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William Drummond, of Hawthornden

(1585–1649.)

1.

Ich weiß, daß alles unterm Mond vergeht,
Und daß, was Sterbliche hervorgebracht,
Der Zeiten Umschwung wieder stürzt in Nacht,
Daß vor dem Schönsten auch das Ende steht;

Daß alles Lieblichsten, was der Poet
Mit Geistesmüh', zu teuren Kaufs, erdacht,
Die Welt, als eitler Töne, kaum hat acht;
Daß leichter nichts als nicht'ger Ruhm verweht.

Ich weiß, die Schönheit gleicht der Purpurblüte,
Die oft ein Tag entstehn läßt und verblühen;
Weiß, Liebe stört der Seele Harmonien,

Da die Vernunft beherrscht wird vom Gemüte!
Wohl weiß ich dies, doch rührt es mich mit nichten,
Und immer lieben werd' ich, ach! und dichten!

2.

Dreimal beglückt, wer, fern der lauten Welt,
Sein eigen lebt in einem schattigen Hain;
Wer, ob auch einsam, dennoch nicht allein
Mit jener ew'gen Liebe Zwiesprach hält!

O, süßer ist der Vögel Klagereih'n,
Der Turtelwitwe Schluchzen im Gewäld,
Als dort am Thron die glatten Flüsterei'n,
Da, Übles billigend, Gutes man entstellt!

O, wieviel süßer Zephyrs heilsam Weh'n
Und neugeborner Blumen Düftesold,
Als eitler Ehre Beifall und Sichbläh'n!

Wie süßer Stromesflut, als Gift in Gold!
Die Welt ist voll von Schrecken, Unruh', Leiden.
Harmlose Waldnacht nur hat wahre Freuden!


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