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DER FRIEDENSENGEL

So wie der schlummer wenn mit jähem rucke
Ein licht erschüttert die geschlossnen lider ●
Bevor er ganz erstirbt gebrochen zucke:

So fuhr auch ich aus meinem sinnen wieder
Als wir uns einem starken glanze nahten...
Nie scheint ein gleicher auf die erde nieder.

Ich drehte mich und sah wohin wir traten
Als eine stimme zu mir drang: Hier steige!
Sie liess mich jedes andren plans entraten.

Und meinem wunsche gab sie solche neige
Zu schauen was sich redend zu mir wende
Dass er nicht ruhte bis es sich ihm zeige.

Wie uns die sonne ● unsrer augen blende ●
Durch überhelle deckt ihr angesichte:
So hier – ich war mit meiner kraft zu ende.

›Dies ist ein geist des himmels der die richte
Nach oben gibt ● und bitten lässt er keinen.
Er ist verhüllt von seinem eignen lichte.

Er meint es wie wir mit uns selbst es meinen:
Wer not erblickend bitten erst begehre
Der lege sich böswillig aufs verneinen.

Auf! lenken wir den fuss nach seiner lehre
Und klimmen wir hinan bevor es nachte ●
Dann gehts nicht weiter eh der tag nicht kehre.‹

So sprach zu mir mein führer und er brachte
Mich vor die treppe zu den höheren hügeln.
Als ich den ersten schritt nach oben machte

Da fühlt ich um mich wie geräusch von flügeln
Die mir ums antlitz wehten lispelnd: Selig
Die friedlichen die böses zürnen zügeln.

FEGEFEUER ● XVII. GESANG ● 40-69.

 


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