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97. Kommt, wir wollen wieder zum HErren.

Hos. 6.

Mel.: Zion klagt mit Angst und Schmerzen.

1. Kommt, ihr traurigen Gemüter,
Kommt, wir wollen wiederkehrn
Zu dem Herrscher, dessen Güter
Kein Verderben kann verzehrn,
Dessen Macht kein Unglück fällt,
Dessen Gnade wieder stellt,
Was sein Eifer umgestürzet,
Seine Hand bleibt unverkürzet.

2. Zwar Er hat uns ja zerrissen
Mit ergrimmtem Angesicht,
Und hat, da Er uns geschmissen,
Uns erbärmlich zugerichtet;
Doch deswegen unverzagt!
Eben der uns schlägt und plagt,
Wird die Wunden unsrer Sünden
Wieder heilen und verbinden.

3. Alle Not, die uns umfangen,
Springt vor seinem Arm entzwei:
Wenn zwei Tage sind vergangen,
Macht Er uns vom Tode frei,
Daß wir, wenn des dritten Licht
Durch des Himmels Fenster bricht,
Fröhlich auf erneuter Erden
Vor ihm stehn und leben werden.

4. Alsdann wird man acht drauf haben,
Und mit großem Fleiße sehn,
Was für Wunder, Gnad und Gaben
Uns von oben her geschehn.
Da wird dieses nur allein
Unsers Herzens Sorge sein,
Dag wir Gott, des wir uns nennen,
Mögen recht und wohl erkennen.

5. Denn Er wird sich zu uns machen
Wie die schöne Morgenröt,
Ueber welche Lust und Lachen
Bei der ganzen Welt entsteht;
Er wird kommen uns zur Freud
Eben zu der rechten Zeit,
Voller süßen Kraft und Segen,
Wie die früh und spaten Regen.

6. Ach, wie will ich dich ergötzen,
O mein hochgeliebtes Volk!
Meine Gnade soll dich netzen
Wie ein' ausgespannte Wolk,
Eine Wolke, die das Feld,
Wenn der Morgen weckt die Welt
Und die Sonne noch nicht leuchtet,
Mit dem frischen Tau befeuchtet.


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