August Neidhardt von Gneisenau
1813 - Briefe
August Neidhardt von Gneisenau

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29. An Frau von Clausewitz

Reichenbach, den 7. Juni 1813.

Gnädige Frau!

Es kann Ihnen in den Verhältnissen, worunter Sie sich befinden, von Wichtigkeit sein, schnell zu erfahren, daß ein Waffenstillstand auf 7 Wochen ist geschlossen worden. Ein Strich Landes, hauptsächlich zwischen der Katzbach und dem Schweidnitzer Wasser gelegen, nebst der Stadt Breslau, ist für neutral erklärt. Ich halte demnach dafür, daß, wofern andere Gründe nicht ein anderes bestimmen, gerade der Krieg Sie und Ihre Frau Mutter nicht veranlassen könne, Ihre Wanderung fortzusetzen oder zu übereilen und daß Sie sich füglich in der Nähe der Armee aufhalten können. Ich habe meiner Frau gleichfalls heimgestellt, zurückzukehren, etwa nach der Grafschaft Glatz, oder sonstwohin. Ich erhalte eine andere Bestimmung und soll an die Spitze der eigentlichen schlesischen Verteidigungsanstalten gestellt werden. Zu dem Ende befinde ich mich bereits hier, um in Zeit von einer Stunde mich zu der Person des Königs in Neudorf, eine Stunde Weges von hier, zu verfügen. Bei dieser Gelegenheit werde ich einen ernstlichen Versuch machen, um Clausewitz als Chef meines Generalstabes wieder in preußische Dienste zu ziehen. Ich sage Ihnen dieses absichtlich, damit Sie ihre ferneren Schritte danach regeln, denn bei dieser neuen Bestimmung werde ich meinen Wohnsitz in irgendeiner Stadt nehmen und Sie würden sich dann vielleicht für die Dauer dieses (fatalen) Waffenstillstandes an demselben Orte zu wohnen entschließen. H. von Clausewitz war in Rappersdorf bei Strehlen, als ich ihn verließ.

Empfehlen Sie mich, gnädige Frau, Ihrer Frau Mutter und genehmigen Sie die Gesinnungen der Verehrung, womit ich [bin] – –


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