Friedrich Gerstäcker
Die Colonie
Friedrich Gerstäcker

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24.

Auf Köhler's Chagra.

Es war noch früh am Morgen des nächsten Tages, als in Bohlos' Hotel die Pferde für Herrn von Schwartzau und seinen Begleiter, sowie die nöthigen Packthiere gesattelt und vorgeführt wurden, denn Günther schien jetzt ernstlich gewillt, seine noch nöthigen Arbeiten aus allen Kräften vorzunehmen und zu beenden, um damit seine sechsjährige Thätigkeit in Brasilien abzuschließen.

Baron Jeorgy. welcher dem Hotel schräg gegenüber wohnte, hatte diese Zurüstungen gesehen, sich angezogen – er machte überhaupt jeden Morgen zu einer genau bestimmten Stunde einen genau bestimmten Spaziergang – und war hinuntergegangen, zögerte aber heute, seine gewöhnliche Bahn einzuschlagen und hielt sich noch in der Nähe des Hotels auf, als ob er Jemanden erwarte.

Indem er in der Straße auf und abging und hier und da vor einer Thüre stehen blieb, um mit den dort wohnenden Handwerkern ein paar huldvolle Worte zu wechseln – er zeigte sich gern herablassend, wo er genau wußte, daß er seiner Stellung nichts vergab – kam er auch an Pilger's Fenster, der dahinter still und allein bei seiner Arbeit saß und den hereingeworfenen Gruß freundlich, aber nur kurz erwiderte.

»Nun, Pilger, wie gehts?« sagte der Baron, indem er seine Hand auf die Fensterbank legte – »immer so fleißig?«

»Muß wohl, Herr Baron,« sagte der Mann, ohne von seiner Arbeit aufzusehen, »um das bischen Brot zu verdienen und – die Zeit todt zu schlagen. Was soll man anders thun?«

»Hm,« sagte der Baron, der mit dieser Ansicht vom ›Zeit todtschlagen‹ nicht so ganz einverstanden schien – »ja, ist eigentlich ein einsames Leben in der Colonie.«

»Das weiß Gott!« seufzte der Mann aus voller Brust vor sich hin und stach nur so viel eifriger in das Leder.

»Apropos,« fuhr der Baron, der durch den Seufzer an die Familienverhältnisse des Schuhmachers erinnert wurde – »nichts wieder gehört von Eurem Proceß?«

»Mit der Geistlichkeit?«

»Ja.«

»Nicht das Geringste und werde wohl auch nichts wieder darüber hören, als daß Alles beim Alten bleibt. Der neue Director will so nichts damit zu thun haben, weil er meint, gegen die Gesetze des Landes ließe sich nicht ankämpfen – der alte hätte mir vielleicht besser beigestanden. Der Herr Pastor zuckt ebenfalls mit den Schultern, da – hab' ich denn natürlich Unrecht und kann meine Schuhe ruhig weiter flicken.«

»Böse Geschichte«, sagte der Baron, welchem das Gespräch unangenehm wurde – »sehr böse Geschichte! Na, guten Morgen, Pilger!«

»Guten Morgen, Herr Baron,« sagte der Mann, an seine Mütze greifend, ohne jedoch weiter von dem Herrn Notiz zu nehmen.

Die Straße herunter kam ein anderer Colonist, der Schneider Berthold, der für den Baron arbeitete.

»Guten Morgen, Herr Baron! Wissen Sie's schon?« sagte der Mann, indem er vor dem Baron stehen blieb und seine Mütze abzog.

»Guten Morgen, Meister Berthold – ob ich was weiß?«

»Der Justus ist fort – der Kernbeutel mein' ich, der andere Schneider – den verrückten Kerl haben Sie ja gekannt?«

»Fort? Wohin? Durchgegangen?«

»Niemand weiß es,« sagte der Mann. »Er ist neulich Abends von Haus fortgegangen, um Zuhbel auf seiner Chagra zu besuchen, dort hat aber Niemand etwas von ihm gesehen, und er ist auch seit der Zeit – es sind nun schon ein paar Tage her – nicht wieder nach Haus gekommen. Die Frau jammert nun und wehklagt, daß er sie ohne einen Groschen Geld habe sitzen lassen und die Soldaten sind heute Morgen in der Nachbarschaft herumgeschickt, um nach ihm zu suchen, denn er ist Gott und der Welt schuldig, der Lump!«

»Hm, hm, hm, was man nicht Alles hört – guten Morgen, Meister!« sagte der Baron, und brach das Gespräch kurz ab, denn in Bohlos' Hotelthür erschien eben der junge Fremde, der sich hier unter dem Namen Randolph eingeführt, und trat zu seinem Pferd, um dessen Gurt noch einmal nachzuziehen. Der Baron kam an der nämlichen Seite der Straße herauf, als ob er nur zufällig dort vorbeiging, und als er dem jungen Mann gegenüber war, blieb er stehen, wandte sich gegen ihn und sagte lächelnd:

»Ei, guten Morgen, mein junger Freund! Der gestrige Tag scheint Ihnen gut bekommen zu sein, daß Sie so früh schon wieder zur Reise gerüstet sind.«

»Ah, guten Morgen, Herr Baron – auch schon auf?«

»In meinem Alter muß man sich an ein regelmäßiges Leben gewöhnen, wenn man gesund bleiben will,« sagte achselzuckend der Baron. »Sie jungen Leute können freilich noch mit Ihrem Körper machen, was Sie wollen, ohne augenblicklich dafür gestraft zu werden. Aber wo soll denn die Reise hingehen, wenn man fragen darf?«

»In den Wald,« sagte fröhlich der junge Graf – »in den Wald, mein lieber Herr, daß ich einmal eine Zeit lang keine Schornsteine und Glasscheiben mehr zu sehen brauche. – Ich gebe Ihnen mein Wort, ich habe einen wahren Ekel vor der Civilisation.«

»Dann wollen Sie wohl unter die Indianer gehen?« lächelte der Baron etwas verlegen, denn diese Ansichten waren ihm zu barock, als daß er ihnen hätte folgen können.

»Vielleicht,« lachte Felix – »und ich glaube bei Gott, ich passe besser zu ihnen, als in diese erlogenen und künstlichen Verhältnisse, die wir im gewöhnlichen Leben die Gesellschaft nennen.«

»Das sind ja wahrhaftig haarsträubende Ansichten,« sagte der Baron schmunzelnd, »aber – ehe wir Sie denn für immer verlieren, um da draußen im Walde mit Federschmuck und Blasrohr umher zu laufen – und wenn Sie zurückkommen, müssen Sie mir das einmal vormachen, wie sich die Indianer auf den Rücken legen und den Bogen mit den Füßen spannen, um einen Vogel aus der Luft zu schießen – möchte ich noch eine Frage an Sie richten, lieber Graf

»Graf?« sagte Felix und drehte sich ihm rasch zu.

»Bst, bst,« lächelte der Baron – »ich weiß recht gut, daß Sie ein Schelm sind – hier mein kleiner Finger hat es mir gesagt – aber ganz unter uns, versteht sich, wenn Sie nicht selber mit dem Ihnen gebührenden Rechte hier auftreten wollen – doch – eine Frage müssen Sie mir beantworten, ehe Sie gehen,« – und er schob dabei seinen Arm in den des jungen Grafen und führte ihn etwas die Straße hinauf, denn er wollte sicher sein, daß sie nicht gleich gestört würden.«

»Und die ist? Ich bin doch begierig.«

»Glauben Sie auch um Gottes willen nicht,« wehrte der Baron im Voraus jeden falschen Verdacht ab. »daß ich aus bloßer ungerechtfertigter Neugierde frage, denn ich bin ein intimer Freund der Frau Gräfin Baulen und der liebenswürdigen Comtesse und nehme deshalb den innigsten Antheil au ihrem Wohlergehen.«

»Das ist eine lange Vorbereitung, Herr Baron.«

»Ich komme gleich zur Sache – Sie – machten gestern Abend der Frau Gräfin eine Entdeckung.«

»Sie standen in der Nähe?« sagte Graf Rottack und sah ihn scharf an.

»Hm – nicht unmittelbar – zufällig – die Frau Gräfin schien sehr bestürzt darüber – auffallend bestürzt – ich habe sie in der That so noch nie gesehen, denn sie ist eine sehr resolute und charakterfeste Dame.«

»Es schien so,« erwiderte der junge Mann, der fest entschlossen war, dem Baron nicht auf halbem Wege entgegen zu kommen.

»Hm ja,« fuhr der Baron augenscheinlich verlegen fort, denn er wußte nicht, wie er auf die geschickteste Weise sein Ziel erreichen sollte – »ich – ich muß Ihnen nur gestehen, lieber Graf – aber ich gebe Ihnen nochmals mein Wort, auch ohne den leisesten, unfreundlichen Hintergedanken – daß ich schon seit einiger Zeit – ich weiß eigentlich selber nicht recht, weshalb – den Verdacht gefaßt hatte, daß . . .«

»Daß?«

»Daß die Frau Gräfin – daß der Rang der Frau Gräfin, wollte ich sagen – verstehen Sie mich vielleicht?«

»Noch hab' ich keine Ahnung,« lächelte Felix, den die Verlegenheit des Barons amüsirte.

»Es ist eine kitzliche Sache, darüber zu reden – ich gebe es zu,« fuhr der Baron also gedrängt fort, indem er langsam seine Hände in einander rieb, als ob er sie bildlich in Unschuld waschen wollte – »und unter anderen Verhältnissen möchte ein Eingehen darauf vielleicht nicht einmal gerechtfertigt erscheinen.«

»Stehen Sie in einem Verhältnisse, Herr Baron?«

»Mißverstehen Sie mich um Gottes willen nicht!« rief dieser rasch und ordentlich erschreckt. »Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, es ist kein persönliches Interesse, sondern nur das, was ich an der Aufrechterhaltung des Standes im Allgemeinen nehme. Jetzt haben Sie mich doch verstanden?«

»Nicht um ein Jota mehr, als früher,« erwiderte der junge Graf mit einem boshaften Lächeln.

»Gut,« sagte der Baron entschlossen, »dann zwingen Sie mich, deutlich zu reden, denn die Sache ist in der That zu wichtig. Lassen Sie mich also ganz aufrichtig sein und ich erwarte nachher das Nämliche von Ihnen, denn wir Beide sind es unserem Stande schuldig.«

»Sie spannen mich wirklich auf die Folter.«

Der Baron erfaßte des Grafen Arm, blieb vor ihm stehen, sah ihm fest in's Auge und sagte:

»Hat die Frau Gräfin von Baulen wirklich den Grafenrang?«

»Aber, lieber Baron,« bat jetzt seinerseits der junge Mann, »ich bin heute Morgen wirklich in Eile, denn Schwartzau wird den Augenblick herunter kommen. Die Pferde sind, wie ich sehe, schon gepackt, und Sie thun mir einen wesentlichen Gefallen, wenn Sie alle Kleinigkeiten bei Seite lassen und mir gerade heraus sagen, um welchen wichtigen Gegenstand Sie mich fragen wollten.«

Der Baron stand, ein Bild sprachlosen Erstaunens, vor Felix.

»Und ist Ihnen der Gegenstand noch nicht wichtig genug?« brachte er endlich mühsam heraus.

»Und das war wirklich Alles, was Sie von mir wissen wollten?« lachte der junge Mann jetzt gerade heraus.

»Alles,« sagte der Baron, völlig vernichtet.

»Dann thut es mir in der That leid, Ihnen keine bestimmte Antwort darüber geben zu können, und ich muß Sie – wieder auf Ihren kleinen Finger verweisen. – Da kommt auch schon Schwartzau mit Könnern – wir müssen fort – also auf Wiedersehen, lieber Baron!« und mit den Worten ließ er den über solche Gefühllosigkeit völlig empörten Mann mitten auf dem Wege stehen, schwang sich in den Sattel und sprengte gleich darauf mit Günther, und von den Packthieren und ihren Treibern gefolgt, die Straße hinauf. –

Könnern, der seine Bekanntschaft mit Felix von jenem Morgen im Walde erneuert hatte, war nur mit herunter gekommen, die Freunde abreiten zu sehen. Ihn selber drängte es, allein zu sein, wenigstens nur mit fremden, gleichgültigen Menschen zu verkehren, mit denen er über alltägliche Dinge sprechen konnte. Das Herz war ihm noch so schwer – und der Gedanke dabei peinlich, selbst von dem besten Freund bemitleidet zu werden.

Sein Pferd hatte er sich indessen auch vorführen lassen, stieg auf und ritt langsam und im Schritt dieselbe Straße hinab, die er mit Günther gekommen war, als sie zum ersten Mal die Colonie betraten. Er war damals so leichten Herzens – so glücklich gewesen – er wollte die Stunden noch einmal durchleben in der Erinnerung; war ihm doch nichts weiter geblieben auf der Welt, als an gehofftes Glück zurück zu denken.

So ritt er langsam aus der Colonie hinaus bis zu dem Fuß des Gebirgszuges, der in einzelnen Ausläufern seine Hänge in's niedere Land dehnte, dann den schmalen Pfad hinauf, der die noch immer nicht ausgebesserte und geborstene Brücke umging, und hielt erst wieder, als er den freien Kopf erreichte, von dem man eine Aussicht über die ganze Colonie Santa Clara und die benachbarten Hügelgruppen gewann.

Und mit wie anderen Augen schaute er jetzt hinab, als damals, wo er sich zuerst dem fremden Platze genähert; wie suchte der umherschweifende Blick so rasch den kleinen, von hier aus kaum erkennbaren Punkt, in dem er Alles gefunden, was das Menschenherz zu fassen vermag, Glück und Liebe – und Alles wiederum verloren hatte – Glück und Liebe.

Da drüben lag der sonst so freundliche Platz stumm und öde – da unten in dem Strom, dessen Lauf das dunkle, saftige Laub der Bäume zeigte, ruhte die Mutter, die Reue und Verzweiflung in die Fluth gejagt, und da drüben zwischen jenen lichten Höhenzügen irrte vielleicht jetzt das arme süße Kind umher, das seinem ganzen Leben Glück und Frieden bringen sollte und jetzt – wenn auch mit zitternder Hand – den Wanderer wieder allein und freundlos hinausgestoßen hatte in dieses Leben.

Und was wollte er selber jetzt noch hier? Warum spornte er sein Pferd nicht einer andern Gegend zu, – nur um sich hier in nutzlosem Gram und Kummer zu verzehren? Er wußte recht gut, wie wenig Hoffnung ihm geblieben war, sie je wieder zu sehen, aber er hatte auch den Muth nicht, sich jetzt schon freiwillig aus ihrer Nähe zu verbannen. So lange er sich noch in dem Bereich des Platzes wußte, in dem er ihr stilles häusliches Wirken gesehen, ihre liebe Stimme gehört, in ihre treuen Augen geschaut hatte, so lange war es ihm, als ob er noch nicht ganz verlassen sei, als ob sie wiederkehren müsse, um ihr Haupt an seine Schulter zu legen und mit leiser, zitternder Stimme seinen Namen zu nennen.

Fort, fort mit den Gedanken! – Das bittere Gefühl der Verlassenheit stach ihn wie ein Dolch in's Herz, und sein Pferd herumwerfend, als ob er auch seiner Erinnerung entfliehen könne, wenn er den theuren Platz selber nicht mehr vor sich sah, sprengte er den Weg entlang und sah sich plötzlich seinem alten Bekannten, dem jungen Bauer Köhler gegenüber, in dessen Haus er an jenem Tage ebenfalls eingekehrt war und dem er sogar versprochen hatte, ihn zu besuchen. Lieber Gott, was hatte er nicht Alles vergessen und vergessen müssen in der Zeit!

Desto besser schien es aber der junge Bauer im Gedächtniß behalten zu haben, denn er erkannte kaum den Reiter, als er ihm auch freundlich entgegenrief:

»Na, das ist recht, daß Sie Wort halten, wenn es auch ein bischen lange gedauert hat. Meine Alte wird sich auch freuen, Sie einmal wieder zu sehen, denn wir haben noch oft und viel von Ihnen gesprochen Und wie ist's gegangen in der Colonie?« fuhr er fort, als er zum Pferd trat und Könnern herzlich die Hand schüttelte. »Gut, nicht wahr? Und der Graue sieht auch prächtig aus. Dem ist da unten nichts abgegangen, wie es scheint. – Aber so steigen Sie doch nur ab; Sie wollen doch wahrhaftig nicht im Sattel sitzen bleiben?«

Eine Weigerung hätte nichts geholfen, das sah Könnern recht gut ein. Die Einladung war auch so treuherzig geboten – er hätte dem guten Menschen schon nicht weh' thun mögen, selbst wenn es ihm auch nicht recht gewesen wäre, einmal eine halbe Stunde hier zu plaudern und seinen eigenen Trübsinn zu vergessen.

Und wie freundlich wurde Könnern von der lieben jungen Frau empfangen!

»Das ist gescheidt,« sagte diese, als er das Zimmer betrat und ihr die Hand entgegenreichte – »das ist grundgescheidt von Euch, daß Ihr Euch auch wieder einmal bei uns sehen laßt und da unten bei den Grafen und Baronen nicht gar zu stolz geworden seid. Aber Ihr seht schlecht aus,« setzte sie rasch hinzu und sah ihn forschend an – »gar schlecht seht Ihr aus, blaß und eingefallen, und lange nicht mehr so frisch und munter wie damals, als Ihr zum ersten Mal bei uns war't. Seid Ihr krank gewesen? Der Platz ist doch eigentlich sonst gesund genug!«

»Krank wohl nicht,« antwortete Könnern ausweichend – »vielleicht der Klimawechsel. Aber was macht Euer kleiner Bursche? Geht's ihm gut?«

»Da liegt der Schlingel in dem Bettchen drin,« sagte die Frau, mit einem glücklichen Lächeln auf den Liebling zeigend – sie hatte im Nu alles Andere darüber vergessen. »Da liegt er und thut, als ob's gar keine Arbeit auf der Welt gäbe und die Mutter nur zu ihm springen müsse, sobald er die großen Guckaugen und das kleine Mäulchen aufthut. – Aber setzt Euch,« fuhr sie rasch fort und sah sich dabei im Zimmer um – »Ihr werdet hungrig sein nach dem Ritt, und es sieht auch heute Morgen noch so wild bei uns aus – freilich, Besuch hatten wir so früh noch nicht erwartet und es giebt gar so viel im Hause zu thun und noch dazu, wenn man so eine kleine Plage dabei hat, die Einen geradezu von Allem abhält, was man thun möchte.«

»Aber Ihr möchtet sie doch nicht missen?«

»Den Jungen da?« rief die Frau ordentlich erschreckt aus – »da sei Gott vor, daß ich den Buben je wieder missen müßte – ich glaube, ich – aber ich will's auch nicht einmal denken. Was Ihr nur auch für Reden führt!«

»Na, da setzt Euch her und frühstückt ein bischen,« sagte der Mann, »und ich gehe derweil in's Feld hinaus, wo ich 'was zu besorgen habe. Nachher komme ich wieder herein, und dann schwatzen wir noch Eins zusammen.«

»Dann gehe ich lieber jetzt mit Euch in's Feld,« sagte Könnern, »denn Kaffee habe ich schon getrunken, ehe ich unten wegritt.«

»Desto besser,« rief der junge Bauer, den das augenscheinlich zu freuen schien, »dann zeig' ich Euch vorher einmal meine Felder draußen – wir haben tüchtig geschafft die Zeit, in der ich da oben bin, und nachher frühstücken wir mit einander. Es schmeckt auch gleich besser, wenn man sich erst ein bischen Bewegung gemacht hat.«

»Jetzt lauft Ihr wieder Alle fort,« sagte die junge Frau, »und ich kann allein bleiben – ist das auch ein Besuch? Aber der kleine Bengel da wird doch bald kommen, dann hab' ich alle Hände voll zu thun, bis dem erst der Schreihals gefüllt ist. – So macht nur, daß Ihr wiederkommt. Grüß' Gott, Fremder!«

Könnern ging schweigend neben dem jungen Mann in den Hof hinaus, sah, wie dieser dort sein Pferd absattelte und in den kleinen Weidegrund jagte und folgte ihm dann in das Feld.

»Ihr seid so still heute,« sagte der Mann – »fehlt Euch wirklich etwas?«

»Nein,« erwiderte Könnern mit einem wehmüthigen Lächeln – »das Einzige ausgenommen, was Ihr habt und mir kein Arzt der Welt geben kann – eine glückliche Häuslichkeit.«

»Ei,« lachte der junge Bauer, »dazu hab' ich auch keinen Arzt gebraucht; die macht man sich eben selber.«

»Wie man's trifft,« seufzte Könnern – »Ihr aber habt das große Loos gezogen mit der Frau.«

»Sollt's denken.« schmunzelte der junge Bauer vergnügt vor sich hin, »'s ist ein Prachtweibel und immer bei der Hand, immer guter Laune – ich kann eigentlich gar nicht sagen, wie glücklich ich mit ihr bin. Und der Junge – ist das nicht ein Prachtkerl – habt Ihr schon einmal einen solchen Jungen gesehen? – Aber die Alte darf ich's nicht merken lassen, daß ich so stolz auf ihn bin, sonst neckte sie mich bis auf's Blut – und das kann sie – das versteht sie aus dem Grunde.«

Der junge Mann schwatzte noch immer so fort von seinem Familienglück, bis sie schon weit draußen im Feld waren, und Könnern schritt schweigend an seiner Seite dahin und sah im Geist, wie Elise mit dem Vater hinaus in den dunkeln Wald zog – freudlos und allein – sah sie mit wunden Füßen und krank in einer Hütte liegen – sah den Vater über sie gebeugt, der ihr nicht helfen konnte und ihren Kummer, ihre Sorge nur vermehrte, und hielt dabei krampfhaft sein eigenes Herz mit der rechten Hand gefaßt, daß es ihm in Jammer und Weh die arme Brust nicht von einander sprengte.

Draußen im Feld nahmen seines Führers Gedanken aber eine andere Richtung, denn er hatte auch Freude an seiner Arbeit, die sich ihm trefflich auf dem guten Land belohnte.

»Da, sehen Sie her,« sagte er, als sie eine dichte Hecke von wildverwachsenen Quittenbäumen durch ein kleines Thor passirt waren – »da habe ich einen Versuch gemacht und SorghoEine Art Zuckerrohr. zu Viehfutter gesteckt – und wie ist das aufgegangen und wie giebt's aus! Das ist ein famoses Gewächs, das jeder brasilianische Bauer ziehen sollte – und wie leicht ist's zu behandeln! Wie den Mais legen wir ihn in den Boden, drei Spannen im Quadrat etwa, halten das Unkraut weg und nach acht Wochen schon schneid' ich ihn zum ersten Mal. Aber er giebt nicht nach. Als ob er sagen wollte: »Nu erst recht!« treibt er noch viel mehr Stengel als vorher, die nach vier oder fünf Wochen schon wieder geschnitten werden können und dann kommt er in einem ordentlichen Busch aus dem Boden heraus. Mein Vater hat mir versichert, daß er seinen Sorgho schon in einem Jahr fünfmal geschnitten hätte.«

»Und verlangt er guten Boden?« fragte Könnern, dem es wohl that, daß der Mann nicht mehr von seiner Familie erzählte.

»Nicht besonders – leichter Boden thut's und selbst Hitze und Trockenheit hat dem Zeug nichts an. Gott weiß, wo es den Saft alle herbekommt! – Und sehen Sie 'mal, was daneben für ein Wälschkorn gestanden hat – was für Stengel – ja, das muß wahr sein, der Boden hier ist eine wahre Pracht und ich habe ihn merkwürdiger Weise da oben viel besser als die im Thal unten; aber Arbeit kostet's auch und das Unkraut heraus zu halten ist schwere Müh' und ordentlich, als ob's hinter Einem wieder herauswüchse, wenn man's eben erst ausgerissen hat.«

»Zuhbel drüben klagte, daß sich das Land nicht zum Bau von Futterkräutern eignete.«

»Zuhbel,« lachte der junge Mann, »der klagt über Manches und lobt nichts als seinen eigenen Wein – gerade aus Widerspruch, weil's eben kein Anderer thut. Nein, wir können hier bauen, was wir wollen, es geräth Alles – wenn's nur ordentlich behandelt wird, natürlich. – Nur mit dem Weizen hat's uns Allen nicht so recht glücken wollen. Im Anfang, ja, da ging's gut und wir glaubten schon, wir hätten gewonnen, aber nachher ging's auf einmal aus und was man auch thun mag, es will nicht mehr vorwärts damit. Aber was schadet's, desto bessere schwarze Bohnen ziehen wir, Kartoffeln, besonders süße, nach Herzenslust, Maniok, Erdnüsse und recht guten Reis, – da kann man's zur Noth auch schon ohne den Weizen aushalten, mit dem sie weiter unten im Süden doch mehr ausrichten, als wir hier.«

»Und wie steht's mit dem Tabak?«

»Gut – von der Art wenigstens wie er hier wächst. Ich hab' ganz hübschen Tabak gebaut und auch gut in die Stadt hinein verkauft, aber – ob wir hier nicht recht mit den Blättern umzugehen wissen, oder an was es sonst vielleicht liegt – der ganze Tabak taugt eigentlich nicht viel und die Cigarren, die wir manchmal mit einem Schiff von anderen Ländern herüber bekommen, sind doch ein ander Ding; selbst viel besser als die von Bahia.«

»Und wie hübsch und sauber die Chagra eingerichtet ist,« sagte Könnern, der den Blick mit Vergnügen über die reinlichen Felder und die guten Umzäunungen gleiten ließ – »man sieht doch gleich, wo eine deutsche Hand gearbeitet hat.«

»Nun,« lächelte Köhler, »ich bin zwar ein Brasilianer, das heißt im Lande geboren, aber das deutsche Blut steckt freilich drin und wie wir's daheim gesehen und gelernt haben, so machen wir's eben nach, wenn wir selber selbstständig werden.«

»Euer Vater hat Vermögen mit nach Brasilien gebracht?«

»Nicht eine rothe Kupfermünze, aber Schulden dafür genug,« lautete die Antwort. »Nein, er kam damals mit einer ganzen Ladung Bauern, alle vom Hundsrück in Deutschland und arm genug, herüber, nur mit einer Frau und zwei Kindern – meiner Mutter und den beiden ältesten Brüdern. Die Regierung gab ihm ein Stück Land, was sie hier eine »Colonie« nennen, und auch noch Subsidiengelder, daß er sich die erste Zeit über Wasser halten konnte. Ackergeräthe bekamen sie ebenfalls von der Regierung und nun ging's her über die Bäume und Land wurde klar gemacht, daß es eine Lust und Freude war. Die Arbeit lohnte auch. Alle die armen Teufel, die daheim nicht das Brod zum Brechen, aber Sorgen und Kummer genug gehabt, wie mir mein Vater oft erzählt, bauten sich zuerst eine nothdürftige Hütte und dann ein ordentliches Haus, vergrößerten ihre Felder, sahen ihre Heerden sich vermehren – und ihre Kinder auch und fanden plötzlich, daß sie gar nicht mehr alle zusammen Platz auf der alten Chagra hätten. Mein Alter – und viele andere Alte machten es ebenso – schickte aber nicht etwa seine ältesten Söhne hinaus, um sich einen neuen Platz zu gründen, nein, er kaufte von der Regierung eine andere Colonie für sich selber, auf der er wieder frisch anfing zu wirthschaften, weil er sich nicht überreden konnte, daß es die Jungen eben so gut verständen, wie er. Jetzt ist er freilich zu alt geworden, um noch einmal von vorn anzufangen und wie ich flügge wurde, ließ er mich hinaus, um mein eigen Nest zu bauen. – So haben wir uns denn vermehrt und ausgebreitet und wenn Ihr hier in der Gegend und in vielen anderen Gegenden Süd-Brasiliens herumfragt, werdet Ihr überall Leute finden, die sich wohl befinden in der Welt und deren Eltern doch daheim nicht genug hatten, daß sie sich in der Woche ein halb Pfund Fleisch gönnen konnten.«

Der junge Mann plauderte noch eine ganze Weile so munter fort und hatte besondere Freude daran, seinem Besuch zu erzählen, wie Der oder Jener vor fünf, sechs oder acht Jahren herüber gekommen sei und nichts mitgebracht habe als sein Elend und eine verkümmerte Familie und wie gut es ihnen ginge. Dabei blieb er bald hier, bald da einmal stehen und zeigte dem Fremden die neue Anlage von Pfirsichbäumen, die das nächste Jahr schon wahrscheinlich tragen würden; dann den Flachs, den er für seine Frau gebaut, der aber nicht recht fortkommen wollte – und dann, nachdem er nach seinen Arbeitern gesehen, die wieder frisches Land urbar machten, führte er ihn zu dem Hause selber zurück, um ihm auch noch den Gemüsegarten und die Ställe zu zeigen – Ställe nämlich nur für die Mastschweine, die er mit dem Sorgho fütterte, denn das andere Vieh lief lustig draußen im Freien auf einem großen eingezäunten Platz umher.

Der Garten selber stieß an ein kleines Dickicht alter Pfirsichbäume, an denen der frühere Besitzer Weinreben gepflanzt, die sich jetzt ganz erstaunlich ausgebreitet hatten. Köhler nannte den Platz »des Barons Laube«. Der Gemüsegarten selber lag dicht und unmittelbar hinter dem Hause und nur die Fenster der Küche und Schlafkammer führten darauf hinaus.

Die beiden jungen Männer hatten übrigens kaum den Rand des Gemüsegartens erreicht, als ein eigentümlich lautes Sprechen, fast wie ein Ruf aus dem Hause drang. Köhler zeigte gerade Könnern den trefflichen Blumenkohl, den er hier gezogen – er schwieg plötzlich und horchte nach dem Hause hinüber; es war Alles wieder still, nur das Kind schrie.

»Was das für ein kleiner Schlingel ist!« sagte er lachend; »die Frau hat den ganzen Tag mit ihm zu zanken und er macht sich nicht so viel daraus. – Ja, was ich gleich sagen wollte, der Blumenkohl hier ist meiner Frau größter Stolz, denn den hat –« wieder hielt er inne, denn nochmals kam aus dem Hause ein merkwürdiger Laut, der weit mehr einem ärgerlichen Schrei als einem Zanken glich.

»Jetzt wollt' ich doch darauf schwören, daß ich meinen Namen gehört hätte,« sagte Köhler, schritt aber dabei schon rasch dem Hause zu, wohin ihm Könnern folgte.

»Hans! Hans!« schrie es in dem Augenblick klar und deutlich und mit zwei Sätzen waren beide Männer im Hause, denn etwas Ungewöhnliches mußte dort geschehen sein.

Köhler sprang voran in die Stube, deren Thür nur angelehnt war, und blieb erstaunt mit einem lauten Hallo! auf der Schwelle stehen, denn in dem Zimmer stand ein sehr anständig gekleideter ältlicher Herr, hatte seine Frau umfaßt, die sich mit allen Kräften gegen ihn wehrte und suchte sie mit dem einen Arm an sich zu ziehen, während er mit dem andern ein paar gut gemeinte Stöße parirte, welche sie nach seinem Gesicht führte. Bei dem Ausruf des Mannes ließ er freilich die Frau augenblicklich los, die aufgeregt und erhitzt, mit funkelnden Augen und zitternden Gliedern ihrem Mann entgegenrief:

»Gut, daß Du da bist – schmeiß mir einmal den Kerl hinaus!«

»Sie verstehen aber auch gar keinen Spaß,« lachte der fremde Herr verlegen, der jetzt sein Taschentuch herausnahm und sich etwas Blut aus dem Gesicht wischte, denn die »Trine« schien nicht immer fehl getroffen zu haben.

Der Herr selber sah außerordentlich echauffirt und nichts weniger als erfreut aus, die beiden Männer in der Thür zu finden. Köhler selber war aber im ersten Augenblick so verblüfft, daß er gar nicht wußte, was er thun oder sagen sollte und kam eigentlich erst wieder zur Besinnung, als Könnern mit einem ironischen Lächeln bemerkte:

»Der Herr Direktor machen wohl eine Inspectionsreise durch die verschiedenen Kolonien?«

»Also das ist der neue Direktor?« rief Köhler jetzt, der vor innerem Zorn noch gar nicht recht wußte, wo er zuerst anfassen sollte – »das ist der Lump, der den ehrlichen Sarno aus seiner Stelle gebissen hat und jetzt in den Colonien herumkriechen und Stänkereien anrichten will! Ei, da soll doch gleich ein heiliges Kreuzdonnerwetter . . .«

»Herr Köhler, ich warne Sie wohlmeinend,« rief Herr von Reitschen, vor der auf ihn einschreitenden Gestalt aber doch zurückweichend – »ich sage Ihnen, ich habe nur einen Scherz –«

»Ich mache auch nur Spaß,« sagte der junge Bauer, den Arm nach ihm ausstreckend und seinen Kragen erfassend – »nur zum Spaß will ich Sie einmal ein bischen vor die Thür setzen, daß Sie sich doch für das nächste Mal merken, wie man sich bei den Kolonisten zu benehmen hat.«

»Herr Köhler – ich werde jeden gewaltsamen Angriff« – schrie der Director unter dem eisernen Griff des jungen Bauers – aber er kam nicht weiter; Könnern trat lächelnd zur Seite, als der Director herbeigeschleppt wurde, als ob ihn irgend ein Maschinenwerk beim Kragen hätte, und im nächsten Moment flog er auch schon über die Schwelle mit unwiderstehlicher Gewalt hinaus, stolperte über ein paar dort liegende Stücke Feuerholz und fiel mit solcher Gewalt gegen einen jungen Orangenstamm, daß dieser eine ganze Menge seiner Früchte auf ihn herabschüttelte.

»Bitte, bedienen Sie sich,« lachte Köhler, der bei der ganzen Scene auch noch nicht einen Moment seine Ruhe verloren und selbst den Fluch vorher gerade so ausgesprochen hatte, als ob er »gesegnete Mahlzeit« sagte – »es ist doch wohl das letzte Mal, daß ich die Ehre hatte, Sie hier oben bei mir zu sehen?«

Herr von Reitschen mußte fühlen, welch' traurige Rolle er hier spielte und besonders peinlich war ihm natürlich dabei Könnern's Gegenwart, da er sich über das Andere würde viel leichter hinweggesetzt haben. Er sprang auch rasch in die Höhe, und ohne sich selbst so lange aufzuhalten, seinen sehr beschmutzten Rock nur oberflächlich zu reinigen, ging er zu seinem Pferd, löste den Zügel, warf ihn über, stieg in den Sattel und sprengte, so rasch ihn das Thier trug, der Colonie wieder zu.

»Das ist doch ein Hauptlump,« sagte Köhler, als er sich zu Könnern umdrehte, der ein vollkommen ruhiger, lächelnder Zeuge der ganzen Scene gewesen war – »hat er Dir weh gethan, Trine?«

»Ich hab' ihm weh gethan,« sagte die junge, prächtige Frau lachend, »und das blaue Auge und die blutige Nase wird er wohl eine Woche unten im Ort zu meiner Erinnerung tragen.«

»Das wird eine schöne Wirthschaft hier geben, wenn der das so forttreibt,« sagte Köhler kopfschüttelnd – »eigentlich hätt' ich ihm vorher die Jacke tüchtig aushauen sollen – es ist mir nur zu spät eingefallen – des guten Beispiels wegen, mein' ich.«

»Es ist so besser,« lachte Könnern, »und ich gebe Ihnen mein Wort, die härteste Strafe für ihn war, daß gerade ich daneben stand und Zeuge seiner Demüthigung sein konnte.«

»Nun, ich weiß nicht,« meinte Köhler, »so eine recht gesunde Tracht Schläge ist auch nicht so übel, und verdient hatte er sie.«

»Und aus dem FF,« bestätigte die Frau – »'s ist aber so auch vielleicht besser, denn nachher hättest Du am Ende mit den Gerichten zu thun gekriegt, und wenn's weiter nichts gewesen wäre, hätt's Geld gekostet und Laufereien gemacht. Jetzt wird er schon das Maul halten und Dich ungeschoren lassen.«

»Das glaub' ich selber,« lachte der Mann.

»Und wie der Junge schrie, wie er mich anfaßte,« schmunzelte die Frau – »das ist ein Mordkerl – der wollte seiner Mutter nichts zu Leide thun lassen. Wo war't Ihr denn draußen?«

»Gerade kamen wir durch des Barons Laube und wollten Deinen Blumenkohl besehen, wie ich den Lärm drinnen hörte; aber wer denkt denn an so 'was!«

»Aber jetzt frühstückt,« sagte die Frau, denn sie waren indessen wieder in die Stube gegangen, und sie setzte den Jungen mitten in dieselbe auf die Erde – »ich hol' Euch gleich Alles herein – es ständ' schon auf dem Tisch, wenn der Lump nicht gekommen wäre – und wie er mich zugerichtet hat!« sagte sie, als sie an dem kleinen Spiegel vorbeiging, einen Blick hineinwarf und sich dann die Haare wieder flüchtig in Ordnung brachte.

»Aber was wollt' er denn eigentlich?« fragte Köhler, der sich an den Tisch setzte und Könnern ebenfalls einen Stuhl hinrückte.

»Was weiß ich's,« sagte die Frau im Hinausgehen – »er fragte nach Dir, und wie ich ihm sagte, daß Du im Felde wärst, glaubte er wahrscheinlich, er hätt's Preh! Der alte Esel!« und lachend warf sie die Thür hinter sich zu.



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