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Weib, gieb mir Dekkel, Spieß und Mantel,
Der Dienst geht los, ich muß hinaus.
Noch einen Schluck. . . . Adies, Mariandel!
Ich hüt' die Stadt, hüt' du das Haus!
Nun schrei' ich wieder wie besessen,
Was sie nicht zu verstehen wagen
Und was sie alle Tag' vergessen:
Uht! Hört, ihr Herrn, und laßt Euch sagen!
Schnarcht ruhig fort in Eu'ren Nestern
Und habt auf mein Gekreisch nicht Acht!
Die Welt ist akkurat wie gestern,
Die Nacht so schwarz wie alle Nacht.
Auch welche Zeit, will Niemand wissen,
's giebt keine Zeit in uns'ren Tagen,
Duckt Euch nur in die warmen Kissen,
Die Glokke die hat nichts geschlagen!
Laß keiner sich im Schlaf berükken
Vom ( vulgo Zeitgeist) Antichrist,
Und sollte wen ein Aelplein drükken,
Dankt Gott, daß es nichts Aerg'res ist.
Das Murren, Meistern, Zerr'n und Zanken,
Das Träumen thut es freilich nicht,
Drum schluckt sie 'runter die Gedanken,
Bewahrt das Feuer und das Licht!
Auch wakkelt nicht im bösen Willen
An Eu'rem Bett und räkelt nicht,
Die Zipfelmüzze zieht im Stillen
Zufrieden über's Angesicht.
Der Hund im Stall, der Mann beim Weibe,
Die Magd beim Knecht, wie Recht und Pflicht,
So ruht und rührt Euch nicht beileibe,
Auf daß der Stadt kein Schad' geschicht!
Und wann die Nacht, wie alle Nächte,
Vollendet hat den trägen Lauf,
Dann steigt, doch stäts zuerst das rechte
Bein aus den Federn, sittsam auf!
Labt Euch an dem Zichorientranke
Und tretet Eure Mühlen gern,
Freut Euch des Lebens voller Danke
Und lobt, nächst Gott, den Landesherrn! |