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Nupe
Eine junge Frau ward schwanger. Sie gebar einen Sohn. Er war bei der Geburt ein ausgewachsener Mann. Der Sohn sagte zu seiner Mutter: »Hier gebe ich dir 3000 Kauri. Gehe hin und rufe mir eine Frau, daß ich mit ihr schlafe.« Die Mutter nahm die 3000 Kauri. Sie wollte eine Frau rufen. Sie begegnete einem Mann. Sie schuldete dem Manne 3000 Kauri. Der Mann sah das Geld in ihrer Hand. Der Mann nahm ihr die 3000 Kauri ab und sagte: »Du schuldest mir diese 3000 Kauri. Ich nehme das Geld.« Die Frau sagte: »Nimm das Geld nicht. Laß mir das Geld. Das Geld gehört nicht mir. Es gehört meinem Sohn. Mein Sohn sandte mich, daß ich eine Frau für ihn suche, die mit ihm schlafe.« Der Mann sagte: »Es ist mir gleich.« Der Mann behielt das Geld. Der Mann ging mit dem Geld fort.
Die Mutter kam nach Hause. Der Sohn fragte sie: »Hast du die Frau?« Die Mutter sagte: »Die Frau wird in fünf Tagen kommen, um mit dir zu schlafen.« Als fünf Tage verstrichen waren, fragte der Sohn: »Wo ist die Frau, die mit mir schlafen will?« Die Mutter sagte: »Die Frau wird heute abend zu dir kommen.« Die Mutter selbst hatte die Menstruation gehabt. Die Mutter wusch sich am Abend gut. Sie zog sich gewaschene Kleider an. Abends legte sich der Sohn auf sein Bett. Als es Nacht geworden war, kam die Mutter zu ihm herein. Der Sohn fragte: »Wer ist da?« Die Mutter antwortete nicht. Der Sohn wollte das Feuer anblasen. Die Mutter ergriff den Wasserkessel und goß Wasser über das Feuer. Dann legte sich die Mutter auf eine Matte neben der Tür nieder.
Nach Mitternacht stand der Sohn auf und ging zu der Frau, die in seinem Hause nahe der Tür lag. Er beschlief die Frau. Er beschlief seine Mutter. Dann ging er zurück und legte sich wieder auf sein Lager. Als es gegen Morgen war, erhob sich die Frau. Sie ging aus dem Haus. Sie ging hinaus. Der Sohn folgte ihr. Die Frau wußte es nicht. Die Frau ging auf ihre Hütte zu. Der Sohn sah, das war die Hütte seiner Mutter. Der Sohn rief: »Mutter! Mutter!« Die Frau schrie! Der Sohn sah, es war seine Mutter! Der Sohn sagte: »Ich habe meine Mutter beschlafen!«
Als es Tag war, ging der Sohn zu seinem Freund. Er sagte zu seinem Freund: »Ich gab meiner Mutter 3000 Kauri. Meine Mutter sollte mir eine Frau besorgen, mit der ich schlafen wollte. Meine Mutter brachte keine Frau. Ich wurde ungeduldig. Ich fragte meine Mutter gestern, wo die Frau bliebe, mit der ich schlafen wolle. Meine Mutter sagte, ich solle sie abends haben. Nachts kam eine Frau zu mir. Die Frau sprach nicht. Sie goß Wasser auf die glimmende Asche meines Feuers. Sie schlief in meinem Hause. Gegen Morgen beschlief ich die Frau. Gegen Tagesanbruch ging die Frau hinaus. Ich folgte ihr. Die Frau ging auf die Hütte meiner Mutter zu. Ich rief die Frau an. Sie lief fort. Ich sah, daß sie meine Mutter war. Ich habe meine Mutter beschlafen. Sage es niemand. Du bist mein Freund. Dir mußte ich es sagen. Sage es niemand. Niemand darf es wissen.« Der Freund sagte: »Ich will es niemand sagen.«
Der Sohn hatte seine Mutter beschlafen, als die Menstruation gerade vorüber war. Nach drei Monaten war die Mutter schwanger, so daß ihr Leib schwoll. Die Leute sagten: »Die Frau ist schwanger. Mit wem hat sie geschlafen?« Die Leute fragten den Freund des Sohnes: »Die Frau ist schwanger. Mit wem hat sie geschlafen?« Der Freund sagte zu den Leuten: »Der Sohn hat seine Mutter beschlafen. Ihr dürft es aber niemand sagen.« Nach einigen Tagen ging der Sohn durch die Stadt. Er besuchte einen Mann. Der Mann sagte: »Geh fort von hier! Du hast deine eigene Mutter beschlafen!« Der Sohn ging fort. Er kam an einem anderen Mann vorbei. Der Mann sagte: »Geh fort von mir! Du hast deine eigene Mutter beschlafen!« Der Sohn lief weg. Er traf auf einen Freund. Der Freund sagte: »Geh fort von mir! Du hast deine eigene Mutter beschlafen!« Der Sohn schämte sich.
Der Sohn lief nach Hause. Er packte seine Sachen. Er lief aus dem Hause. Er lief aus der Stadt. Der Sohn lief durch das Nupeland. Der Sohn lief in das Haussaland. Der Sohn kam nach Kano. In Kano ging der Sohn zu einem Mallem. Der Sohn sagte zu dem Mallem: »Ich bitte dich! Sei mein Vater; sei meine Mutter. Laß mich bei dir!« Der Mallem sagte: »Es ist gut.« Der Mallem sagte zu seiner ersten Frau: »Dieser Bursche bat mich, ihm Vater und Mutter zu sein. Sorge für ihn!« Die Frau sagte: »Es ist recht.« Der Sohn blieb bei dem Mallem.
Neun Monate, nachdem der Sohn bei seiner Mutter geschlafen hatte, gebar die Mutter ein Kind. Das Kind war ein Mädchen. Das Kind wuchs heran. Das Mädchen spielte mit anderen Kindern. Als das Mädchen herangewachsen war, sagten die Freundinnen zu ihr: »Geh weg! Ehe du geboren wurdest, schlief dein Bruder bei deiner Mutter!« Das Mädchen schämte sich. Am anderen Tag sagten die Freundinnen zu dem Mädchen: »Geh weg! Ehe du geboren wurdest, schlief dein Bruder bei deiner Mutter!« Das Mädchen schämte sich. Am anderen Tag sagten die Freundinnen zu dem Mädchen: »Geh weg! Ehe du geboren wurdest, schlief dein Bruder bei deiner Mutter!« Das Mädchen schämte sich. Das Mädchen packte seine Sachen. Das Mädchen ging von Hause fort.
Das Mädchen wanderte in das Haussaland. Das Mädchen kam nach Kano. Das Mädchen kam nach Kano auf den Markt. Auf dem Markt war die Frau des Alfa, der den Sohn der Mutter aufgenommen hatte. Das Mädchen sagte zu der Frau des Alfa: »Willst du mir eine Mutter sein?« Die Frau sagte zu dem Mädchen:
»Was ist es mit dir?« Das Mädchen sagte: »Als meine Mutter meinen Bruder gebar, war er schon groß. Meine Mutter hatte keine Frau für ihn. Der Sohn meiner Mutter gab ihr 3000 Kauri, daß sie ihm eine Frau verschaffe. Er wollte mit einer Frau schlafen. Die Mutter ging mit dem Gelde fort. Sie traf einen Mann, dem sie 3000 Kauri schuldete. Der Mann nahm ihr das Geld fort. Mein Bruder wurde ungeduldig. Nachts kam die Mutter zu meinem Bruder. Der Sohn beschlief die Mutter. Die Mutter hatte die Menstruation gehabt. Die Mutter ward schwanger. Ich wurde geboren. Alle Freundinnen riefen mir nach: Geh weg! Ehe du geboren wurdest, schlief dein Bruder bei deiner Mutter! Ich schämte mich. Ich packte meine Sachen. Ich lief fort. Ich kam hierher. Ich bitte dich, meine Mutter zu sein!« Die Frau des Alfa sagte: »Es ist gut. Komm mit zu mir.« Die Frau des Alfa nahm das Mädchen mit heim. Sie sagte zu dem Alfa: »Heute kam ein junges Mädchen zu mir. Das Mädchen bat mich, seine Mutter zu sein. Ich nahm das Mädchen mit mir.« Der Alfa sagte: »Es ist gut!«
Nach einiger Zeit sagte der Alfa zu seiner Frau: »Ich habe da den jungen Mann, der mich seinerzeit bat, ihm Vater und Mutter zu sein. Du hast das Mädchen, das zu dir kam und dich bat, ihm Mutter zu sein. Ich habe keine Frau für diesen Mann. Du hast keinen Mann für dein Mädchen. Wollen wir sie nicht miteinander verheiraten?« Die Frau sagte: »Es ist mir recht.« Darauf verheirateten der Alfa und seine Frau den Sohn der Mutter und das Mädchen.
Zwei Monate nachdem der Sohn der Mutter mit dem Mädchen verheiratet war, sagte der Sohn der Mutter zu dem Mädchen: »Als meine Mutter mich geboren hat, war ich schon groß. Meine Mutter hatte keine Frau für mich. Ich gab meiner Mutter 3000 Kauri, daß sie mir eine Frau verschaffe. Ich wollte mit einer Frau schlafen. Die Mutter ging mit dem Geld fort. Sie traf einen Mann, dem sie 3000 Kauri schuldete. Der Mann nahm ihr das Geld fort. Ich wurde ungeduldig. Nachts kam meine Mutter zu mir. Ich beschlief meine Mutter. Meine Mutter hatte die Menstruation gehabt. Meine Mutter wurde schwanger. Alle Leute riefen mir nach: Geh fort! Du hast deine eigene Mutter beschlafen! Da schämte ich mich, da lief ich fort! Da kam ich hierher. Ich bat den Alfa, mein Vater, meine Mutter zu sein. Der Alfa nahm mich auf. Der Alfa gab mir dich zur Frau. So ist es.«
Die junge Frau erzählte: »Als meine Mutter meinen Bruder gebar, war er schon groß. Meine Mutter hatte keine Frau für ihn. Der Sohn meiner Mutter gab ihr 3000 Kauri, daß sie ihm eine eigene Frau verschaffe. Er wollte mit einer Frau schlafen. Die Mutter ging mit dem Geld fort. Sie traf einen Mann, dem sie 3000 Kauri schuldete. Der Mann nahm ihr das Geld fort. Mein Bruder wurde ungeduldig. Nachts kam die Mutter zu meinem Bruder. Der Sohn beschlief die Mutter. Die Mutter hatte die Menstruation gehabt. Die Mutter wurde schwanger. Ich wurde geboren. Alle Freundinnen riefen mir nach: Geh weg! Ehe du geboren wurdest, schlief dein Bruder bei deiner Mutter! Ich schämte mich. Ich packte meine Sachen. Ich lief fort. Ich kam hierher. Ich traf die Frau des Alfa. Ich bat die Frau des Mallem, mir Mutter zu sein. Die Frau des Alfa nahm mich auf. Der Alfa machte mich zu deiner Frau. So ist es!«
Der Sohn der Mutter fragte seine Frau: »Aus welcher Stadt kommst du?« Die Frau nannte den Namen der Stadt, aus der er kam. Der Sohn der Mutter wußte, daß er die Tochter seiner Mutter geheiratet hatte. Der Sohn der Mutter wußte, daß er seine eigene Tochter geheiratet hatte. Seine Frau schlief ein. Der Sohn der Mutter packte alle seine Sachen. Der Sohn der Mutter öffnete leise die Tür. Der Sohn der Mutter lief von dannen.
Der Sohn der Mutter lief weit fort. Er lief weiter und weiter. Der Sohn der Mutter kam nach Mekka. Der Sohn der Mutter lief zum Imam. Der Sohn der Mutter sagte zum obersten Imam: »Meine Mutter hat mich als erwachsenen Mann geboren. Ich gab meiner Mutter Geld, daß sie mir eine Frau bringe. Ein Mann nahm der Mutter das Geld. Die Mutter kam nachts in mein Haus. Ich beschlief meine Mutter. Ich sah, daß ich meine Mutter beschlafen hatte. Ich sagte es meinem Freund. Die Leute hörten, daß ich meine Mutter beschlafen hatte. Die Leute beschimpften mich. Ich schämte mich. Ich lief fort. Ich floh nach Kano zu einem Mallem. Der Mallem nahm mich auf. Ich hatte meine Mutter nach der Menstruation beschlafen. Meine Mutter wurde schwanger. Sie gebar ein Mädchen. Das Mädchen wuchs heran. Die Leute beschimpften das Mädchen. Das Mädchen schämte sich. Das Mädchen lief fort. Das Mädchen floh nach Kano zu der Frau des Mallem. Die Frau des Mallem nahm das Mädchen auf. Der Mallem gab mir das Mädchen zur Frau. Ich heiratete das Mädchen. Ich habe meine Mutter beschlafen. Ich habe die Tochter meiner Mutter beschlafen. Was wird aus mir?«
Der oberste Imam sagte: »Es kann dir nicht geholfen werden. Wenn du gestorben sein wirst, kommst du in das große Feuer.« Der Sohn der Mutter sagte: »Kann mir nicht geholfen werden?« Der oberste Imam sagte: »Nein, dir kann nicht geholfen werden.« Der Sohn der Mutter sagte: »Kann es nicht noch anders werden?« Der oberste Imam sagte: »Wenn ein alter Baumast, der drei Jahre schon kein Blatt mehr trug, wieder Blätter und Zweige hervorbringt, dann wird es anders kommen.« Der Sohn der Mutter hörte das. Der Sohn der Mutter ging hinaus.
Der Sohn der Mutter sagte zu sich: »Wenn ich gestorben sein werde, komme ich in das große Feuer. Es kann nicht anders kommen. Ein Baumast, der drei Jahre keine Blätter mehr trug, kann nicht Blätter und Zweige hervorbringen. Es kann nicht anders kommen.« Der Sohn der Mutter ging in den Busch. Der Sohn der Mutter schnitt sich aus einem harten, abgestorbenen Holz eine Stange. Der Sohn der Mutter ging auf den Weg, der von Kano nach Mekka führt. Der Sohn der Mutter versteckte sich neben dem Weg. Es kam ein Kaufmann mit Waren von Kano nach Mekka. Der Sohn der Mutter sprang hervor und schlug den Mann mit seiner Stange tot. Der Sohn der Mutter nahm die Last des Erschlagenen und trug sie in sein Haus. Der Sohn der Mutter ging an die Straße. Er versteckte sich an der Straße. Er schlug viele Leute tot, die mit Lasten von Kano nach Mekka kamen. Der Sohn der Mutter trug alle ihre Waren in sein Haus. Drei Jahre lebte der Sohn der Mutter an der Straße von Kano nach Mekka. Drei Jahre schlug er die Wanderkaufleute mit seiner Stange tot.
In Kano war ein reicher Madugu. Der hatte eine sehr schöne junge Frau. Der Madugu wollte mit seinen Waren nach Mekka gehen. Ein junger Mann in Kano sah die Frau. Er wollte die Frau besitzen. Er ging zu dem Madugu: »Kannst du einen Träger gebrauchen, der dir deine Lasten nach Mekka trägt?« Der Madugu sagte: »Gewiß kann ich einen Träger brauchen, der meine Last nach Mekka trägt.« Der junge Mann sagte: »Ich gehe als dein Träger mit dir.« Der Madugu sagte: »Es ist mir recht!«
Der Madugu, die schöne junge Frau und der Träger machten sich auf den Weg nach Mekka. Sie kamen an die Stelle, an der der Sohn der Mutter mit seiner Stange versteckt lag. An dieser Stelle fiel die junge, schöne Frau des Madugu um und war tot. Der Madugu sagte zu dem Träger: »Bringe meine Last in die nächste Ortschaft. Dann komme zurück und hilf mir, meine junge Frau zu begraben. Ich will solange bei ihr bleiben.« Der junge Mann sagte: »Ich bin nur dein Träger geworden, um bei deiner jungen, schönen Frau bleiben zu können. Trage deine Last nun selbst weiter. Ich gehe nicht mehr mit dir. Ich bleibe bei der Leiche.« Der Madugu sagte: »Ich bitte dich! Trage meine Last in das Dorf und hilf mir nachher!« Der Träger sagte: »Ich tue es nicht! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.« Der Madugu sagte: »In diesem Busch sind schon viele Lasten geraubt. Hilf mir, meine Last fortzubringen!« Der junge Mann sagte: »Hilf dir selbst!« Der Madugu nahm seine Last auf den Kopf. Er lief mit seiner Last in das nächste Dorf.
Als der Madugu mit seiner Last fortgegangen war, warf sich der junge Mann neben der Leiche der jungen, schönen Frau auf die Erde. Er warf sich auf die junge schöne Frau. Er beschlief sie. Der junge Mann beschlief die Leiche der jungen, schönen Frau. Der Sohn der Mutter lag mit seiner Stange im Busch. Der Sohn der Mutter sprang aus dem Busch. Der Sohn der Mutter sprang auf den jungen Mann zu. Der Sohn der Mutter rief: »Wie kannst du die Leiche einer toten Frau beschlafen!«
Der Sohn der Mutter ergriff seine Stange. Der Sohn der Mutter schlug den jungen Mann tot. Danach begrub der Sohn der Mutter die Leiche der jungen, schönen Frau. Die Leiche des jungen Mannes begrub er nicht.
Der Sohn der Mutter ging nach Hause. In seinem Hause legte er sich hin. Er schlief ein. Als er eingeschlafen war, kamen die Leute der Umgebung zusammen. Sie kamen in sein Haus. Sie traten um den Sohn der Mutter. Sie sagten: »Das ist der Mann, der die Leute auf dem Wege von Kano nach Mekka erschlug. Wir wollen ihn gefangen nehmen. Wir wollen ihn zu dem obersten Imam nach Mekka bringen.« Die Leute nahmen ihn gefangen. Sie brachten ihn nach Mekka. Sie brachten ihn zu dem obersten Priester.
Der oberste Imam sah den Sohn der Mutter. Der oberste Iman sagte: »Dieser Mann hat seine eigene Mutter beschlafen. Dieser Mann hat die Tochter seiner Mutter geheiratet. Dieser Mann hat seine eigene Tochter geheiratet. Dieser Mann hat viele Leute, die von Kano nach Mekka reisen wollten, totgeschlagen und beraubt. Tötet ihn!« Der oberste Imam hatte gesprochen. Die Leute kamen herbei, um den Sohn der Mutter zu töten. Da flatterte ein Blatt vom Himmel. Das Blatt fiel vor dem Imam nieder. Der Imam hob das Blatt auf. Das Blatt war beschrieben. Der Imam las, was auf dem Blatt stand. Auf dem Blatt stand geschrieben: »Der Sohn seiner Mutter hat seine Mutter beschlafen. Der Sohn seiner Mutter wußte nicht, daß es seine Mutter war. Der Sohn seiner Mutter floh. Der Sohn seiner Mutter heiratete die Tochter seiner Mutter. Er beschlief die Tochter seiner Mutter. Er wußte nicht, daß es die Tochter seiner Mutter war. Der Sohn seiner Mutter heiratete seine eigene Tochter. Er beschlief seine eigene Tochter. Er wußte nicht, daß es seine eigene Tochter war. Der Sohn seiner Mutter floh. Der Sohn seiner Mutter kam nach Mekka. Er kam zum obersten Imam. Der oberste Imam sagte ihm: Dir kann nicht geholfen werden. Wenn du gestorben sein wirst, kommst du in das große Feuer. Der Sohn seiner Mutter sagte: Kann es nicht anders werden? Der oberste Imam sagte: Wenn ein alter Baumast, der drei Jahre schon keine Blätter mehr trug, wieder Zweige und Blätter hervorbringt, dann wird es anders kommen! Der Sohn der Mutter ging in den Busch. Er schnitt sich aus hartem, abgestorbenem Holz eine Stange. Er ging an den Weg, auf dem die Leute von Kano nach Mekka kommen. Er schlug mit der Stange viele Leute tot. Er begrub sie. Es kam ein junger Mann, der beschlief die Leiche einer jungen Frau am Wege. Der Sohn der Mutter schlug ihn tot. Der Sohn der Mutter begrub die Leiche der jungen Frau. Geht hin und seht seine Stange, die drei Jahre lang keine Blätter trug!«
Die Leute liefen hin. Sie sahen die Stange. Die Stange hatte Blätter und Zweige. Der oberste Imam sagte: »Dem Sohne seiner Mutter ist geholfen worden.« Der Sohn seiner Mutter ward frei gelassen. Alle Leute beglückwünschten den Sohn seiner Mutter. Der Sohn seiner Mutter blieb in Mekka. Drei Monate nachher starb der oberste Imam. Da machten die Leute den Sohn der Mutter zum obersten Imam.