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89. Der 27. Psalm Davids.

Mel.: Es ist das Heil uns kommen her.

1. Gott ist mein Licht, der HErr mein Heil,
Das ich erwählet habe;
Er ist die Kraft, dahin ich eil
Und meine Seele labe.
Was will ich mich denn fürchten nun,
Und wer kann mir doch Schaden tun
Auf dieser ganzen Erden?

2. Wenn mich die böse Rott anfällt
Und mein Fleisch will verschlingen,
So kann sie dieser starke Held
Gar leicht zu Boden bringen.
Wenn sich auch gleich ein ganzes Heer
Legt um mich her, was ist's denn mehr?
Mein Gott kann sie bald schlagen.

3. Eins bitt ich nur, das hätt ich gern,
Wenn mir's Gott wollte geben:
Daß ich bei ihm, als meinem HErrn,
Stets wohnen sollt und leben,
Und alle meine Tag und Jahr
In seinem Hause bei der Schaar
Der Heiligen verbringen.

4. Da wollt ich meines Herzens Freud
An seinen Diensten sehen,
Und rühmen, wie zur bösen Zeit
Mir soviel Guts geschehen,
Da Er mich fleißig hat verdeckt
In seiner Hütten, und versteckt
Auf einem starken Felsen.

5. Und also wird Er ferner noch
Mich wissen zu regieren,
Er wird mich schützen, und sehr hoch
In sichre Oerter führen.
Mein Haupt wird über meine Feind,
Ob sie gleich hoch erhoben seind,
Allzeit erhöhet bleiben.

6. Dafür will ich denn wiederum
Gott auf das best erhöhen.
Sein Ruhm soll in dem Heiligtum
Aus meinem Munde gehen.
Ich will ihm opfern Dank und Preis,
Ich will sein Lob, so gut ich weiß,
Vor allem Volke singen.

7. HErr, mein Gott, höre, wie ich schrei
Und seufz in meinem Sinne!
Gib, daß mein Bitten kräftig sei
Und dein Herz eingewinne!
Mein Herz hält dir, o treuer Hort,
Beständig vor dein eigen Wort:
Ihr sollt mein Antlitz suchen.

8. Nun such ich jetzt (ach, laß mich nicht
Entgelten meiner Sünden!)
Ich suche, HErr, dein Angesicht.
Das laß mich gnädig finden!
Verstoße ja nicht deinen Knecht,
Denn du bist's, der mir hilft zu Recht
Und bringt aus allen Nöten.

9. Mein Vater, Mutter und was hier
Sonst ist von guten Leuten,
Die sind zu schwach und können mir
Nicht treten an die Seiten:
Ich bin entsetzt von aller Welt.
Gott aber nimmt mich in sein Zelt,
Da find ich alle Gnüge.

10. HErr, mache mir gerade Bahn,
Halt mich in deiner Gnade,
Und nimm dich meiner herzlich an,
Daß mir kein Feind nicht schade;
Denn viel', die reden wider mich
Und zeugen, das sie ewiglich
Nicht können überweisen.

11. Noch dennoch hab ich guten Mut,
Und glaube, daß ich werde
Im Lebenslande Gottes Gut
Dort sehn und auf der Erde.
Frisch auf, getrost und unverzagt!
Wer's nur mit Gott im Glauben wagt,
Der wird den Sieg erhalten.


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