Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
(1516–1547.)
Die süße Zeit, die Knosp' und Blume bringt,
Tat an mit Grün den Hügel und das Tal;
Die Nachtigall mit neuen Federn singt;
Die Turtel klagt ihr Sehnen dem Gemahl;
Der Sommer kam, denn jedes Reis nun springt;
Der Hirsch hing auf sein altes Haupt am Pfahl;
Ins Kraut sein Winterkleid der Rehbock schwingt;
Mit neuen Schuppen jagt der Fische Zahl;
Die Natter schlüpft aus ihrer Haut verjüngt;
Die Schwalbe stellt den Fliegen nach zumal;
Die Biene schafft, daß sie uns Honig bringt;
Fortzog der Winter, der die Blumen stahl.
Bei allem Holden so, was mich umringt,
Stirbt jedes Leid – mein Gram doch sprießt verjüngt.
Ihr würdig Haus kam von Toskanas Auen;
Florenz war einer seiner alten Sitze.
Das West-Eiland, des lust'ge Ufer schauen
Zum wilden Wales, gab ihr lebend'ge Hitze.
Irische Brust war's, daran sie gesogen;
Ihr Vater Earl, die Mutter Fürstensippe;
Mit Königs Kind hat England sie erzogen,
Wo köstlich Essen kostet ihre Lippe.
Hunsdon zum ersten zeigte mir die Reine:
Licht ihre Farbe, Geraldin' ihr Name.
Hampton ließ wünschen mich: »O, wär' sie meine!«
Und Windsor, ach! entrückt mich meiner Dame.
Menschlich ihr Liebreiz, himmlisch ihre Tugend;
Beglückt, wem Liebe zuträgt ihre Jugend!