzes scheinbar durchaus mild, der Haut der Verfügung treuherzig, alles hat die Miene strenger Rechtlichkeit an sich genommen; aber die Ausführung ist nur zu oft hart, unnachsichtig, rücksichtslos, gewalttätig und schreiend ungerecht. Jede Einräumung, die sie gemacht, immer bei jeder Ungewißheit aufs nachteiligste für sie ausgelegt, wird fortdauernd der Grund zu einer neuen Forderung; jede Anmaßung, der sie nicht zu begegnen vermocht, wird zu einem Recht erhoben, dem wieder neue Ansprüche und Anmaßungen entwachsen; und indem sie so fort und fort mehr und mehr Terrain verliert, kann sie zum voraus mit Sicherheit die Zeit berechnen, wo sie keines mehr zu verlieren hat. Ihr Verhältnis ist also hier ohnegefähr, wie es den arianischen Kaisern und Königen gegenüber gewesen; ein Verhältnis fortdauernder, immer zunehmender Anfechtungen, abwechselnd mit von Zeit zu Zeit immer wiederkehrenden Verfolgungen, denen sie die angestrengteste Wachsamkeit entgegenzusetzen sich aufgefordert gesehen. Stets in den Fall gesetzt, zwischen heuchlerischer Freundschaft und brutaler Gewalt zu wählen, mußte sie die eine noch entschiedener abweisen denn die andere: nahe mir nicht, denn schon dein Atem wirkt verderblich! damit mußte sie den Liebkosungen des Imperators begegnen; die brutale Gewalt durfte sie minder scheuen.
Ist aber ihre Lage in solcher Weise schwierig und von allen Seiten mit Gefahren umgeben; ermangelt sie auch eines Schirmherrn, der sich ihrer annähme und ihr Recht vertretend es gegen jeden frevelhaften Eingriff sicherte: dann ermangelt sie, wenigstens bei uns in Deutschland, keineswegs einer rechtlichen Gewähr und eines feierlich gesicherten Rechtsstandes. Denn die katholischen Bevölkerungen sind nicht den protestantischen Regierungen auf Diskretion ausgeliefert, sondern sie sind vertragsweise an dieselben übergegangen; und die alten Verträge im westfälischen Friedensschlusse haben sich fortgesetzt und wieder erneut; und diese Verträge, bei ihrer Vollziehung bewacht vom Auge der beteiligten Konfession, gesichert durch Treue und Glauben und die öffentliche Ehre, garantiert durch alle, die an ihnen teilgenommen, lassen sich weder ableugnen noch ignorieren noch auch einseitig auslegen oder nach Willkür brechen und beiseite setzen. In Gemäßheit dieser Verträge ist dem katholischen Volke unter den protestantischen Regierungen volle und ungekränkte Religions- und Gewissensfreiheit zugesagt, und dieser Zusage entsprechend hat insbesondere der König von Preußen bei der Übernahme der abgetretenen Provinzen ihnen angelobt: »Ich werde eure Religion, das Werteste, was der Mensch besitzt, ehren und beschützen. Die Angehörigen beider christlichen Kirchen sollen im Genusse der gleichen bürgerlichen und politischen Rechte erhalten werden.« Die volle Rechtsgleichheit ist also der Grund, auf dem die Konfessionen in diesen neu hervorgegangenen gemischten Ordnungen verbunden sind, und die darauf bezüglichen Gelöbnisse wollen durch Taten, nicht durch Worte erfüllt sein, wie aber sollen sie gelöst werden, damit sie mit Rechtlichkeit und Ehre sich erfüllen? wird die Rechtsgleichheit etwa dadurch hervorgerufen, daß die katholische Konfession zur Regierung in dasselbe Verhältnis tritt, in dem die protestantische zu ihr steht, in dem der völligen Unterwürfigkeit nämlich? Mitnichten! Die katholische Kirche könnte ihrerseits mit gleichem Rechte fordern, daß die protestantische zu ihr in den gleichen Bezug gebracht würde, in dem ihre Angehörigen zu ihr stehen. Oder treten auch nur die protestantischen Regierungen zur Kirche in das gleiche Verhältnis ein, in das die katholischen im Verlauf der letzten Seiten sich gestellt? Ebensowenig; denn die Kirche wäre dann berechtigt, auf den Grund der Rechtsgleichheit hin, dieselben Garantien, die ihnen dort die Übereinstimmung der Lehre gibt, von den protestantischen Regierungen zu verlangen; was diese nicht leisten können; ohne diese Gewähr aber wäre sie jeder Gewalt und Unterdrückung preisgegeben. Die Rechtsgleichheit muß daher buchstäblich genommen werden: der Staat, der mit der einen Konfession sich identifiziert, muß, wie er sich und ihr eine eigentümliche Sphäre ausgesondert, in die er der andern keinen Übergriff gestattet, so auch dieser hinwiederum eine scharfe abgesonderte Sphäre einräumen, innerhalb welcher er ihr die Freiheit läßt, nach ihren Gesetzen und Prinzipien zu schalten und zu walten, und in die er keinen Eingriff sich gestattet, weil außerhalb derselben erst eine verbindende Wirksamkeit beginnt. Wie die Freiheit des Hauses nur darin bestehen kann, daß der Hausherr innerhalb seiner Mauern keinen fremden Angriff zu dulden hat: so ist Kirchenfreiheit, soll sie nicht ein Gespötte der Knaben werden, nur dann, wenn die Kirche innerhalb ihres Umkreises ihr Hausrecht ungehemmt ausüben kann; ihr Hausrecht aber ist Kirchenrecht, das also der Staat ihr nie und in keinem Falle kränken darf. Innerhalb des Bannes dieses ihres Rechtes gilt allein ihre Heiligkeit, während erst außerhalb desselben die Majestät des Regenten beginnt. Bei den katholischen Mächten ist, wenigstens dem Prinzip nach, anerkannt, daß die Heiligkeit, weit höheren Ursprungs und auf ein Höheres gehend, auch höher stehe als die Majestät, die einer niedern äußerlicheren Ordnung der Dinge angehörend, auch selbst in ihrer höhern Wurzel, einen mehr peripherischen Ursprung hat. Dies Prinzip wollen die protestantischen Mächte nicht anerkennen; aber sie können sich nicht weigern, wenigstens die Kirche als die Gleiche dem Gleichen sich gegenüber zu stellen; denn die Kirche ist nicht erobert und kann nicht erobert werden; sie hat mit ihnen kontrahiert und kontrahiert fortdauernd mit ihnen. Mit der Anerkenntnis dieser Gleichheit aber ist alles übrige als natürliche Folge von selbst gegeben. Der protestantische Staat ist nicht berechtigt, irgendeines jener Hausrechte der Kirche zu tränken und zu beeinträchtigen; tut er es, dann übt er Gewalt und Tyrannei, und berechtigt dadurch die in ihren Rechten gekränkte Konfession, ebenso weit über ihre umgrenzte Rechtssphäre hinauszugehen, als er selbst unbefugt in die ihrige gewaltsam eingedrungen. So wenig wie die Kirche sich anmaßen darf, den Staat und seine Konfession in ihren gegenseitigen Verhältnissen zu irren, sich in die Ausübung der Majestätsrechte und die konfessionellen Befugnisse innerhalb des ihnen ausgeschiedenen Kreises einzumischen: so wenig darf der Staat das Entgegengesetzte gegen die katholische Kirche sich erlauben, wenn endlich der Staat unter dem Schutze der Majestät alle seine Glieder und Organe der Kirche gegenüber unverletzlich macht: dann genießen die Glieder und Organe dieser Kirche unter der Weihe ihrer Heiligkeit der gleichen Unversehrbarkeit; und wenn er diese nicht achtend sie in der Ausübung ihrer rechtlichen Befugnisse doch zu hemmen und zu versehren unternimmt, begeht er ein Attentat, gegen das sich das Rechtsgefühl sogleich in jeder Brust empört und waffnet. Das sind Dinge, die sich von selbst verstehen, die man aber protestantischerseits rein und ganz vergessen zu haben scheint...
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Bekanntlich hat das Christentum in seiner universalsten, alle menschlichen Richtungen umfassenden Form, als Katholizismus hervortretend, seit seinem Ursprung durch mehr als anderthalb Jahrtausende hindurch nach und nach die Menschen und alle ihre sozialen Verhältnisse durchdringend, ihnen allen dies sein universales Gepräge aufgedrückt und der ganzen neuern Zeit, im Gegensatze mit dem Altertum, so ihren eigentlichen Inhalt, wie Form und Physiognomie gegeben. Den Menschen aber in allen seinen Richtungen erfassend, hat es ihn vor allem bei zweien seiner Grundrichtungen ergriffen, der freitätig geistigen nämlich, in der er überall in Gedanken, Entschlüssen, Handlungen und allem Tun gern aus eigenem Grunde, nach selbstgegebenem Gesetze sich selbst bestimmt und bedingt; und der mehr leidend gemütlichen, in der er lieber in allen diesen Gebieten – dem geistigen, dem moralischen, selbst im Leben–, dem Objektiven, der Anschauung, dem positiven Gesetze, dem unmittelbaren subjektiven Gefühle, seinen Sympathien und Antipathien sich hingibt und durch sie bedingt, lieber Bestimmung nimmt als gibt. Der Katholizismus dadurch, daß er die Liebe, in ihr den innersten Kern des Christentums erkennend, als die höhere Einheit über beide Grundbestrebungen gesetzt, und sie in diese Einheit eintragend, fortdauernd in ihr festgehalten, hatte eingesehen, daß beide Strebungen innerhalb dieser ihrer höheren Haltung für die Welt gleich notwendig, gleich wohltätig, gleich konservatorisch und, weil gleichmäßig von Gott gegeben, gleichberechtigt seien; daß also weder die Unterdrückung der einen durch die andere noch weniger die Losreißung der einen von der anderen geraten sei; sondern daß beide in gegenseitiger Unterordnung unter das dritte Höhere gegenseitig einander zu spannen und zu dämpfen, anzutreiben und zurückzuhalten, zu bekräftigen und zu mäßigen hätten, damit sie in rechter Harmonie ein Bild jener höheren Harmonie: der Liebe und in ihm Gottes Reich darstellten. Dies Prinzip festhaltend, ist es der katholischen Kirche gelungen, durch lange Zeiträume hindurch alle Verhältnisse in dieser wohlverstandenen Temperatur zu stimmen; so daß, indem die Energie der einen in ihrer Schnellkraft an der sinnigen Tiefe der andern ein Gegengewicht gefunden, nun in Wucht und Gegenwucht die rechte lebendige Beweglichkeit möglich wurde und auf die Dauer sich befestigen konnte. Sie hat diese Temperatur zuerst innerhalb ihres Gebietes, so in der Lehre wie in der Zucht und der Verfassung, ausgeführt; und sie hat sich von da aus auf alle anderen sozialen Verhältnisse übertragen. Ihre Verfassung ist durch lange Jahrhunderte hindurch ein Musterbild gewesen wie die gottgegebene Freiheit der menschlichen Natur mit der eben so gottgepflanzten Unterwürfigkeit unter das Gesetz; das volle Gefühl ungehemmter Selbständigkeit mit vollkommenem Gehorsam und Hingebung an die Autorität in dauerhafter Weise vereinigt werden könne. In der Doktrin hat sie es durch die ganze Zeit der Herrschaft ihres Prinzips ebenso gehalten; sie hat den kühnsten Flug der Spekulation zu hemmen nicht für nötig gefunden, solange diese innerhalb des christlichen Gebietes sich gehalten, und nicht die haltende Bindung des entgegengesetzten Grundes abgestreift und von sich getan. Sie hat andererseits diesem anderen Grunde gleichfalls seine volle Entfaltung spekulativ wie praktisch gegönnt, auf die Bedingung hin, daß er auch seinerseits der Gegenwirkung des ersten sich nicht entziehe: denn sie wußte wohl, daß beide innerhalb der allumfassenden Liebe und ihrer Mystik also festgehalten, indem sie scheidend voneinander in entgegengesetzten Richtungen sich entfernt, in ihrer äußersten Ausweichung einander gegenseitig wieder sich begegnen, und nun erst in ihrer ganzen und vollen Steigerung ineinander schlagen und miteinander sich durchdringen würden. Die Staatsordnung, die auf diesem ihren Grunde in jenen Zeiten sich erbaut, wenn sie auch nicht ganz ihr Vorbild erreicht, hat doch das schwierige Problem in einer Weise gelöst, daß bei aller Unvollkommenheit die späteren Versuche zur Zeit noch nichts ihr auch nur von weitem Beikommendes hervorgerufen. Freiheit und Gebundenheit, Herrschaft und Dienstbarkeit, Vorrechte und Leistungen im politischen, Berechtigungen und Pflichten, selbständige Unabhängigkeit und gesetzliche Verbindlichkeit, Eigenwille und Unterwerfung im rechtlichen Gebiete, Anspruch der Gesamtheit und des Individuums, öffentliches Eigentumsrecht und besonders im Besitzstand: das alles konnte vermöge des Prinzips in so glücklicher Mischung in dieser Ordnung sich verbinden, daß das Ganze in freiester Bewegung und doch auf gewiesenen Wegen in seinem Kreise sich bewegen mochte, ohne gegenseitig sich zu stören und zu irren; und alles zwischen gemütlicher Anhänglichkeit an die Gewohnheit des Herkömmlichen und vorstrebender, keck ausholender Kraft, innerhalb eines bestimmten rhythmischen Maßes festgehalten, auch nach außen in seinen historischen Bahnen mit gemachter Eile vorschreiten konnte.
So war nun diese katholisch-christliche Weltanschauung und Welterfassung beschaffen; daß sie aber, obgleich Ungemeines hervorrufend, doch nicht überall bis zur vollen Rundung und Geschlossenheit vorgedrungen, lag nicht an ihr, sondern an der Unvollkommenheit des Stoffes, in dem sie zu wirken hatte, der allgemeinen Schwäche der menschlichen Natur und der Unzuverlässigkeit der lebendigen Kräfte, über die sie gebieten konnte. Der ungeduldige, immer zerrende Ungestüm des einen der Gegensätze, das zur Apathie und Trägheit hinneigende Sichgehenlassen des andern traten der ordnenden Idee überall in entgegengesetzten Richtungen entgegen, und sie mußte ihre Realisierung ihnen mit Kampf und Mühe abgewinnen. In diesen Kämpfen hatten nicht immer die streitenden Teile innerhalb des Umfangs der sie umfassenden Einheit sich gehalten; darum wurde nach der Art der Menschen, die gern, was sie selbst gesündigt, der Idee zuschreiben, die Unvollkommenheit menschlicher Darstellung dieser in ihr sich ausdrückenden Idee zur Last gelegt, und die Geister kamen auf den Gedanken: sie, die allumfassende, sei zu eng gefaßt; der Geist, weiter denn sie, müsse über sie hinausstrebend auch die jenseitigen in ihr nicht aufgenommenen Gebiete in sich aufnehmen und die also durchbrochene beengende Schranke fortan selbst beschränken. Die Folge dieses Wahnes war ein fortdauerndes Ankämpfen der nun sich auflehnenden Geister in allen Richtungen gegen die sie haltende Einheit und ein fortdauernder Zersetzungsprozeß in den also gelösten Richtungen, der die Jahrhunderte neuerer Zeit seit dem Ablaufe der mittleren erfüllt. Auf dem kirchlichen Gebiete ist dieser Prozeß zuerst durchgemacht worden und hat hier den Protestantismus hervorgerufen. Bei der durchgängigen Freiheit der Geister scheidet die Einheit, sowie sie keine weitere Anerkenntnis bei ihnen findet, sogleich auf sich zurückgehend, aus dem Gebiete ihres Tuns und Handelns aus, sie dort gewähren lassend nach ihrem Gutbefinden; bis sie endlich bei einem gewissen Punkte angekommen, die Geschiedene als zwingende moralische Notwendigkeit wiederfinden, die die darüber Hinausstrebenden zurückweist in den Kreis, den sie nicht überschreiten sollen. Verlassen aber von der Idee, lösen sich sogleich die Widersprüche, die sie gebunden und geeinigt hielt, aufs eiligste voneinander ab, und indem jedes seiner eigenen Neigung und seinem Triebe folgt, sondert sich eins vom andern; und wie dann jedes Gesonderte wieder aufs neue seinen Schoß auftut und neue Lösungen ausschüttet, zerfällt alles in ein Gewimmel unvollkommener, untergeordneter Formen und Hervorbringungen, etwa wie die Menschenspezies, wenn die sie haltende geistige Einheit von ihr genommen würde, in die Mannigfaltigkeit tieferer Tiergeschlechter zerfallen würde. So ist es auch dem Protestantismus ergangen, als er, das Gute zuvor schon habend, nun nach dem seinen Begriffen nach möglichst Besten strebend, dies Gute, soviel an ihm war, zerstört. Die Einheit, der er sich entzogen, hat ihrerseits sich ihm entzogen, und, von ihr verlassen, fand er sich sogleich der Entzweiung verfallen und hingegeben. In dem Getümmel und dem verworrenen Schallen von Reden und Gegenreden, das sogleich auf seinem Gebiete sich erhoben, lassen sich aber die zwei Grundrichtungen noch erkennen, die, weil sie die ersten in die Lösung eingegangen, diese auch am tiefsten teilen und dadurch möglich machen, die Verwirrung wenigstens einigermaßen geordnet sich vorzustellen. Das freitätig geistige Element, indem es nämlich von dem in leidsamer Hingebung sich Lassenden in seiner Ungeduld sich losgewunden, hat sich ihm gegenüber als Rationalismus festgestellt; das andere Zurückgebliebene aber ihm entgegen als Pietismus sich konstituiert; und beide dann, in der gleichen Zwietracht, in der sie sich getrennt, wieder in Gattungen, Arten, Spielarten und Afterarten sich teilend und lösend, sind Väter einer zahlreichen Nachkommenschaft von Sekten und Sektsekten geworden. Beide in ihren Uranfängen an die Verschiedenheit des menschlichen Naturells geknüpft, daher schon innerhalb der Kirche angedeutet, aber durch die Macht des Bandes unschädlich gemacht, erscheinen in den ersten Momenten der Lösung – wenn entweder unbewußt die Macht des Gegensatzes sie bis zu einem gewissen Grade bindet oder eine geordnete, gemäßigte Sinnesart sie innerhalb gewisser Schranken hält – harmlos und minder nachteilig und mögen für gewisse Anlagen paßlich und entsprechend sein, wenn aber das die Einheit verneinende Prinzip der Zwietracht größere Macht gewinnt, wenn der Riß tiefer einschneidend die Zerreißung und Zersetzung bis gegen die innersten Gründe vortreibt: dann geht das eine Glied, das rationalistische, in immer zunehmender Säurung durch alle Grade der Schärfung, Entzündung und Spannung, bis es endlich, wie wir dessen in unseren Tagen Zeugen sind, zu einem fressenden, korrosiven Gift geworden, das dem Arsenik vergleichbar mit dämonischer Gewalt alles annagt, auflöst und zerstört. Das pietistische Element seinerseits wird dann, in dem Maße wie der Gegensatz von ihm läßt, auf sich selbst gewiesen, immer schwüler verdumpfen und versumpfen; und indem der der Säurung entgegengesetzte Prozeß das Gesonderte immer beweglicher und erregbarer, brennlicher und entzündlicher macht und es zugleich tiefer in die sinnlichen Gebiete der menschlichen Natur hinuntertreibt, bildet auch dieser Pietismus sich endlich zu einem heftigen, aber betäubend narkotischen Gifte aus, der Blausäure zu vergleichen, dessen bloße Berührung schon die Glieder im Tode löst; wie wir es in unsern Tagen an den Muckern, wenn wahr ist, wessen man sie beschuldigt, und in früheren Zeiten an so vielen Greueln der Art gesehen.
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Jetzt aber noch ein Wort an euch, ihr Rheinbewohner und ihr andern zur Seite in den alten sassischen Marken; ein Wort zur Güte, das eine gute Stätte bei euch finden möge. Ihr kennt die Stimme, die zu euch redet, noch aus früheren Zeiten her; wenigstens den älteren unter euch wird ihr Klang noch wohl erinnerlich sein, und diese können den jüngeren Zeugnis geben, daß der, von dem sie ausgeht, nie zum Halben, Zweideutigen, Feigen, Falschen, noch weniger zum Nichtsnutzigen und Schlechten geredet; und daß er zur abtretenden Generation dieselbe Sprache geführt, mit der er die aufgehende jetzt in diesen Blättern begrüßt. Er hat seit Jahren dem Treiben und Drängen dort am Rheinstrom und daherum, ein ferner Zuschauer, aufmerksam zugesehen, und er kann nicht bergen, manches hat ihm nicht sehr gefallen wollen. Nicht daß ein reges Leben und Sichrühren in industriellen Bestrebungen ihm irgend zuwider wäre; es ist schon recht, daß der Mensch sich auch in seinen äußeren Kräften rege und bewege und es sich bequem zu machen suche auf der Erde. Unten in jenen Gegenden hat es ohnehin des Ortes Lage und Gelegenheit wie von selber herbeigeführt; und es wäre nicht löblich gewesen, das Gebotene ungebraucht in Trägheit auszuschlagen. Nicht das also ist's gewesen, was ihm Sorge gemacht; ein anderes vielmehr hat bisweilen die sorglichen Gedanken in ihm hervorgerufen. Es hat ihn nämlich bedünken wollen, als ob sie unten über dem industriellen Hantieren und dem politischen Getreibe des Höheren allzu sehr vergäßen; und als wenn jene äußeren, an sich höchst achtbaren Kräfte und Strebungen mit allzu großer Vorwucht die inneren noch weit achtbarern gänzlich überwachsen wollten: ein Resultat, das, eben weil es einer gewissen Gesinnung höchst erwünscht kommen würde, für die Bessern sehr betrübend sein müßte. Es wollte ihm bisweilen vorkommen, als ob im Gefolge dieser Ausweichung eine gewisse selbstgenügliche Flachheit der Köpfe, insbesondere der Jugend, sich bemeistern wolle, in der die Eigentümlichkeit des Stammes gänzlich auszugehen und sich zu verwischen drohe und die in der Verwechslung einer flüchtigen Beweglichkeit mit wahrhafter Lebendigkeit zu großen, eigenliebigen Selbsttäuschungen führen würde. Dieser sorglichen Gedanken ein großer Teil ist nun von dem Sprechenden, durch euer Benehmen in dieser Angelegenheit, zu seiner großen Freude hinweggenommen. Nicht das Renommieren und Haselieren, nicht das Toben und Räsonieren ist es, was ihn dabei erfreut: das sind die Wellenringe, die sich bilden, wenn man die Wässer aufrührt; die, welche sie in Bewegung gesetzt, mögen sie hinnehmen und über sich ergehen lassen! Nicht das ist es gewesen, vielmehr eure ruhige, sichere Haltung, die ihr angenommen; die Weise, wie ihr euch gefunden und erfühlt, und nun alle insgesamt ein Mann dasteht; die Entschiedenheit, in der eure eigentümliche, angeborne Stammesart neuerdings hervorgetreten, und die Gewalt, mit der wieder das religiöse Element sich Bahn gemacht: das war's, was ihn erfreulich angesprochen und neuerdings ihm lieb gemacht, daß er der Abkunft nach euch angehört. Fahrt fort auf diesem Wege; habe jeder ein wachsames Auge auf den andern, der etwa versucht sein möge, von ihm auszuweichen. Allem Lärm und Aufstand ist durch göttliche und menschliche Gesetze gewehrt; er ist überdem nicht bloß unnütz, sondern so verderblich wie verdammlich, was ein Kind einsieht, und würde nur Unglück ohne Maß über euch und ganz Deutschland bringen. Also bleibt dabei, wie ihr es angefangen, und es wird alles zum besten gehen!
Euer Glaube, ihr habt wohl getan, euch um ihn zu sammeln; es gibt kein Band, das fester und sicherer und unlösbarer einigte, denn dieses. Eure Urväter, die Franken, waren, als die anderen deutschen Stämme entweder noch dem Heidentume anhingen oder alle insgesamt dem Arianismus sich zugewendet, die ersten, die zur katholischen Lehre sich bekannt; und von der Reformation nur an seinen Extremitäten berührt, ist der Stamm durch anderthalb Jahrtausende ihr unverbrüchlich treu geblieben, und seine Physiognomie wird wesentlich davon bedingt. So hat diese sich denn auch jetzt an euch kund gegeben, und ihr habt den früheren euch angeschlossen, um die Überlieferung des Empfangenen weiter in die Zukunft hinauszuführen. Laßt in der begonnenen Bewegung euch nicht irremachen; denn ihr seid in eurem guten Rechte, und das Gebiet, in dem sie wirkt, ist jeder Gewalt, wenn ja solche wären, die sich ihrer bedienen wollten, unzugänglich und verschlossen. Aber vergeßt auch nicht, daß ihr mit den andern Konfessionen auf demselben christlichen Grunde steht, und daß in allem äußern Kampf und Streite auf diesem gemeinsamen ein Gottesfrieden ruht und begründet ist, der von den streitenden Teilen geehrt, geachtet und geschützt werden muß. Erinnert euch, daß selbst in diesem Streite die innere Durchbildung und Verlebendigung des Glaubens, zu dem man sich bekennt, ein weit wirksameres Mittel des Kampfes ist und schneller zum Ziele führt als die heftigste Anfeindung des fremden Glaubens, die am geratensten auf tapfere Abwehr sich beschränkt. Zu diesem Werke der Durchbildung und Verlebendigung aber ist der Anstoß jetzt gegeben; die Saatzeit ist gekommen, möge der dortige Klerus ihre Wichtigkeit begreifen und die Verantwortlichkeit, die im Versäumungsfalle auf ihm liegt, bedenkend, den Acker wohl bestellen, damit er zur Zeit ihm eine reichliche Ernte bringe. Wird Segen seinem Werke, dann werden Schwierigkeiten, deren Beseitigung aller menschlichen Klugheit sich entzieht, von selber sich zum Ziele legen ...
Eure Art und euer eigentümlich Wesen in allen andern Dingen, die sonst noch wert sind, daß der Mensch nach ihnen strebe, laßt sie euch nicht rauben noch verfälschen; bildet sie vielmehr fort in eurer weise und laßt die andern auf ihren Wegen gehen. Euer Stamm ist einer der Kernstämme des deutschen Volkes; er darf nicht verloren gehen, sondern muß sich anderen Zeiten aufbewahren, wo das jetzige Konfusorium vorübergegangen, und in einer bessern Ordnung der Dinge jedes seine rechte Stelle findet. Stoßt daher von euch aus, was euerm Naturell ungemäß, ihm von außen angeflogen, und eignet euch dafür alles an, was ihm entsprechend es zu nähren, zu erhalten und zu stärken dienstsam ist. Wehrt mit Beharrlichkeit das Fremde ab, was sich feindlich und untergrabend einzudrängen versuchen wollte; denn es kann nur Störung herbeiführen und Irrung auf den Wegen, die ihr zu gehen habt. Aber bedenkt auch wieder andererseits, daß ihr mit denen, die derzeit das Regiment in euerm Lande führen, auf dem Grunde derselben Nationalität verbunden seid: angewiesen, zueinander zu stehen und an gleichen Schicksalen teilzunehmen. Es ist etwas Konservatorisches in diesen Antipathien, die einen Kreis um das sich Abstoßende herziehen, innerhalb dessen die Eigentümlichkeit sich zu entwickeln Raum gewinnt; aber über einen gewissen Punkt hinausgetrieben, wirken sie zerstörend und verderblich. Einzelne können sich von ihnen bestimmen lassen, denn sie mögen sich bei gänzlicher Unverträglichkeit dem Unleidlichen entziehen; Völker aber müssen sich ineinander leben und miteinander sich zu vertragen suchen, und sie können es unbeschadet ihrer Besonderheit, ja diese vielmehr noch fördernd. Es ist zu aller Zeit in Deutschland also gewesen: herrschten die Franken im Reiche, dann grollten Sachsen, Schwaben und Bayern; kam die Herrschaft dann an einen der anderen Stämme, dann verstärkte der, welcher von ihr abgetreten, seinerseits den Widerspruch der Genossen; und doch blühte das gemeinsame Ganze, weil alle zuletzt begriffen, daß sie in einem Gesamtinteresse und einem Gesamtgefühle sich verbunden fänden, das den Widerspruch gestatte, aber ihn bis über eine gewisse Grenze hinauszutreiben verbiete. Darum sind in ein großes Volk der Richtungen so viele hineingelegt, damit durch Reibung jede Kraft zur Bildung und Entwicklung gelangen möge; die Bedingung der Möglichkeit eines solchen Erfolges ist aber, daß alle sich vom gemeinschaftlichen Bande zusammengehalten wissen, weil sonst alles auseinander fällt und, statt der Reibung, Aufreibung erfolgt. Nur im Falle rücksichtsloser Unterdrückung, und wenn bei der Aussicht, daß auf friedlichem Wege durchaus die Gewähr des wohlbegründeten Rechtes nicht zu erlangen, Verzweiflung der Geister sich bemeistert, hat man wohl gesehen, daß ein unversöhnlicher Hader zwischen sonst Befreundeten sich entzündet; dann ist aber auch jedesmal der Umsturz des ganzen Verbandes herangekommen. So die ganze Lage der Gegenwart, wie die Erinnerung dessen, was in der nächsten Vergangenheit sich zugetragen, läßt aber eine solche Verweigerung in keiner Weise zu; und wenn sich solche finden, die zu ihr raten wollten, dann müßte ein Blick auf die nächsten Folgen, die unmittelbar sich hervortun würden, auch den Entschlossensten von seinem bösen Rate wegschrecken. Darum treibt den Widerspruch nicht über die Gebühr hinaus noch auch weiter, als zur Erreichung des Zweckes nötig ist. Wollen sie euch Böses bringen, so habt ihr recht, es abzuwehren; haltet ihnen aber auch Rechnung des Guten, das sie euch gebracht, damit ihr nicht mit Recht undankbar gescholten werdet. Streitet immerhin, aber streitet nicht des Streites wegen, sondern um des Friedens willen; laßt das gute Wort eine gute Stätte, vor allem aber auch die aufrichtige, nicht mehr hinterhältige und trügliche Tat versöhnliche Gemüter finden.