Franz Dingelstedt
Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters
Franz Dingelstedt

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IV

        Du zauderst Dich mit meinem Lied zu schmücken?
Mein Kind, wie schlicht Du bist und wie bescheiden,
Daß Dich die blassen Dichterperlen blenden.
Ich möcht' in's Haar Dir Shakspeare's Krone drücken,
Mit Goethe's Purpur königlich Dich kleiden
Und des Petrarca Schatz mit beiden Händen
Täglich an Dich verschwenden.
Ach! Wenn unsterblich meine Dichtung wäre
Und siegend dräng' in alle Weltenfernen,
Ich baute Dir unsterbliche Altäre
Und trüge Deinen Namen zu den Sternen.
Ein kalt' Geschenk für Deine warme Gabe –
Weh! Daß ich Gleiches nicht zu bieten habe!

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