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ANFANG DES DES VIII. GESANGES ●
DIE BEIDEN ENGEL

Die stunde wars wo denen auf den schiffen
Die sehnsucht kommt und sich ihr herz erweichet
Die heut der freunde hand zum abschied griffen ●

Die stunde wo der neue pilger schleichet
Voll liebe beim geläut der fernen glocken
Die weinen zu dem tage der erbleichet:

Da liess ich das gehör auf einmal stocken
Damit mein auge eine seele fände
Die vortrat. ›Horchet‹ schien ihr wink zu locken.

Sie faltete und hob die beiden hände
Die augen hielt dem osten sie entgegen ●
Als sagte sie dass nichts als Gott sie bände.

›Te lucis ante‹ kam mit solchem segen
Ihr aus dem munde und so süss und leise
Dass fast mein geist versagte sich zu regen.

Ihr folgten in so süsser frommer weise
Mit diesem frommen lobgesang die scharen
Die augen richtend auf die hehren kreise.

Hier ● Leser ● schärfe deinen blick zum wahren!
Denn nun bekommt der schleier solche feine
Dass sicher leicht wird sein ihn zu durchfahren.

Ich sah wie jene adlige gemeine
Drauf schweigend schaute nach dem obern sitze
Als ob sie wartete in angst und kleine.

Ich sah dann mit zwei schwertern hell wie blitze
Zwei engel von der höh hinunterschiessen ●
Doch war die waffe stumpf und ohne spitze.

Grün wie die blättchen die gerad entspriessen
War ihr gewand das sie von grüner schwinge
Durchbrochen in der luft nachflattern liessen.

Es schien dass der zu haupt uns niederdringe
Und der zum rande gegenüber fahre
Und zwischen ihnen stand das volk im ringe..

Wol unterschied ich ihre blonden haare
Doch für ihr antlitz ward mein auge trübe
Da kraft nicht reicht für das zu wunderbare.

FEGEFEUER ● VIII. GESANG ● 1–36.

 


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